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Ottendorfer Zeitung : 29.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193310299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19331029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19331029
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-10
- Tag 1933-10-29
-
Monat
1933-10
-
Jahr
1933
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.10.1933
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Mutig und froh das Unabänderliche tun! Reichskanzler Adolf Hitler spricht in Hannover. Hannover, 25. Oktober. In der überfüllten großen Stadthalle sprach Reichskanzler Adolf Hitler vor einer ihm immer wieder begeistert zujubelnden Menge. Der Führer legte einleitend die Ereünde dar, die ihn verpflichte ten, neuerdings an das deutsche Volk zu appellieren. Die Welt wolle nicht glauben, daß der Wille zum Kampf für unser Recht, für unsere Ehre, für unsere Freiheit, für den Frieden und damit für das tägliche Brot der Wille des ganzen deutschen Volkes sei. Die Welt, die kein Verständnis für unsere Arbeit habe, für unseren Friedenswillen, für unsere Bereitwilligkeit zur Versöhnung solle sehen, daß wir nur Sprecher der deutschen Nation seien, und daß das deutsche Volk in allen diesen Forderungen hinter ihm stehe. Der Führer geißelte in scharfen Worten den Versailler Ver trag mit seiner Verewigung von Siegern und Besiegten und behandelte sodann in eindrucksvoller Weise die Argumente, auf Grund deren man uns sachlich die Gleichberechtigung versagt und uns die Abrüstungsverpflichtungen nicht einlöst, auf die wir ein Recht haben. Wenn man säge, das deutsche Volk habe nicht den Geist des Friedens, dann rufe er die Welt selbst zum Zeugen auf, ob wir in den acht Monaten der nationalsozialistischen Herrschaft etwas anderes getan hätten als Frieden und Verständigung zu predigen. „Ich habe der Welt öfter als einmal feierlich versichert, daß wir aufrichtig die Verständigung wünschen, daß wir aufrichtig mit den anderen Völkern Zusammengehen wollen. An dieser Versicherung wird sich nie etwas ändern. Denn ich halte jeden Krieg für Europa für einen Wahnsinn. Er führt zur gegenseitigen Zerflei schung, ohne daß er wesentliches mehr ändern kann." .Wenn ihr, meine Volksgenossen, mich fragt, was sollen wir denn eigentlich noch tun, dann kann ich nur wieder holen, was wir tun sollen und müssen: Wir müssen uns zu unserem Rechte bekennen, unsere Ehre wahrnehmen, hart sein und nicht zurückweichen Das müssen wir tun. (Beifall.) An unsere Ehre lassen wir für die Zukunft nun nicht mehr rühren. Und wenn die Welt uns irgendwo sehen will, dann muß sie uns als gleichberechtigt anerkennen. Und wenn sie uns nicht als gleichberechtigt anerkennt., dann tut es uns leid, dann werden wir uns zurückziehen. Ich habe das an gekündigt, ich habe in meiner Rede im Mai bereits erklärt: Wenn die Welt, wenn die anderen Nationen uns die Gleich berechtigung verweigern, uns neuerdings diskriminieren und heruntersetzen, dann würde es uns auch unmöglich sein, als diskriminierte und zweitklassige Nation noch weiterhin dem Völkerbunde anzugehören. Wir ertragen nicht, daß alle von Sicherheit reden und nur ein Volt ohne jede Sicherheit sein soll. Und wenn die Welt glaubt, uns das diktieren zu können, dann, meine Herren, aber ohne meine Unterschrift und ohne die Unterschrift des deutschen Volkes. Dann müßt Ihr be kennen, daß Ihr mit Gewalt das Recht gebeugt habt. Die Welt soll das eine wissen: Wir möchten nicht verwechselt werden mit denen, die früher in Deutschland regierten. (Bei fall.) Bei ihnen konnte man hoffen, durch Methoden der Vergewaltigung am Ende immer den Umfall herbeizu führen. Ich kann versichern, daß das bei uns ausgeschlossen ist. (Beifall.) Ich habe mich nicht unterworfen, habe bisher nie kapituliert und gedenke es, solange ich lebe, nicht zu tun. Der Führer schloß seine Rede mit dem Bekenntnis: ,Ich habe das Vertrauen, daß das deutsche Volk in dieser Stunde seine geschichtliche Aufgabe erkennt, und daß es sich wie ein Mann zu sich selbst bekennen wird. Zu meinem Schutz und zu meinem Schirm brauche ich keine neue Volksabstimmung. Diesmal appeliere ich an Sie, daß Sie Ihre Pflicht erfüllen für sich selbst, für Ihre Kinder und damit für die Zukunft, daß Sie den Mut haben, lieber selbst Drangsal auf sich zu nehmen, als unsere gesamte Zukunft preiszugeben. Treten Sie ein für unser Volk, treten Sie ein für Deutschland!" (Langanhaltender stürmischer Beifall.) - H Hannover, 25. Oktober. Nach der Rede in der Stadt halle fuhr der Führer mit Begleitung, auf den Weifen platz zu dem Riesenzelt, in dem die Arbeiter auf ihn ge wartet hatten. Dort sprach er nach der Ansprache von Kul turminister Rust noch einige Worte. Markig und eindrucksvoll klingt seine Mahnung: „Mutig und froh muß man jein Recht vertreten. Es muß und es wird gelingen. Man muß nur den Mut haben, das Unabänderliche heroisch zu tun." Und wie ein feierlicher Schwur klingt es auf: „Ich werde als Privatmann nie etwas unterschreiben, von dem ich weiß, daß ich es nicht halten kann, und ich werde als Politiker nie mals etwas unterschreiben, von dem ich weiß, daß mein Volk es nicht halten kann." Hitler und Goebbels auf der Wahlrundreise. Der Führer in Köln. 150 000 Rheinländer stimmten dem Führer begeistert zu, als er in seiner Rede in der Messehalle erneut den Ver sailler Vertrag und seinen Geist in scharfen Worten an klagte, sowie seine folgenschweren Auswirkungen nicht nur für das deutsche Volk, sondern für die ganze Welt aufzeigte. Dieser Vertrag, der zu einem Instrument des Friedens und der Verständigung bestimmt war, sei zu einem Instrument der Zwietracht und zu einer Quelle ewigen Streites ge worden. Er habe wirtschaftlich und politisch das Gegenteil von dem gebracht, was die Völker von ihm zu erwarten be rechtigt waren. Er sei ein Werkzeug geworden für jene, die sich als vorberechtigt fühlten und andere als zweitberechtigt betrachteten. Nicht Friede sei eingekehrt, sondern Unsicher heit, nicht Abrüstung, sondern gegenseitiges Wettrüsten der anderen, nicht Vertrauen, sondern Mißtrauen und Zweifel überall, wohin wir blicken. Vergeblich warte Deutschland seit 13 Jahren auf die Einlösung der Verpflichtungen der anderen. Wer bedrohe die anderen Mächte? Etwa wir? Und mit was denn? Wir können sie nicht bedrohen und haben sie nicht bedroht. (Starker Beifall.) Der Führer sprach über Ausgangspunkt und Werden der Bewegung, die ihren Ursprung im Protest gegen diese verhängnisvolle Entwicklung habe, die man schon damals voraussehen konnte. Und wenn ihn jemand frage, warum er diese Bewegung gegründet, wer ihm den Auftrag und das Recht dazu gegeben habe, dann müsse er antworten: „Den Auftrag habe ich mir selbst gegeben, und das Recht nahm ich mir aus 1>er Erkenntnis der kommenden Not." Es sei das Programm der Bewegung gewesen, alle Schwächen zu beseitigen, an denen das deutsche Volk zu Grunde zu gehen drohte. Er habe die Auffassung, man werde nicht Kanzler um der Ernennungsurkunde willen, sondern um das Ziel zu erreichen, das man versprochen habe. Die Verwirklichung dieses Programms habe man in den achte Monaten zielbewußt in Angriff genommen, die Aufgabe, unser Volk vom Bruderkrieg zu befreien, sei gelöst. Unter tosendem Beifall der Massen rief der Führer aus: „Wenn heute in Deutschland noch jemand meinte, es könne die Zeit dieses Streites wiederkehren — Nein! Sie wird nicht mehr wiederkehren! Die Parteien sind nicht ge schlagen, sondern sie sind überwunden. Diejenigen, die guten Willens sind, wollen wir haben. Diejenigen, die keinen Frieden wünschen, wollen wir beseitigen!" Lügen, wie sie das Braunbuch enthalte, eine der artige Eerichtskomödie, wie man sie im Ausland aufgefllhrt habe, hätte das geduldet werden können? Wenn man uns heute die Einlösung des Abrüstungs- versprschens vorbehalte mit der Begründung, man könne im Augenblick kein Vertrauen zu Deutschland haben, dann müsse er erwidern, daß man dann doch zu den früheren deutschen Regierungen dieses Vertrauen hätte haben müssen um'schon langst mit der Abrüstung zu beginnen. Deutschland wolle den Frieden, denn es habe so viel Ar beit vor sich, daß es überhaupt an nichts anderes denken könne als an den Frieden. Weil man aber in der Welt sage, die deutsche Regierung wolle vielleicht den Frieden, nicht aber das deutsche Volk, darum habe er sich entschlossen, noch einmal an das Volk selbst zu appellieren. Ich habe cs nicht! getan für mich, denn die Regierung sitzt im Sattel. Ich habe meine Gegner nicht gefürchtet, als ich keine Macht be saß. ich fürchte sie auch heute nicht. Menschen werden uns nicht aus unserer Stellung entfernen. Die Welt muß wißen, daß, wenn ich erkläre, wir wollen den Frieden und die Versöhnung auch mit unseren früheren Gegnern, daß dann das deutsche Volk gewillt und bereit ist, diese Politik des Friedens als seine Politik zu bezeichnen. Die Welt muß aber auch wissen, wenn ich erkläre, ich lasse mir keine unwürdigen Verträge auferlegen, ich unterschreibe sic nicht, ich lasse mich und das deutsche Volk nicht unwürdig behandeln, daß dann auch das ganze deutsche Volk diese Ueberzeugung hat. Die Welt muß wissen, daß meine Frie densliebe die Friedenssehnsucht des ganzen deutschen Volkes ist, daß aber meine Ehrauffassung auch der Inbegriff des ganzen Volkes ist, daß wie niemals mehr bereit sind, uns als zweitklassige, rechtlose Nation an Abmachungen zu beteiligen. Nicht für mich braucht ihr zur Wahlurne zu gehen, son dern für euch selbst. Nicht ich brauche gestützt zu werden, ich bin stark und fest genug, euer Reich müßt ihr stützen. Ich werde nicht schwanken, sondern der Welt sollt ihr zeigen, daß das deutsche Volk nicht mehr wankelmütig ist. Am 12. November werden Sie Bekenntnis ablegen für Deutsch land, für unsere Ehre, für unser gleiches Recht, und damit am Ende auch für einen wirklichen und dauerhaften Frieden der Welt. SWmWtt U. AMels in MM. Breslau, 26. Oktober. Reichspropagandaminister Dr. Goebbels eröffnete am Donnerstagabend den Wahl- kanrpf in Breslau mit einer großen Rede in der über füllten Jahrhunderthalle. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Kreis leiters von Breslau, Klemm, der den Minister als leiden schaftlichen Kämpfer Adoff Hitlers und als Garanten dafür, daß der Nativnalsyzialismus bis zur letzten Kynsequenz dnrchgeführt wird, feierte, ergriff Dr. Goebbels das Wort, von minutenlangem brausenden Beifall umbrandet. Der Minister führte u. a. aus: Wir haben die bren nendste Aufgabe Europas gelöst: den Bol schewismus zertrümmer t. Das ist das größte Ver dienst des Nationalsozialismus. Nie hätte der Bolschewis mus an den Grenzen Deutschlands haltgemacht, sondern wenn ihm Deutschland verfallen wäre, hätte er Europa geistig erobert. Das Bürgertum hatte dem Bolschewismus keine Idee entgegenzusetzen. Erst der Nationalsozialismus brachte etwas ganz Neues. Dr. Goebbels beschäftigte sich dann im weiteren Ver lauf seiner Rede eingehend mit der außenpolitischen Lage und erklärte u. a.: Wir haben gesehen, wohin wir mit einer 14jährigen Erfüllungspolitik gekommen sind. Die deutsche Wiedergeburt geschieht nach einem Generalplan der sich auf alle Gebiete erstreckt. Wir haben uns an keinem Gebiet, das schwierig zu sein schien, vor beigedrückt. Wir haben auch Glück, aber das Wort ist schon richtig: Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige. Daß die zu lösenden Probleme schwer sind, das wissen wir. Wir werden aber die außenpolitischen Pro bleme lösen, genau so, wie wird die innenpolitischen Probleme gelöst haben. Es kann zwar Rückschläge geben, aber auf den toten Punkt kann es niemals mehr zurück gehen. Daß die aus Deutschland herausgegangenen Emi granten gegen Deutschland hetzten, haben wir erwartet. Es ist aber verwunderlich, daß das anständige Ausland solchen Hinausgeworfenen Gehör schenkt, und daß nicht zum Beispiel England, wo doch die Fairneß so viel gilt, solchen feigen Volksverführern den Mund verbietet. Wir mischen uns doch auch nicht in die mnerpolitischen Ver hältnisse des Auslandes ein. Warum tut es das Ausland bei uns? Wenn der Völkerbund nicht imstande ist, seine Auf gabe, das Abrüstungsproblem zu lösen, hat er seine Existenz verspielt. Wir sind abgcrüstet, also können sich die anderen in der Abrüstungskonferenz auch allein unterhalten, wenn sie «brüsten wollen. Niemand hat die Macht, uns selbst mit Kanonen zu" zwingen, einen Vertrag zu unterschreiben, den wir nicht halten können. Wir werden gern wieder an den Konferenztisch znrück- kehrcn, wenn man unsere Ehre nicht antastet. Am 12. November soll sich zeigen, daß der Führer mit der Formel „Ehre, Gleichberechtigung und Frieden" das deutsche Volk hinter sich hat. Dr. Goebbels wendet sich zum Schluß an seine Partei genossen und erklärt: Durchsetzen können unsere Gedanken nur Männer, die darauf eingeschworen sind. Die Feste sind vorbei; jetzt beginnt wieder der Ernst, der Kampf, jetzt verläßt die Bewegung die Innenpolitik und begibt sich mit demselben Fanatismus an die Lösung der großen außenpolitischen Probleme. Wir sind die Bahnbrecher eines glücklichen und friedlichen Europa. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen. Nadolny nach Ankara unterwegs. Der Botschafter über die neue Türkei. Berlin, 27. Oktober. Botschafter Nadolny hat sich heute im Flugzeug nach der Türkei begeben, um in An kara als Vertreter des Reichs an den Jubiläumsfeierlich keiten anläßlich des 10jährigen Bestehens der türkischen Republik teilzunehmen und zugleich anläßlich seiner Ver setzung nach Moskau sein Abberufungsschreiben zu über reichen. Vor seinem Abflug äußerte sich der Botschafter gegenüber einem Vertreter der TU. folgendermaßen: Ich brauche Ihnen kaum zu sagen, daß ich mich sehr darüber freue, bei den türkischen Jubiläumsfeierlichkeiten noch ein mal als Vertreter Deutschlands in Ankara in Aktion treten zu können. Habe ich doch den größten Teil der zehnjäls- rigen Periode des Bestehens der heutigen türkischen Repu blik als deutscher Botschafter in der Türkei zugebracht und Gelegenheit gehabt, den bewundernswerten Aufstieg des jungen türkischen Staatswesens mitzuerleben. Die weise Führung des genialen Gasi Mustafa Kemal hat da wirklich Wunder zuwege gebracht. Denn wer von allen denen, die das alte osmanische Reich gekannt haben, hat es sich vorstellen können, daß daraus in so kurzer Zeit ein türkischer Nationalstaat entstehen könnte, der das alte orientalische Gewand mit all seinen exotischen Eigen heiten fast ganz beiseite gelegt und sich in seinen ge samten Einrichtungen, ja sogar in seinem Fühlen und Denken weitgehend Europa angepaßt hat? Daß gerade das deutsche Volk diesem gewaltigen Erfolg eines hero ischen Führerwillens mit ungeteilter Sympathie und inner lichster Anteilnahme gegenübersteht, ist selbstverständlich. Und die Türkei weiß das. Die beiderseitigen Beziehungen, die nach dem Kriege zunächst sechs Jahre lang ganz unterbrochen waren, sind heute herzlich und freundschaft lich. So werden die Glückwünsche, die ich Ankara zum Jubiläum auszusprechen habe, vom Geiste aufrichtiger Freundschaft getragen sein. Meine Reise hat aber noch einen anderen Zweck. Ich bin, wie Sie wissen, inzwischen nach Moskau versetzt worden, und so habe ich in Ankara zugleich dem türkischen Staatspräsidenten mein Abbc- ruftrngsschreiben zu überreichen und von meinen dort erworbenen Freunden und von meiner Botschaft Abschied zu nehmen. Ich scheide nicht leichten Herzens von einem Ort, wo ich neun Jahre Wicderaufbauarbeit leisten konnte und von den Freunden, die dort mit mir zusammengear beitet haben. Aber vor mir liegt eine neue vaterländische Aufgabe, und meine Gedanken wenden sich zugleich mit Freude dieser zu, zumal ich in Ankara Gelegenheit haben werde, eine Sonderdelegation der Sowjetregierung anzu treffen und auf diese Weife bereits einige Vertreter meines neuen Wirkungskreises kennen zu lernen. Reichstagsbrandprozeß. Im weiteren Prozeßverlauf kam es zu einer Ausein andersetzung zwischen dem Vorsitzenden, dem Ober reichsanwalt, Rechtsanwalt Dr. Sack und dem Zeu gen Karwahne. Dieser erklärt schließlich, auf Vorstellun gen des Rechtsanwalts Dr. Sack, er habe von Ver- brechertypen gesprochen, die sich in der Umgebung Torglers oder sonstiger kommunistischer Führer beweg ten. Wenn die Kommunistische Partei dazu übergehe, in Deutschland irgendwelche politischen Massen zu organisieren, würden immer Menschen von irgendwoher genommen, die man als internationale Verbrecher bezeichnen müsse. Aus dieser Erkenntnis heraus habe er seine Aeußerung getan. Auf die Person Torglers im besonderen habe er sie nicht gemünzt Der Angeklagte Torgler stellt an den Zeugen einige Fragen über etwa sieben Jahre lang zurück liegende Vorgänge, die mit der früheren Zuge hörigkeit des Zeugen Karwahne zur Kom munistischen Partei in Zusammenhang stehen. Der Zeuge erklärt, er denke nicht daran, diese Frage zu beant worten. Zu Beginn der Nachmittagssitzung wiederholt der An geklagte Torgler seine Fragen. Karwahne bestätigt, daß er in Hannover zu der Umgebung von Katz gehörte, der Zeuge weigert sich aber, die anderen Fragen zu beant worten. Erst als der Vorsitzende diese Fragen aufnimmt, erklärt er: Wenn von Links- oder Ultralinksgruppen ge sprochen wird, so handelt es sich um eine Darstellung, die nur in den Köpfen einzelner kommunistischer Führer ge spukt hat. Die politische Auseinandersetzung der Kommuni stischen Partei um 1925 ging nur darum, ob der deutsche Ar beiter länger in einer Bewegung bleiben solle, die von der Internationale in Moskau bevormundet würde. Ob links oder rechts, das war nur ein dialektisches Ausweichen vor dieser Frage seitens der Leute, die unter dem direkten Be fehl von Moskau standen. Die Frage des Vorsitzenden, ob die Gruppe Katz be sonders radikal gewesen sei, verneint der Zeuge. Daß Leute wie Kall an der Spitze der Gruppe standen, er klärte sich daraus, daß Katz als derjenige galt, der seit langem die Beeinflussung durch Rußland ablehnte als sich herausstellte, daß Katz andere Absichten hatte, habe er das Feld räumen müssen. Zum Ruf: „Los von Moskau!" habe sich als zweiter Ruf gesellr: „Los vom internatio nal e n I u d e n !" Auf die Frage Torglers, ob Karwahne 1925 an dem Sturm aus das kommunistische Parteihaus an führender Stelle beteiligt war, erwiderte Karwahne, er denke nicht daran, diese Frage zu beantworten, denn er wolle nicht deutsche Menschen an die Dritte Internationale ausliefern. Der Angeklagte Torgler behauptet dann, daß er bei der ersten Begegnung mit Karwahne im Reichstag am 27. Februar auf demSofa gesessen habe. Der Zeuge Karwahne erklärt diese Behaup- tungfllrabsolutfalsch. Erst bei der zweiten Begeg nung habe Torgler auf dem Sofa gesessen. Als nächster Zeuge schildert der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnets Frey, München, die Begegnung mit Torgler im Reichstagsgebäude. Auch ihm sei die Ver störtheit Torglers ausgefallen. Seinen ersten Begleiter habe er nicht genau betrachtet, er könne deshalb nicht mit Gewiß heit behaupten, daß van der Lubbe der Mann war, der mir Torgler vorbeiging. Er habe aber den Eindruck eines Men schen gemacht, der nicht in den Reichstag hineingehörte. Des halb sei ihm auch der zweite, auf dem Sofa sitzende Begleiter Torglers ausgefallen, der ein blasses Gesicht und enien außerordentlich stechenden Blick gehabt habe. Bei der Gegen überstellung habe er ihn als Poposf wiedererkannt. Der Vorsitzende hielt dem Zeugen vor, daß er bei seiner Vernehmung in der Nacht zum 28. Februar auf dem PonM Präsidium van der Lubbe mit aller Bestimmtheit als den ersten Begleiter Torglers wiedererkannt habe. Der Zeuge gibt das zu, erklärt aber, daß van der Luvm bei einer eines grös Torgler m Begegnun <var, abe: lagen, Torgle Nunn Aichtertisü Der r »Das ist d Aerwechsli es sei dem Das « saales ein der von dl ebzuhalter in Ansprul Der Z Zu de Zeuge K, Aus sa g dabei, daß durch den «ial wi> Höglichrei Wg! Zur h Rrd der bauer dr betriebszel erster Zen »ahme am »n, 27. Fel Am N »anKari TSO Uhr L »usschuß-S ^ahne s Nann unl Karwahne, schaue, »un bestim deht." Ne Art seines ^ner Ges '»ochen. I »abe, gut Seiten D Torgler Hantel tn Me, auf Zeuge hat daher nicht aß es nich "eide bereil , Ueber "efragt, er dieser B »an der Mung bei Mizeipräs »er Lubbe »ach dama Mnn fest, Rßert sich t seichen, die Der A Ästigen K Mgentisch ^nehmen. »M mögliä . Die N 'b Uhr her 'Sier Zelle Laster gese Redete un »bgeordnet . Vors.: d»ben, Dr leugin: Ne ^eute soft Möchte ich achte beu "animt es geben. 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