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istes" en. -tudente« er Pall»' nter de« twoch ihrk cesden :r Univef stattfindet ; der St»' n Kupsck a Stude«- i dort b fttum at wechchöie» u. Eege« >ausen geworst» ht Reich-' X Verli" atjahr, Vorgänge- erboten. 'rpräsideiN ' Minisie' zur FM cmen. Leite nein mgeordne- rmbindc« i. m an Falle d-' . Eine V' lenen tlich anck estimmun' ) in die^ die selbN unmöM mlizei de» een, HM gleiche g>'^ >cr Schnk tevolutieN ür die gs' n amtlich^ Erhebt wlizei n^ werfahre" zeordnete» »trag dee erium d»' orden. ungen ze Parte! wrsitz dee euer, ei»! ukeil u»° nsseiiku"!' zlellungt" Die Wir' ar Mönch indet. ckkehr dee allen. Die Aufgabe der neuen nationalen Schule. Eine grundlegende Rede des Reichsinnenministers Dr. Frick. Preisüberwachung bei Margarine. Berlin, 0. Mai. Der Rcichskommissar für Preisüöer- ^hung gfdt bekannt: Die Entwicklung der Kleinhändels- Arse für Margarine weist vielfach Preissteigerungen die in den Maßnahmen der Reichsregierung zum Antz der heimischen Fettversorgung nicht begründet sind. " wäre mit der Fettversorgungspolitik der Reichsregie- Mg völlig unvereinbar, wenn die jetzige planmäßige "Magerung des deutschen Fettkonsums dazu benutzt wer- .m sollte, die bisher in Fettgeschüften üblichen Handels- Mnneu etwa aus Gründen der zeitweiligen Umsatz- mumpfung zu erhöhen. Auch hier geht wie überall 'Ge- mumtz vor Eigennutz. Der Reichskommissar für Preis- Am Dienstag traten im Neichsinnenministerium die Volksbildungsminister der Länder zu der Konferenz über Kulturfragen zusammen. Aus Sachsen nahm daran der kommissarische Volksbildungsminister Dr. Hartnacke teil. Die Bespre chung wurde durch eine grundlegende Rede des Reichsinnen ministers Dr. Frick eingeleitet. Dieser führte u. a. aus: Die nationale Revolution gibt der deutschen Schule und ihrer Erziehungsaufgabe ein neues Gesetz: Die deutsche Schule hat den politischen Menschen zu bilden, der in allem Denken und Handeln dienend und opfernd in seinem Volke wurzelt und der der Geschichte und dem Schicksal seines Staates ganz und unabtrenn- lich zu innerst verbunden ist. Menn ich mich mit Entschiedenheit für die einheitliche orga nische Gestaltung des deutschen Bildungswesens und gegen unnötige und störende Unterschiede in ihm ausspreche, so denke ich dabei keineswegs an Uniformität des Bildungs mesens oder an zentralistische Anordnungen des Reiches. Die neue Schule geht grundsätzlich vom Gemeinschafts gedanken aus, der ein uraltesErbteil unserer germanischenVorfahrenist und demgemäß unserer angestammten Lebensart am vollkommensten entspricht. Er sordert freie Bindung des Einzelnen durch das Eesamtwohl. Daher ist die Erziehung des Schülers unter diese leitenden Eesichtspunkte zu stellen. Zwar bleibt die Erhaltung der Persönlich keit nach wie vor bedeutsame Aufgabe, aber den selbstver ständlichen Rahmen nicht nur, sondern auch den Rich tungspunkt ihrer Entwicklung bildet die Volksgemeinschaft, in die wir hineingeboren sind, hieraus ergeben sich Volk und Vaterland als wichtigste Ünterrichtsgebiete. Jenes in der reichen Fülle seiner Lei stungen, von denen seine Geschichte, Sprache und Dichtung, heimische Kunst und heimischer Gewerbefleiß zeugen, dieses w der Vielgestaltigkeit seines natürlichen Aufbaues in Boden, Tier- und Pflanzenwelt einerseits und in der Ge- äaltung dieses Erdraumes durch die schaffende Hand unserer Vorfahren von Urzeiten her andererseits. Wir müssen und werden in einem Maße, das anderen Kulturvölkern längst Ps selbstverständlich gilt, unserer Jugend ein so starkes völ kisches Selbstbewußtsein mit ins Leben geben, das die Ge- suhr der Entdeutschung für immer gebannt ist. Muttersprache und Geschichte Zu den edelsten Werten, deren Pflege uns am Herzen Men muß, gehört heute Muttersprache, auf deren Mohlklang, Kraft und Biegsamkeit wir stolz sein können. Dabei sei zugleich auch derdeutschen Schrift gedacht, °>e ihren unbedingten Vorrang vor der lateinischen niemals verlieren darf. Im Hinblick auf das angedeutete allgemeine Vildungsziel ergibt sich, daß die Geschichte unter den Schulfächern in vorderster Linie steht. Daher bedarf der Aufbau des Geschichtsunterrichts und die Auswahl oder Schaffung neuer Geschichtsbücher ganz besonderer Aufmerk- wmkeit. Das ungeheure Erlebnis des Weltkrieges mit dem Heldenhaften Ringen des deutschen Volkes gegen eine Welt Feinden, die Zersetzung unserer Widerstandskraft durch Atterlandsfeindliche Kräfte, die Entwürdigung unseres Mkes durch das Versailler Diktat und der ihr folgende Zu- ^mmenbruch der liberalistisch-marxistischen Weltanschauung sind ebenso eingehend zu behandeln, wie das beginnende Er wachen der Nation vom Ruhrkampf an bis zum Durchbruch des nationalsozialistischen Freiheitsgedankens und bis zur Wiederherstellung der deutschen Volksgemeinschaft am Tage von Potsdam. Rassenkunde. Neben der so geforderten stärkeren Betonung deutscher Kulturwerte im Geschichtsunterricht und in den ihm ver wandten Fächern bedarf auch der lebenskundliche (biologische) Unterricht nach zwei Seiten hin des Aufbaues. Zunächst sei die R a s s e n k u n d e genannt, und zwar die Behandlung der europäischen Hauptrassen, die an der Zusammensetzung des deutschen Volkes teilhaben. Immer mehr bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß die Wesensart eines Volkes und die Grundkräfte seiner geschicht lichen Entwicklung gar nicht begriffen werden können, ohne genügende Kenntnis seiner rassischen Besonderheit. Daher ist der Rassenkunde auf allen Stufen der Schule genügend Raum zu widmen. Andererseits aber verlangt die Wiederherstellung der geschichtlichen Gerechtigkeit, daß der Bedeutung der nor dischen Rasse in der Entwicklung Europas und der übrigen Erdteile genügend Naum gewährt wird. Die rassenkund- liche Aufklärung aber ist durch eine nicht weniger wichtige erbgesundheitlichs zu ergänzen. Schon bei der Ju gend kann und muß das Verständnis dafür geweckt werden, daß ein Volk auch in seinem rassischen Gefüge keine unab änderliche Größe ist. Im Zusammenhang mit Rassenkunde und Erbgesundheitslehre vermag die Schule auch durch Ein führung in die Grundbegriffe der Familienfor- schung durch Anleitung zu Aufzeichnungen über die eigenen Voreltern wertvolle Anregungen zu geben. Körperliche Ertüchtigung. Die körperliche Ertüchtigung ist eine unent behrliche Voraussetzung unserer völkischen Dauer. Keine noch so große Gelehrsamkeit kann unserem Vaterlande eine Zu kunft sichern, wenn ihm nicht immer von neuem gesunde und kräftige Menschen geboren und erzogen werden, die dem Lebenskämpfe seelisch und körperlich gewachsen sind. Eine besondere Seite dieser Aufgabe ist die Wehrhaftigkeit. Die Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes setzt eine geistige und körperliche Wehrhastmachung voraus, wie sie durch die Ee- ländesportlehrgänge des Reichskuratoriums für Jugend ertüchtigung erstrebt wird und bedeutet, daß das deutsche Volk wieder lernt, im Wehrdienst die höchste vaterländische Pflicht und Ehrensache zu sehen. Alle Berufsarbeit ist pflichtmäßige Leistung im Dienst von Volk und Staat. Diese Auffassung stellt den tiefen Sinn aller Berufsarbeit wieder her. Die Schulen aller Arten haben die Aufgabe, diese Berufsauffassung in ihren Schü lern zu entwickeln und zu festigen. Auch der äußere Auf bau des Schulwesens muß dieser Aufgabe entsprechen. Der Volksschule, die in Wahrheit die Schule des Volkes ist, hat die erste Sorge der Nation zu gelten. Sie ist in der Ver gangenheit häufig zugunsten der höheren Schulen und der Hochschulen vernachlässigt worden. Der Zugang zu höherer Schule und Hochschule darf fernerhin nicht vom völlig freien Belieben der Eltern der Schüler derart abhängig sein, daß die Zahl der Abiturienten und Hochschüler jedes vernünf tige Verhältnis zum Bedarf der Berufe an höher vorgebil deten Kräften verliert. Überwachung wird die Preisbildung genauestens über wachen und einer Ausweitung der Handelsspannen mit allen Mitteln entgegentreten. Aus aller Welt. * Das war die Rote Hilfe! Aus Siegmar wird ge meldet: Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, ist einem groß angelegten Schwindel auf die Spur gekommen. Im Februar war bei einer politischen Auseinandersetzung der damalige Antifa- und Terror-Gruppenführer Anton Ehrhard tödlich verletzt worden. Die Rote Hilfe hatte Eeldsammlungen für die Witwe durchgeführt, die allein in den Orten Schönau auf und Gefahr cgi, abci Ratter» c Korri- ie durch r MinU- zu tu" . Wen" war ei" >en dem zu de" n, ven" ) ht mehr »en und ope vo" hreckend ichzeitig hend Z" schatte" s;en in» r rufe», r hinter errische, l nicht.' veitetc" nz vo" We, die ;, eine" Himmer wurde der de" begann Gestalt ter ih»> ruderen ähmew , >er und / mrf sie (Nachdruck verboten.) „Wenn Sie sich ganz ruhig verhalten, geschieht Ihnen "'chts", klang die Stimme des Fremden, „aber im ande ren Falle werde ich nicht zögern, diese Waffe zu ge- "rauchen." „Was wollen Sie von mir?" brachte das Mädchen endlich heraus, als sie sah, daß er suchend umherschaute. „Geben Sie mir Ihr Gepäck, aber rasch." .. Sie gehorchte mit fliegenden Händen. „Das Geld ist Aer. « . Er lachte plötzlich leise und sagte etwas, das sie nicht Erstand, indes er mit schnellen Fingern ihren Kofser Mwühlte, dabei das Portefeuille gar nicht be- Mete. Aber dann ließ er plötzlich alles liegen und richtete ^horchend auf. Der Menschenstrom, der vorhin in der Mrtrichtung des Zuges verschwunden war, kam jetzt zu- laute Stimmen klangen immer näher, ein, zwei, drei . "Mtüren wurden aufgerissen und wieder zugeworfen Fens?" öffnete mit einem bösen Knurren das „Verwünscht", sagte er. „Sie suchen mich." m,,.Unwillkürlich warf Margaret einen hoffnungsvollen Mck die Klinke, aber leider sah er ihn und der kleine Bolder hob sich - »Keine Dummheiten, Mademoiselle. Wenn man Sie dann stellen Sie sich schlaftrunken und sagen, daß 'E von nichts wüßten." »Man wird das Abteil öffnenl" >, »Das wird man nicht, wenn eine Frau behauptet, ien« E zu sein." Das maskierte Gegcht wendete sich ihr H^bol^zu und er lachte wieder. „EL ist übrigens die sik ^"rllarel schoß das Blut in die blassen Wangen. Sie sck den herabgefallenen Schlafrock hinauf, doch zu einer dr» z blieb keine Zeit. Eine Menge Menschen stand "Ußen, und die Klinke wurde tastend niedergedrückt. — was gibt's denn?" rief Margaret mit einem sollen Blick nach der Mündung des Brownings. »Mademoiselle, Mademoiselle, man hat die starke mit der Sie reisen, beraubt", schrie draußen der er- k keuchende Schaffner. „Sahen Sie nichts?" „Nein, ich habe geschlafen." „Bitte, kommen Sie sofort heraus." „Gleich - sobald ich angezogen bin", stotterte das junge Mädchen. „Ich komme in zwei Minuten zu Frau de Buhlens." „Gut - sehr gut", klang es lobend an ihr Ohr, der Schaffner im Korridor sagte ungefähr dasselbe und dann lief er weiter. Sie drehte sich um. „Sie müssen fort", rief sie heiser. „Ich ertrage das nicht länger " „Mademoiselle, man hat die starke Dame, mit der Sie reisen, beraubt", schrie draußen der erregt keuchende Schaffner. „Mir scheint, ich störe", erwiderte er ironisch. „Haben Sie Frau de Buhlens etwas zuleide getan? Wenn ja, dann erschießen Sie mich nur gleich, denn dann werde ich Sie verraten." „Nein, sie lebt noch und Sie werden auch am Leben bleiben, denn Sie sind viel zu hübsch, um schon zu sterben." Er wendete sich wieder dem Fenster zu. Der Zug ver langsamte seine Geschwindigkeit bedeutend und schien sich einer Station zu nähern. Die Scheibe war jetzt ganz herabgelassen, und er beugte sich prüfend hinaus. „Es wird gehen", hörte sie ihn sagen, als er sich um drehte. „Leben Sie wohl, Mademoiselle, und wenn ich Ihnen raten darf, erzählen Sie niemand von Ihrem Abenteuer." und Siegmar-Reichenbrand insgesamt 1700 RM. ergeben hatten. Jetzt wurde der Ortsgruppe der NSDAP, mit geteilt,, daß sich die Witwe Ehrhards in wirtschaftlicher Not befände, was angesichts dieser hohen Summe zunächst un glaubhaft erschien. Als man nähere Erkundigungen einzog, stellte sich heraus, daß die Witwe zweimal 15 RM. und sonst nichts von der Roten Hilfe erhalten hatte. Der Rest des Geldes, dessen Gesamtsumme übrigens nicht einmal genau ermittelt werden konnte, und wohl erheblich über 1700 RM. beträgt, ist spurlos verschwunden Die Ortsgruppe Siegmar der NSDAP, hat nun alle diejenigen aufgefordert, sich zu melden, die seinerzeit zu der Sammlung beigetragen haben, damit die Personen, die die Sammlung durchgeführt haben, ermittelt und bestraft werden können. * Aufsehenerregende Verhaftungen. Wie die „Wupper taler Zeitung", das Organ der NSDAP., meldet, sind am Montagnachmittag mehrere Mitglieder der Verwaltung der Vereinigten Glanzstoffabriken, AG., Wuppertal, darunter Dr. Willi Springorum und Karl Benrath, unter dem Ver dacht, großer Steuerhinterziehungen sich schuldig gemacht zu haben, verhaftet worden. Der Untersuchungsrichter hat gegen den Vorsitzenden des Aufsichtsrates des genannten Unternehmens, Dr. Fritz Blüthgen, Haftbefehl erlassen. Die Inhaftnahme erfolgte zur Sicherung der richterlichen Vor untersuchung, die bereits eingeleitet worden ist. Dr. Willi Springorum gehört seit Jahren als ordentliches Mitglied dem Vorstand der Vereinigten Elanzstoffabriken an. Er ge hört weiter dem Aufsichtsrat zahlreicher Jndustrieunter- nehmungen sowie auch dem Ausschuß der rheinisch-west fälischen Filialen der Darmstädter und Discont-Bank als Mitglied an. Karl Benrath ist ebenfalls Aufsichtsratsmit glied einer ganzen Reihe bedeutender Großunternehmun- 'gen. — Sowohl gegen Springorum wie gegen Benrath sind Haftbefehle erlassen worden. * Zwei sozialdemokratische Bürgerschaftsabgeordnete in Hamburg verhaftet. Am Dienstag wurden der Geschäfts führer der Jugendherberge G. m. b. H„ Mitglied der Hamburger Bürgerschaft Meitmann (Soz.) und der frü here Geschäftsführer der Beleihungskassc, Max Leuteritz, verhaftet. Beide stehen im Verdacht des Konkursverbreckens bzw. der Beihilfe hierzu. Ferner wurden das 26jährige Mitglied der Bürgerschaft Erich Lindstädt und die 25jäh- rige kaufmännische Angestellte Elfriede Felst verhaftet, und zwar weeen Vernichtung von Urkunden. Es handelt sich dabei in der Hauptsache um Belege des Verbandes der Sozialdemokratischen Arbeiterjugend Hamburg. * Norwegischer Journalist verhaftet. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Am 6. Mai wurde in Warnemünde der sozialdemokratische Berichterstatter Olaf Larsen verhaftet, der als Korrespondent norwegischer Zei tungen in Deutschland tätig ist. Larsen hatte in der norwe gischen Zeitung „Nordlys" unter der Ueberschrift „Furcht barer Terror aus der Nähe gesehen" einen Bericht ver öffentlicht, der offensichtlich entstellte böswillige Nachrichten über die Zustände in Deutschland enthielt. Außerdem kün digte Larsen eine Artikelreihe gleicher hetzender Tendenz an. Hierdurch beabsichtigte Larsen, der Mitglied der So zialdemokratischen Partei ist und nach seiner Schreibweise offensichtlich kommunistische Neigungen hat, der Ereuelhetze im Auslande erneut Nahrung zu geben. * Unfall der „Do. X". Etwa 14000 Menschen erwar teten am Dienstag nachmittag in Passau die Ankunft des RiesensmAootes „Do. X", das, von Erten am Chiemsee kommend, um 15 Uhr hätte eintrefsen sollen, jedoch erst um 18.24 Uhr erschien. Durch den Bruch eines Steuer kabels wurde bei der Wasserung die Seitensteuerung er heblich beschädigt. Es müssen Ersatzteile nach Passau geschickt und an Ort und Stelle die Ausbesserungsarbeiten vorgenommen werden. Mit der „Do. X" war auch der Reichsstatthalter von Bayern, General von EPP, nach Passau gekommen. * Sozialdemokratisches Waffenlager in der Grazer Kreiskrankasse. In Graz (Steiermark) wurden bei einer polizeilichen Durchsuchung im Gebäude der Kreiskranken kasse in einem vermauerten Raum 360 Gewehre und 17 Kisten Munition mit insgesamt 22000 Patronen ge funden. In einem Ort der Umgebung wurden in fünf Kisten, zwischen Felsen versteckt, 47 Handgranaten und verschiedenes Sprengmaterial entdeckt. Der Wafsensund ist der größte,, der bisher in den sozialdemokratischen Gebäuden der steirischen Landeshauptstadt gemacht wor den ist. Margaret Godwin wurde plötzlich von den, Eisen bahndieb fest in die Arme genommen und bekam einen langen Kuß. Als sie wieder zu Atem kam, stieg ei eben durch das dunkle Viereck des Fensters und hing, mit einer Hand an den Nahmen geklammert, über dem unter ihm dahinschießcndcn Boden, bis er eine weiche Stelle zum Ab sprung fand. Der Ärmel seines Rockes war weit hinaus- geschoben und Margaret sah mit nervös geweiteten Augen auf die seltsame Tätowierung des sehnigen braunen Armes. Sie erblickte einen Löwenkops und ein Lamm zu beiden Seiten einer verschnörkelten Linie, die aussah wie ein zerfranstes Tau. Nach drei Minuten ging die junge Engländerin, zer brochen von Gewissenspein und Scham über ihre Feigheit, zu ihrer neuen Herrin, die, von beiläufig zwanzig Damen betreut, inmitten des ausgestreuten Handgepäcks saß und laut schluchzte. „Wirklich, ich bin in guter Hut, Fräulein Godwin", empfing sie das todblasse Mädchen, das stumm im Rahmen der offenen Coup^tür stehenblieb und mit nervös zucken dem Gesicht das Chaos betrachtete. „Alle Leute hörten meine Hilferufe früher als Sie und Sie sind meine nächste Nachbarin. Wollten Sie vielleicht nicht hören?" - Margaret hätte jetzt sagen können, daß ihr ein kleines dunkles Ding in der Hand eines maskierten Mannes das Hören und Hilfebringen verbot, aber irgend wie schien es ihr plötzlich, als habe sie schon zu lange ge schwiegen. Sie hätte aus ihrem Abteil stürzen und schreien müssen, als der Dieb aus dem Waggon kletterte, als er ohne Verteidigungsmöglichkeit sprungbereit am Fenster hing. Großer Gott, diese Nacht lähmte ihre Willenskraft, ihre Gedanken und sogar ihre Zunge. Statt der aufgeregten Frau, die sich eben in ein rasch vom Boden aufgenommenes Seidenhemd schneuzte, zu antworten, brach Margaret ebenfalls in Tränen aus und diese lösten nicht nur ihre eigene Nervenspannung, sondern wunder barerweise auch die von Frau de Buhlens. „Oh, Weitten Sie nicht — ich war ungerecht." Wie der wurde das Hemd als Taschentuch benützt und dann drückte die Holländerin ihre schwerhörige Gesellschafterin krampfhaft an die wogende Brust. „Sie schliesen natürlich, Sie armes Kind, — aber es war zu schrecklich! Wie durch ein Wunder bin ich dem sicheren Tod entronnen. Er kam in mein Abteil — lautlos wie ein Gespenst — Maske vorm Gesicht — und verlangte Geld, — Juwelen." Ein neuer Tränenausbruch folgte. „Ich gab ihm alles." (Fortsetzung folgt.)