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Der grotze SA-Ausmarsch in Lriel . . . und versuchte von ihrem Rücksitz aus noch einmal einen vollen Blick aus die Stadt zu bekommen . . . finden. Mittwoch früh soll die Weiterreise nach Rio de Janeiro angetreten werden. Wie Dr. Eckener kurz vor dem Start in einer Unter redung mit dem Vertreter der Telegraphen-Union mit teilte, wird er in Rio de Janeiro verbleiben, wo er wegen eines Hallenbaues verhandeln wird. Von Rio aus wird Dr. Eckener möglicherweise nach Nordamerika reisen. Bei der Hinfahrt nach Pernambuko wird das Luftschiff eine Zwischenlandung in Barcelona wegen der schlechten Wet terlage voraussichtlich nicht vornehmen. ruen Re- aber — — unter ung. Es egierung len, weit u Sinne ind feine Mitarbeit ristern lB nd die W- „Graf Zeppelin" nach Pernambuko gestartet. Friedrichshafen, 7. Mai. Das Luftschiff „Graf Zep- stieg am Sonnabend um 20.42 Uhr unter Führung ,-°u Dr. Eckener zur ersten diesjährigen Südamerika- nach Pernambuko aus. Elf Passagiere .Allen an der Fahrt teil. Ferner werden bei dieser'Fahrt Kilo Post und verschiedene Frachtstücke befördert. Die ^lldunL in Pernambuko wird am Dienstagabend statt- rlzeug- Frick- crschast des ntthalters. Stadt us Mittag fnet. De» gierullS röffnungs- ! und die :te, daß d^ ungeheure . Auch d>e bisherig^ as deuW JahrhB- n ihrem der poli- >ße Aus- g zurüch »ch habe, e öffent- wig, daß sei, auch effe. ie Landey ük auch en, Leo tische ng wieder Der b" uen zu' rungsfeiel' ellung eit überuU schäft, das schon seit ihrer Kinderzeil dort hing, erblickte sie St. Georg mit dem Drachen, der seit zwanzig Jahren an der Stirnwand des Nebenzimmers seinen Platz hatte Drittes Kapitel. Als Frau de Buhlens an einem Septemberlag, den man schöner gar nicht wünschen konnte, mit Unmengen von Handgepäck und ihrer sehr schweigsamen Begleiterin in London den Zug bestieg, brannte eine heiße Sommersonne am wolkenlos blauen Himmel, und die Menschen trugen ihre dünnsten Sommerkleider. Ja, als der recht gemütlich fahrende Zug aus dem dicksten Londoner Schmutz heraus war und durch die Gärten der Vororte fuhr, wies die Hol Stunde rEZ nur u' öllig g l icht "U Akt ueral u-stehend^ gebung S' er, dE mburg n neue» 'eiheit ionalsozM' mpfgeistA KYM» teuschoE ls Führ-' fordere e unb^ Berbiin«' Utscheids r t l i Ä e" nalsozi«^ undes uii° ster nav"' dent dlir^ Berlin Khffhäu PräsideU' rat a. für ewig verbunden sein. Ihr müßt der Garant sein für den siegreichen Vollzug dieser Revolution und sie wird nur dann siegreich vollzogen sein, wenn durch eure Schule ein neues deutsches Volk herangebildet wird. Wenn das Heer Waffen schule ist des deutschen Volkes, dann muh in euch die poli tische Schule liegen, so daß einst aus diesen beiden Faktoren — politische Willensbildung und Verteidigung des Vater landes — eine große Ergänzung wird. Es muß einmal die Zeit kommen, daß unter dem Banner wirklich ganz Deutsch land marschiert. (Brausender Beifall.) Wir wollen dabei nicht kleinlich sein und jedem die Hand reichen, der sich anschietzenwill. Allein, am Ende unseres Weges mutz stehen ein deutsches Volk mit einer politischen Willensorganisation. Ich weitz, manchem unter uns bewegt so manchmal die Frage: Und das ist eine Vergeltung gegen über dem, was sie uns einst angetan haben? Meine Freunde! Es gab in diesem November 1918 zwei Sorten von Menschen, ein ganz verkommenes und elendes Führer- pack und eine grotze Masse deutscher Arbeiter, eine grotze Masse deutscher Soldaten, deutscher Matrosen, die im Innern gar nichts damit zu tun hatten, sondern nur den Führern zum Opfer gefallen sind. Und wir wollen sie dafür nicht verantwortlich machen, sondern ihnen sagen: Wir geben euch die Hand, eure Führer aber müssen weg. Die Welt wird nur das in uns sehen, was wir sind, und sie wird nur das in uns achten, was sie in uns sieht, und wir wollen dieser Welt zeigen, datz die Zeit des Novem ber-Deutschlands endgültig vorbei ist. Man soll nicht hoffen, datz es noch ein zweites Deutsch land vielleicht im Verborgenen gibt. Dafür sind wir und seid ihr die Garanten. Wir sind uns darüber klar, datz, wenn diese Erhebung scheitern sollte, dies das Ende des deutschen Volkes sein würde. Vielleicht lassen sich in Jahrhunderten nicht mehr die Kräfte der Jetztzeit wiederherstellen, wenn die heute erichtete Ein heit scheitern sollte — und ich glaube, datz wir eine Einheit sind. So wie ich derEure bin, so seid ihr die Meinen. (Stürmischer Beifall.) Ich glaube, wenn wir die 14 Jahre zurückblicken und das Wunder von heute an sehen, dann dürfen wir mit allem voll zufrieden sein. Mehr von der Zukunft zu erwarten, wäre unbillig. Kameraden! Wir gehen jetzt einer schweren Zeit entgegen. Wir müssen den Kampf um das Innere des deutschen Menschen fort führen. Wir wollen keinen Krieg und kein Blutvergiehen, aber wir wollen das Recht zum Leben, das Recht zur Frei heit. Wir wollen, datz das deutsche Volk nicht als Parias behandelt wird. Wenn ihr das bleibt, was ihr gewesen seid, die eiserne Garde der Revolution, treu und diszipliniert wie einst der Soldat des deutschen Volkes, dann wird die Zukunft wieder das gutmachen, was die Vergangenheit einst sündigte. Deutschlands Fahne kann nur sein die Fahne der Ehre. Kein Feind kann euch die Fahne nehmen, wenn ihr selbst sie in Ehren haltet. Das soll unser Gelöbnis sein, dah wir unsere Fahne als Fahne der deutschen Erhebung der alten Fahne der Vergangenheit zur Seite stehen werden. Die junge Fahne der deutschen nationalen Revolution ist der alten Fahne der Vergangenheit würdig als Symbol des deutschen Volkes, der deutschen Ehre und der deutschen Freiheit. Unsere herrliche Bewegung, unser Vaterland und unser deutsches Volk Sieg- Heil! Nach nicht endenwollendem Beifall sangen die Massen das Deutschland-Lied. Es folgte dann der Vorbeimarsch der braunen Armee an dem Führer. Dann rückten die Teil nehmer in Gruppen nach dem Hafen ab, wo die dort liegen den Kriegsschiffe besichtigt wurden. Der Tag wurde mit Propaganda Märschen durch die festlich geschmückte Stadt beendet. Jin die Hab" US >en Beck" druck schloss^ Ute, E t an, A e. Da?' v seinaiM är aus^ ' ZwE en ist Schutz'" klar Ä-f scheu l twa ts , et. Auf er/K liche W'' berE. Geme-E e der L altete 2 tänge v"; s Hs!" ° »A rere zwischen zwei Athleten durch das erleuchtete Haus wan delte, jeden Winkel untersuchte und alles Kästen, Laden und Geldschatulle unberührt fand. Sie entließ die beiden Beschützer endlich ebenso erleichtert als über ihre Feigheit beschämt und hätte eine ruhige Nacht verbracht, wenn ihr der böse Geist nicht befohlen hätte, knapp vor dem Ein schlafen das Bild über ihrem Bett zu betrachten Da aller dings öffneten sich ihre schläfrigen Augen entsetzt. Stall des schwarz gerahmten Aquarells einer Frühlingsland- Kiel, 7. Mai. Bereits am Sonntag früh um 8 Uhr be gann im Rahmen des großen SA. -Aufmarsches der Kruppe Nordmark in Kiel das Anrllcken der Verbände auf dem städtischen Sport- und Spielplatz. Gegen 12 Uhr waren 3V 0 0 0 SA. - und SS. -Leute und weitere 15000 Angehörige der Hitlerjugend, des Jungvolkes, des Bundes Deutscher Mädel sowie Abordnungen der Reichsmarine und Reichswehr aufmarschiert. Eine weit über 100 000 Menschen zählende Menge war Zeuge des gewaltigen Aufmarsches. Nach Ansprachen des Kruppenführers Schoene und des Gauleiters und Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein, Lohse, sand die Weihe der Ständer der Motorstürme durch den Chef des Kraftfahrwesens der SA. und SS., Obergruppen- siihrer Hühnlein, statt. Gegen 13 Uhr traf der Reichs kanzler und Oberste SA.-Führer AdolfHitlerim Flug zeug aus Berlin ein und betrat kurz vor 13.30 Uhr von unge heurem Jubel der Masien begrüßt, den Platz. Nachdem er m Begleitung des Stabschefs Röhm und des Obergruppen- iuhrers Lutze, Hannover, die Front der aufmarschierten Kolonnen abgeschritten hatte, nahm er das Wort zu seiner Ansprache. Adolf Hitler führte u. a. aus:Eine grotze Zeit ist angebrochen und wir sind nicht nur ihre lebenden Zeugen, ändern ihre Gestalter. Eine Revolution vollzieht sich in Deutschland, die sich von all den ähnlichen früheren Vor gängen solcher Art unterscheidet, durch die unerhörte Diszi plin und Planmähigkeit ihrer Durchführung. Das dieses Wunder denkbar ist, haben wir nur der Tatsache zuzu- Meiben: Während frühere Revolutionen vollzogen wurden durch eine empörte, in sich aber nicht organisierte Volksmasse, wird diese Revolution vollzogen von der größten poli tischen Organisation, die Deutschland je gesehen hat. Acht nur einer Organisation des Willens, nein auch einer Organisation der Kraft, der Gewalt, lieber 600 000 stehen heute in Deutschland im braunen Hemd hinter dem Banner her Revolution. Das Ziel dieser großen Erhebung ist die ^nere und tatsächliche Ueberwindung des November 1918. mußte die Stunde kommen, wo die Männer des No- °emberverbrechens vor den Stuhl der Gerichte gezogen wer- °en mußten. Sie sollen sich keiner Täuschung hingeben, datz Ase Auseinandersetzung plötzlich aus irgendeinem Grunde nicht natürliches Ende nehmen könnte. Das Ende der putschen Revolution ist das Ende der Novemberverbrecher, Ende ihres Systems, das Ende ihres Seins. (Tosender Mfall.) Wir wissen, daß der Neuaufbau dieses Staates Ä erster Linie eine Frage der inneren Genesung des Volkes '^und datz das nicht von heute auf morgen geschehen kann. Wir wißen, daß die Quelle aller Taten und allen Lebens "p Volke selbst liegt, und daß das Volk selbst seine Eesin- ^ung, sein Wesen ändern muß, wenn es ein anderes und "Gres Leben gewinnen will. Wenn jetzt das deutsche Leben ^ue Formen erhält, dann sind diese neuen Formen getragen gewollt von einem anderen, und ich darf sagen beßeren putschen Volk. Wir zweifeln keine Sekunde daran, daß man M deutschen Volke mühevoll das anerziehen muß, was man M als Wesen und Ausdruck unseres Volkes auch äußerlich ^Präsentiert sehen will. So wie es nur einen Waffenträger in der deutschen Ration geben kann, so, wie es nur eine Reichsgewalt geben kann, so kann es nur geben eine Organisation des i, politischen Lebens. "W daß diese Organisation des politischen Willens sich Mendet, das ist eure Aufgabe, meine Kameraden! Ihr seid Uer die Garde der nationalen Revolution gewesen. Ihr , mbt diese Revolution getragen, mit eurem Namen wird sie (Nachdruck verboten.) „Das werden wir gleich haben." Mutig schritt der Mieter des Gesetzes durch die Tür, aber wenn er gemut- hatte, schon in der Diele auf die Leiche eines Er- Mgenen zu stoßen, so irrte er sich, denn das Licht wurde Mlich angeknipst und der enttäuschte Träger eines blau- UMften Trikots kam ihm nachdenklich auf der Treppe > "Mgen. „Ah, haben Sie einen Schutzmann erwischt?" sagte er Mchgültig. „Ich glaube, Miß, Sie ließen wohl selbst offen, im Haus ist kein Mensch, und es war wohl auch Mer kein Unberufener da. Alles befindet sich in schönster Mung." d „Aber das ist doch nicht möglich." Margaret sah ihn an. „Waren Sie im Arbeitszimmer? Ich meine großen Zimmer mit den Bücherschränken?" > „Ja, dort war ich zuerst. Ein Schreibtisch steht beim Mster und so ein altmodisches Ding — Sekretär nennt ""»"s, glaube ich." „Ja, er war verschlossen, als ich fortging." -i,, »Ist er noch." Tbs steoplo begann zu lachen. „Blinder (Arm, Miß. Der junge Schutzmann kommt diesmal zu Pern Feuergefecht." „Wo Sie gewesen sind, Herr Cuttley, bleibt überhaupt viel zu tun", lautete die schmeichelhafte Antwort des ^Misten. „Äh, Sie kennen mich? Ein Kollege?" »Polizeisportverband, Stemmen." »Wieviel?" »92 Pfund." „Links?" „Rechts." »Hm — müssen mehr trainieren." »Jawohl, Herr Cuttley." h. .»Vielleicht sind Sie so freundlich, Schutzmann, und b^u ""1 Einen Runvgang durch das Haus", unter- spiA Fräulein Godwin empört das unverständliche Ge- IM Nerven zitterten wie Spinnweben im Wind, »Hekese Leute sprachen von linken und rechten Pfunden. "".ß, Madame", sagte der erschrockene Schutzmann, "v verging eine ganze Stunde, während der Margaret lieber Barcelona. Bcrcelona, 7. Mai. Das Luftschiff „Gras Zeppelin" hat heute früh 7.10 Uhr Barcelona passiert und Postsäcke ab geworfen. Um 7.35 Uhr setzte es seine Fahrt fort. Trotz der frühen Morgenstunde hatten sich viele Tausende am Landungsplatz eingefunden, der durch die katalanische Regierung mit einem Landungsmast versehen worden war, um der Landung, die anfänglich vorgesehen war, beizu- wohnen. Das Luftschiff fuhr jedoch ohne Landung weiter. Kap Palos passiert. Friedrichshafen, 7. Mai. Von Bord des Luftschiffes „Graf Zeppelin" ist bei der Bodenfunkstelle des Luft schiffbaues „Graf Zeppelin" in Friedrichshafen folgende Standortmeldung eingegangen: „13 Uhr Kap Palos." Kap Palos liegt an der Küste des Mittelländischen Meeres östlich von Kartagena in Spanien. Verordnung über das Neichsluftfahrt- ministerium. Berlin, 7. Mai. Das Reichsgesetzblatt Nr. 47 vom 6. Mai enthält folgende Verordnung über das Reichsluft- sahrtministerium vom 5. Mai 1933: Für die Luftfahrt wird als oberste Reichsbehörde ein Reichsluftsahrtministerium errichtet. Der Leiter dieser Behörde führt die Bezeichnung „Reichsminister der Luftfahrt". Der Geschäftsbereich umfaßt die Aufgaben des Reiches in der Luftsahrt. Die Geschäfte und Befugniße des nun mehr wegfallenden Reichskommißars für die Luftfahrt gehen auf den Reichsminister der Luftfahrt über. Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Mai 1933 in Kraft. Aus aller Welt. * Festnahme des Brandstifters in der Görlitzer Heide. Die polizeilichen Ermittlungen nach der Ursache des Wald brandes im Revier der Oberförsterei Penzig in der Gör litzer Heide, bei dem ein Schaden von ungefähr 80000 Reichsmark verursacht worden ist, haben zur Festnahme des Wohlfahrtsempfängers Alfred Siegert geführt. Sie gert, der Vater von zehn Kindern ist, hat inzwischen ein Geständnis abgelegt, den Brand vorsätzlich angelegt zu haben. Siegert war stark dem Trünke ergeben und hat bereits schwere Zuchthausstrafen verbüßt. * Gasexplosion in Berlin Zehlendorf. Einer schweren Gasexplosion sind am Sonntugvormittag drei Frauen zum Opfer gefallen, deren eine getötet wurde, während die beiden anderen schwer verletzt daniederliegen. In einem Privathause in Zehlendorf hatte sich Gas, das aus unge klärte Weise aus der Leitung entwichen war, entzündet. Die Wirkung der Explosion war so stark, daß die Wände der Wohnung herausgedrückt wurden mld hie Fensterschei ben des Hauses wie der benachbarten Häuser in Trümmer gingen. Das ganze Haus, ein Neubau, ist von der Explo sion stark in Mitleidenschaft gezogen worden. - Segelflieger Maier, Stettin, tödlich abgestürzt. Aus Haltern (Westfalen) wird gemeldet: Am Sonntag gegen 15.30 Uhr stürzte beim ersten Appell der Westdeutschen Segelflieger in den Borkenbergen her Inhaber mehrerer Rhönrekorde, Studienrat Albrecht Maier aus Stettin, aüf dem von ihm konstruierten Segelflugzeug „Maier II" töd lich ab. Maier war auf dem der Ortsgruppe Gelsenkirchen gehörigen Flugzeuge „Maier II" durch Autoschlepp aufge- stiegen, um das „Blaue Band" der Borkenberge zu er ringen. Plötzlich trudelte die Maschine, nachdem sie etwa 45 Minuten gekreuzt hatte, aus etwa 45 Meter Höhe zur Erde. Es wird angenommen, daß infolge des überaus böigen Windes die Stabilisierungsfläche der Maschine be schädigt Wurde. Maier erlitt einen Wirbelsäulenbruch und war au; der Stelle tot. Der Verunglückte war Leiter hes Aero-dynamischen Instituts in Aachen und zuletzt an her höheren Maschinenbruschule Stettin als Studienrat tätig. " Vor Vollstreckung zweier Todesurteile in Bayern. Der Reichsstatthalter in Bayern hat sich für die Voll streckung der gegen den Dienstknecht Felix Schieder wegen dreifachen Mordes und den Dienstknecht Josef Fraun- dorfer wegen Mordes in zwei Fällen ergangenen Todes urteile ausgesprochen. Die Hinrichtungen werden dem nächst stattfinden. länderin entzückt auf die schweren Ranken blühender Ge büsche, die da und dort über die Mauern kletterten, und meinte, das Land sehe aus, als wär's noch Mai Margaret nickte gehorsam und versuchte von ihrem Rücksitz aus noch einmal einen vollen Blick aus die Stadt zu bekommen, was ihr jedoch nicht mehr gelang. Harwich ist sehr nahe bei London, aber dort war von der Sonne nicht mehr viel zu sehen. Wie Rauch und Nebel lag eine schwere, drückende Atmosphäre über dem Meer, die Luft war ganz still, doch das Wasser hatte einen unsympa thischen, graubraunen Farbton angenommen, der viel zu dunkel für die Mittagsstunde war. Böser Ahnungen voll gingen die wartenden Passagiere, die — aus der Schiffs brücke zusammengedrängt — beängstigend an ein Rudel Schlachtvieh erinnerten, auf das Antwerpener Boot, wo ihnen ein ebenso taktloser als wahrheitsliebender Angestell ter des Great Castern Railway in schonungsloser Weise eine stürmische Überfahrt ankündigte und oesonderS den Damen dringend riet, sich sobald als möglich flach hinzu legen, um die erste Wucht der Seekrankheit wirksam abzu wehren. „Gott behüte uns", sagte Frau de Buytens entsetzt, und ihre Wangen zitterten. „Ich werde schon schwindlig, wenn Kinder sich um Pfähle drehen. Seekrankheit kann ich nicht aushallen, nicht zehn Minuten lang, und diese Übe fahrt dauert ebenso viele Stunden " Sie dauerte fast vierzehn Stunden. Als das Schiss nachts in die Schelde suhr, war das Land nur ein dicker schwarzer Strich, unterbrochen durch die funkelnden Lichter der belgischen Forts. Das Wasser wurde ruhiger und das Stöhnen verebbte nach und nach. Als der weit gespannte Bogen Antwerpens in Sicht kam, strahlend er leuchtet und den Widerschein seines Glanzes verschwende risch über den dunklen Horizont streuend, kamen im Salon die ersten Puderdosen und Lippenstifte zum Vorschein. Margarets Herrin erinnerte irgendwie an einen Luft ballon, der unversehens ein Loch bekommen hatte und faltig geworden war. Die gutsitzende Fettschicht schien sich durch die Wetterunbilden dieser grausamen Fahrt verschoben zu haben und schlotterte, ihr rundes Gesicht war grau, und die glanzlosen Augen hatten den er schreckten Blick eines Schellfisches angenommen, der lange an der Luft war. (Fortsetzung solgt.)