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wen M- Ibstellung n hinter- - __ Der cants h»^ and eben- ben übei- aährleistei entbehre» fände. - nationale» s an de» v erklär» nur die mgen der Aehnliche deutsche» luslande^ eutschlam : von der mgelische» gesandt eutschlan» !SNd. VitteruE BismaE iandabern das M . Goeb- 't ihr", I» mähunge» e Wieder- I. wurde Macht r"» Sieg gk- hat des icht. Igcfunde» n sich d» gcnd. 6'» er Inge» mit de»' Schrader (Wolfenbüttel) enthaftet. Der frühere Landesverbandsführer des Stahlhelms, Oberlehrer Schrader (Wolfenbüttel), wurde, da durch die vorläufige Vernehmung der Sachverhalt festgestellt worden ist und Fluchtverdacht nicht angenommen wird, aus der Haft entlassen. Einigung gegen NSDAP, und Stahlhelm in der Pfalz. Neustadt a. d. Hardt. 2. April. Der von den Stahl helmbundesführern zur Schlichtung der Unstimmigkeiten Zwischen NSDAP, und Stahlhelm in die Pfalz gesandte Kommissar Oberst v. Xylander führte am Sonnabend eine eingehende Aussprache zwischen den pfälzischen Führern der NSDAP, und des Stahlhelm herbei. Die oertraulich ge pflogenen Verhandlungen ergaben, wie wir erfahren, eine Klärung der durch Mißverständnisse entstandenen und in der Hitze des politischen Kampfes mit entsprechender Schärfe ausgetragenen Gegensätze. Die Verhandlungen wurden am Sonntag in Kaiserslautern fortgesetzt und abgeschlossen, so daß der Zwist zwischen den beiden, die nationale Erhebung tragenden Verbänden als endgültig beigelegt gelten darf. Wie verlautet, wurden auch Richtlinien für die engere Zu sammenarbeit der beiden Wehrverbände vereinbart. Zur Durchführung dieser Zusammenarbeit wird der Stahlhelm »inen Verbingungsoffizier bei der Regierung der Pfalz er nennen, der vom Psalzkommissar bestätigt wird. Wie es heißt, haben die beiden Verbände sich dahin geeinigt, für die nächste Zeit gemeinsam eine Mitgliedersperre durchzu führen, Nach Ablauf der Frist, die noch genau bestimmt werden soll, werden sich die Führer der beiden Verbände erneut über diese Frage verständigen. Verbot aller linksgerichteten Organisationen in Braun schweig. Braunschweig, 2. April. Das braunschweigische Staats- Ministerium erließ eine Verordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk Md Staat, nach der im Lande Braunschweig bestehende Organisationen der kommunistischen und marxistischen Turn-, Sport- und Gesangvereine, des Arbeiter-Samariter bundes, des Schachvereins, überhaupt derartiger Vereini- . Zungen im weitesten Ausmaß verboten werden. Auch die Wiedererrichtung gleicher oder ähnlicher Organisationen so wie das Tragen von Abzeichen und Zeigen von Fahnen der artiger Vereinigungen wird in das Verbot einbezogen. mnde, d^ oße» M- große 3«' vir senkt" oßcn alte» . Gelobt» ir gelobe» s Reich '» ie Forni» r und d»? l dem K»' >es StM lach eine>» ichsjugE m Trupp- ser e Millis^, !m", M»° rtionen artig» nur sol^ rn werde»' n als auwene»' ezeichnete" rganisat' ießlich ne» Frick spricht vor Beamten. Gesetz für deutschblütige Beamten angekündigt. Berlin, 2. April. Die Nationalsozialisten veranstalte ten hier eine Reihe großer Kundgebungen. Nach Beendi gung der Fahnenweihe auf dem Tempelhofer Feld zogen die nationalen Beamtenschaften geschlossen durch die Stadt. Vor dem Gebäude des Reichsinnenministerumg am Königsplatz, das die schwarz-weiß-rote und die Hakenkreuzfahne aufge zogen hatte, sammelten sich die einzelnen Züge. Vom Bal kon des Gebäudes hielt Reichsinnenminister Dr. Frick eine Ansprache, die in der eingangs auf die weltgeschichtliche Umwälzung in Deutschland und den Sieg der nationalen Revolution, der jetzt vollendet sei, hinwies. Die Beamten schaft sei durch das System der letzten vierzehn Jahre schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das Parteibeamtenbuch sei das Unglück geworden für die ganze öffentliche Verwaltung Deutschlands. Dremdrassige und Fremdstämmige seien in großer Zahl in das deutsche Verufsbeamtentum aufgenom- wen worden. Das System der letzten vierzehn Jahre müsse »ndgültig ausgeräumt werden. Der Minister kündigte für die nächste Woche ein Gesetz an, das vorsehe, daß nur deutsch- bliitige Beamte Staatsautorität in Deutschland verkörpern Knuten. Hamburg, 2. April. In dem nationalsozialistischen Lokal von Wucherpfennig in der Barmbecker Straße wurde Zn Sonnabend kurz nach 2V Uhr ein Bombenanschlag ver übt. Eine bisher noch unbekannte Person warf in das Lokal »'Ne mit starkem Sprengstosf geladene Bombe, die dort ex plodierte. Die Einrichtungsgegenstände wurden vollkommen fortrümmert. Wie durch ein Wunder kamen die wenigen 'M Lokal anwesenden Personen mit dem Leben davon. In Vorläufiger Abbruch der Boykottaktion. Anordnungen über die wetteren Maßnahmen. München, 2. April. Das Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze teilt mit: „1 . Durch Anordnung der Reichsparteileitung und des Zentralkomitees wurde der Boykott gegen jüdische Ge schäfte, Aerzte, Rechtsanwälte usw. bis Mittwoch, 5. April, vormittags 10 Uhr angesetzt. Damit ist der frühere Zustand wiederhergestellt. Plakate, Anklebezettel usw., die mit dem Boykott Zusammenhängen, sind zu entfernen. 2. Der Boykott ist erst dann wieder aufzunehmen, wenn vom Zentralkomitee die Weisung hierzu an die ört lichen Aktionskomitees ergeht. 3. Dessenungeachtet haben die Aktionskomittes die Vor bereitungen so zu treffen, daß auf Weisung der Boykott zur festgesetzten Zeit wieder ausgenommen und planmäßig durch- geführt werden kann. 4. Um eine Einheitlichkeit der Abwehraktion herbei zuführen, wird für den Fall der Wiederaufnahme des Boy kotts bestimmt, daß an jüdischen Geschäften Plakate anzu bringen sind, mit der Aufschrift „Jude!" und an deutschen Geschäften mit der Aufschrift „Deutsches Geschäft!" Streicher. Wahrscheinlich keine Wiederaufnahme. München, 2. April. Bei einem vaterländischen Abend, den die Münchner Nationalsozialisten zum Besten ihrer Kriegsopferversorgung veranstalteten, hielt der Vorsitzende des Zentralkomitees, Julius Streicher, eine Ansprache, in der er unter anderem ausfllhrte: „Ich habe das Gefühl, daß wir am Mittwoch den Kampf nicht mehr weiterführen wer ¬ den. Es wird das Millionen von Deutschen höchst bedauer lich erscheinen, aber es muß trotz allem Disziplin gewahrt werden. Es war nicht leicht, Zugeständnisse zu machen, aber Adolf Hitler kann nur schrittweise vorgehen." Die französische Presse ruhiger. — Die jüdische Hetze in Frankreich nimmt weiter zu. Paris, 2. April. Der Boykott vom Sonnabend, der in Deutschland als Abwehr gegen die jüdische Greuelpropa- ganda im Ausland durchgeführt worden ist, findet auch in der Pariser Sonntagspresse ein lebhaftes Echo. Die Blät ter geben ausnahmslos zu, daß die Bewegung vollkommen ruhig verlaufen sei. Selbst das „Echo de Paris", das man keiner besonderen Deutschlandfreundlichkeit bezichtigen kann, erklärt, daß überall vollkommene Ruhe geherrscht habe. Ausländer, die in jüdischen Geschäften hätten kaufen wol len, habe man in höflicher Form gebeten, davon Abstand zu nehmen. Der „Petit Parisien" stellt fest, die Atmosphäre sei am Sonnabend zwar etwas gespannt gewesen, es sei aber nirgends zu nennenswerten Zwischenfällen gekommen. Der „Matin" veröffentlicht eine Reihe von Zuschriften von deutschen Banken und Jndustriegesellschaften,, die Protest gegen die falschen Meldungen erheben und das Blatt auf fordern, an der Verbreitung der Wahrheit mitzuarbeiten. Der „Matin" schreibt dazu, diejenigen, die die Unterdrük- kungsbewegung ins Werk gesetzt hätten, zitterten schon bei den ersten Anzeichen einer Ablehnung dieser Maßnahmen durch das Ausland, weil sie fürchteten, daß sich dieser Pro test in materiellen Verlusten auswirken könne. der Nacht zum Sonntag nahm die Polizei elf Kommunisten fest, die mit dem Attentat in Verbindung stehen. Weitere Festnahmen stehen bevor. Der Hamburger Polizeiherr hat sofort alle dem Staate zur Verfügung stehenden Mittel ein gesetzt, um Hamburg von den kommunistischen Terrorban den zu säubern. Hamburg, 2. April. Wie der Polizeibericht meldet, wurden an der Umfassungsmauer des Bismarckdenkmals am Hamburger Hafen zwei etwa faustgroße Bomben gefun den, die mit Zündschnuren verbunden waren. Eine Zünd schnur war in Brand gesteckt. Aus aller Well. " SS.-Mann niedergeschossen. — Der Täter, ein jüdischer Rechtsanwalt, gelyncht. Die Regierung in Schles wig gibt bekannt: „Der jüdische Rechtsanwalt und Notar Schümm schoß am Sonnabendvormittag gegen 11.30 Uhr den SS.-Mann Wilhelm Asthalter in der Kehdenstraße durch einen Bauchschuß nieder. Der SS.-Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Eine erregte Menschenmenge sam melte sich vor dem Polizeigefängnis, in das der Rechtsan walt gebracht worden war, ehe der vom Polizeipräsidenten angeordnete Abtransport erfolgen konnte. Die Menschen menge drang in das Gefängnis ein, wo der Rechtsanwalt Schümm durch Revolverschüsse getötet wurde. Der Vor fall spielte sich so schnell ab, daß er von der Polizei nicht mehr verhindert werden konnte. Die Menschenmenge drang auch in des Geschäft des Vaters des Rechtsanwalts Schümm ein und zertrümmerte dort das Innere." * Kommunistische Flugblätter beschlagnahmt. Von der politischen Polizei in Württemberg konnte eine Reihe kom munistischer Zeitungen in deutscher Sprache aus Rußland, der Schweiz, dem Elsaß, dem Saargebiet und aus Oester reich beschlagnahmt werden. Es ist weiter gelungen, Flug blätter des Roten Frontkämpferbundes, die schwerste Be schimpfungen der Reichsregierung, der SA. und des Stahl helms enthalten, und zum bewaffneten Aufstand gegen die herrschende Regierung auffordern, beschlagnahmen, des- aleichen Exemplare des in Berlin illegal weiter erschei nenden Zentralorgans der KPD., „Die Rote Fahne", in der in der verlogensten Weise gegen die nationale Negie rung gehetzt wird. Die polizeilichen Maßnahmen haben ferner zu einer Beschlagnahme von rund 100 Zentner marxistisch-bolschewistischen Materials mit hochverräteri schem Inhalt geführt. Bei einem Kraftdroschkenführer wur den 1500 Schuß Jnfanteriemunition vorgefunden und be schlagnahmt. * Der Rektor der Braunschweiger Technischen Hoch schule verhaftet. Am Sonntag früh wurde auf dem Braun schweiger Hauptbahnhof der von der Polizei gesuchte Rektor der Technischen Hochschule Braunschweig, Prof. Dr. Gaß ner, von Polizeibeamten in Haft genommen. Dr. Gaß ner wurde in das Gefängnis gebracht. Der Rektor war in Verbindung mit der Stahlhelmairgelegenheit gebracht wor den. Weiter werden gegen ihn Vorwürfe verschiedenster Art erhoben. * Marxisten versuchen Tarnung. — Vier Rädelsführer verhaftet. — Umfangreiche Waffenfunde. Aus Rübeland (Harz) wird gemeldet: Ehemalige Angehörige des Reichs banners, der SPD. und der KPD., insgesamt 33 Mann, hatten sich hier zusammengetan, um angeblich eine „Stahl helm-Ortsgruppe" zu bilden. Es wurde jedoch bekannt, daß die Leute nur unter diesem Deckmantel den Kampf gegen die nationale Regierung 'im Sinne der Marxisten weiter führen wollten. Die vier Rädelsführer wurden jetzt fest genommen. Sie haben die von ihnen verfolgte politische Absicht bereits zugegeben. In der Wohnung eines der Verhafteten, Albrecht sen., wurden zwei Jagdgewehre, drei Teschings und eine Büchse gefunden. Bei einer Einwoh nerin von Neuwerk bei Rübeland fand die Polizei 39 Sprengkapseln, acht Meter Zündschnur, eine Scheibenbüchse, zwei Vorderlader, ein Tesching sowie zahlreiche Munition und eine Menge Material zur Herstellung von Patronen. Die Frau will von dem Besitz der Waffen nichts gewußt haben. Sie glaubte angeblich, daß sie von ihrem verstor benen Sohn stammten. * Verbrecherische Elemente benutzen nationalsoziali stische Uniformen zu Raubzügen. Wie die Kölner Polizei meldet, suchten am Sonnabendmorgen in der Nähe des Botanischen Gartens zwei Leute in SA.-Uniformen die Wohnung eines jüdischen Kaufmanns aus. Unter Mit nahme von 1000 Mark in bar und 70 holländischen Gul den verschwanden sie wieder. Wie festgestellt wurde, han delt es sich bei den Tätern um verbrecherische Elemente, die die SA.-Uniformen unrechtmäßig trugen. Ein ähnlicher Vorfall trug sich am Sonnabend gegen '23 Uhr in der Wüllner-Straße zu. Hier waren Männer, die SS -Uniform und die Arinbinde der Hilfspolizei trugen, in die Wohnung eines Kaufmanns eingedrungen. Nach einer kurzen Durch suchung entfernten sie sich wieder unter Mitnahme von zwei Jagdgewehren und 35 Mark in bar. Auch in diesem Fall haben die noch Unbekannten fälschlicherweise die SS.-Uniform getragen. Die Polizei setzt alte Hebel in Bewegung, um die gemeingefährlichen Burschen zu fassen. ivatbri^ s Berlin j» is Berli» i — nei» ach Hann tig. a TaE' seine in Vieß» daß NI' bgehän^ :l heran» paar )em SZ» Tür d-' lachte ie. mit kat aE n, den md lau» zu üb^ wkümnß- nutz gle icht störe» hierhe» ah in st» zu: zu me als so» U wa^ Vertrank» Er ließ sie los und trat unsicher zurück. Einen Augen blick standen sie sich schweigend gegenüber — dann schüttelte er hastig den Kops: „Heute nicht, Njuscha wirklich, ich muß fort — »U hast doch da drinnen ein Dutzend netter Leute." „Aber ich will noch einmal mit dir tanzen!" Sie putzte selbst nicht, was da aus ihr sprach. Etwas Frem des saß in ihr und zwang sie, so zu reden. Diesen einen ^Mz konnte er wohl noch für sie übrighaben! Er sollte dicht diese dummen Ausreden vor ihr machen! Peter war etwas nervös geworden und versuchte es ZUrch kühle Überlegenheit zu bemänteln. „Liebste Nju", sagte er, „ich habe zu tun." „Gar nichts hast du zu tun! Du willst dich bloß zu Hause Hinsehen und warten, ob vielleicht das Telephon Zus Berlin anklingelt!" „Was heißt das?" «ragte er in seiner Ratlosigkeit. . „Ich weiß es doch! Du sitzt ja jetzt jeden Abend zu Hause und sagst alles andere ab und zitterst in jeder Minute, weil du immer aus das Klingeln wartest!" .. „Tu bist ja verrückt!" rief er zornig, denn sie hatte Wahrheit gesagt. „Ich l in ganz normal! Aber du wirst verrückt dabei!" Mein Gott, was rede ich hier zusammen, dachte sie 'u einem lichten Augenblick. Aber es war nur ein ganz Mes Aufblitzen, denn die Erregung über seinen feind- uchen Ton wischte jeden klaren Gedanken in ihr fort. Das feinde in ihr rief gehässig: „Glaubst du, du kannst mir ?!-ch Komödie vorspielen? Glaubst du wirklich, sie wird Ah heute auf einmal anrusen, nachdem sie sich die ganze ^ochs lang nicht gemeldet hat?" Er war totenblaß. Jetzt saß die Wut auch in ihm. »Ja, sie wird!" rief er. „Gerade weil sie sich eine ^Zche lang nicht gemeldet hat! Natürlich wird sie an- rufen!" - „Sie wird nicht!" schrie Nju. Tränen saßen in ihrer ^tnnme. „Und wenn du Pech hast, ryft sie dich auch Ptchste Woche nicht an, auch in vier Wochen nicht, auch , sechs Atonalen nicht — damit du es genau weißt! Ich "nne sie besser als du!" Sie sah, wie er zusammenzuüte, und spürte einen kleinen schmerzhaften Triumph. Im nächsten Augenblick hatte er sie bei den Armen gefaßt und drückte sie zu sammen. Jetzt schlagt er, dachte sie, und schloß die Augen. Er schlug nicht. Seine Stimme war dicht vor ihr, heiser vor Wut. „Was willst du damit sagen?" Sein Griff tat weh. Sie wehrte sich nicht, denn sie wußte, daß er gleich loslassen würde. „Du wirst ja immer von ihr belogen, du weißt es bloß nicht! Weil sie falsch ist bis in die Fingerspitzen." „Daß man bei Fee nie wissen kann", sagte sie, „was ihr morgen oder übermorgen einfällt! Wenn es ihr nicht paßt, ist sie für dich überhaupt nicht mehr zu sprechen! Dann reißt sie dir einfach aus!" „Du!" schrie er. „Ich verbiete dir, so über sie zu sprechen!" „Das kannst du mir nicht verbieten! Einmal muß dir doch einer die Wahrheit sagen!" Jetzt ließ er sie los. Sie richtete sich aus und streichelte ihre schmerzenden Arme. Die Tränen saßen ihr in den Augen, die Kehle war zusammengeschnürt, aber sie sprach hemmungslos weiter. Jetzt mußte alles herunter, was so viele Monate in ihr gesessen hatte — fetzt war alles egal —, vielleicht schlug er sie tot —, auch das war besser als alle diese Lügen — — lieber jetzt den Weltuntergang als noch einmal die Schande, diesen Mann in seiner Ahnungs losigkeit erniedrigt zu sehen. „Du wirst ja immer von thr belogen!" rief das Zerrissene, das Zerstörungswütige aus ihr, „du weißt es bloß nicht! Weil sie falsch ist bis in die Fingerspitzen! Weil du in sie vernarrt bist und nicht die Wahrheit sehen willst! Frag doch den Eipp nach ihr, mit dem sie dich schon immer betrogen hat, früher und jetzt! Oder fahr doch mal nach Berlin und steh sekbst, was sie dort treibt und warum sie sich so lange nicht bei dir meldet! Einer muß es dir doch sagen, daß du an ihr kaputt gehst und daß sie es nicht wert ist. . . wett sie aus dir einen armen Narren gemacht hat!" Sie sah nur noch zwei brennende Augen vor sich. „Ruhe!" brüllte es heiser. Etwas preßte sich vor ihr Gesicht. Wahrscheinlich war es eine Hand — sie sah es nicht. Sie taumelte ein wenig, fiel auf einen Stuhl . da war ein Tisch ... sie hatte die Arme darauf lieg^ ., das Gesicht darin verborgen . . . Jetzt war es totenstill. Sie spürte die Wärme ihrer Arme am eigenen Gesicht, und allmählich wich der Nebel, der um sie gewesen war — sie begann nachzudenken. Es wurde plötzlich ganz klar in ihr — so klar, daß sich zwischen den letzten Minuten und der Gegenwart ein Abgrund auftat. Sie begann sich entsetzt zu erinnern, was sie gesagt hatte. Es war furcht bar. Ich bin absolut wahnsinnig, dachte üe - was habe ich getan? Er wird mich umbringen, oder Fee, oder Eipp, vielleicht ist das ganz richtig, einmal mußte das ja kommen —, aber warum mußte ich es ihm sagen? Ich habe es ihm doch gar nicht gesagt, ein halbes Jahr lang habe ich es ihm nicht gesagt, ich träumte ja nur, er ist ja gar nicht hier, es ist alles nicht wahr, ich habe ja hundertmal geträumt, daß man es ihm einmal sagen müßte, ich habe es auch diesmal nur geträumt. — Sie hielt den Atem an und lauschte. Nichts rührte sich. Sie hatte Angst, den Kopf zu heben und zu sehen, ob er wirklich da war oder nicht. Von weither kam Musik. Da drüben tanzten die anderen. Es ist wirklich nur ein Traum, dachte sie und hob den Kopf. Da sah sie ihn. Er lehnte an der Wand und hatte wieder die Hände in den Taschen. Sein Gesicht war kalkweiß und starr. Sein Blick ging fremd und gleichgültig über sie hinweg. (Fortsetzung folgt.)