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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend S zu Ottendorf-Okrilla. L 2^. Jahrgang Nummer Mittwoch, den 30. September M5 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, Mode und Heim* und .Der Kodölb*. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Bühle, Ottendorf-Okrilla. Dt« ,Ott«»dors«r Arttu««' «schlick Dtnr»- ck«, D«m«r«t«g und S-Msirud. v« V»»*s«'Pr«t, wird »V B»«!«« jede« Monat« bekannt gegeben. I« YaL» hvherrr Tewalt (Krieg ob. sonß. dgendwelcher Stbrungen de» Betrieb« der Acktnng, d. üiefenmten »d. d. Beförderung*. Eiurichtnngen) hck der Beeietzer »ecken V«- ckruch auf Lieferung »der riachlckserung der gettrmg »d. «Lcktahlmig d. BeMgirreise». 2 MN «WZ Z s»«-b« «ÜG»V» g - K«ch«» L«ck. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 1LÄ. OertlicheS und Sächsisches. Vtteildorf'Dkrilla, den 28. September sy2s. — Vom 1. Oktober ab wird der Schalterdienst beim kiesigen Postamt werktags von 8 bis 11«« vorw. und 2 bis 5 nachm., an Sonn- und FeirUogen von 8 bi« 9 vorm. abgchalten. — Kummer, Not. Sorge — das sind Worte, die UN» in den letzten Jahren sehr geläufig geworden find. Das Leid ist reichlich, überreichlich umgegangen. Und ost hat man sich das bißchen Leben noch schwerer gemacht, als es ohnehin schon war. Was für ein Egoismus machte sich breit — trotz aller großen Töne vom Sozialer! Das wirk lich Sozialethische hat oft mehr denn je gefehlt . . . Das Gebot der Stunde ist, daß wir einander helfen, und daß wir Wunden heilen, wo nur irgend noch geheilt werden kann. Die wirtschaftliche Not ist wahrlich keine geringe Not aber unser Schicksal hängt doch nicht einzig und allein an wirtschaftlichen Fragen. Die Hauptsache ist ein inneres Helsen und Heilen, weil das furchtbare Erleben der Kriegs- und Nachkriegszeit so manch« arme Menschensetle in arge Verwirrung brachte. Die Kunst zu trösten, dem anderen wieder da« Gefühl des Freudigen, Tapferen, Hoffnung«- starken zu schaffen, da« ist hohe, fein« und gerade jetzt wieder sehr zeitgemäße Kunst. Das setzt freilich viel herzenswarmcs Verstehen voraus und viel freundliche Geduld. Es gibt Menschen, die gleichsam einen Friedekrtis um sich haben. Wenn man in ihre Näh« komm», sühlt man sich wundervoll beruhigt. Ein paar schlichte Worte, und sie wirken mehr al« stundenlanges Reden. Ein Größter in dieser stillen, aus- richtenden Weise ist der Mann von Nazareth gewesen. W«r etwa« von seinem Geißerhauche hat, der vermag manchem Leid eine wirkliche Linderung zu bringen. Man muß auch den guten Willen haben, sich Helsen zu lassen. Nicht« ist h«ute verkehrter als ein müdes Achselzucken und unentwegtes Schwanken und Zweifeln. Wir brauchen Ge wißheiten und Hochziele. Nur so, und immer letztlich von innen heraus, können wir euch beim großen Ganzen mit- helfen und mitlindern, da« wir deutsches Volk und deutsches Vaterland nennen. Auf di« helfende und heilende Ge- finnungskraft kommt es an. Etwas mehr Liebe, die zu glauben, zu hoffen, zu fchaueu und zu schaffen wagt, — und es wird viele« viel besser werden I — Bei der Anmeldung von Hypotheken zur Auswertung ist zum Ausdruck zu bringen, gegen wen sich die Anmeldung richtet. Ist der Grundstückseigentümer auch der persönliche Schuldner, so ist die» anzugeben. Der Grundstückseigen tümer braucht aber durchaus nicht der persönliche Schuldner zu sein — vergl. §8 415, 416 BGB. —. Es ist also auf jeden Fall außer dem dinglichen Schuldner (Grundstücks- eigentümer) auch der persönliche Schuldner anzugeben. Ist ein dinglicher Schuldner nicht vorhanden — z. B. wenn da» Grundstück inzwischen weiterverkauft ist und der Eigentümer die Hypothek nicht mit übernommen hat —, so ist dies bei der Anmeldung besonders hervorzuheben. Da in verschiedcnrn Anmeldeformularen rin Hinwei« zur Bezeichnung des per- sönlichen Schuldners nicht mit enthalten ist, empfiehlt er sich, schon abgegebene Anmeldungen durch Angabe der per sönlichen Schuldner« zu ergänzen, um sich vor schweren Rechlsnachletlen zu sichern. Wird höhere Aufwertung gemäß Z 10 de« Aufwerlung«gesetze« verlangt, genügt nicht die Anmeldung, sondern die höhere Aufwertung muß beantragt werden. König«brück. Gerüchte von einem Mord im be nachbarten Reichenau durchschwirrrn seit Sonntag die hiesige Gegend. Man fand am Sonntag nachmittag di« in den 50er Jahren stehende Frau Pfrnnig am Dorsbach tot auf. Die Leich« wie« eine klaffende Wunde an der Stirn auf. Die sofort aufgenommeuen Nachforschungen bei Ver- wandten hatten zunächst keinen Erfolg, da dies« nicht an- wesend waren, doch fand man im Hause einen blutigen Strick. Auch waren die Steine im Hausflur blutbefleckt. Di« polizeiliche Unt«rsuchung ist sofort ausgenommen worden. Ob er sich um Mord oder Selbstmord handelt, wird erst die Obduktion der Leich« ergeben. Großnaundorf. Am Donnerstag mittag Uhr brach in der Scheune des Gutibefltzer« Emil Brückner Feuer aus, welche« die Scheune sowie die gesamte einge- brachte Ernte von 40 Scheffel Feld und Wiese vernichtete. Das Feuer ist durch Kinder, die mit Streichhölz«rn gespielt und im Hofe da« vor dem Scheunentor liegend« Stroh an- gebrannt haben, angezündet worden. Der Schaden ist er ¬ heblich, soll aber durch Versicherung gedeckt sein. Abgebrannt ist die Scheune mit zwei anliegenden Schuppen. Radeberg. Ein recht bedauernswerter Unglückssall hat sich hier beim Abtransport des Zirkus ereignet. B-im Abfahren des letzten vierspännigen Wagens durch die Pferde der Firmen Pinkert und Oehlke geriet dieser durch Versagen dcr Bremsvorrichtung am Schützenhaurberge ins Rollen und kam erst an den Scheunen beim Btrkenwäldchcn zum Stehen. Die Fuhrleute, die die Pferde nicht aus der Hand lassen wollten rannten nebenher. Dabei ist der Kutscher der Fa. Pinkert, der 59 jährige verheiratete Goldberg, zu Fall gekommen und der Wagen fuhr ibm über beide Beins. Man fand den Bedauernswerten schwer verletzt in der Nähe der Haferflockenfabrik liegen und schaffte ihn ins städtische Krankenhaus, wo eine sehr bedenkliche Verletzung de- rechten Beines und ein Unterschenkelbruch der linken Beine« sestge- stellt wurde. Lange brück. Die Kreishauplmannschast Dresden hat den Verkehr mit Kraftwagen auf dem Steinweg zwischen Berger- und Carolastraße und den Verkehr mit schweren Lastkraftwagen über 5,5 Tonnen Gesamtgewicht auf dem Ankerweg im Staatsforstrevier Langebrück untersagt. Dresden. Am Sonnabend ereignete sich an der lOO.OOO.Volt-Leitung Lauta—Dresden-Süd der Aktienge sellschaft Sächsische Werke ein bedauerlicher Unfall. Ein Monteur geriet bei Lritungrarbeiten, die er schon seit Monaten und auch am gleichen Tage an dem abgeschalteten Stromkreis ausgeführt hatte, durch eigenes Versehen dem Stromkreis zu nahe. Die Berührung halte leider seinen so fortigen Tod zur Folge. — Ermittelt und festgenommen wurden drei Laden liebe, ein 17 jähriger und zwei 20 jährige Burschen, die in den letzten Wochen in Textilwarengeschäften «ine ganze An zahl Warendtrbstähle verübten. — Bei Ausschachtungsarbeiten in der Neuländerstraße stürzte am Sonnabend eine neben dem ausgehobenen Graben stehende zwei Meter hohe Mauer um. Sechs Arbeiter wurden verletzt, glücklicherweise nur leicht. Grimma. Ein Motorradfahrer, Teilnehmer der Diana-Fahrt Leipzig, fuhr bei Pomßen in den Sand und stürzte so schwer, daß er besinnungslos liegen blieb. Im Bezirkrsanitätsauto wurde er in» Krankenhaus nach Leipzig geschafft. Warnsdorf. An der gefährlichen Straßenkreuzung der Grund—Rumburger und Warnrdorf—Schönlindrr Staats straße stießen M Schluckenauer und ein Schönlinder Per sonenauto in voller Fahrt zusammen. Die 22 jährige Kellnerin Bartel wurde heraus- und an den Meilenstein ge schleudert. Sie erlitt tödliche Verletzungen und liegt hoff nungslos im Rumburger Spitale. Die übrigen Personen kamen mit leichteren Verwundungen davon oder blieben un verletzt. Die Wagen wurden teilweise erheblich beschädigt. Die Verunglückte hatte am gleichen Abend ihren Geburts tag gefeiert. Stollberg i. E»zg. Der vorige Woche verhaftete 24 Jahre alte verheiratete Landwtrtssohn Löbig aus dem nahen Niederdorf hat eingestanden, seit Februar dieses Jahres in Niederdorf drei Brände und am 15. September di« Wollerschr Scheune hier angezündet zu haben. Ihm dürfte eine fchwere Strafe treffen. Limbach. Einen tragischen Tod erlitt am Sonntag nachmittag eine Gastwirtsehefrau au» Leipzig. Wohlbehalten traf die 38 jährige Frau mit ihrem Manne gegen 12 Uhr von Leipzig kommend, auf d«m hiesigen Bahnhofe ein, um ihre verheiratete Tochter zum ersten Male zu btsuchen. Unterwigs wurde sie von einem Unwohlsein befallen und mußte nach dem Schlachthofrestaurant gebracht werden, wo sie starb, bevor der Ehemann, der vorausgegangen war, herbrigeholt werden konnte. Bobenueuktrcheu. Im hiesigen Ortsteil Fassen- berg brannte am Sonntag früh da» dem Gutsbesitzer Süß gehörige Bauerngut nieder. Es wurde vollständig einge- äschtrl. Nur da« Vieh konnte bis auf ein Schwein gerettet werden. Bei dem herrschenden starken Sturm sprang da« Feuer aus das Nachbargut, das dem Besitzer Lange gehört, über und ergriff die mit Getreide gefüllte Scheunr, die ebenfalls ein Raub der Flammen wurde. Mit Mühe ge lang er, das Langesche Wohnhaus vor dem Untergang zu bewahren. Die Scheune ist erst vor wenigen Tagen fertig- gestellt und noch nicht verfichert, so daß dem Besitzer sehr großer Schaden erwächst. Den Feuerwehren gelang e», das Feuer endlich zu dämpfen. Bücher sind immer gute Freubde. denn sie bringen ünS Leben und Menschen näher. Tausend neue Eindrücke ver mitteln sie uns und heben uns aus dem Alltag heraus. Aber man soll sie besitzen, nicht nur leihen und damit Gewinn für wenige Stunden haben. Daß leider viele unserer Abonnen ten zur Zeit nicht in der Lage sind, Bücher in größerem Um fange zu kaufen, wissen wir, denn 3—4 Mark ruft einem Male ist eine fühlbare Summe: Geeicht ist es aber jedem Leser gemacht, sich Bücher zu kaufen, wenn er auf „Meisters Buch-Roman" abonniert. Wöchentlich erhält er in einem 32 Seiten starken Heft einen Teil' eines Romans Er sammelt die Hefte und erhält immer, wenn der Roman vollständig ist, eine prächtige Einbanddecke kostenlos geliefert. Jeder Abon nent kommt also im Laufe eines Jahres zu 5 gediegenen Romanen, Die Hefte sonnen bei unseren Trägern oder in der Geschäftsstelle bestellt werden. Eben beginnt der aus gezeichnete Krinünalroiyan „Dqs Haüs der 1000 Lichter mm M. Nicholson. Wandlung. Wi« groß ist de» Allmächtigen Güt« Für all« ist der Tisch gedeckt! Die Raupe frißt die Apselblüt«, Der Spatz vergnügt da« Räupchen schleckt. Der Gockel führt die Schar der Hühner Spazieren aus die grüne Au, Da stürzt ein Geier ab, ein kühner, Und raubt ihm seine liebste Frau. Im Weizruacker äst Freund Lampe, Da hat ihn schon der Fuch« beim Frack: Zu füllen seine leere Wampe, Bricht er ihm schändlich da« Genack. Ein Käfer fällt vom Baum ins Wasser, Gleich hat ein Fischlein ihn ertappt; Da kommt ein Hecht, da« ist kein Spaßer, Und hat da» Ftschlein aufgeschvappt. Der Mensch, der Herr der Erdenbürger, Kommt gleich mit Flinte, Netz und Beil: Ihm wird, dem größten aller Würger, Wa« schwimmt und läust und fliegt zuteil. O wunderschön ist Gotte» Erde Und der Geschöpfe Lebenslauf I Daß alle« satt und glücklich werde, Frißt einfach ein« da« andere auf. Dresdner GchlaHtvtehmarkt. 28. September 1925. Auftrieb: 302 Ochsen, 107 Bullen, 328 Kalben und Kühe, 503 Kälber, 1215 Schafe, 2270 Schweine. Soldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 34-66, Bullen 38-64, Kalben und Kühe 22—65, Kälber 58-85, Schase 24-63, Schweine 70-96. Die Stallpreisr find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüsungsstelle für Rinder 20 o/„ für Kälber und Schafe 18 °/o und für Schweine 16 °/, niedriger als die hier aufgesühttsn Marktpreise. Produktenbörse. 28. Srptembir 1925. Weizen 20,8—21,3. Roggen inländischer 16,5—17. Wintergerste 18,5—19. Hafer 18,5-20. Mais 20,2— 20,7. Raps 335,-34,0. Erbsen 00-00. Maie 202-207. Trockenschnitzel 12—12,50. Kartoffelflocken 18,50—19. Weiztnklrie 10,40—10,70. Roggeukleie 10—11,50. Weizen- mehl 33,50—35. Roggeumehl 27—28,5. Di« Preise verstehen sich für 100 Kils in Goldmark. Rotkl««, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicke» und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« andere in Mtudestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Hierzu eine Bsituze.