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i «t« v lh «sen. in der U z sireis- le, U vorten che, lerische frische Karten > Ver- . s. w. la SW ahlen. voraus. Ise lflll chzeits« eiswert »fstraße. avren sg. Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und - Vi« »Oltindorfrr Zittung' erscheint Din»»' * tag, v»mirr,tag und Sonnabend. - De« B«»na,»Pr«t, wird mit Be-imi jeden Monat» bekannt gegeben. m I« Fall» höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. I ü dgenbwelcher Störungen de« Betriebe« der L L Zeitung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung»« H - Einrichtungen) hat der Begieher keine« vn» - » svruch aus Lieferung oder Nachlieferung der - - Zeitung ,d. Nück»ahlung d. Bepig»pr«Ise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WeOltWS' K, M AMW Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Vekanntmachungm des Gemeinderate» pr Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustrierte' »Mode und Heim' und »Der Kobold'. Schristleitung, Dmck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. ........ i . 'V . > . Nummer 6^ Mittwoch, den 3. Juni M5 24. Jahrgang. Amtlicher Teil. Ba-eplätze betr. Das Baden an anderen als den besonders bezeichneten Badeplätzen wird hiermit erneut verboten. Beim Benutzen der Badeanstalten ist das Betreten der angrenzenden Wiesen unbedingt zu vermeiden. Zuwiderhaudzungeu werden bestraft. Hinsichtlich der Benutzung de» im Bau befindlichen Bades im Rathausgarten bleibt der Erlaß besonderer Be stimmungen vorbehalten. Httendorf-Hkrifla, am 2. Juni 1925. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilla, den z. Juni (925. Die nächste Nummer unserer Zeitung gelangt Sonnabend nachmittag zur Aurgabe. — Von amtlicher Stelle wird folgendes mitgeteilt: „Es ist bekannt geworden, daß viele Steuerpflichtige die früher Steuern gekürzt haben, aber jetzt wieder zu gewissen hafter Buchführung übergegangen sind, nur deshalb sich nicht dazu entschließen könmn, ihre Verfehlungen aus früherer Zrit dem Finanzamt rinzugestehen und die verkürzten Steuern nachträglich zu entrichten, weil sie nicht in der Lage feien, augenblicklich die rückständigen Steuern zu zahlen. Sie wüßten aber aus Erfahrung, daß die Finanzämter Stundungsgesuche wegen rückständiger Steuern meist, wegen Umsatzsteuer regelmäßig ablehnten. So verzichteten sie lieber aus Selbstanzeige und ließen es darauf antdmmen, ob ihnen ihre Verkürzung bei einer Prüfung noch nachgewiesen würde. Da dem Reiche weit mehr gedient ist, wenn die Steuer« pflichtigen tätige Reue üben und danach wieder von ihnen zuverlässige Buchführung und Steuererklärung erwartet werden kann, wird allen denen, die idem Finanzamt gegen über im Sinne de« Z 374 der Reichsabgabenordnung tätige Reue üben, zur Zahlung rückständiger, bisher verkürzter Steuern aller Art weitgehende, den wirtscha.tlichen Ve» hällnissen dc« Steuerpflichtigen entsprechende Stundung ge währt werden." — Die freie Bäckrrinnung in Jena verpflichtete ihre Mitglieder bet einer Strafe von 200 Mark für jeden Einzel fall, keine Frühstücksbrötchrn mehr auStragen zu lasten. Tat sächlich traten auch sämtliche Meister den Abkommen bei. Aber die geschäftlichen Notwendigkeiten erwiesen sich bald al« stärker wie jeder Jnnungszwang, und so sah man schon einige Tage nach dem meisterlichen Abkommen einige Bäcker- jungen morgen« wieder mit frischen Brötchen durch die Straßen Jena« eilen. Die Innung forderte nun von den betreffenden Meistern Zahlnnz der Konventionalstrafe, doch di« Meister weigerten sich. Die Innung wurde klagbar, doch ihre Klage wurde vom Amtsgericht Jena kostenpflichtig abgewiescn. Das Gericht erklärte das ganze Abkommen für unverbindlich, weil es einzelnen Meistern wirtschaftliche Beschränkungen auserlegt, die zu den bedenklichsten Folgen führen können. Es schlag sich aber auch den Anfechtung«- gründen eine« der Beklagten an, der darauf hingewiesen hatte, daß ec durch Drohungen zu der Verpflichtung ge zwungen worden sei. Vumntlich wird sich nun bald kein Jenaer Bäckermeister mehr an dar Abkommen gebunden fühlen.; Langebrück. Zum Nachfolger de« nach Station Cunewalde versetzten Eisenbahninspektors Eugen Zahn wurde der Sächsische Eisenbahn-Inspektor Schierach vvm Dresdner Hauptbahnhof ernannt. Freital. Als der Führer des Lastauto» der Kisten« fabrik Leinbrock, Niedersedlitz, kurz hinter der Weißeritzbrücke bemerkte, daß ec sich auf dem falschen Wege befand, koppelte er den Anhänger ab, wodurch dieser plötzlich ins Rollen ge riet und die abschüssige Straße hinuntersaustc. Hierbei ge riet er an einen Steinhausen, schleuderte stark und riß da bei den Beifahrer um, wodurch dieser so erhebliche Kopf- qurtschungen erlitt, daß er sofort tot war. Hohnstein (Sächs. Schw.). Vermißt wird der Oberpostflkretär Karl Hermann F.anle. Es wird ange nommen, daß Franke bet seinem Spaziergang ein Unfall zu- gestoßen ist. Franke vertrat hier den beurlaubten Postmeister und hat fein Amt gewissenhaft verwaltet. Wiederholter Ab suchen der Umgebung war bisher ohne jeden Erfolg. Sebnitz. Das zwischen Sebnitz—Sauprdorf— Hinlerhermsdorf verkehrende Postauto, da« gleichzeitig der Personenbeförderung dient, ist am Morgen des 1. Pfingst« feirrtages verunglückt. Als der mit zehn Fahrgästen be setzte Kraftwagen die obere Röllig-Mühle passierte, riß auf der steil ansteigenden Straße plötzlich die Kuppelung. Der Wagen lief alsbald rückwärts gegen eine Slraßenböschung, wo er sich infolge der eigenen Schwere überschlug. Von den Insassen wurden drei leicht verletzt. Noch bevor ärzt liche Hilse mittels Krastwagen aus Sebnitz an dir Unfall- stelle gebracht werden konnte, hatten die unversehrt ge bliebenen Fahrgäste sich der Verletzten bereiis angenommen, die sämlich ihr Reiseziel fortsetzrn bezw. ihre Wohnungen aufsuchen konnten. Bautzen. Die Stadtverwaltung hatte geplant, den Kopf der Kronprinzeubrücke zu übertunneln und so ein neues Tor als wirkungsvollen Eingang zur Stadt zu schaffen. Der Widerspruch, fder verschiedenersetts 'gegen den Plan gellend gemacht worden war, hatte zur Einholung von Sachverständigengutachten geführt. Diese, u. a. auch da« von Geheimrat Gurlitt (Dresden), hatten zumeist dahin"ge- lautet, daß durch da» Tor, das in der Art de« Dresdner Grorgentore« zu denken ist, da« Stadtbild unbedingt ge winnen würde. Unerwarteterweise sind Rat und Stadtver ordnete jetzt dahin gekommen, den Plan fallen zu lassen. Bestimmend für die plötzliche Aeaderung der gefaßten Be schlüsse war wohl der Umstand daß durch dar Tor der Ver- kehr stark behindert werden würde. Leipzig. Am Frettagnachmitlag in der dritten Stunde kam ein von der Wollspinnerei Grunert in Werdan eben erst in Leipzig gekauftes Auto durch Lehndors bei Altenburg, um nach Werdau zu fahren. Im Wagen saß der Garagcnmeister der Autofirma, der Chaufftnc der Wollspinnerei und der Schwiegersohn des Besitzer«. Als sich der Wagen der Brücke über den Bahnkörper, die in einer starken Kurve liegt, näherte, wurde der Chauffeur der Leipziger Firma durch ein entgegenkommendes Auto unsicher gemacht und fuhr gegen das Eisengeländer der Brücke. Das Geländer brach ab und der Wagen stürzte, sich übrrfchlagenb, auf das Bahngleise hinunter, wo er vollständig zertrümmert liegen blieb. Der Chauffeur aus Lüpzig, Karl Leftys, war sofort tot. Der Chauffeur der Werdauer Firma Schmidt einen Schädelbruch, einen Knöchelbruch und eine Gehirner- schüttecung. Der Schwiegersohn de« Besitzer«, Kurt Schöne, kam mit leichtcren Verletzungen davon. Ein Arzt aus Zehma leistete die erste Hilfe und ordnete die Uebersührung der Brrletzten in das Altenburger Krankenhaus an. Falkenstein. Vor wenigen Tagen wurde über da» Vermögen einer hiesigen Geschäftsinhaberin das Konkursverfahren eröffnet. Wie verlautet, haben ganz un glaublich Hobe Zinsforderungen einiger nicht etwa professioneller Getddarleiher zu diesem Konkurs geführt. Für eine einzige Wechselschuld von nicht ganz 5000 Mark hatte die F.au wöchentliche 2200 Mark Zinsen zu zahlen gehabt. Es find in dieser Sache brrritS Verhaftungen vorgenommen worden. Chemnitz. Dar schwere Unwetter bas am Freitag nachmittag über die Stadt Chemnitz niederging wurde zu einem Großkampftag für die Chemnitzer Berussftuerwehr. Während da« Unwetter am tollsten wütete und Blitz und Donner in nannte brachenener Folge niederprafselte, ging bei der Feuerwache ein Hilferuf nach dem anderen ein und hatten bald die Hundert überschritten. Brände in elektrischen Starkstromanlagrn, Heben von einem in einen offenen Schlrusenschacht gestürzten Kraftwagen, Herausschaffen von Pferden aus einem Stalle, in dem sie zu ertrinken drohten — es bedurfte der Anspannung aller Kräfte, um wenigsten« die ernstesten Hilferufe unverzüglich berücksichtigen zu können, und sämtliche Löschjüge der Hauptseuerwache wie der Neben feuerwachen waren in Tätigkeit, selbst die alten, längst aur- rangiertea Handspritzen, mußten noch einmal zum Dienste herangezogen werden. Dabei gestaltete sich das Fahren der Löschzüge zu immer größerer Lebensgefahr für die Wehr- lrute da vielfach in den überschwemmten Straßen dir Schleusendeckel ausgehoben waren und die nicht mehr sicht baren Emsteigeschächte freilagen wie auch die Bordsteine nicht mehr zu erkennen waren. Bis in die Nachstunde mußte di« Feuerwehr angestrengt tätig sein, um immer aufs neue zu helfen und zu retten. Hierzu eins Verläse. Deutschland... — - 4. Fugger-Amerika. Sieben Jahre vor Kriegsausbruch entstand in Amerika, nach einer vorübergehenden Hochkonjunktur, eine Panik, die den Staat aus Len Fugen zu heben drohte. Da bettelte Morgan sen. in Deutschland um Hilfe, und deutsches Gold wurde ihm über den Ozean geschickt. Die Hälfte des Goldes ging, aus taktischen Gründen, über London hinüber. Es wiederholte sich damals das Schauspiel vom Jahre 1898, als der alte Morgan hilferufend an die „Deutsche Bank" kabelte: man möchte Amerika aus seiner tiefen Krisis herauszuziehen versuchen. Die Hilfe ist auch damals den Vereinigten Staaten deutscherseits nicht versagt worden. Jetzt steht die panamerikanische Union dem nicht existierenden Paneuropa felsenfest entgegen. Sie schaltet jeg lichen Einfluß europäischer Industrie in Mittel- und Süd amerika systematisch aus, während sie gleichzeitig europäische Anleihen der öffentlichen Zeichnung mit Wonne empfiehlt. Die im Kriege beginnende Verschuldung der Wüt an Amerika setzte sich nach dem Kriege sprunghaft fort. Die Folge ist, daß die nordamerikanische Union von fast alle« Ländern der Erde hohe Tribute an Zinsen vereinnahmt. Die in Europa sich befindlichen amerikanischen Effekten habe« Amerikaner bereits während des Krieges zurückgekauft; Guthaben von Europäern in amerikanischen Banken wurde« teils zurückgezahlt, teils beschlagnahmt; eine Menge euro päischer Effekten wanderte nach Amerika, dank der Inflation europäischer Valuten. Eine Fmanzhörigkeit Europas Ame rika gegenüber, dem Hauptnutznietzer der Aenderunge« innerhalb der Weltwirtschaft, die durch de« Weltkrieg be schleunigt worden sind! Die amerikanische Industrie hat, unter dem Einfluß der Anspannung für den Weltkrieg, einen forcierten Aufschwung genommen. Mit ihren Erzeugnissen und mit den für das Inland entbehrlichen Rohstoffen und Lebensmitteln ent faltet Amerika einen Außenhandel, der sich im letzten Jahr zehnt nahezu verdoppelt hat. Das ehemalige Rohstoffaus fuhrland hat sich in ein Ausfuhrland industrieller Fertig waren umgewandelt. Die Amerikaner, ein Fünfzehntel der Gesamtmenschhokt, verfügen über eine doppelte Anzahl von Autos als die ganze übrige Welt, über eine dreieinhalbfache ZaP der Fern sprecher und über die Hälfte des Goldes; fie verfügen über drei Fünftel der Vaumwollproduktion, zwei Fünftel der Kohlenproduktion, zwei Drittel der Petroleumproduktioa und über mehr als die Hälfte der Kupferproduktion. Die 115 Millionen Amerikaner, dieses Völkergemisch von 35 Ra» tionen, mit einem Willen zur Einheitlichkeit, verfüge« ferner über ein Viertel Getreide des ganzen Erdballs, über drei Viertel Mais und über einen erhöhten Wirkungsgrad geleisteter Arbeit. , . Und der Wall Street ballt die Anion zusammen! Er setzt amerikanische Einzelstaaten auf sein Annexions programm, annektiert sie und stellt fie (wie St. Domingo ! und Porto Rico) auch militärisch unter seine Herrschaft. I« ! Nicaragua, Guatemala, Panama und in den übrige« ' Schwesterstaaten wächst feine finanzielle Macht, und vom mexikanischen Nationalvermögen ergreift er Besitz. Er- i zwungene Industrie-Konzessionen umrahmen die Einfluß» sphäre Nordamerikas, während der, von sämtlichen Staate« „frei gewählte" Verwaltungscat den unzweideutigen Finger zeigen seines Vorsitzenden, des Herrn Staatssekretärs des Auswärtigen, gehorsamst folgt. Vick doch stick erst zwanzig Jahre verstriche«, seitdem Amerika die Zustimmung Englaicks einholen mutzte: die i alleinige Aufsicht an der Wsltverkchrsstvchs, dem Panama- i kanal. ausüben zu dürfen! 's Äick Die^ Jahresabschlüsse Fordscher Unter- »nehnrungen für Nebenprodukte wetteifer« mit denen euro» päqcher Hcuqükonzerne. Ern« angegliedert« Papierfabrik »«arbeitet die in seinen Werke« abgenutzten Handtücher, von denen j«d«rmänn.täglich zwei im Gebrauch hat. Eine angegliederte Holzdestillation gewinnt aus Holzabfälle« seiner Betriebe: Holzkohle, Kreolin, Pech u. dgl. Der Hoch ofenstaub, der bis vor Kurzem in gewaltigen Hügeln außer halb seiner Werke aufgestapelt, bedeutende Abfuhrkosten ver ursacht«, wird jetzt, 60—70 Prozent eisenhaltig, den Hoch öfen zurückgeführt. Di« von der Firma .^Ford-Motor Co." erbaute Ricsew lokomotive, mit ihren 16 Treibachsen, ist die Versinnbild lichung der starken Triebkräfte und der erstaunlichen Schnel ligkeit, mit denen Amerika das Weltall durchrast . . . Nicht minder werden Amerikas Umspannungsmethoden durch di« feinen Metallfäden symbolisiert, die, von Taylor erfunden, «inen Durchschnitt von 2 Zehntausendstel Millimeter haben. Fugger-Amerika! ,, Fugger-Amerika mit . . . einem drohenden Bankerott in neuzeitlicher Form? Mit amerikanischem Krach und Morganischen Hilferufen von 1895 und 1907 . . .? Oder: soll der chinesische Dawes-Plan der „New Parker Times", entworfen für die kommende Washingtoner Kon- serenz. .