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cht noch« bei Hierzu eine Beilase. Das ZapaMe Flugwesen und die unhaltbaren Daubeschrünkungen des deulschen Flugzeugbaues tragen cchte romanttche Färbung und atmet echt romantische Lyrik. Wie die beiden Werke vom Gemischten Chor ge. boten wurden, nötigte große Hochachtung ab. W. Marzahn hat seinem nicht allzustarkem, aber mit trefflichen Sttmm- matcrial ourgerüsteteu Chor klanglich und rhytmisch aus Las Beste durchgebildrt. Ihm ist die Fähigkeit eigen, sämtliche Ausführende srinem Wille« unterzuordnen, uud fördert er so Darbietungen zutage, die weit über den Stand sonstiger ländlicher Konzerte gehen. Der Gemischte Chor hat sich zwei Solisten gesichert, die ihm stimmlich und mustkalich treffliche Helfer waren. Joftphtue Wunderlich sang in Erlkönigs Tochter die Multer und die Titelpactte und in der Lorefty die Leonora. Ihr warm qucllend-r, gut aurgeb ldeter Sopran schwebte sieghaft über dem Chore und mit wohl tuender musikalicher Sicherheit löste sie ihre umfangreiche, nicht eben leichte Aufgabe. Zwischen beiden Werken sang sie noch drei Lieder, begleitet von W. Marzahn, von Schumann und Weber. Rudolf Webcr aus Markneukirchen sang in Erlkönigs Tochter den Oluf und bot L cder vott Schubert und Brahms. Sein sympathischer, in der Mittel- läge besonders kräftiger Bariton sand den richtigen Weg zu dem Herzen der Zuhörer. Obwohl als heiser gemeldet, T Die schulentlassene Jugend. Jetzt ist die Zeit, in der so mancher Jüngling und so manches Mädchen die Schule verläßt und in das Berufsleben tritt. Wenn mancher glaubte, nun dis Zeit hinter sich zu haben, da man immer lernen mußte, so wird er bald merken, daß er jetzt erst recht lernen muß, um seinen Platz auszufülleu. Das Leben stellt hohe Anforderungen an die Mensche«, und vor allem die Jugend muß, wenn sie vorwärts will sich Wissen aneignen. Daß neben der geistigen Betätigung die körperliche Be tätigung nicht vernachlässigt werden darf, versteht sich von selbst. Leider aber ist es noch nicht Pflicht, daß die schul entlassen« Jugend sich den Turnvereinen anschließen muß, um den Körper zu stärken und widerstandsfähig zu machen. Gerade der jugendliche Körper bedarf in der Zeit des Wachs tums der körperlichen Betätigung, dem hierdurch erhält der Körper den Wachstumsreiz. Herz und Lunge werden ge- krästigt und der Knochenbau wird gestärkt, wa« unbedingt notwendig ist, um der zumeist einseitigen Berufstätigkeit enl- gegenzuwirken. Jeder, der den Wert der Leibesübungen am eigenen Körper verspürt hat, möchte sie nicht missen. Sagen werden die Eltern: Unser Kind ist noch zu schwach. Da« ist das Verkehrteste, das e« gibt, denn gerade durch Turnen, Spiel und Schwimmen soll der schwache Körper gekräftigt werden. Viele scheinen nicht zu wissen, daß nur Organe, welche angeregt werden, sich entwickeln. Darum ihr Eltern, wenn ihr wollt, daß eure Kinder zu gesunden und starken Menschen heranmaHsen sollen, schickt sie in die Turnvereine! Hier können sie im Kreise gleichaltriger Kameraden sich an den Geräten tummeln oder beim fröhlichen Spiel auf dem Rasen sich zu lebensfrohen und albeit«- sreudigen Menschen entwickeln. Dresden. Aus dem Abladeplätze der städtischen Kiesgrube an der Tolkewitzer Straße ist am Freitag ein Arbeiter tödlich verunglückt. Er war mit den Einebenen von Massen beschäftigt und ist, ohne von einer Seite dazu beauftragt worden zu sein, bei einer Rangierbewegung zwischen einen flehenden Lastkraftwagen und dessen Anhänger getreten er ist hierbei nicht bemerkt und heim Anfahren de» Kraftwagen« zwischen diesem und dem Anhänger erdrückt worden- Ein Verschulden dritter Personen an dem bedauer lichen Unglücksfalls liegt nach den bisherigen Beobachtungen anscheinend nicht vor. Freital Freitag abend gegen V« H Uhr ertönten die Feuersirenen. Nach kurzer Zeit schon brannte lichterloh die Ziegelei auf der Bucgwarlstraße im Stadtteil Nieder- pesterwitz. Durch die Tätigkeit der Wehren wurde der Brandherd auf das einzelue Gebäude beschränkt. Da» Dachgerüst stürzte sehr bald in sich zusammen. Die in zwischen eingetroffene Dampsspritzr au« Rabenau konnte nicht mehr in Tätigkeit treten, weil keine geeignete Wassermeuge dafür vorhanden war. Die Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt. Produktenbörse. 6. April 1S25. Weizen 24,3—24,8. Roggen inländisch. 23,8—24,3. Sommergerste 23,5—25. Hafer 20,5—21,5. Mais 20,5— 21,5. Raps 38-39. Erbsen 27-28. Rotklee 220-250. Trockenschnitzel 10,75—11,25. Zuckerschnttzel 19—21. Weizeukleie 13,8-14,3. Roggenkleie 14,2—14,7. Weizen- mehl 35,5—37,5. Roggenmehl 36—38. Die Preise verstehen sich sür 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine« in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« andere in Miudestmrngev von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Dresdner Schlachtviehmarkt. 6. April 1925. Auftrieb: 158 Ochsen, 181 Bullen, 257 Kalben und Kühe, 1730 Kälber, 1054 Schafe, 3478 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 25-53, Bullen 32—53, Kalben uud Kühe 20—54, Kälber 40—93, Schafe 30—59, Schweine 50—64. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungsstelle sür Rinder 20 °/,, sür Kälber und Schafe 18 «/§ und sür Schweine 16 °/, niedriger als die hier aufgeführten Marktpreise. Das japanische Heeres- und Marineflugwesen zeigt in den letzten Jahren ein erstaunlich schnelles und starkes Auf blühen. Ende 1919 wurde durch eine französische Militär- Mission der Grund gelegt zur neuzeitlichen Entwicklung der japanischen Heeresfliegerei, während seit Ende 1921 die Organisation des japanischen Marineflugwesens ausschließ lich in den Händen der Engländer lag, und zwar war unter Führung des englischen Obersten The Master of Sempill eine britische Luftmission seit 1921 bis jetzt in Japan tätig. Oberst Sempill entwarf in einem am 9. Januar d. I. in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt in Berlin gehaltenen Vortrag ein anschauliches Bild von der Ent wicklung und dem heutigen Stande des japanischen Marine- flugwesens. Die Schulung und Ausbildung erftMe auf dem großen Marineflugplatz mit Seeflugbasis .Kasumi- gaura, 65 Kilometer nordöstlich von Tokio, und zwar ledig lich auf englischen Land-, Wasser- und Torpedo-Flugzeugen. Die kriegsmäßige Ausbildung entspricht auf den bis jetzt Oberst Sempill konnte auf Grund seiner persönlichen Erfahrungen jedoch nicht an der Tatsache vorbeigehen, daß die in Japan herrschenden klimatischen Verhältnisse, nämlich die Sättigung der Luft mit Feuchtigkeit-,während des größten Teils des Jahres, in Verbindung mit der Strah lung einebußerordentlich ungünstigen und zum Teil ver derblichen Einfluß auf die aus Holz mit Stoffbespannung hergestellten Flugzeuge und deren Anstrich ausüben. Dem gegenüber muß betont werden, daß gerade für Japan das moderne Metallflugzeug künftig eine außerordent liche Bedeutung besitzen wird. Auf diesem Gebiete hat Deutschland bekanntlich Pionierarbeit geleistet, und der Siegeszug der, wegen seiner Solidität und Zuverlässigkeit begehrten Metallflugzeuges ist in allen Erdteilen nicht auf zuhalten gewesen. Gerade Japan ist wegen seiner insularen Lage und seines vulkanischen Untergrundes im besonderen Matze auf den Luftverkehr angewiesen: wie wichtig dieser für das Land ist, hat sich jüngst erst bei dem grotzen Erd beben gezeigt, wo alle Verbindungen unterbrochen waren: nur durch Flugzeuge gelang es, den nötigen Eildienst zur Uebermittlung von Nachrichten und vor allen Dingen für sanitäre Zwecke herzustellen. Gerade Deutschland wäre dazu berufen, in Japan zur Förderung des allgemeinen Kulturfortschritts seine hoch wertigen Metallflugzeugs einzusetzen. Wir sind aber im Bau durch die bekannten Begriffsbestimmungen so stark gehindert, daß wir auf „ein Drittel des Standes der Technik und auf die Hälfte des wirtschaftlich Zweck mäßigen bsruntergedrosselt" siM Noch nicht genug mit den Baubsschränkungen „des Londoner Ultimatums", hat man wohlweislich, unter Vertragsbruch, seit fast drei Jahren diese Begriffsbestimmungen dem neuesten Stande der Technik nicht angepaßt! Und erst vor wenigen Tagen gibt Frankreich skrupellos zu, daß dieses vertragswidrige Ver säumnis gegen Deutschland wohl überlegt sei und lediglich der völligen Knebelung desdeutschen Wett bewerbs dienen soll. Dis gewaltigen Forderungen für den französischen Lufthaushalt zur Förderung des Luft verkehrs werden mit der Furcht Frankreichs vor der deut schen Konkurrenz begründet, wenn einmal eine Aenderung der uns auferlegten technischen Vaubeschränkungen auf Ver anlassung anderer Regierungen eintreten sollte. Damit gibt Frankreich zu, daß es allein die treibende Kraft ist, und stellt ferner seiner Flugzeugindustrie damit ein Armuts zeugnis aus. Im übrigen steht Frankreich an der Spitze des „Luftimperialismus": durch Schaffung einer über legenen Luft-Kampfflotte, über deren technischen Stand der 9. Pariser Aero-Salon Auskunft gibt, sucht es auf ewig die Luftweltherrschaft sich zu sichern. Deutschland wird es erst möglich sein, im Geiste der Weltversöhnung zu wirtschaftsfriedlichen Zwecken an dem Ausbau des Weltluftverkehrs weiterzuarbeiten, wenn die unwürdigen, kulturwidrigen Fesseln der „Begriffs bestimmungen" endlich fallen! Sofortige Aufhebung und freie Bahn auf Grund völliger Gleichberechtigung! Es geht um die Freiheit der deutschen Luftfahr tt OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, den r. April Oes. Konsnm.uion. Auch d'cse? Mol wurde die Konfirmation zu cmec üuße.st weihevolle« Feierstunde im Go terhaur, ü.-.s bs auf deu 'etzlm Pl. tz gefüllt war. Nach Entzug der Konfirmanden unter Glockengeläut« und Q.g-lsplel sang d:r G meiäde utter O.gelsptel und . TompAeUllang dgr E ngangslied. Nach Sch iftvorlcsung und Gesang der Konfirmanden und einer Mojete ius freiw. gem. Kirchenchors hielt der Ortrpfarrer die auf das Schciflwort: Sei getreu bi- an den Tod gegründete An sprache. Er ermahnte die Konfirmanden zu rechter Treue gegen Sott und Menschen. Dann werde ihnen die Krone de« Leben« für Zeit und Ewigkeit gewiß sein. Daun er folgeunter sanjtem Ocgelspiel und Glockengeläuts die feierliche Einsegnung der Konfirmanden und Bestätigung al« vollbe rechtigte^ Glieder der Kirche. Hierauf spiele Herr Quellmalz ! auf seinem Cello das tiefergreisende Largo von Händel, dem sich harre meine Seele und die Schlußliturgie auschloß. Unter dem Sange „Ziehet in Frieden eure Pfade" zögen dir Konfirmierten au« dem GotteShau« in die schöne, sonneudurchglänzte Frühlingsnatur. Damit schloß die ein drucksvolle Feier. Am Abend versammelten sich die s Konfirmanden mit ihren Angehörigen im Hirsch zu einer Nachfeier. Der Saal war überfüllt. Line a wechslungs reiche Vortragtorduung bestehend aus Gedichtvorträgsn, Lieder der ehemaligen Chorkindsr, einen Sslooortrag str« Herrn Kantor Beger füllte den Abend. Besonders aber er- höhte die Stimmung Herr Schriftsteller Geißler au« Dresden i der durch seine ernste und heitere Vorträge eignen Schaffens die Zuhörer so fesselte, daß der Beifall nicht enden wollte und er sich zu Zugaben entschließen mußte. Ein gemeinsamer Gesang schloß diese schöne Feier, die wie der Gottesdienst unvergeßlich bleiben wird. — Am Sonnabend den 28. März veranstaltete der „Gemischte Chor, Ottendorf-Okrilla" unter Leitung von W. Marzahn, im Gasthof zum schwarzen Roß sein Frühlings- kvnzert in Form eines „Romantischen Abends". Zwei Hauptwerke umrahmten das beachtenswerte Program: Erl- tönigs Tochter, eine Ballade nach dänischen Volkssagen sür Soli, Chor uud Klavier von Niels W. Gade, und aus der unvollendeten Oper von Felix Mendelssohn das Ave Maria und Finale de« ersten Aufzuges. Gade (1817—1890), der dänische Hoskapellmrister, der Freund Mendelssohns und Schumanns wandelt ganz in deren Bahnen, ohne natürlich von seiner Eigenart einzubüßen. Die dramatische Bewegung, die lyrischen Höhepunkte, welche in seinem Werke in reichem Wechsel zueinanderstehen, nehmen den Zuhörer gefangen und lassen ihn aufhorchen. Ebenso Mendelssohn (1809—1847) in seiner unvollendeten Oper. Di« gebotenen Bruchstücke gemeroer, , vorhandenen 200 Maschinen durchaus den modernsten Er fühlte doch seine Partie auf da« Beste durch und legte große fordernissen, und wir erfahren von der erfolgreichen Ver- Wäime in die Lieder. Am Flügel (Eigentum des Verein«) Wendung der Flugzeuge im Flottenverbande, wobei ein waltete Johannes Jacob als Begleiter. Ihm muß ein be- Flugzeug-Mutterschiff ausgezeichnete Dienste leistete. Zwei sonder« Lob gesagt werden. Während der nahezu zwei größere Schiffe dieser Art vön je 25 000 Tonnen sind im Stunden dauernden Aufführung war er an das Instrument Bau. Mit den Bestrebungen zur Umfliegung der Welt gefesselt. Technisch und musikalisch bot Jacob eine hochbe- kam Japan durch den Besuch des englischen und der ameri- deutende Leistung. Alle» in Allen ein Abend erlellenen G-- kanischen Weltflieger in Berührung: Ler Flug des Fran- puffer i Da zckn Pelletier d'Oi n Paris-Tokio, der den Japanern dis Auvoll ^'drangt sich un- Überlegenheit der französischen Flugzeugindustrie zeige« die Bütt m d.e Frder: „Mehr Unterstützung, v«d Lieser Eingang in Japan verschaffen sollte, dürfte jedoch solchen bedeutsamen VeranstaltungenI" M. Strantzky. l raum den erwünschten Erfolg gehabt haben. ' Nummer 24- Jahrgang. Mittwoch, den 8. April 1925 Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und MU den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schristlettung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Merhaltugs- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates L Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«- tag, Donneirtag und Sonnabend. v« B » » » g» - Pr«i» wird mit Begdm » jede« Monat» bekannt gegeben. » Im Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonst. H s «gendwelcher Störungen de« Betriebe» der - I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- H E Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» - »> sprach auf Lieferung »der Nachlieferung der » " Zeitung ob. Rückzahlung b. Bezugrpreise«. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Gemeinde - Giro - Konto Nr. > amtlichen Bekanntmachungen - zu Ottendorf-Okrilla.