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DerSternsteinhof. ^Romans von Ludwig An.z en grub er. 16. 66. Was sich im Wirtshause zu Schwenkdorf zugetragen, das kam dort wie zu Zwischenbühel noch am nämlichen Sonntag abende unter die Leute und einer trug es dem anderen als eine .wahrhafte Neuigkeit" zu, daß über acht Wochen der Sternsteinhoser Toni mit des Käsbiermarteis Sali Hochzeit halten werde. Wenn es auch allgemein wundernahm, wie rasch sich das schickte und daß der „riegelsame" Alte sich so mit eins entschloß, „in d'Ruh z'gehen", so war doch nichts. Auffälliges dabei, der Bauer wollte eben seinen Willen haben' und der Bub' gehorsamte; es waren nur ein paar überfindige Köpfe, die, darüber schüttelten und unter sich etwas von „Auf- gesefsensein" verlauten ließen, aber beileib' nicht zu laut, denn sie gehörten zur klugen Brüderschaft, welche die Wahrheit im Sack behält, wohl wißend, daß sie für den Besitzer kein Hecke taler, dem Reichen, dem man sie bietet, meist ein unliebsames Schaustücks und dem Bettlers ein abgegriffener Groschen sei, den er nicht einmal geschenkt nimmt. o. Am Montag war der Sternsteinhofer noch nicht imstande, über seine Lage nachzudenken, den Schmerz ersparte ihn ein Weh, nämlich Kopfweh; er hatte eines von jenen, wobei dem Menschen vorkömmt, das Oberstübchen wäre rein ausgeräumt und es säß' ein fleißiger Werkmeister darinnen und bohrte und sägte und hämmerte, einmal mit spitzem Hammer, dann mit stumpfen Schlägel. Bis er Feierabend macht, verelendet man einen Tag wie nichts. ' Dienstag ging der Bauef seiner gewohnt en Beschäftigung nach, doch erpreßte es ihm mehrmal den Seufzer: „Ja, ja, mein lieber Hof, hitzt kimmst bald in andere Händ'!" Mitt wochs betrübte ihn der Gedanke: dieselben Hände möchten wohl weder die fleißigsten noch die geschicktesten ein. Am Donnere tage beklagte er das , arme" Anwesen, das ihn, seinen alten Herrn, gewiß schwer vermissen werde, aber er könne leider nicht Helsen, Einmengen fei seine Sach' nit! Freitags war er zu der Ueberzeugung gelangt, daß ohne ihn alles hinter sich gehen müffe und Sonnabends beruhigte ihn vol lends die Schlußfolgerung, bei der hinterlistigen Weif', mit der sich der junge Bauer und die Schnur*) hier eingedrängt hätten, könne kein Segen sein, die beiden würden 's heißer auszubaden haben, als sie gedächten, bis ihnen schließlich der Hof unten durchmischte und sie in 'n D... k zu sitzen kämen; diese tröstliche Voraussicht, die ihm in viel drastischeren, nicht gut wiederzugebenden Bildern vor'm geistigen Auge schwebte, versöhnte ihn mit seinem Schicksale, so daß er Sonntags zu Schwenkdorf vor der Kirche Käsbiermartels Sali so freund lich und väterlich begrüßte, als er es eben vermochte und wie es von ihm eigentlich gar nicht zu erwarten stand, o Von nun ab «ahmen ihn nur noch zwei Dinge in An spruch, die Vorbereitungen zur Hochzeit und die Errichtung feines AusgedingS, denn eine Hochzeit wollte er „zurüsten", über welche die Leute von nah' Mäuler und Augen oufreißen und die von fernher die Hälse darnach recken sollten und aus einem Ausgeding wollte er sitzen, wie sonst keiner im Land. Der „findige Notarjus", der den Heiratsanttag auMslheu hatte, mußte auch die Schenkungsurkunde niederschreidcn, mu ch welche der Sternsteinhoser Haus und Hof mit allen Liegen schaften und . Gründen und ein gut Stück bar Geld dazu seinem Sohne als eigen übergab, den Rest seines Ersparten jedoch) samt der eisernen Kaffe, einige genau bezeichnete Ein- richtungsgegenständs und etlicheoebenso genau beschriebene Stücke Viehes behielt der Alte für sich, sowie auf der von 'Zwischenbühel abgekehrten Sonnenseite des Hügels einen Teil des Gartens und daneben etwas Grund, dort wollte er sich anbaucn, und wenn das Häuschen nebst den Ställen unter Dach sein wird, mit all' seinem Eigen dahin übersiedeln, bis auf rdie Zeit'aber, so war es aüsbedungen, sollte die ..Liscrnc" knMrt-und Stelle, sein Vieh in ren gemeinsamen Stallungen und er in seinem Kämmerlein unangeioch cn Verbleib y-c denn er war vorsichtig genug, sich nicht der Gefahr am zu setzen, etwa gelegentlich eines Streites mit allem Um und Au? Vor das Haus gesetzt zu werden und ehe er noch ein solckes hatte, einem „armen Abbrandler" gleich, unter Gerümpel und blökendem Vieh ratlos dazustehen. " Am frühen Morgen des Tages, an welchem der Toni zur Trauung nach Schwentdorf hinübersuhr, hatte das junge Weib des Holzschnitzers das Haus verlassen, um vor dem Ein treffe» des Brautzuges dort in der Kirche sein zu können. Jene nervenaufregende, alle Furcht und Scheu bezwingende Neugierde, welche dem Manne die sträubenden Blicke auf Grauenhaftes, Widerwärtiges, Quälendes lenkt und dem Weibe die Augen nicht davon abwenden läßt, welche die Menschen nach Richtplätzen, Leichenhösen und Unglücksstätten drängen macht, jener Trieb, Arges zu schauen, hatte Helenen befallen, hatte ihr den weilen Weg unter Vie Füße gegeben und bannte sie nun in der Kirche am Fuße des Pfeilers fest, an welchem sie mit hochklopfendem Herzen und verhaltenem Atem lehnte, bis alles—vorüber war; dann schlüpf e sie mir im Gedränge hinaus und lief auf schmalen, nur einzeln gangbaren Pfaden über Felder, Halden und Hänge und kehrte auf weitem Um wege, durch den Busch, der auf dem Hügel - hinter dem Orte oberhalb ihrer Hütte lag, nach Zwischenbühel heinM >Dort brauste, dröhnte und schüttelte^ schon,die Luft von dem Gelärme,' Musizieren und Schießen auf dem, Sternstein- Hofe. -^Wie s dadurch<besängensund), beirrt - verrichtete Helene lässig 'undlinebenher^einige,Hausarbeitssund als der Abend kam/, bei:dessen7Schweigen das, geräuschvolle Treiben auf der HöheI gegenüber Zbaldss'aÜeMü) aller' Weites das große Wort führte, da brächte^ sie das Kind zw Bette/' bot'dem' Manne Kute Nacht und?trat unter 'die Türe des Häuschens,/dort stand sie,) das rechte: Bein über , das linke geschlagen,' die Hände über-dem/SA den, Türpfosten ge ¬ lehnt und) starrteMWüf-'M^dM^Sternste^ - ? s Schwiegertochter. (Fortsetzung folgt.) MrchenAüchrichieu. Donnerstag, den 21. Mai. 1925. (Himmelfahrt) Vorm. 9 Uhr P:edtgtgotlesdikNst. lleMdter fldsr, Otieoä»rk-Rri!Is. LiMtspisle 8ckmrm km. vormsrsluA, 21. LIni (Himmelfahrt), abends 8 Uhr im 6lL8lkoL Lum Hirseir 2um Himmeltlldrtstlrst, 2i. Aki ein hochinteressantes Programm Ausführende: Herr A. Schmidt, Rezitation Am Flügel Walter Schmidt. Eintritt cinschl. Steuer 0.70 Mk. Karten im Gasthof zum Hirsch, bei Bäckermeister Börner und bei den Mitgliedern. Mssten' (Mutter, du Schmerzensreiche) in 6 Kapiteln. ÄvZruucki, -kv« UttLirstoeuiRÜ Prächtiges Lustspiel. Abends 8 Uhr für Erwachsene Eintritt 80 und 60 Pfg> ^kdim. 3 vlli» Liucker- nml I'ninjlienvorgteUuos. Kinder zahlen 30 Pfg. Vorin. tmU> 8 lUir im Hormsckort'er Lark. Am Lovnta^ iraclrmittag ^/i2 Ilbr eni- 8Llrliet naclr ckreijäbri^en Ueickeir unsere liebe §ute lAutter, Lcbwie^er- unck Großmutter Urau Hiokort Leb. üeKvvvkbl imIAlter vou 79 ^abren 8 Normten. OttenckorC-OLliUn, 19. Nai 1925. Oie8 reifen im tieldteu Lclrmerxe an Familie Kob. NiLLback. Oie»LeeräigungH knNst llimmeltskrt nLcöm. 1/2 tlkr vom IrnusrÜLuso Lus 8tstt. 7-'M) //'MM Asti. VrennhoiMr-cherlmg dm 22. Wai 1S2L, nachm. z Ahr im Gasthof „zum goldenen Wing" in Httendors-Hkrissa 290 rm. Lief. Scheite, Knüppel, Zacken und Aeste in den Abt. 9, 12, 18, 21, 25, 37, 38 n. 45 und 500 rm. Schlagreiflg in den Aöt. 9 u. 12 gegen Barzahlung. Besichtigung der Hölzer wird em pfohlen. Forstarnt Ottendorf-Okrilla. Es ladet höflichst ein <1ie Direktion. Ue8oncker8 premrverte in Ltamiue, 3teilix. Uermter 5.75, 7 50, 7.50—12 50 8tore8, Uerwter 2.95, 3.75, 4.75, 6.50—12.50 Qarckinen vom Ltück, lVItr. 0.65, 0.75, 0.95, 1.25, 1.50 Ltamiue vom Ltücll, 150 cm breit Lltr. 1.30, 1.65 llstamine mit Hobl8g.um, 150 cm breit, Ntr. 1,65 Mamine, bunt streikt, Ntr. 0 85 I^einenllanten, beckrucllt, bltr. 1.35, 1.45, 1.58 VitraAen8toll'e, §e8treilt, vei88, Zolck, in Anten, preiswerten Z^nlitäten, ver8cb. 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