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ttendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgegM M AizeMtt amtlichm Bekanntmachungen -u Ottendorf-Okrilla, und Heim' und ,Der Kobolds Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 36 Mittwoch, den 25, März jY25 24. Jahrgang. Nentm, s«V. S L Ao,u,« m, hm Gemeinde-Giro-Konto Nr. L-L - LMLLLLiNM» UiintzaltNßs- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen »Neue Illustrierte', »Mode 5 Di« .Ottendorfer Zeitung' erscheint Dier»» - tag, Donnerstag nn» Sonnabend. Der B»iiq«-Pret, wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. - Im Fall« höherer Gewalt (Krieg od. sonst. « - irgendwelcher Störungen d« Betriebe» der L I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»« 2 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der « - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». 2 «iiliiiiiliiiiiidieiiikkrisiiiieierm 2lmL!icher Lei!. - Schutzimpfung Ser Schweine gegen Gollaus bett. Nach einem Brschluß d:S VerwaltungsaukschusskS der^ Schlachtviehvsrsich?rung?ianstalt wir!) dm Schweinehaltern,! deren geschlachtete Schweine an Rotlauf oder Backst.inblatternf (milde Form des Rotlaufs) gel It n bobn und deren Fleisch derhalb beanstandet worden ist, nu^ dann Entschädigung inj der in § 2 des Schlachivirhve ficherunaSgesetzeS vom? 25 Juni i923 festgefetz'-n Höre gewährt, wenn die Tiere) der Rotlous-Schutzimpfung untermorleo waren. Bei unter« ? blicbrner Schutzimpfung wird in der Rege! nur die Hälfte ? der Enischädiguna oewähtt werden, wcn« diese nicht etwa? gemäß 8 4 Matz 2 des Gesetze« vom 25. Juni 1923 ganz! zu versagen ist. Eil e Schutzimpfung gegen Rotlauf wird nur anerkannt fall« sie von einem appropierten Tierarzt uuSgeführt worden ist. Die Schweimbestände sind in der Zeit von Milte März bis Mitte Mai der Schutzimpfung zu unterwerfen. Alls im Lauft der Jahres 1925 bi« Ende September zu dem Be« ? stände hinzukommenden oder überhaupt erst eingestellten; Schweine find gleichfalls der Schutzimpfung zu unterwerfen.) Schweine dir nach dem 15. Mai 1925 geschlachtet! werden und an Rotlauf erkrankt waren, 'w.rden nur noch in voller Höhe entschädigt, wenn sie de: Schutzimpfung unter«; warfen waren. Diejenigen Schweinehaller, welch; die Impfung ihrer Schweine beantragen wollen, haben die» bis 1. April d. I. im Rathause — Meldeamt — anzuzeigen. Httendorf-Hkrissa, am 23. März 1925. Der Bürgermeister, z OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, den 24 März (925. — Der Lenz ist da. Er hat Heuer auch rein kalender mäßig seinen Anfang genommen, nachdem seine Vorboten sich schon feit geraumer Zeit hier und da bemerkbar gemacht haben. Zwar schien es nach der äußerst gelinden Witterung der Wintermonate so, als sollte das Herannahen des Frühlings in diesem Jahre noch viel zeitiger bevorstehen, als es schließlich nun doch der Fall gewesen ist. Nur dem Rärz blieb e« Heuer Vorbehalten, UN« vorübergehend Schnee- massen zu bringen, dir sonst um diese Zeit nicht so häufig sind. Trotzdem aber können wir mit dem diesjährigen Vor frühling vollauf zufrieden sein. Frühlingszeit l Alle« atmet mit einer gewissen Erleichterung und Frische auf, wenn die elften kühlen und doch so lebmrverheißenden Lenztage mit freundlichem Sounenlächeln über die Flureu gleiten. Nichts beweist unr besser, wie sehr wir Kindtt der Natur und unserer Unmittelbaren Umgebung sind, als diese unbewußte Frühlings« freude, die uns im Blut, in den Nerven, kurz überall fitzt. Als erhofften wir von dem Schauspiel .der sich abermals verjüngenden Natur die gleiche Einwirkung auch auf selbst, so nehmen wir den Frühling und seine lichte Schönheit als einen Teil unseres Daseins im Empfang. Und e« muß zu gegeben werden, daß wir damit unbewußt und instinktiv da« Rechte treffen. Denn tatsächlich schafft der beginnende Frühling euch in un« eine gewiss« körperliche und seelische Wiedererholung. Es kommt nur darauf an, in engem Zu sammenhänge mit der Natur und ihren Gesetzen gemäß zu leben, um sich dieser Verjüngung, die der Frühling schafft, voll bewußt zu werden. — Da« Programm für den Romantischen Abend sieht weiter vor: Die Ballade für Soli, Chor und Klavier „Erl könig« Tochter" von dem nordischen Komponisten Niel« W- Gade, einem Vorläufer des bekannteren Ed. Grieg: Herr Oluf reitet am Vorabend seiner Hochzeit weg, um noch Gäste zu laden. Er gelangt in Erlkönigs Reich. Erlenjungfrauen singen. Erlkönigs Tochter lockt ihn zum Tanze und flucht ihm, da er ihr nicht folgen will. Heimgckommen, schon lange von der Mutter und den Gästen erwartet, finkt er tot vom Pferde. — (Textbücher find an der Kaffe zu haben). Die Rollen der Mutter und Erlkönigs Tochter singt Frl. Josephine Wunderlich, die Rolle des Oluf hat Herr Weber- Rarkneukirchen, der vielen noch von seinem Hiersein in Erinnerung sein wird, übernommen. Die Begleitung der beiden Chorwerk« liegt in den Händen von Johanne« Jacob. Dresden. Der Bezirkselternrat, in dem die 600 christlichen Ellernratrmitgliedsr sämtlicher Volksschulen ver- inigt sind, hat in einer Versammlung eine Entschließung eingebracht, wonach dagegen schärfste Verwahrung eingelegt wird, daß da« Bezirksschulamt Dresden 1 für die Eltern, die da« vom Dresdener Lehrerverein herauSgegebene Lieder buch ihren Kindern nicht kaufen, Strafe androht. Für den Fall, daß auch nur ein einziger Erziehungsberechtigter be straft werden sollte, wird gedroht, daß die Eltern Dresden« zum Abwrhrkampf entschlossen eintreten. Eine wettere Ent schließung richtet sich gegen den linksradikalen Lehrer Kosler an de: 31. Volksschule, der sich über alle Grundsätze der Pädagogik hinwrgsetzt und dessen Schüler, wie e» heißt, überhaupt nichts lernen, ebenso nicht an Zucht und Ordnung gewöhnt werden. E« wird verlangt, daß der Lehrer ent lassen wird. Wurgwitz. Wegen sittlicher Verfehlungen an den ihm anvertrauten Schülerinnen wurde der seit 1812 an der hiesigen Schule tätige Schulleiter Scheibler verhaftet und dem Amtsgericht Freital zugeführt. Scheibler stammt aus Reichenau und ist 36 Jahre alt. Br 0 äwitz. In der letzten Gemeindeverordnetenfitzung ist beschlossen worden, eine der Neuzeit entsprechende Turn halle zu errichten. Die Größe der Turnfläche muß 18 mal 24 sein. Die Turnhalle soll ferner ousgestattet sein mit Bühnmeinrichtung, Galerie, fassend 400 bis 500 Personen, mindesten« 3 Wannenbädern, etwa 12 Brausebädern, ein V^sammiuigs- und Sitzungsraum oder einer Wohnung hl Größe von ungefähr 80 Quadratmetern. Der Entwurf, nach dem die Turnhalle gebaut wird, wird mit 500 Mark, der zweitbeste mit 300 Merk und der dritte mit 200 Mark ver- gütet. Leipzig. Im Dölitzer Kohlenwerk wurde am Donnerstag dec 49jäbrige Bergarbeiter Karl Jenetzke von einer Sandwaud, die über ihn hereinbrach, verschüttet. Hohenstein. Ernstthal. Bürgermeister Tetzner wurde in der Sitzung des Gemcinderate« einstimmig auf 6 Jahre wiedergewähü. CürmnL tz. Am Sonntag fand hier die Weihe der drei neuen Glocken der Jakobikuche statt Die Wethepredigt hielt Oberpfarrec Eger. Die Glockeu wurden von der Firma B. Pützelt u. Co. in Dresden gegossen. Zwickau. Am Freitag Abend verunglückte mit dem Zuge 7,08 Uhr ab Zwickau auf dem Vorortbahnhof Zwickau- Pölbitz der 43 Jahre alle Schlußschaffner Neumann aus Dresden-Cotta. Der Verunglückte ist vermutlich beim Auf- springen auf dm Wagen bei der Abfahrt des Zuge« ab- gestürzt. Kirchennachrichte«. Donnerstag, abend« 8 Uhr Abendmahlsfeier. Bibelstunde fällt au«. Der RüLb Les SamgeMets- Z < ^9-0 n 0 n 0 vx> n 2 0 ^M/z^zzn^?/7 16I^Z M° - Ml.^z XM zs «5 25 LS Die längst nicht mehr sporadisch, sondern in letzter Zeit ganz systematisch in der Pariser Presse auftretenden Tendenzmeldungen aus dem Saargebiet zeigen ebenso wie die daran geknünften lügxibofteu Kommentare deutlich, wie Frankreich zur Zeit wieder mehr denn je sich bemüht, unter Anwendung aller Mittel die wirtschaftliche Ver einigung des deutschen Saargebietes mit seinem eigenen, derzeit nicht gerade glänzend dastehenden, Wirtschafts körper zu erzwingen. Hat bekanntlich der französische Finanzminister Clemente! sogar die Nachricht bestätigt, daß das Saargebiet in allernächster Zeit eine eigene Franc note erhalten soll. Mit vollem Recht stellte hiergegen die „Saarbrücker Landeszeitung" fest, wie es sich wieder ein mal erweise, daß das Saargebiet dazu bestimmt sei, die wirt schaftlichen und finanziellen Wechselfälle Frankreichs auf zufangen. Im Hinblick auf den völlig unsicheren Wert des geplanten Zahlungsmittels wird von allen wirtschaftlichen wie privaten Kreisen des vergewaltigten Saargebietes tat kräftig die Wiedereinführung der goldwertigen Reichsmark gefordert. Zm strikten Gegensatz zu den französischen Presse- nachrichten, die natürlich auch geschickt ins Ausland geleitet werden, steht eine Denkschrift, die soeben dem Völkerbunds rat zugegangen ist und in der eine zusammensassende Dar stellung der Mißbräuche und MisMnds in der französischen Verwaltung des Saargebietes mir erwünschter Deutlichkeit aufgezeigt wird.. Dieses vernichtende Ergebnis, das die Bilanz über die unter dem maßgebenden Einfluß des fran zösischen Präsidenten verlaufene fast fünfjährige franzö sische Regierungszeit im Saargebiet darstellt, spricht ge radezu der schriftlichen Feststellung Hohn, die seinerzeit Clemenceau bei Abfassung des Saarstatutes machte, daß „keine andere Aufgabe und keine anderen Interessen als die Sorge für das Wohlbefinden der Bevölkerung" die mit der Verwaltung des Saargebietes betraute Regierung?» kommission in ihren Entschlüssen und Maßnahmen leiten sollte. Die Art der Zusammensetzung dieser Kommission ließ zunächst eine Vormachtstellung Frankreichs nicht zu. Dennoch gelang es dem dominierenden Einfluß des fran zösischen Mitgliedes, das zugleich Präsident der Negierungs kommission ist, vollkommen, eine französische Machtstellung im Saargebiet durchzusetzen. Hierzu verhalf ihm nicht zu letzt die berüchtigte, am 7. März 1923 erlassene Notverord nung, durch die die Saarbeoölkerung so gut wie mundlot gemacht und geknechtet wurde. Aus der erwähnten Denkschrift istbesonders hervorzuheben, daß beispielsweisedie französischen Beamten der Saarregierung dem Völkerbunde keinen Treu eid geschworen haben, sondern dieser aus dem Verordnung«- wege durch den famosen Präsidenten Rault ausdrücklich auf die deutschen Beamten beschränkt worden ist. Hinge wiesen soll auch werden auf die Steuerbegünstigungen des französischen Bergfiskus zum Schaden der Bevölkerung, auf die vertragswidrige Unterbindung der zollfreien deutschen Einfuhr nach dem Saargebiet im Vorjahre, nicht weniger auch auf die von der obersten Polizciverwaltung geduldete Entführung minderjähriger Saarbewohner in die fran zösische Fremdenlegion, sowie auf die Zusammenarbeit der Presseabteilung der Negierungskommissian mit dem fran zösischen Propagandadienst. — Wir können daher den For- derungen der Denkschrift nur voll und ganz beistimmen, in denen Einschränkung der Machtbefugnisse des französischen Mitglieds der Regierungskommission auf die übrigen Negierungsmitglieder, ferner Uebertragung der Präsident« schäft und der Abteilungen des Innern und Aenßern auf ein anderes als das französische Mitglied, endlich offizielle Anhörung der gewählten Vertreter der Saarbevölkernna vor dem Völkerbundsrate als unbedingte Notwendigkeiten für eine fernere reibungslose wirtschaftliche wie politische Entwicklung des Saargebietes gefordert werden. Dresdner Schlachtviehmartt. 23. März 1925. Auftrieb: 189 Ochsen, 249 Bullen, 266 Kalben und Kühe, 868 Kälber, 471 Schafe, 2703 Schweine. Goldmarkpretse für SO Kg. Lebendgewicht: Ochsen 24—S4, Bullen 30—S3, Kalben und Kühe 20—S3, Kälber 40—78, Schafe 25—61, Schweine 50—65. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Laudespreisprüfungrßelle für Rinder 20 o/„, für Kälber und Schafe 18 °/o und für Schweine 16 °/, niedriger al» die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 23. März 1925. Weizen 24,5—25, Roggen inländisch. 23,5—24. Sommergerste 25—26. Hafer 19,5—21. Mais 20,5— 21,5. Rap« 38-39. Erbsen 27-28. Rotklee 220-250. Trockenschnitzel 10,75—11,25. Zuckerschnitzel 19—21. Weizenkleie 13,8-14,3. Roggenkleie 14,2—14,7. Weizen- mehl 35,5—37,5. Roggenmehl 36-38. Die Preis« verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Hierzu ein« Beilage.