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M! Wk W AN W 'Wä ^W kN DU sW M ML W UZ W 8« MI «I M E -W AAr_-8M MM M» WL qK» LM KM 'E> >sW N« U«-W8», «W N88 UW 8rA «M »8 MM LMMVLM ^^GMAW GMGUV V M N VV VMM W V V Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »IIIII»«IIIII,II,III,III,IIII,,IIIIII» L Di« »Ottendorf«« Aeüung- erscheint Dien»- - tag, Donn«r»Iag nnd Sonnabend. D«r B«t«g»>Pret» wird mit Vegtnn - jeden Monat» bekannt gegeben. Im Fall« höherer Gewalt sKrieg od. sonst. L ü kgendwelch«r Störungen d«« Betrieb«, d«r ü L Arttung, d. Lieferanten od. d. B«förderung»- L Einrichtungen) hat der Beeteher keinen vn» » »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - 2 gettung od. Rückjahlung d. Deplgeprcise». ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Uilterhaltmss- G, md MeWM Diese Zellung veröffentlicht die amtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderate» zu Ottendorf-Okrilla. Mst den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Echristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. ISS. 24- Jahrgang. Sonntag den 22. Lrbruar ^925 Nummer 23 Oertliches «nd Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, den 2s Februar )d2s. — Gellern abend in der 11. Stunde brach im Trocken raum der Nudelfabrik von Br. Lange Feuer au«, welches in den dort befindlichen zahlreichen Horden reiche Nahrung fand. Die rafch erschienene Feuerwehr-Oll konnte den Brand auf seinen H-ld beschränken. Ein Eingreifen der anderen Orlswchren war nicht notwendig. Der Schaden de« Be sitzer» an Fertigfabrikaten, Maschinen usw. ist beträchtlich. Kurz nach 3 Uhr morgen« brach nochmals Feuer auf der Brandstätte au«, sodaß die Feuerwehr wieder eingrrifen mußte und daß Feuer auch bald unterdrückte. — Am 11. des Monat« fand di« Generalversammlung de« Frauenvereins im Gasthof zum goldenen Ring statt. Herr Pfarrer Gräf verla« den Bericht über die Tätigkeit de« Verein« im vergangenem Jahr und erstattete anschließend Bericht über Einnahme und Ausgabe. Zu aller Freude konnte mitgeteilt werden, daß der Frauenveretn wieder eine kleine Summe al« feste« Kapital zu verzeichnen hat und soll hierdurch noch einmal all-u die dazu brigetragen haben von Herzen gedankt werden, ganz besonders auch den hiesige» Firmen, die durch größere Spenden unserem Verein so reich geholfen haben. Herr Schuldirektor a. D. Endler hielt so dann einen fesselnden Vortrag über „die Ehe". Dresden. Am 18. Februar gegen halb 1 Uhr nachmittag» verunglückte ein in der W«b«rgaffe wohnhafter Monteur in Vorstadt Löbtau bei der Au»besserung einer elektrischen Anlage am Hause Reisewitzer Straße 73. Bei den AurbesserungSarbeiten, die er aus einer 6 M ter hohen Leiter stehend vornahm, kam er mit dem elektrischen Strom in Berührung und stürzte von der Leiter ab. Er erlitt dabei einen Schädelbruch und andere Verletzungen und mußte in da» Friedrichstadter Krankenhaus übergeführt werden, wo er bald nach seiner Einlieferung gestorben ist. — Ueber den Brand der alten HofbrauhauseS ver breitet die Feuerwehr folgenden amtlichen Bericht- „Am 18. Februar, 4,33 Uhr nachmittags, wurde die Feuerwehr zu einem Brande in der Pianofabrik Zimmermann im ehe maligen Hofbrouhan« in der Hamburger Straß« 88 alarmiert. Beim Eintreffen de« Löfchzuge« der Wache Löbtau stand der Dachstuhl des Mittelgebäude« in ganzer Ausdehnung in Flammen. Auf die Meldung „Mittelst»»" rückten noch zwei Normal-Löschzüge und der Großbrandlöschzug au«, der schon aus der Fahrt zur Wasserentnahme an dir Elbe be ordert wurde. Das Feuer fand in den großen Vorräten trockener Hölzer reichliche Nahrung und droht» anfangs auf die großen Seitenflügel und da« Quergebäude überzugrelfeu. Durch den Eiufotz von sechs Schlauchleitungen über da« Treppenhaus und drei weiteren Schlauchleitungen über drei mechanische Lettern gelang es nach eineinhalbstündiger, an strengender Tätigkeit das Feuer in die Gewalt zu bc- kommen. Der Brandherd erstreckte sich über den gesammten Dachstuhl und teilweise auf da« 4. Obergefchoß de« Mittel- gebäude«; die Seitenflügel mit besonder« großen Vorräten an Hölzern und Halbfabrikaten konnten gerettet werden. Die Aufräumung»arbetlen beschäftigte die Feuerwehr bi« in die zehnte Abendstunde. Für die Nacht wurde bis früh 8 Uhr eine Brandwache gestellt. Bei den Löscharbeiten er litten einige Feuerwehrbeamte leichte Verletzungen. Die Ur sache des Brande« konnte nicht ermittelt werden; der Be trieb der Ptanofabrik erleidete keine Störung und ist am anderen Tage in vollem Umfang wieder ausgenommen worden." — Ein aufsehenerregender Fall spielte sich Donnerstag abend gegen acht Uhr am Bismarkplatz ab. Eine 24 jährige Stütze führte um die genannte Zeit eine einem Kunstmaler gehörige englifche Dogge au«. Plötzlich zerrte sich das Tier lo», streifte sich den Maulkorb ab und b ß fortgesetzt auf die Stütze ein, so daß letzter» zu Boden siel und sich von dem Tier nicht befreien konnte. Ein in Loschwfl wohnender Herr, der den Vorfall sah, sprang mutig hinzu packte da» Tier geschickt am Halse und hielt es fest, bis ein Poltzetbeamter erschien, der das Tier an einen Baum band und mit feinem Dirnllrevolver erschoß. Die Stütze, die viele Bißwunden an Beineu und Händen auswies, wurde in der Urfallstellr des Hauptbahnyofe» von einem hinzu gerufenen Arzt verbunden und dann nach dem Johann- städter Krankenhaus übeiführt. Lebensgefahr soll nicht be stehen. » 77 Ende Oktober 1924 wurde die Ehefrau de« Techniker« Max Seidel, Helene geb. Verona vermißt, Di, Ermittlungen führten damals zu keinem greifbaren Ergebnis. Jitzt konnnte festgestellt werden, daß der Ehemann Max Seibel, der aus Leipzig stammt und augenblicklich in einem großen Frankfurter B.-triebe tätig ist, feine Frau im vorigen Oktob» m Leipzig getroffen hat. Gemeinsame Ermittlungen d«r Dresdener uud der Frankfurter Kriminalpolizei förderten jetzt in Seidels Wohnung verdächtige Schriftstücke zutage, die mit dem Verschwinden der Frau in Verbindung gebracht werden. Seidel verwickelte sich bei feiner Vernehmung in Widersprüche und in die Enge getrieben, bequemte er sich schließlich zu einem Geständnis. Er habe seine Frau nicht n Leipzig, sondern in Fulda getroffen. Dort sei er mit hr im Walde spazieren gegangen, hab» sie dann nach einem kurzen Wortwechsel erschaffen und im Walde vergraben. D»e Polizei Hal sofort die nötigen Ermittlungen nach der Leiche in dem Fulvaer Walde ausgenommen. Siebenleh n. Infolge Unterhöhlung der Bergstadt Siebenlrhn durch den früheren Silberbergbau find auch kürzlich wieder Ecdeinbrüche erfolgt, so in dir Nä^e d» Lederhandlung von Schmieder, wo ein Loch von 1 Meter Brette und 1 bis 2 Meier Länge entstanden ist. Auf dem Grunde derselben sind zwei Gänge zu sehen, die wahrschrinltch noch von einem früheren Bergwerk her- rühren. Lindenau bei Ortrand. Ein Schüler fand aus einem hiesigen F-lde eine etwa acht Zentimeter lange Ton figur, die er mit iu die S ^ale brachte, wo ststgestellt werden konnte, daß e* sich um einen sogenannten „Jrsu- salvator handelt, wie er handwerksmäßig im Mittelalter hergestellt wurd«. Die Figur ist aus Pfeisenton hergestellt, hat aber ein« rötliche Farbe angrnommen, da sie wahr scheinlich iu eisenhaltigem Sande gelegen hat. Löbau. Sechs Herren und drri „Damen" kehrten Donnerstag am zeitigen Morgen auf einer Autofahrt in einem Gasthaus in Löbau ein und ließen sich Essen und Trinken gut schmecken- Als er an« Bezahlen der Zeche ging, hatte auch nicht einer der galanten s»chs Ritter Bar mittel aufzuweisen. Einen Scheck anzunehmrn von den un- bekanten Zechern, die aus Görlitz mit einem Mietauto ge kommen waren, verweigert« der Wirt. Und so wurden „Alle neune" iu ihrem Auto nach der Polizeiwache gebracht. Warnsdorf. Obwohl bis Faschingsende noch etliche Tage fehlen, ist die Zahl der Vergnügungen, dte Prinz Karneval Heuer bescherte, doch au« den Anmeldungen beim Sladtamte ersichtlich. Danach hat die Tanzfucht Heuer schter kein« Grenzen grkannt, und die heurige Faschtngsbtlanz schlägt alle bisherigen Rekorde. So fanden im Januar 1925 in der Stadt Warnsdorf selbst 100 Bälle oder Tanzver gnügen statt. Im Februar find bisher genau 100 Bälle angemeldet. Im letzten Jahre, da di« Ballwut wahrlich auch nicht gering war, und zu bewundernswerten Ver gleichen Anlaß gab, wurden im Jauuar 63 (minus 42) und im Februar 110 Bälle abgehalten. Diese Ziffer wird Heuer noch weit überschritten, da der letzte Sonnabend und die drei Faschingstage eine wahre Flut von Balloergnügen an- kündrgen. Dabet waren di« Bälle knallvoll, ja so besucht, daß einzeln« Veranstaltungen vorzeitig dte Kartenausgabe «inftellen mußten. Den Rckord schlug da« Kulturverband«, faschtngrfest vom 14. Februar, bei dem der Zutritt für Gäste, dte nicht Vorverkauftkarten besaßen, schon eine halbe Stunde nach Eröffnung gesperrt und die Kontrolle durch Polizei vorgenommen werden mußte. Demnach müßte es unserer Zeit wunder wie gut gehen. Das ist nicht so, ob wohl sich dte wirtschaftlichen Verhältnisse gebessert haben und namentlich die Arbeitslosigkeit stark nachgelassen hat, da unsere Industrie voll arbeitet, sondern der übermäßige Be such ist zum großen Teil auf die Beteiligung von auswärt». nuv namentlich au« Sachsen, zurückzuführen. Leipzig. Au» bisher unaufgeklärter Ursache ent- stand am Mittwoch nachmittag in der 2. Stunde in der Tischleret der Sladtbaugesellschaft Leipzig-Thonberg Feuer, da« infolge des herrschenden Windes großen Umfang an- uahm. Al» die schnell alarmierte Fruerwer an der Brand stätte eintraf, entstiegen dem sogenannten Trockengebäudr starke Rauchwolken, die die Löscharbeiten der Mannschaften srhr erschwerten. Dem tatkräftigen Eingreifen der Feurr- wehr ist es zu danken, daß ein Uebergreifen auf da» be nachbarte Holzlager, da» große Vorräte in Eichenhölzern birgt, verhindert wurde. Ein Teil der im Trockenhaufe liegendeuden Holzvorräte konnte gesichert werden. — Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt r Seit Monaten schon verging in Leipzig fast kein Tag, ohne daß >er Polizei nicht wenigstens ein, ja mitunter fogar vier oder fünf Geschäft-rinbrüche, die in der Nacht vorher ver- ibt worden waren, angezeigt wurden. Besonder« der Osten der Stadt, aber auch andere Stadtteile hatten unter der Tätigkeit der jetzt ermittelten Einbrecher zu Iriden. Fast alle GeschästSeinbrüche, über die seit Septembrr des vorigen Jahre» in den Zeitungen berichtet wurde, konnten jetzt ge- Ilärt werden. Wiederholt war die Polizei den Tätern auf den Fersen, doch verlief die Jagd auf sie imm»r erfolglos. Sie hatten e« geschickt verstanden, ihre nächtliche Tätigkeit o auszuübeu, daß ihnen trotz aller Aufmerksamkeit der Polizei nicht beizukommen war. Iu den Tätern wurden zw«i Brüder, «in 28 jähriger Schlosser und ein 25 jähriger Schuhmacher, ermittelt und festgenommen. Der ältere von reiben sah offenbar voraus, daß nun das flotte Leben, da« er mit seinem jüngeren Bruder zuletzt geführt halt«, auf länger» Zeit fein Ende erreicht hatte. Er sprang im Polizei- gesängnis au» dem 2. Stock herab, um sich fein Leben zu. rehmen. Er tat die» in unmittelbarer Nähe eine» Aufseher«, rem er zuvor sein Eßgesäß vor dte Füße warf. Der Ge- angenaufseher griff sofort zu, konnte aber d»n Mann nicht mehr festhalten. Kurze Zeit nach der Einltrferung in da« Krankrnhau« ist er an seinen Verletzungen gestorben. Bei seiner eingehenden Vernehmung hat der Bruder nicht weniger als 79 Einbrüche zugegeben; er wurde der Staattanwalt- schäft übergeben. Colditz. Ja einer zur Wohnung de« Ziegeleiarbeiter» Ernst Weinert gehörigen Dachkammer de« Haust« des Gast wirtes Seidel auf der Dresdner Straße war Feuer aurge- brochen, das durch den Hauswirt und hilfsbereite Menschen gelöscht wurde. Es stellte sich hrrau«, daß in ein voa der Weinertschen Wohnstube nach der darüberltcgenden Kammer gebrochene« Loch rin mit Petroleum getränkter Lapprn ge steckt war. W-inert hat die Brandstiftung eingestanden uud wurdr in Hast genommen. — Durch das Auspuffgeräusch einer Motorrades er schreckt, scheuten vor der Waldschänke die Pferde eine» Ge schirr«, jagten bis zum Bahnübergang, wo sie zwei Frauen ans Commichau Umrissen die schwer verletzt in« hiesige Krankenhaus gebracht wurden. Hohenstein-Ernstthal. Der seit dreiviertel Jahren flüchtige Franz Zehl au« dem Hüttengrund, der an den Bomb«nattentattN mit beteiligt war, wurde vor einiger Zett in der Tschechoslowakei verhaftet. Da« Au«- lieferungsverfahren läuft noch. Chemnitz. Auf der stark abschüssigen Goelhestrabe griet durch Versagen de» Schleifzeuge« ein m>t 80 Zrntnern Getreide beladenes Lastfuhrwerk ins Rollen und riß dte Pferde mit die Straße hinab. Auf der Zwickauer Straße rannte der Wagen mit voller Wucht in einen stadtwärts- fahrenden Slraßenbahnzug, so daß sich die Deichst! in da« Untergestell de« Straßenbahnwagens etnbohrte und abbrach, wobei der Triebwagen beträchtlich beschädigt wurde. Die beiden Pferde kamen zum Stürzen; eine« von ihm» brach ein B«in und mußte auf der Stelle getötet werden, während das andere mit zahlreichen Hautabschürfungen davonkam. Wie durch ein Wunder blieb der auf dem Wagen fitzend» Kutscher unverletzt. Oel» nitz i. V. Infolge der milden Winter« hat die Zahl der Bisamratten im oberen Vogtland« beträchtlich zugenommen. Die gefährlichen und schäoltchen Nagetiere, welche sich sehr stark vermehren, kommen nicht selten au« ihren Schlupfwinkeln (in Teichen und an Flußufern) in be nachbart» Orischasten und greisen fogar Menschen an, die sich ihnen enigegenfiellen. In den letzten 14 Tagen wurde« in unserer Stadt zu verschiedenen Zetten in einer Bahn unterführung am Bahnhofe, in der äußeren Plauen'che« Straße nnd auf dem Schönecker Platze je eine au«gewachsene Bisamratte gestellt und erschlagen. Mrcheurrachrichte«. Sonntag, den 22. Februar 1925. Vorm. 9 Uhr Predigtgottetdienst. Vorm, halb 11 Uhr KindergottrSdtenst. 8 Uhr Jug«ndvereinigung im Pfarrbau«. Hierzu eine Beilage.