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Ottendorfer Zeitung : 16.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191602166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19160216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19160216
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-16
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.02.1916
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Verschärfung -e§ U-Vootkriege§. Ten diplomatischen Vertretern der neulialen Staaten in Berlin ist von der deutschen Re- gierung eine eingehende Denkschrift über die Behandlung bewaffneter Kauffahrteischiffe mit- geteitt worden. Eine Denkschrnt, welche über die durch Englands Willkür völlig verwirrte Kncgsrechislage zur See reinliche Klarheit zu schaffen sich bemüht und welche auch geeignet ist, solche Klarheit im Interesse und zur Zu friedenheit aller zu schaffen, falls die Neutralen, die e? angeht, den Grad von Billigkeit auf bringen, der dazu gehört, die Unangreifbarkeit des in der Denkschrift dargetegtsn deutschen Standpunktes anzuerkenncn. Die deutsche Regierung ist zu dem Ent schluß, diese Denttchrist zu veriassen, auf Grund von Dokumenten gekommen, die sie auf dem englischen Dampfer „Woodfield" gefunden hat. 'AuS ihnen geht mit aller Klarheit hervor, daß England bereits im Jahre 1913 seine großen Schiffahrtsgesellschaften angewiesen hat, ihre Handelsschiffe zu bewaffnen. Sie hat durch .diese Anweisung den Kanffahneuchifsen den Charakter von Hilfskreuzern verliehen. Diese Tatsache würde allein schon einen Angriff auf solche Hilfskreuzer rechtfertigen und die englische Beschuldigung gegen den deutschen O-Dootkrieg als völlig ungerecht fertigt kennzeichnen. Die englische Negierung hat aber weiter der amerikanüchen Regierung in einem Schreiben vom 26. August 1914 „die weitgehendsten Versicherungen abgegeben", daß die Bewaffnung der englischen Handelsschiffe „niemals zu Angriffszwecken verwendet werden" solle, daß sie ausschließlich dem sricdlichen Handel dienen, und daß sie „niemals feuern werden, wenn nicht zuvor auf sie gefeuert worden ist, und daß sie unter keinen Umständen femals ein Schiff angreifen werden." Diese Note steht in einem, selbst für Eng land auffallend geringen Einklang mit dem Geheimbefehl, auf alle Tauchboots das Feuer zu eröffnen, der „unter keinen Umständen in Feindeshand fallen soll". Dazu kommt der Befehl, daß die als Geschützbedienung ein- geschifftcn Mannschaften der Kriegsmarine in neutralen Haien keine Uniform tragen sollen, und die Empfehlung, daß in neutralen Häfen, insbesondere in denen von Spanien, die Be waffnung soweit als möglich verborgen werde. Die von Deutschland vertretene Auffassung, daß alle Erklärungen und Zusagen der englischen Regierung über die Art ihrer Kriegsführnng ohne jede Bedeutung sind, weil der Wille, danach zu handeln, vollkommen fehlt, hat damit erneut ihre Bestätigung erfahren. An diese Beweisstücke knüpft unsere Regie rung in Nr. IV 1 und 2 den Schluß, daß feindliche bewaffnete Kauffahrteischiffe kein Recht mehr haben, als sriedlio e Handelsschiffe ange sehen zu werden; ferner kündigt sie an, daß unsere Seestresikräfte den Beseh! erhalten werden, „solche" Schiffe als Kriegführende zu behandeln, und daß den neutralen Mächten hiervon Kennt nis gegeben werden wird, damit sic ihre An gehörigen warnen können, ihre Person oder ihr Vermögen weiterhin bewaffneten Kauffahrtei schiffen der uns feindlichen Mächte anzuvertrauen. Der „Lusitania"- und der „Arabic"-Fall, Lei denen so leicht vergessen wurde, daß es sich nicht um neutrale, sondern um feindliche Schiffe handelte, sind durch diese Auslegung vollkommen gedeckt. Mit der Möglichkeit, die bewaff neten, d. h. alle, feindlichen Handelsschiffe dadurch vor dem Torpedieren zu schützen, das einzelne amerikanische Passagiere darauf gesetzt werden, wird endgültig ausberäumt. Auch die österreichisch-ungaruche Regierung hat diesen Standpunkt, der in ihrer letzten Note einge nommen war, erfreulicherweise gleichzeitig ver laffen. Aus der österreichischen Noie erfahren wir ferner, daß die Frist zugunsten Her Neu tralen auf den 29. Februar festgesetzt ist. Das muß man billigen, damit die mit Neutralen besetzten schwimmenden Schiffe noch unter den alten Bedingungen den Hafen erreichen können. Unsere Seestreilkräfle aber haben und verdienen das feste Vertrauen, daß der ihnen zugegangene Befehl seine Früchte tragen wird. Die Denkschrift und die darin angekündigte Maßnahme erschöpfen freilich nichl vollständig die in Frage kommenden Gesichlspunkw. Die Denkschrift beschäftig! sich nicht mit der Gewohn heit der feindlichen Handelsschiffe, die neutrale Flagge zu mißbrauchen. Und doch ist bekannt, daß die stolze englische Flagge von den be herrschten Wogen i'o gut wie 'verschwunden ist, daß die Erfolge des Kampfes und die des Mordes von den englischen Schiffen zumeist unter neutraler Flagge erzielt sind, und daß die englische Negierung die betrügerische Verwendung nicht nur feindlicher Farben —das mag als Kriegs list gelten —, sondern der neutralen Flagge als den Gesetzen ihres Landes bezeichnet hat. Auch die Anlagen der Denkschrnt erhalten hierzu interessante Belege. Die Handelsschiffe sollen „vor Eröffnung des Feuers die englische Flagge setzen", und es wird für „wesemlich" erklärt, daß „das Feuer nicht unter neruraler Flagge eröffnet wird". Das zeigt, daß bis zum ersten Schuß die neutral« Flagge als erlaubt, ja als Regel gedacht ist. Wenn wir nun alle feind lichen Handelsschiffe, weil sie bewaffnet sind, als Kncgmhrende behandeln wollen, können wir vor der mißbräuchlich geführten neutralen Flagge nicht Hali machen. Noch gilt die Warnung zu Recht, die wir schon vor einem Jahre aus gesprochen haben, daß auch neutrale Schiffe, die sich in das Kricgsgebiel begeben, das auf eigene Gefahr tun. Dem Kriege auf dem Gebiete des See handels hat England Anfang und Richtung ge geben. Deshalb gilt auch jur ihn das Gesetz des Krieges, ohne Rückhalt alle Msttel einzu setzen, die zum Erfolge führen. Jetzt gilt es, dem englnchen Hande! durch weitere Verluste im Frachtraum tödliche Siöße zu verletzen. Das deutsche Volk blickt mir Stolz und Ver trauen auf unsere herrlichen Seestrciikräfte, die in dem Rahmen der erlassenen Befehle stets die größten Leistungen ausweiicn, die denkbar sind. Es wird voll Zuversicht und voll Entschlossen heit, alle Folgen Zu tragen, hinter der Regie rung stehen, wenn sie dem Heldenmut und der erprobten Tüchtigkeit unserer Streitkräfte sreie Dahn gibt. Verschiedene lMegMachnchten. (Von der mil. Jeniurbebörde zugelasscne Nachrichten. Keine internierten deutschen Schiffe entwichen. über die Schweiz gelangen angeblich aus Südamerika Nachrichten zu uns, wonach es deutschen Handelsschiffen gelungen sei. trotz der Bewachung durch englische Kriegsschiffe unter der Flagge der Ver. Staaten süd- amerikanische Häsen zu verlassen, um im Atlanti schen und Siillen Ozean zu kreuzen. — Wie von zuständiger Stelle in Berlin erklärt wird, beruhen diese Nachrichten auf freier Er findung. Untere Gegner können sich un schwer davon überzeugen, daß die Schiffe noch in den Häfen liegen. In eurer Verdächtigung der Schiffe ist eine feindliche Finte zu erkennen. Smuts als Expeditionsführcr gegen Deutsch-Ostafrika. General S m i t h - D o r ri e n hat aus Gesundheitsrücksichten auf den Oberbefehl über die gege-n Ostafrika bestimmten Truppen verzichtet. Der südafrikanische Verteidigungsminister General Smuts tritt an seine Stelle. Treiviertel Millionen italienische Ge samtverlufte. Wie ein Berichterstatter der,Neuen Zürcher Ztgck meldet, werden in Italien die bisherigen Verluste nach achtmonatlicher Kriegführung auf rund dreiviertel Millionen Mann geschätzt, unter ihnen einviertel Million Tote. Das Bekanutwerden dieser Ziffer, die sich, trotzdem bisher keinerlei Verlustlisten ausgegeben wurden, nicht verheimlichen läßt, hat aus die Bevölkerung eine niederdrückcnde Wirkung ge habt nnd insbesondere in den südlichen Gegenden ist die Kri e g s mü d i g ke it stark ge wachsen. Dort kam es unter den Urlaubern zu einer Meuterei, die nur dadurch unterdrückt werden konnte, daß andere Truppen eiligst zur Hilfe herbeigeholt wurden. DK „Mrtterschlacht" in Masuren, i Ein ErliincrungSblatt. Die erben Tage des Februar 19lo waren für den Verlaut des Krieges von ebensolcher Bedeutung wie für die welgeplagte Provinz Ost preußen, denn in diesen Tagen wurde die große „Wmlerschlacht in Maturen" geschlagen, die nicht nur dem russischen Heere eine gewaltige Niederlage und ungeheure Verluste, sondern auch Ostpreußen die Befreiung von den russischen Mordbrennern brachte. Nachdem Anfang Fe bruar frische deutsche Kläffe zum Angriff auf j die russischen Stellungen zur Verfügung standen, ! wurde nach sorgfältiger Vorbereitung eines s Winterfeldzuges der Angriff gegen die vom j Feinde beietzle Piesek-Linie am 8. Februar er öffnet. In der Nacht zum 8. Februar erstürmten die Truppen des Generals Litzmann den Über gang über den Piesel-Fluß bei Wrobeln, der von den Russen hartnäckig verteidigt worden war. Alle vorbereitenden Bewegungen konnten unter dem Schutz der deutschen Stellungen und Grenzschutztluppen ausgeführt werden, so daß die Russen überrascht werden konmen. Die Russen hatten in einem Orte gerade ein Tanzfest veranstaltet, als unsere Offen sive hier einsetzte. Am 9. Februar begann nun der Vormarsch gegen Lyck. Am 10. war die Linie Pillkallen—Wladislawow und am 11. die große Straße Gumbinnen—Wylkowüki erreicht. Alle Teile unserer langen Front gingen mil gleich großem Erfolge vor und machten schon in den ersten Tagen der Kümpfe ungeheure Beute au Gegangenen und Geschützmaterial, liniere Generalstabsberichte ließen weder am 10. noch am IlHFebruar etwas von der Bedeutung der Kümpfe, die „für uns erfolgreich verliefen", ahnen. Am 11. wurde ganz unauffällig mit- geieilt, daß der Kaiser auf dem östlichen Kriegs schauplatz eingelroffen sei. Tatsächlich war er Zeuge Ler ruhmreichen Kümpfe, in denen sich die Befreiung der Provinz Ostpreußen vollzog. Besonders in dem Raum der masurischen Seen waren die Entscheidungsschlachten unge heuer schwierig, da die Russen die natürliche Veueidigungsmhigkeit der Seenengen gut aus- genutzt und künstlich mit Drahthindernissen ver- stälki hatten. Außerdem wurden von den Russen gerade hier die besten Truppen, nämlich die sibirischen, eingesetzt, da die Rettung des Rückzuges der Hauplarmee auf Suwalkt und Augustowo von der Dauer des Widerstandes au den masurnchen Seen abhing. Es handelte sich also um ein großes Ziel, das die Russen mit großer Zähigkeit und Tapferkeit zu erreichen versuchten. Den Kümpfen an dieser Stelle wohnte der Kaiser bei und konnte persönlich feststellen, wie sich allmühlich das gewaltige Ringen zu unseren Gunsten entschied. Die Russen begannen hier am 13. Februar rück- wältige Bewegungen einznleiten. Noch bis zum frühen Alorgen des 14. Fe bruar konnten sich die Russen in den Seen engen bei Lyck behaupten. Au diesem Tage mußten sie aber der überlegenen Führung der deutschen Truppen, deren oberster Leiter General feldmarschall v. Hindenburg wai, und den besseren Mannschaften weichen. Von mehreren Seilen drangen nun unsere Truppen in das be- .freile Lyck em. Gleichzeitig mil ihnen erschien der Kaiser auf dem Marktplatz der erlösten Stadt, auf dem sich die siegreichen Truppen der Generale v. Falck und v. Butlar versam melt hatten. Auch hanseatische und mecklen burgische Landwehr, die siegreich gegen die Russen gekämpst halte, konnte an diewm ge schichtlich denkwürdigen Augenblick wilnehmen. Die Soldaten begrüßten ihren obersten Kriegs herrn mit den Liedern „Hei! Dir im Steger kranz" und „Deutschland, Deutschland über alles", woraufhin der Kaiser an seine wackeren Streiter eine Ansprache hielt. Diese wenigen Minuten in der befreiten Stadt Lyck werden stets zu den schönsten und erhabensten Er innerungen des deutschen Heeres gehören. Am 15. Februar war Ostpreußen von den Russen befreit. Eine ganze russische Armee, die 10., war vernichtend gcichlägcn. Die Kriegsbeute war ungeheuer. Außer mehr als 100 000 Gewogenen wurde noch eine große Anzahl von .Kriegsmaterial erbeutet. Es war eine Vernichtungs'chlacht in des Wortes vollster Bedeutung, die hier unter der Leitung Hinden burgs von Generaloberst v. Eichhorn und Ge neral v. Below geschlagen wo,den war. Seit dielem Tage sind Deutschlands Grenzen von den Runen srei. Die „Winterschlacht in Ma suren" gehört darum nicht nur militärisch, sondern auch geschichtlich zu den bedeutendsten Ereig nissen dieses Krieges. PoMIcde Kunälckau. Deutschland. *Der ,Saale-Zeitungs zufolge findet die Vermählung des Prinzen Joachim mit Prinzessin Marie Auguste von Anhalt am 11. März in Potsdam statt. * Der Zeitpunkt sür die Auflegung der vierten Kriegsanleihe steht noch nicht genau fest. Die Veröffentlichung deS Entwurfs eines Kiiegsvermögenszuwachssteuergesetzes und der übrigen Sleuervorlagen des Reiches wird so frühzeitig erfolgen, das; das Publikum vor der Bekanntgabe der Zeichnnngsbedingungen der neuen Kriegsanleihe über die Steuerpläne im Reiche unterrichtet ist. Da der Neichshaushalts- etat für 1916/17 nicht vor Entscheidung über die Bewilligung neuer Einnahmen verabschiedet werden kann, wird diese Entscheidung bis Ostern zu erwarten sein. Dem Reichstage liegt die Veramwortung ob, auch an seinem Teile für ein möglichst glänzendes Ergebnis der neuen Kriegsanleihe Sorge zu wagen. Wenn es dazu- auch nicht der Bewilligung eines, neuen Mik- liardenkredites bedarf, da noch Kredite-in aus reichender Höhe zur Verfügnng stehen,-so bedarf es doch einer lchnellen Durchberatung des Etats nnd der Sleuervorlagen, damit die Beteiligung an der nächsten Kriegsanleihe nicht etwa durch Ungewißheit hinsichtlich der zukünftigen Steuer belastung beeinträchtigt wird. England. *Ein Teil der Presse eifert gegen die Be wegung, die darauf ausgeht, Lord Fisher wieder in den Dienst einzu stellen oder ihn gar zum Ersten Seelord zu machen. Die Morningpost' erklärt Lord Fisher für un fähig, eine leitende Stellung einzunehmen. BalkanKaaten. * In der griechischen Ka m m e r verlas Ministerpräsident Sknludis eine Regierungs erklärung über die Politik der Regierung, die vor allem darin bestehe, die Kräfte der Nation unversehrt zu erhalten und die nationalen Interessen zu wahren. Diese Politik, sagte Sknludis, hat die Billigung der Mehrheit der Nation gesunden und wird fortgesetzt werden, trotz des Druckes, den das Volk mutig ertragen wird. Amerika. * Zu der Mitteilung, daß die „Lusi - ta n i a " - A n g e l e g e n h e i t beigelegt ist, wird von den Blättern erklärt, daß die deutschen Bedingungen im wesentlichen ange nommen wurden. Ein Teil der Presse vergleicht die ursprünglichen Forderungen Amerikas in der „Lusitania"-Sache mit den letzten deutschen Vor schlägen, und ist verschiedener Meinung über den Grad der Genugtuung, die Amerika erhält. — Amerikanische Blätter veröffentlichen eine Unter redung, die der Reichskanzler v. Beth mann-Hollweg mit einem Journalisten aus den Ver. Staaten gehabt haben soll. Da nach sagte der Kanzler u. a.: Das deutsche Volt sei überzeugt, daß die deutsche Regierung in ihrem Bestreben, der amerikanischen enlgegen- zukommen, an die äußerste Grenze gegangen sei. Der Wortlaut der Lansingichen Forderungen sei derart gewesen, daß ihm keine andere Wahl ge blieben sei, als ihn abzulehnen. Keine deutsche Regierung könne das deutsche Volk einer der artigen Demütigung aussetzen und dann noch im Amte verbleiben. Er hoffe, daß der gesunde Verstand des amerikanischen Volkes begreifen werde, daß Deutschland Amerika weitmöglichst entgegengekommen sei. Ach ja," nickte der Alte und faltete fromm die Hände; bevor er mittest-amer wurde. Ter Adjutant knickt leicht ein, schlängelt sich .In Sodcuburg sieben doch bekanntlich die Aut seiner überlangen, dünnen l nach vorn und kommt nach wenigen Minuten licher Festigkeit, jedes Wort schwer betonend zählte Schnurre' die Pointen seiner Witze sozusagen Kürzlich ist Besichtigung. Erst kleine Parade Resümee: Kapells, Exzellenz und D-Zug sind unerschütterlichen Geduld entgegenzusehen. Ehrgeiz hielt sich in mäßigen Grenzen, ihm sollte, einem dunkeln Gerücht zufolge, die kategorische Behauptung stammen: Sein Von auch „Die virtuos Zu erhöhen verstand, und fragte dann: „Haben die Herren übrigens schon Kenntnis noch an der langen, abgedeckren Takel und cr- deutsche Armee zerfällt in drei Begriffe: Garde, Linienkavallene und bewaffnete Horden!" Baron Briren alw erzählte Witze. Er machte gerade eine seiner wobldurchdachten Kunstpausen, musik über alles, habe ich gehört. Bitte, diri gieren Sie die Regimentskapelle sofort zum Bahnhof, damit sie dort Ausstellung nimmt nnd Exzellenz bei der Ab'ahrt noch mit einem Stück erfreut. Besprechen Sw mit dem Kapellmeister zur Stelle. Als der sich in Bewegung setzt, tritt der Gewaltige noch einmal an das Eoupe- ! mal seinen Namen schreiben mußte, dann stöhnte er, als wäre ihm das größte Unrecht widerfahren. „solch schöne und reiche Herrschaft vrieren. Attacken, Vatrouillenritte, Aufklärung, na und so weiter. Exzellenz mit seinem Schlacht roß aus einem kleinen Hügel. Napoleonpofe. Wie aus Erz gegossen. Stumm. Undurchdring liches Gesicht; nur das Trieder Binocle arbeitet. Schließlich ist die Quälerei zu Ende; das ganze Ojfizierkorvs versammelt sich um Exzellenz. Denken alle Wunder, wie schön sie ihre Sache gemacht haben und kriegen da eine Kritik zu hören, daß ihnen Hören und Setzen vergeht. Exzellenz plätschern förmlich in Spott, Smkasmns und ironischer Höflichkeit. Auf dem Rückmarsch in die Stadt vorn der Kommandeur kreidebleich total vernichtet; scheint angestrengt trber das nächstgelegene Hutgejchäft nachzudsnkem Neben ihm der Adjutant. Der Alte: „Exzelleilz fährt von der Ka serne direkt zur Bahn." Der Adjutant: ,Jawohl, Herr Oberst." Der Alte, der sich verzweifelt an einen „Und wenn dir das wirklich gelingen sollte?" erkundigte sich der Vater, und in seinem Innern blühte eine berauschende Hoffnung auf. „Dann haben wir den Herrn Grafen fest und können die Schlinge zuziehen, sobald wir wollen." ! mit denen er die Spannung seiner Zuhörer > Strohhalm klammert: „Erzellenz liebt Militär fordert. Aber ich habe schon so eine ungefähre! unter ein paar Dienstzettel oder das Schießbuch Idee, in welcher Form es zu machen geht." ! „Dann gibt es nur noch ein einziges Mittel, wenn wir überhaupt darauf hoffen wollen, das Gut -rn unS zu bringen," sagte er nach einer ganzen Weile entschlossen. Ter Alte hielt vor Erwartung den Atem an. „Was für ein Mittel meinst du?" Ter Junge klemmte das Monokel fester. „Wir müssen den Jungen Scharrehn zu be stimmen suchen, daß untre Hypothek von sechzig tausend auf hunderttausend Mark erhöht wird. Diete neuen vierzig Mille macht-die Brennerei in der kurzen Zeit bis Oktober bestimmt nicht wieder wett." Der Eichfelder Herr gab unwillkürlich einen gnietschenden Lau: von sich und fuhr mit der Hand an den Hals. Aber sein Sohn wiederholte mit un erlchütter- Wie er es trotzdem fertig brachte, daß die dritte Schwadron, wenn's darauf ankam, doch noch jedesmal „der Ransreißer" des ganzen Regi ments wurde, das begriff kein Mensch. Mit dem Kommandeur lag er stündig in offenem Kampf. Das beißt, er lag eigentlich mit jedem Komman deur im Kampf. Denn bisher hatte er drei „überlebt", ohne es zum Maior gebracht zu haben. Aber er schien die'em Festtag mit einer Auf eigner Sckolle. 8s Roman von Guido Kreuger. (Fortsetzung.» Sein Vater zuckte über diese Begriffsstutzigkeit mir die Achseln. „Weil Trerow durch die Brennerei heute bereits derart im Werte gestiegen ist, daß meine Differenz anstandslos von jeder andern Seite kreditiert würde." Paul Burger war, die Arme übereinander- geschlagen, sieben geblieben und grübelte nach denklich vor sich bin. Die Ordonnanzen reichten den Kaffee herum. Hier und dort bildeten sich kleine Gruppen, in denen man sich bei einer billigen „Lustigen Sieben" oder dein: „Nackten Spatz" gegenseitig die Silberlinge abzujagen suchte. Die Unterhaltung ging lebhaft hin und her. Und wenn irgendeiner die Stimme erhob, um s etwas von allgemeinem Interesse zum beiten Zu von der neuesten Sensation, die seit Tagen die geben, dann ruhten die Karten, und man Horts Einwohner von Sodenourg und Umgegend in andächtig zu. s Atem hält?" j wie Tcerow! Wenn der liebe Gott in seiner unendlichen Gnade doch ein Einsehen mit uns haben wollte . . ." 5. Im Ofsizierkasino der Herzogswalder Ulanen war man gerade mit dem Essen fertig. Der'Rittmeister Baron Briren, der die dritte l Und auf d!e allseitigen Erkundigungen trank. mich die Wahl des paffenden Musikstückes? Ich Schwa! rm führte, saß mit einigen jungen Herren er erst bedächtig seinen Chateau Margaux aus, will das ganz Ihrem Geschmack überlassen." „Wir werden ihn; noch vier-zigtausend MarkReiiergesialt und dem bartlosen, knochigen Gesicht 42. Husaren, Erbprinz Mirko von Montenegro. , vergnüg! zurück. „Alles in Ordnung, Herr Oberst." bazugeben. — Korausgesttzt," fügte er vorsichtig s pflegte" er die Pointen seiner Witze sozusagen Kürzlich ist Besichtigung. Erst kleine Parade s Sn^ll» Er-oll-n, und Und twzm „daß er sie überhaupt nimm! und nicht! mimüch zu unterstreichen, wodurch ex jedesmal, am dem Kmernenbos, dann rückt das Regiment die' Falte merkt. Das ist eine Sachs, 'die m ' keines E: o'ges sicher war. — Dienst tat er nur se!dmar''chmäßig aus, um in der Umgegend ... ... . ...... vi allerdings viel Geschick mw Tiploumlie er- - jo viel, als unumgänglich nölig war. Wenn er - zwischen dm bewaldeten Höhenzügen zu manö- > seuster und legt dankend die Hand an de« Helm.
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