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Am Ausguck. Die Vergrößerung des Hafens von Amsterdam. Wegen der immer stärkeren Inanspruch nahme des Hafens von Amsterdam, der all mählich in seinem jetzigen Zustande nicht mehr für den großen Verkehr ausreichen soll, plant die holländische Regierung großangelegte Hafen erweiterungen. Zu diesem Zweck soll in Nmuiden, das den Vorhafen Amsterdams bildet, da es der beste holländische Schiffsan legeplatz auf dem Wege von der Nordsee her ist, ein großes neues Bassin von 360 Meter Länge, 40 Meter Breite und 13,50 Meter Tiefe gebaut werden. Es handelt sich also nicht um eine direkte Vergrößerung der Hafenanlagen von Amsterdam selbst, sondern vielmehr um eine Entlastung derselben durch Neubauten in Nmuiden. Die vorläufig festgesetzten Arbeiten werden ungefähr 13 Millionen kosten, die Ausführung des ganzen Planes wird eine Ge samtsumme von annähernd 110 Millionen be anspruchen. Englische Schulkinder und der Krieg. Ein Mitarbeiter des ,Daily Telegraph' hat 1300 Schulkinder über ihre Ansicht vom Welt kriege befragt. Viel Erfreuliches kam aber bei dieser Umfrage nicht heraus. Die meisten hatten überhaupt keine Ansicht darüber. Am wenigsten Glück hatte er mit seiner Frage: „Liebes Kind, hast du auch Kriegsanleihe gezeichnet?" Die meisten Jungen antworteten hierauf gar nicht, einige Mädchen gaben kleine Beträge an, viele jedoch antworteten mit nein. Den Vogel schoß ein kleiner Realpolitiker ab. Er gab zur Ant wort: „Ich habe keine ^Kriegsanleihe gezeichnet, denn ich dachte mir, wenn ein Zeppelin eine Bombe auf die Bank von England wirft, werden meine Ersparnisse doch zu Asche." * Gegen die deutschfeindliche Liga. Der Petersburger Militärkommandant er greift nach dem ,Djen' strenge Maßnahmen gegen die Gesellschaft von 19l4, die sogenannte antideutsche Liga, da diese die öffentliche Ord nung grob gefährde. Er bedroht die Gesell schaft mit Zwangsauflösung, ordnet verstärkte Kontrolle ihrer Sitzungen an und verlangt, daß die Versammlungsreden in genauem Entwurf der Zensur vorgelegt werden; die Zeitschrift .Bulatsels Rossiskij Graschdanin', die einen heftigen Feldzug gegen England jührte, ist von der früher verhängten Vorzensur jetzt befreit Worden. Die der Rechten angehörende Zeitung '.Kolokol' erbittet Regiernngsunterstützung, da sie sonst ihr Erscheinen einstellen muß. -i- Die Furcht vor dem Sonderfricde». In Italien beschäftigt man sich wieder ein mal mit den Gerüchten von einem Sonderfrieden der Mittelmächte mit Rußland. Der Mailänder ,Secolo' erklärt dazu: Allerdings lasse die russische Hilfe für Rumänien etwas lange auf sich warten; das berechtige aber nicht zu Er zählungen, wie sie in den Wandelgängen der Kammer herumgetragen würden. Um dies zu verstehen, genüge die einfache Feststellung, daß cs im eigensten Interesse Rußlands liege, bis zum Ende mit dem Vierverband zu kämpfen. Die Gerüchte über einen Sonderfrieden sind von deutscher Seite oft genug genügend wider legt worden. Wenn sie trotzdem immer wieder auftauchen, so kennzeichnet das am besten die Stimmung im Vierverband. Von unä fern. Stiftung des Fürsten zur Lippe. Fürst Leopold zur Lippe hat am Geburtstage seiner Gemahlin der von ihm vor einiger Zeit ins Leben gerufenen Fürst Leopold-Stiftung für Invaliden und unversorgte Familien im Welt kriege 1914/16 gefallener Helden weitere 100000 Mark in deutscher Kriegsanleihe überwiesen. Eine Hindenburg-Stiftung für Königs berg. Der Aussichtsrat der Königsberger Zell- stofsabrik, Aktiengesellschaft, hat dem Magistrat die Summe von 200000 Mark mit der Be stimmung übergeben, daß eine Ssistung ge gründet wird, deren Zinsen zum Besten Hinter bliebener von Angehörigen des 1. Armeekorps, die in den Gefechten des Weltkrieges gefallen sind, verwendet werden sollen. Gasthaus-Kartoffelmarken. Vom 1. No vember ab dürfen in Leipzig in Gast-, Schank- und Speisewirtichaften einschließlich der Fremden heime u. dergl. Kartoffelspeisen zum sofortigen Genuß nur an Gäste verabreicht werden, die im Besitze von Gasthaus-Kartoffelmarken find und solche der verabreichten Menge entsprechend hier für abgeben. Die Marken lauten über je Ve Pfund Kartoffeln und dürfen durch Halbierung geteilt werden. Jeder Inhaber von Kartoffel karten erhält auf Berlangen gegen Rückgabe je in der Prager Innenstadt eingelroffen. Die österreichisch-nordwcstdeutsche Dampfschiff-Gesell schaft wird diese Fahrten von Hamburg nach Prag regelmäßig sortsetzen. Milchuot in England. Wie englische Blätter berichten, fand kürzlich eine große' Ver sammlung gegen die Milchteuerung im Hydepark in London statt. Tausende von Frauen nahmen mit ihren Kindern an der Kundgebung test. Kartoffelmisternte in Irland und Schottland. Russell sagte auf eine Frage im Unterhaus, die Kartoffelernte in Irland gebe Anlaß zu Besorgnissen, könne aber noch nicht als Mißernte bezeichnet werden. Nach den Be richten von Mitte Oktober sei der Ernteertrag armselig und enttäuschend. Bevor die Ernte Drei aufeinanderfolgende Tage brachten uns die größten undcntscheidendstenSiege: der eineTag brachte Constantza, der zweite Medgidia und der dritte Cernawoda; die Sache verlief so programmäßig, wie man es Mur wünschen konnte. Mit der Ein nahme von Cernawoda ist die schmälste Stelle zwischen Donau und Schwarzem Meer besetzt. Wir haben nunmehr den ganzen Dobrudscha-Abschnüt der Bahnlinie von Bukarest bis zum Schwarzen Meer im Besitz. Damit scheidet die Dobrudscha als Kriegsschauplatz für unsere Feinde aus. Keiner unserer Feinde hat die schnelle Abrechnung so ver dient wie Rumänien; wir danken die Erfolge dem über alles Lob erhabenen Vorgehen unserer braven Truppen, die übrigens unermüdlich in der Ver folgung des geschlagenen Feindes begriffen sind. einer Kartoffelmarke soviel Gasthaus-Kartoffel marken, als er gemäß der für die laufende Kartoffelmarkenwoche vom Rate festgesetzten Kartoffelmenge beanspruchen kann. Goldfammlung auf Dienstfahrten. Im vorderen Odenwald hat auf seinen Dienstfahrten der Kreislierarzt Friedrich in Dieburg (Hessen) in seinem Bezirk Goldmünzen im Betrag von 170 000 Mark gesammelt und der Reichsbank zugesührt. Verhafteter Doppclmörder. In der Nacht hat der 27 jährige russische Staats angehörige Iankautzki die Schlächtermeister Karl und Franz Klauka in Aschpurven (Kreis Memel) mit einer Axt ermordet und die Frau des einen Erschlagenen lebensgefährlich verwundet. Der Täter hat nach Verübung der Tat die Wohnung ausgeplündert. Er ist geständig. Der erste Hamburger Elbkahn in Prag. Wie die .Bohemia' meldet, ist vor einigen Tagen auf der Moldau der erste Hamburger Elbkahn beendet sei, lasse die Lage sich nicht bestimmt feststellen. Auch in Schottland ist die Kartoffel ernte völlig ungenügend. Ein Kaffeemonopol in Italien. In Italien wird die Einführung des Kaffee monopols erwogen. ,Popolo Romano' spricht die Befürchtung aus, daß der Staat wie beim Salz- und Tabakmonopol die Preise bei jeder neuen Finanznot hinausschrauben wird. Eine Kriegsuniversität in Rustland. In der russischen Gouvernementshauptstadt Kasan ist eine sogenannte Kriegsnniversität eröffnet worden, in der Kriegsgefangenen mit akademischer Bil dung Gelegenheit gegeben wird, die Bibliothek und die Laboratorien der dortigen Universität zur Fortsetzung ihrer Studien zu' benutzen. In der kurzen Zeit seines Bestehens sandte das dänische Bücherkomitee für Kriegsgefangene be reits allein an wissenschaftlichen deutschen Werken 2600 Pakete nach Rußland. Das Komitee ver- iügt gegenwärtig über 300000 Bücher, die teils vom Komitee gekauft, teils von Deutschland un entgeltlich zur Verfügung gestellt worden sind. An der Spitze des Komitees steht der dänische Philosoph Professor Höffding. Kriegsereignisse. 21. Oktober. Neue Angriffe an der Somme werden abgewiesen. — Nordwestlich Skomo- rochy an der Narajowka werden russische Stellungen genommen. — Sieg in der Dobrudscha. Die rumänische Front wird an verschiedenen Punkten eingestoßen, Tuzla wir'» erobert. 22. Oktober. Unter- schwersten Verlusten gelingt es dem Feinde, an der Somme in Richtung Grandcourt—Pys Boden zu gewinnen, sonst werden alle Angriffe abgeschlagen. — Zwischen Swistelniki und Skomorochy werden die Russen erneut geworsen. — Russen und Rumänen werden in der Dobrudscha auf der ganzen Front geworfen, Topraisar und Cobadinu ge nommen. 23. Oktober. Starke Angriffe an der Somme werden abgewiesen, nur nordwestlich Sailly geht ein schmaler Grabenrest der vordersten Linie an die Franzosen verloren. — Vom Westufer der Narajowka werden die Russen gänzlich vertrieben. — Constantza wird ge nommen. Dis deutschen Truppen nähern sich Cernavoda. — Im Cerna-Bogen wird der Feind in die Verteidigung gedrängt. 24. Oktober. Ein neuer, mit stärkster Kraft- entfaltung unternommener Durchbruchsversuch an der Somme scheitert. — An der russischen Front keine Ereignisse von Bedeutung. — Predeal wird von deutschen und österreichischen Truppen genommen. Nach heftigem Kampfe werden auch Medgidia und Rasova in der Dobrudscha genommen. 25. Oktober. An der Somme verminderte Ge- sechtstätigkeit infolge Regens. Französische Angriffe werden abgewiesen. — Bei Verdun Vorstoß der Franzosen bis zum Fort Dou- aumont. — Angriffe der Russen an der Sschlschara und bei Luck scheitern. — An der Siebenbürgischen Grenze wird der Vulkan- Paß gestürmt. In der Dobrudscha wird Cernavoda genommen. 26. Oktober. An der Somme werden alle An griffe abgewiesen. — Bei Verdun glückt es den Franzosen, Dorf und Fort Douaumont zu besetzen. — Bei Luck werden russische An griffe abgewiesen. — Glückliche Grenzgefechte in Siebenbürgen. In der Dobrudscha wird die Verfolgung der geschlagenen Rumänen und Russen fortgesetzt. Vermischtes. Eine Kaiser-Anekdote aus dem Felde. Bei einer Besichtigungsreise im Osten, bei der der Kaiser mit Gefolge an einer Bereitschasts- stellung vorbei kam, traf er — wie die .Köln. V.-Ztg.' erzählt — auch aus eine Gruppe bärtiger Landsturmleute, mit denen er sich ganz kameradschaftlich unterhielt. Die biederen Länd- stürmer waren etwas verlegen. „Na Leute", meinte der Kaiser, „dann singt wenigstens mal ein schönes Lied, damit es wieder warm in euren Herzen wird." Da blitzten die Augen der Landstürmer auf, ein Unteroffizier trat hervor, breitete beide Arme aus und ganz wie im Frieden daheim im Gesangverein schmetterte das Quintett hinaus in den sonnetrunlenen Nachmittag: „Nach der Heimat möcht' ich wieder, nach dem teuren Vaterhaus . . ." Da wandte sich der Kaiser um und eine Träne glänzte ihm im Auge. Er reichte jedem der wackeren Land stürmer die Hand und sprach zu dem verblüfften Dirigenten: „Herr Feldwebel, der Sie nun sind, so Gott will, kehren wir alle nun bald als Sieger nach der Heimat wieder." Und gesenkten Hauptes ging er weiter... 6oläene Morte. Bescheiden freue dich des Ruhms, So bist du wert des Heiligtums. Goethe. Die Ruinen des einen braucht die allzeit wirksame Natur zu dem Leben des andern. > Die Schwüle des Tages war noch nicht ge wichen. Sie hatte Gesine Rickmann aus der dumpfen Kammer gescheucht. Hier war ein Lieblingsplatz des jungen Mädchens; selbst in der glühendsten Mittagshitze ruhte die Rasen bank am See im Dümmer des Baumschattens. Eine kleine Bucht schnitt ins Ufer ein, von schrägen Weiden überhangen, die sich weit ins Wasser neigten und wie ein Schirm die Ein buchtung umgaben. Der Seegrund war an dieser Stelle sandig und klar, so daß man bis zur Tiefe die Fische erkennen konnte. Kein Mensch in der Nähe. Gesine war schon mehrere Male hier gewesen, wenn sie in der drückenden Lust des Hauses nicht hatte ein- schlafen können. Und'seit sie im vorigen Sommer zum erstenmal — aus reinem Über mut — im Mondschein im See gebadet hatte, lockte es sie immer wieder hierher. Niemand wußte um ihr Geheimnis. Heute saß sie länger nls sonst träumend auf der Nasenbank. Wirre Gedanken fluteten auf und ab in ihrer Seele. Der nächste Tag sollte einen Abschnitt in ihrem Leben bedeuten. Morgen um diese Zeit war sie Johann Siemers' Braut. Mußte es denn sein? Sie mochte ihn gar nicht. Wie albern war er ihr heute vorgekommen als er, noch halb betrunken, ans dem Wagen gestiegen war. Und wie hatte sie sich vor Hinnerk Meyer ge schämt ! Der war nur ein Knecht; aber neben oem jungen Siemers sah er aus wie ein Herr. Vorhin noch hatte sie ihn mit dem Hamburger Iagdherrn durchs Dorf gehen sehen. Das war, als gehörte er zu dem — nur daß Hinnerk stolzer schritt und schlanker und höher gewachsen war. Sie hatte ihm nachgeblickt, aber er hatte sich nicht nach ihr nmgeschaut, obwohl er wußte, daß sie unter der Haustür gestanden hatte. Warum hatte er fortgesehen? Weil er sie verachtete? Verachtete, weil sie den Siemers nahm? Dummes Zeug! Sie bekam den schönen Hof, und ihr Bräutigam brachte bares Geld ins Hans. War es deswegen — be neidete Hinnerk den andern? Sie hätte es gar zu gern gewußt. Nun hatte sie im dichten Schatten die Kleider abgelegt und schritt lang sam ins Wasser. Sie schauerte zusammen unter der Kühle der Flut, die ihr die Knie netzte. Und dann sah sie Hinnerk vor sich in ihren Ge danken, und plötzlich schämte sie sich ihrer Nackt heit, als sei sie nicht allein — und rasch schritt sie in den See, bis ihr die silberne Fläche zu den Schultern reichte. * * * Wo der Neuenfelder Zuschlag gn die Roggen felder stieß, lief ein schmaler Grenzweg ani Waldsaum entlang. Zwei Männer schritten auf ihm dahin, einer hinter dem andern. Plötzlich blieb der vordere von beiden stehen und gab dem andern ein Zeichen, sich ruhig zu verhalten. Dann zeigte er mit der Hand nach einer be stimmten Richtung in den Feldern. „Hirsche," sagte er leise. „Sehen Sie dort — drei Stück. Sie bemerken uns nicht, da der Wind uns ent gegenweht !" Die beiden Männer standen lautlos und spähten auf die Roggenfelder hinaus. Es ge hörte viel Einbildungskraft dazu, die dunkeln Schatten, die sich aus der mondbeglänzten Fläche abhoben, als Hirsche zu erkenne«. „Das trifft sich ja großartig," sagte Andreas Bolkhardt ganz begeistert. „Gleich am ersten Abend Hirsche! Ist das noch mein Revier?" „Nein, das gehört schon' zu Marienwalde," antwortete Hinnerk Meyer leise. „Aber sie gehen zuweilen auch durch den Neuenfelder Zu schlag — so nennen wir den Wald — bis auf die jenseitigen Äcker, und die gehören zu Ihrem Revier." Sie schlichen hart am Waldesrand vorwärts. Nun waren sie den Tieren so nahe gekommen, daß sie deutlich einen starken Hirsch mit stolzem Geweih neben zwei schwächeren Hirschen er kennen konnten. Und jetzt stutzten alle drei und hoben die Hälse, ein herrlicher Anblick, wie sie in scharfer Silhouette gegen den Hellen Nacht himmel sich abhoben. Jetzt hatten sie die Gefahr entdeckt, und mit einem Male wurden die Hirsche in mächtigen Sätzen flüchtig. Die braunen Leiber flogen über die Roggenbreiten dahin, und nun über eine hohe Hecke und dann hörteman, wie sie über den Eisenbahndamm setzten. Bolkhardt atmete tief auf. „Das war ein herrlicher Abend. In den sechs Monaten, die ich in Italien zubrachte, habe ich mich immer nach dieser norddeutschen Naturpoesie gesehnt! Und nun wollen wir nach Hause gehen." Am spitzen Ende des Neuenfelder Schmal sees lag im Röhricht ein leichtes Boot ange pflockt. Der Maler folgte seinem Führer, der den Fußsteig hinunierschritß der zum Gestade leitete. Sie schoben das Boot durch das Schilf, und nun schwammen sic auf der blanken Fläche des Sees. Das war eine erhebliche Abkürzung ihres Weges. Der Maler saß ganz still, während Hinnerk die Ruder handhabte, die er leise ins Wasser tauchte und nach kräftigem Rucke vorsichtig hob, daß kein lautes Plätschern die Ruhe störte. Die Hellen Tropfen fielen in glänzender Reihe von dem Ruderblatt in den See zurück und schimmerten in Regenbogenfarben, wenn das Mondlicht sich in ihnen brach. Naschen Fluges streifte jetzt ein Trupp aufgescheuchter Enten an dem Boote vorbei, und dann tönte ein sonder barer Laut durch die Nacht, erst wie ein melancholisches Seufzen und dann wie ein gurgelndes Brüllen. „Eine Rohrdommel," sagte Hinnerk halblaut. „Wo der Ellerbeek den See verläßt, im sumpfigen Dickicht, nistet ein Pärchen." Wieder tönte der schauerliche Ruf über die Wasserfläche, und vom Walde antwortete das grelle Lachen einer Eule. „Dort drüben wollen wir fahren," sagte der Maler mit gedämpfter Stimme. „Aus dem Schatten heraus sieht sich die Helle Nacht schöner an." Hinnerk nickte und überquerte den hier schmalen See. Und nun fuhren sie im tiefen Dunkel des Waldes dahin, ohne den Mond zu sehen, der sein ganzes blendendes Licht in goldiger Fülle auf das jenseitige Ufer warf. Jetzt kamen sie an eine Ausweitung des Sees. Unmittelbar ihnen gegenüber hob sich auf dem Uferrande das hohe Strohdach des Rickmann- schcn Hauses ab. Das Moos auf der breiten, schräg geneigten Fläche schimmerte smaragd grün im Mondcnschein. Hi 7 (Fortsetzung folgt.)