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allgemeinen nicht zur menschlichen Nahrung geeignet sind, in die Höchstpreisbestimmungen eingezogen worden. Die Höchstpreise gelten für die Lieferung durch den Erzeuger frei Waggon oder Kahn seiner nächsten Verlade stelle. Die Landeszentralbehörden sind ver pflichtet, für alsbaldige Festsetzung ent sprechender Grob- und Kleinhandelshöchstpreise Sorge zu tragen, die je nach den Be förderungskosten und örtlichen Abnahmever- hältnissen gewisse Verschiedenheiten werden aufweisen müssen. Die Erzeugerhöchstpreise betragen auf den Zentner für Stoppelrüben 1,50 Mark, für Runkelrüben 1,80 Mark, für Kohlrüben 2,50 Mark und für weiße und gelbe Möhren 4 Mark. — Vom Mittwoch, den I. November 1916 an gelten für die Bezirke der Stadt Dresden und der Königlichen Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt — einschließlich der Stadt Radeberg — folgende Höchstpreise für Mager- und Buttermilch: 1) Bei dem Verkauf durch den Erzeuger 10 Pfg. für den Liter, 2) Bei dem Weiter verkauf durch den Händler oder die Molkerei an andere Händler oder Molkereien im Groß handel oder im Zwischenhandel 13 Pfg. für den Liter, 3) Bei dem Kleinaerkauf durch Händler oder Molkereien an den Verbraucher 16 Pfg. für den Liter. Die Bestimmungen unter ö der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt über Höchstpreise für Milch vom 4. Dezember 1915 tritt damit außer Kraft. — Achtung! Fleischversorgung l Es ist immer noch zu wenig bekannt, daß es den Fleischern verboten ist, Fletschmarken ohne seste Bestellung anzunehmen. Die Abnahme der Fleischmarken sür alle vier Wochen darf also nur bei solchen Kunden erfolgen, die regelmäßig ihr Fleisch holen. Die Einhaltung dieser Bestimmung wird demnächst besonders scharf kontrolliert werden. Für die Wurst- anmeldungen darf der Fleischer nur die beiden ersten Nummern einer Woche ein behalten. Wird Warst aushilfsweise auf 5 Fleischmarken einer Woche gegeben, dann sind neben den 100 Gramm Wurst noch 75 bez. 60 Gramm Fleisch zu liefern. Nicht ab geholtes Fleisch ist als Bestand zu führen. Seine Abgabe ohne nummerierte Marken an Verbraucher ist verboten und sowohl für den Lieferanten wie sür den Empfänger strafbar. Volksküchen haben die letzten 3 nummerierten Marken einer Woche abzunehmen. Sie er halten auch darauf Fleisch. Für die ersten beiden Marken können die Volksküchengäste beim Fleischer noch Wurst anmelden. klärt als die Ware sich noch auf dem Grund stück des Erzeugers befindet. Die Kom munalverbände sind, um Höchstpreisüber schreitungen und die Gefährdung der Kar- toffellieserung durch Beförderung von Wurzel früchten zu verhindern, bis auf weiteres er mächtigt, Ausfuhr- und Verkehrsbeschränkungen anzuordnen. Wenn dadurch die Massenzufuhr von Wurzelfrüchten in die Städte vorüber gehend gehemmt wird, so ist das nicht nur erträglich, sondern mit Rücksicht auf die Kar toffellieferung erwünscht. In Betracht kommen Kohlrüben (Wruken, Bodenkohlrüben, Steck rüben), gelbe und weiße Feldmöhren, Stoppel rüben (Wasserrüben). Ein Preisunterschied nach den einzelnen Sorten kann nicht durch - geführt werden. Um neue Preistreibereien zu verhüten, sind auch Runkelrüben, die im Hunger habe ihm zum Ueberlausen getrieben, weil seine Truppe seit zwei Tagen nichts mehr zu essen bekommen habe. Infolge des deutschen Artillestieseuers seien von 10 Essen holern sieben tot liegen geblieben; sein Re giment wäre infolge der schweren Verluste keine Angriffstruppe mehr. Ein anderer Ge fangener erzählte: Meine Kompanie ist ver nichtet. Wir waren 220, jetzt sind nur noch 40 übrig, und e» ist immer noch nicht zu Ende. Es ist ein wahres Gemetzel an der Somme. Im Briefe eines Verwundeten vom 5. Oktober findet sich folgende Stelle: In meiner Korporalschaft sind fast alle ge fallen. Es ist wirklich schrecklich! Ein Brief aus B. vom 26. September an einen Ser geanten des Regiments 208 lautet: Das 8. Regiment 2 Division hat an der Somme sehr schwer gelitten 1500 außer Gefecht, davon 800 Tote. Es ist nicht mehr zu glauben. Ein Brief vom 7. Oktober an einen Soldaten des 121, Regiments lautet: Marcel schreibt, er wolle noch ein paar Zeilen senden, ehe er ganz verrückt würde. Es sei. nicht mehr zum Aushalten. — Lyon wird also wohl recht behalten. Die Welt wird tatsächlich erstaunt sein, wenn sie ein mal die Höhe der französischen Verluste an der Somme erfährt. Oertliche» und Sächsische». Gttendorf-Vkrilla, so. Vktsber W6. — Höchstpreise für Rüben. Die Stockungen der Lieferung der Winterkartoffeln an die Städte haben in letzter Zeit eine unerhörte Preistreiberei mit den zur menschlichen Er nährung brauchbaren Wurzelfrüchten ver anlaßt. Händler und Ankäufer einzelner Städte durchziehen das Land und bieten den Landwirten Preise, an deren Erzielung diese oft selbst gar nicht gedacht haben. Zugleich verleiten sie die Verkäufer, statt der behördlich angeordneten dringlichen Kartoffellieferung die keineswegs dringliche Anfuhr der Wurzel- trüchte zu betreiben und Frachtraum dafür Verkehrs naturgemäß größere Schwierigkeiten als in Friedenszeiten, da die Eisenbahnen für Heereszwecke stark in Anspruch genommen sind und namentlich viel Lokomotiven und Personal in die besetzten Gebiete abgegeben haben. Die Eisenbahnverwaltung hat sich deshalb zu einigen Einschränkungen im Per sonenverkehr zugunsten des Güterverkehrs ent- schlossen. Die Befriedigung des Güterverkehrs steht jetzt unbedingt an erster Stelle, soweit er der Versorgung der für Heereszwecke ar beitenden Gewerbebetriebe, sowie der Ver- sorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln dient. Die Reisenden werden daher in der nächsten Zeit den Ausfall einiger Züge mit in Kauf nehmen müssen. Die Einschränkungen im Personenverkehr werden schon in den nächsten Tagen in Kraft treten. — Anfragen nach vermißten Kriegsteil nehmern. In den an das Rote Kreuz ge richteten Anfragen nach vermißten Kriegsteil nehmern werden vielfach die Angaben über Geburtsort, -tag und -jahr, Regiment, Kom panie, Ort und Datum der vermutlichen Ge fangennahme nicht mit der Genauigkeit ge macht, die erforderlich ist, wenn die Nach forschungen zu einem sicheren Ergebnis führen sollen. Die Angehörigen der Vermißten werden daher aufgesordert, durch lückenlose Mitteilung ver vorerwähnten Anhaltspunkte den Nach^orschungsdienst des Roten Kreuzes zu erleichtern. Sollte ein Vermißter, nach dem Nachforschungen nach ihm eingeleitet worden sind, seinen Angehörigen aus der Ge fangenschaft ein Lebenszeichen geben, bevor eine Aufklärung seine« Verbleibs durch da» Rote Kreuz erfolgen konnte, so ist es er- wünscht, daß der in Anspruch genommenen Stelle der Unterbringungsort des Grfangenen umgehend bekanntgegebeu wird, damit einer seits unnötige weitere Nachforschungen ver- mieven und andererseits auf Grund solcher Mitteilungen die Nachforschungen nach andern als vermißt gemeldeten Heeresangehörigen fortgesetzt werden können. Radeburg. Dem Schuhmachermeister Herrn Ernst Schmidt hier wurde durch Herm Branddirektor Bürgermeister Richter am 25. dss. Mts. abends nach einer Uebung der Freiwilligen Feuerwehr das ihm auf Grund Allerhöchster Entschießung Sr. Majestät de» Königs verliehene Ehrenzeichen überreicht. Herr Schmidt hat als Mitglied der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr länger als 40 Jahre treue Dienste geleistet. Auch gegenwärtig ist er noch aktives Mitglied. Radeberg. Vom hiesigen Schöffengericht wurde der Geschäftsführer von einer hiesigen Bäckerei G. wegen Verbackung inländischen Mehls zu markenfreier Ware zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Betreffende hatte bei seiner monatlichen Ablieferung von Marken stets 1000 angegeben, die in Wirklichkeit je doch nicht vorhanden waren. Wie die Ver handlung ergab, hatte er in den drei ver gangnen Monaten 23 Ztr. 20 Pfd. Mehl sich unberechtigter Weise angeeignet. Ferner erkannte da« Gericht noch für die Geschäfts inhaberin 150 Mark Geldstrafe und sür den Reisenden Fernbach 100 Mark Geldstrafe wegen Ausstellung gefälschter Rechnungen über nicht gelieferten Weizen- Meerane. Eine Verkäusnrtn, die mit ihrer Schwester in einem hiesigen Geschäft am Bismarckplatze tätig war, wurde beim Gelddiebstahl ertappt. Bei einer sofort durch die Polizei in der Wohnung der Schwestern die aus Rothenbach bei Glauchau stammen, vorgenommen Haussuchung würde ein großer Vorrat gestohlener Waren, außerdem über 200 entwendete Postwertzeichen entdeckt, Neuestes vom Tage. — Nach starkem Feuer zwischen Gueude- court nnd Lesboeuss sich entwickelnde An griffe der Engländer wurden größtenteils durch unsere Artilleriewirkung niedergehalten, wo sie zur Durchführung kamen, wurden sie verlustreich abgewiesen Dabei sind zwei Panzerkraftwagen durch Volltreffer zerstört worden. Später drangen östlich von Les- boeufs zwei feindliche Kompanien in unseren vordersten Graben ein, dort wird zurzeit noch gekämpft. — Hauptmann Boelcke ist im Verlaufe eines Luftkampfes am 28. Oktober mit einem anderen Flugzeug zusammengestoßen und bei der daraus erfolgten Landung hinter unseren Linien tödlich verunglückt. Am 27. Oktober hatte er sein 40. feindliche» Flugzeug abge- schossen. — Die Funkenstation Lyon verkündigte am 24. Oktober die Aeußerung der United Preß Association die mit den Worten schließt „Die französischen Verluste an der Somme sind auf einer Stuse geblieben, die bei Be kanntwerden die Welt in Staunen setzen würde." Hören wir zu dieser Ausfassung des Poilu der Feder die französischen Ge fangenen, die das Le chenfeld an der Somme durchschritten haben. Alle bezeichnen die Sommefront als die Hölle und sind er- schüttelt von den ungeheuren Verlusten, die die Franzosen hier erlitten haben. Ge fangene Jäger von der 47. Division schätzen die Verluste, die ihr Bataillon bei den letzten beiden Angriffen erlitt, auf 30 bis 50 Pro zent. Offiziere der 10. Division sagen aus, daß ihre Mannschaften einen ausgesprochen entmutigten und verwahrlosten Eindruck machten. Die Verluste hätten schon vor Antritt zum Sturm 20 Prozent, im ganzen wenigstens 60 Prozent betragen. Ein Ser geant der 56. Division erklärt, sein Regi ment habe allein während des Anmarsches und in der Bermschaft-ueUung durch Vie deutsche Artillerie 30 bis 50 Mann auf die Kompanie verloren. Besonders groß sind die Verluste bei der Feldartillerie. Leute von der 51. Division geben als Beispiel an, daß eine einzige Batterie 20 Tote und 10 Verwundete hatte. Ein Jäger der 47. Di vision kam als Ueberläufer und erklärte, zu beanspruchen, der zurzeit für Kartoffeln und Getreide weit nötiger gebraucht wird. Das Kriegsernährungsamt hat deshalb jetzt Sparkasse Ottendorf Moritzdorf »»zinst Lälagen bei strenger Geheimhaltung mit 3Vs"/o- den ersten 3 Werk- tuGM einer Manats eingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll »«zinst. ^Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher »übertragen. «MM— 'M. " Das Kriegsernährungsamt hat deshalb jetzt — Einschränkungen im Personenzugverkehr. Höchstpreise für die in Betracht kommenden Bekanntlich drängt sich der Güterverkehr auf Wurzelfrüchte festgesetzt. Alle zu höheren als den Eisenbahnen in den Herbstmonaten am den jetzt festgesetzten Höchstpreisen abgeschlossen ^stärksten zusammen. Während des Krieges Kaufverträge werden soweit sür ungültig er-'macht die Bewältigung dieses starken Herbst- Amtlicher Teil. Die Sammlung von Eicheln und Notz- Kastanien betr. Neben der mit Bekanntmachung vom 8. August 1916 angeordneten Sammlung von Obstkernen soll von jetzt ab auch die Sammlung von Etteln und ÄsMMstKnren erfolgen. Wir Vitt n hiermit alle Kreise der Einwohnerschaft, sich auch an diesem Tammekwert eifrig zu beteiligen. Sammelstelle: Gemeindeamt. Abnahme der Eicheln und Roßkastanien erfolgt jeden Freitag von 3—6 Uhr nachmittags. Für die Ablieferung wird folgende Vergütung gewährt: für 1 Kg. Eicheln 10 Pfg., sür 1 Kg. Roßkastanien 8 Psg. Ottenvorf-Moritzdorf, am 23. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. fer Zeitung Sezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 INK. frei ins fiaus.l In ser Leschäftsstelle abgeholt 1 INK.» und kinreigebiatt Unteckaltungs- Lei belangreichen Auftrag Holungen entsprechend en u. Mieser er klabatt. ... ... Geschäftsstelle abgeholt Einzelne Nummer lll pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag uns Lonnabenö Nachmittag. Knzeigen-Prels: Die einspaltige Zeile oSer seren Naum 15 pfg. Neklamen sie einspaltige Petit- zeile oöer seren Naum 30 pfg. Mit wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage »Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnS wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen »Felö unö Larten" unö »Deutsche NIoüe unö hanSarbeit". Druck unä Verlag von Hermann Mhle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrill^ Nummer fZO Dienstag, den Oktober W6 15. Jahrgang