Volltext Seite (XML)
Jezugs-Preis: Vierteljährlich 1,22 IKK. frei ins baus. In öer Seschästsstelle abgeholt 1 NIK. Einzelne Nummer 12 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Lonnabenö Nachmittag. UnteckaltulM- und Anzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oäer Seren Naum 13 pfg. Ncklamen Sie einspaltige Petit- zeile oöer Seren Naum 32 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. Ivieöer- Holungen entsprechens er Nabatt. önreigetMt Mt wöchentlich erscheinenöer Lonntägsbeilage „Illustriertes Unterhnltungsblntt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö hänüarbeit". Druck unö Verlag von Hermann vühle, Ottenöorf-Olrrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Uühle, Lroh-Okrilla. Nummer ^34 Freitag, den 10. November ^9^6 ^5. Jahrgang KII»II»IkMIIlL!L^UE»MIIIIIiI ,»«> H!I i« Amtlicher Teil. Die Sammlung von Eicheln und Roß kastanien betr. Neben der mit Bekanntmachung vom 8. August 1916 angeordneten Sammlung von Obstkernen soll von jetzt ab auch^die Sammlung von Ereheln unö A-sM^sternren erfolgen. Wir bitte« hiermit alle Kreise der Einwohnerschaft, sich auch a« diesem Sammelwerk eifrig zu beteiligen. Sammelstelle: Gemeindeamt. Abnahme der Eicheln und Roßkastanien erfolgt jeden Freitag von 3—6 Uhr nachmittags. Für die Ablieferung wird folgende Vergütung gewährt: für 1 Kg. Eicheln 10 Pfg., für 1 Kg. Roßkastanien 8 Pfg. Ottendorf»Moritzdorf, am 26. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand Billiges Bodenleder. Der hiesigen Gemeinde steht ein geringes Quantum billiges Bodenleder zur Besohlung des Schuhwerks zur Verfügung. Die Abgabe erfolgt an Personen der ärmeren Volks- schichten, deren Jahreseinkommen 1000 Mark nicht übersteigt. Ausnahmen können nur zugestanden werden, wenn besondere Familienverhältnisse (große Kinderzahl, Krankheit usw.) in Frage kommen. Bezugsscheine auf Bodenleder sind im hiesigen Gemeindeamte zu be antragen. Ottendorf-Moritzdorf, am 6. November 1916. Der Gemeindevorstand. Nenestss vom Tage. — Die Verluste der verbündeten Feinde bei ihrem großen Mißerfolge nm 5. Novbr. haben sich, als am Montag bei beginnenden Tage eine Ucbersicht über das Schlachtfeld möglich wurde, als noch gewaltiger heraus gestellt, als sich schon während der Kamps- Handlung gezeigt hatte. So lagen z. B. bei Gueudecourt, wo der Kampf zeitweilig sehr heftig gewesen war, in der schmalen Breile eines Bataillonsabschnittes nicht weniger als 600 tote Engländer vor unseren Gräben. Infolge des furchtbaren Aderlasses, den alle am Sonntag eingesetzten feindlichen Divisionen bei dem wiederholten Passieren unseres aus giebigen Sperrfeuers und im Nahkampfe bei dem Anrennen gegen nufere Erschütterte Verteidigungslinie erlitten haben, zeigten die Truppen der verbündeten Feinde am Montag keine Neigung, ihren Durchbruchsversuch unter diesen Umständen noch einmal zn wagen, Sie hielten den Abschnitt nördlich und ha t südlich der Ancre unter stärkerem Ariillerie feuer, unternahmen aber keinen Angriff. Bei Eaucomt-l'Abbaye und der Straße Lig y - Thilloy nach Flers und ferner bei Gueude court kam es zu kleineren Vorstößen, welche vielleicht nur örtliche Stellungsverbesserungen bezwecken sollten. — Am letzten Montag war die französische Artillerie in der Gegend der Sommesront nach dem Großknnpse am Sonntag wieder lebhaft tälig. Sie nchtete ihr Feuer nördlich des Äucrebnches vornehmlich gegen die Front strecke von Serre lns Beaumont, südlich des Ancrebaches von Le Sars bis Gueudecourt und von Lesboeufs bis Rancourt, südlich der Somme von Biache bi« Maisonette. Die Infanterie wagte sich dagegen nur nördlich von Courcelette heraus und fühlte gegen tue Linien Lesboeufs bis Rancourt vor, wurde aber an beiden Stellen abgeschlagen. In den Abendstunden folgte dann ein neuer An griff gegen den Wald von St. Pierre-Vaast, ebenfalls ohne Enolg. Am Dienstag war das Artlllerieseuer nur schwach. Angriffe, die bei Ablaincourt angesetzt waren, scheiterten in unserem Feuer. Dagegen gelang es den Franzosen, im Pressoirewalde einige örtliche Vorteile zu erringen. Bei E.iucourt-l'Abbaye zeigten sich neuerdings die mehr berüchtigten als berühmten englischen Panzerautomobile vor der Front, es gelang ihnen aber nicht, neue Lorbeeren zu erringen. Im Raume von Verdun liegt der Abschnitt von Hardeumont unter schwerem französischen Feuer. — Sowohl in der Dobrudscha wie an der mazedonischen Front ist ein Stillstand ein getreten. Zn der Dobrudscha wird an der Befestigung der gewonnenen Positionen ge arbeitet und der geschlagene Feind wagt nichr die Truppen der Verbündeten irgendwie zu belästigen. Die Offensive General Sarrails im Ceruabogen hat sich zu einer gehörigen Niederlage ausgewachsen, und Monastir steht heute fester denn je — Der „Züricher Tagesanzeiger" meldet! Die Räumung von Bukarest wird jetzt offiziell von rumänischer Seite bestätigt. Die rumänische Regierung gibt bekannt, daß sie, mit allen Möglichkeiten rechnend, beschlossen habe, die Hauptstadt zu räumen. Die Fort schaffung der Archive der Minister und der fremden Gesandten hat begonnen. — Von dem rumänischen Kriegsschauplätze kommt die Trauerkunde, daß Prinz Heinrich von Bayern, Major und zur Zeit Kommandeur des Infanterie Leib-Regiments, bei einem Erkundungsritt schwer verwundet und kurz darauf gellorben ist. OerMchfA und AöchHschcH. Mttendorf-Dkrilla K November ly^ü. - Weugegeude Aeuderungen des Fahr- plaus ireten am 15. November bei den preu ischen Slaatseifenbahnen ein. Eine An zahl Pcrsonenzüge soll eingezogen werden, andere Züge, namentlich auch Schnellzüge, werden, zum Teil mit verlängerten Fahr zeiten, auoers gelegt. Auch in Sachsen werden ähnliche Maßnahmen vorbereitet, sie werden hier voraussichtlich Anfang Dezember durchgcführt werden. Einzelne ZugSlänse, die an verlegte preußische Züge anfchlicßen, müssen auch in Sachsen bereits vom 15. No vember an verlegt werden. Die einzelnen Aenderungen sächsischer Züge werden noch durch Anschlag aus den Bahnhöfen und in der Presse bekannt gemacht werden. Die Reisenden werden jedenfalls gut daran tun, bei Reisen nach dem 14. November sich vor her genau zu vergewissern, ob die zur Reise in Aussicht genommenen Züge noch in der bisherigen Weise verkehren. Der Grund der Einschränkungen des Personenverkehrs liegt darin, daß die Eisenbahnen, um den wichtigen Aufgaben der Güterbeförderung und den An forderungen der Heeresverwaltung vollauf ge nügen zu können, begreiflicherweise alle irgend verfügbaren Betriebsmittel und Arbeitskräfte hierfür frei machen müssen, zum Teil auf Kosten des Personenverkehrs, der jetzt noch sehr reichlich bedient wird und unter den jetzigen Zeitverhältnifsen Einschränkungen ver tragen kann. — Die zeitweilig bestandene sStreckungs- mittelknappheit ist behoben. Dem Kommunal verband Dresden und Umgebung stehen für den Monat November die zum Brotstrecken nötigen Streckungsmehle zur Verfügung. — Im Postscheckverkehr werden vom 15. November aa drei wesentliche Verbesserungen eingeführt. Die Abschnitte der Zahlungs anweisungen, die einem Postscheckkonto gut- gcschrieben werden sollen, werden den Post scheckkunden unmittelbar von dec Bestell postanstalt — nicht mehr vom Postscheckamt durch Kontoauszug — zugestellt, und die Be träge der gleichzeitig vorliegenden Zahlungs- und Postanweisungen mit Zahlkarte dem Postscheckkonto zugeführt werden. Der Post scheckkunde kann ferner beantragen, daß auch einzelne bereits eingegangene Post- und Zahlungsanweisungen seinem Postscheckkonto gutgeschrieben melden. Schließlich können die durch Postauftrag oder durch Nachnahme ein gezogenen Beträge auch dem Postscheckkonto eines Dritten mit Zahlkarte überwiesen werden. Ueber die Einzelheiten (Anbringung der erforderlichen Vermerke auf den Post, aufträgen und Nachnahmen) geben die Post anstalten Auskunft. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Verordnung über ^Höchstpreise von Zwiebeln, eine Bekanntmachung der Reichsfuttermittel- stelle betreffend die Gerst-nkontingente der Brennereien für das Betriebsjahr 1916/17 und das Handelsverbot mit 1916 er Apfel und Birnenwein solange, bis durch die Kriegs gesellschaft für den Weinobsteinkauf und die Verteilung Höchstpreise sür den Großhandel, den Kleinhandel und den Ausschank festgesetzt worden sind. — Futtermittel für kleine Schweinemäster. Ueber die Futtermittelverteilung an diejenigen Schweinemäster, die sich zur Lieferung von Schweinen an die Staatsregierung verpflichten sind neuerdings unrichtige Angaben verbreitet worden, die geeignet sind, bei den besonders in Betracht kommenden kleinen Schweine- mästern Beunruhigung hervorzurufen. Wie berichtet, werden den Schweinemästern, die für den Staat mästen, für jedes abzuliefernde Schwein fünf Zentner Mastfutter geliefert. Neuerdings ist diese Futtermittelzuwcisung, wenn auch in geringerem Umfange, auf solche Mäster ausgedehnt worden, die zunächst nur tür den eigenen Bedarf Schweine fettmachen. Man hofft, dadurch auch diese kleinen Mäster zur Lieferung von Schweinen für den Staat und das Heer heranzuziehen. Die Mast organisation liegt in der Hauptsache in den Händen der Landwirtschastskammern. Aber keinesfalls ist von diesen, wie das in der „Deutschen Tageszeitung" vom 23. Oktober dieks Jahres behauptet wird, die Zuweisung von Kraftfutter davon ^abhängig gemacht worden, daß zwanzig oder gar noch mehr Schweins auf einmal gemästet werden müssen und daß bei weniger Schweineu bie Hergabe von Gerste oder Gerstenschrot abgelehnt werde. Das Gegenteil ist der Fall Auch kleine Schweinemäster, die nur ein Tier abliefern wollen oder können, erhalten die erforderliche Futtermenge. Schon aus eigenem Wirtschaft- lichen Interesse sollten sich daher auch die kleinen Schweinemäster nicht davon abhallen lassen, sich mit an der Mastorganisatton der Landwirtschaftskammern zu beteiligen. — Die Sternschnuppensälle sind Mitte November außerordentlich groß. Die Erde kreuzt in der Zeit vom 13. bis 15. November die Bahn des Leonidenschwarmes. Die Stern schnuppen, die in diesen Tagen in außer ordentlich großer Zahl fallen, scheinen alle aus dem Sternbild des Löwen zu kommen. Der Leouidenschwarm steht in engem Zu sammenhang mit dem Kometen Tempel 1866. Die Sternschnuppenschwärme sind Ueberreste zerfallener oder in Auflösung begriffener Kometen. Allerdings wird der Mondschein — der Mond befindet sich zwischen Vollmond und dem letzten Viertel — das schöne Schau spiel beeinträchtigen Bautzen. Große Diebstähle wurden auf dem hiesigen diesjährigen Herbstjahrmarkte verübt, u. a. wurden gestohlen ein Stück Samt von 10 Meter Länge im Werte von 45 Mark, ferner 25 Meter schwarze Taftscide sür 125 Mark und noch andere Stoffe von erheblichem Werle. — Das Einhamstern von Pfefferkuchen machte sich auf dem hiesigen Jahrmärkte geltend. Die Käufer stürmten die Händler schon beim Auspackeu Der Preis stieg in wenigen Stunden von 70 Pfg. auf 1 Mk. Zu Beginn des Mvrktes waren die Buden bereits ausverkauft Einzelne Persouen schleppten bis zu 20 Pfund weg. Nossen. Einen Ansturm auf Heringe gab es hier am Freitag bei dem Kaufmann und Gastwirt L. Es war bekannt geworden daß Herr L eine Tonne Heringe bekommen hatte und diese für nur 8 Pfg. pro Stück verkaufte. Schon von den frühesten Morgen stunden an sammelten sich die Käufer vor dem Hause und nach Eröffnung wurde der Laden fast gestürmt. Der Inhaber sah sich gezwungen, Haus und Laden zu schließen und die Käufer nach und nach abzuferligen. In wenigen Stnnden waren weit über 2000 Heringe verkauft. Frankenberg. In der Nacht vom 4. zum 5. dss. MtS. wurde in der hiesigen Trainkaserne ein Einbruch verübt, hierbei sind aus dem Vorratsraume der Kantine des 2. Ersatzbataillons Infanterieregiments Nr. 104 30 Kilogramm Butter gestohlen worden. — Festgenommen wurde von der hiesigen Polizei ein 16 Jahre alter Fürsorgezögling, der in Mohorn bei Wilsdruff iu der Lehre und von dort entwichen war. Er hielt sich schon seit einigen Tagen hier auf und nächtigte in Gartenhäusern. Seinen Unterhalt bestritt er durch Diebstähle, die er in mehreren hiesigen Nahrungsmittclgeschästen verübte. MülsenSt. -Jacob. Ein erhebliches Schadenfeuer entstand am Sonntag mittag kurz nach 12 Uhr auf dem Gute des im Felde stehenden Gutsbesitzers Ernst Nürnberger. Eine Scheune und ein Schuppen fielen mit sämtlichen darin untergebrachten Erntevorräten dem Brande zum Opfer. Der angestrengten Tätigkeit der Wehren von Mülsen-St.-Jacob und Mülsen-St.-Niklas ist es zu danken, daß das Wohnhaus und eine weitere Scheune erhalten werden konnten. Es liegt fahrlässige Brandstiftung vor von zwei Fortbildungs schülern, die beim Anzündeu von Zigaretten das noch brennende Streichhölzchen in da^ Stroh warfen. Gornsdorf. Tödlich verunglückt ist an der steilen Straße von hier nach Auerbach :er Obermatrose Auerswald aus dem nahen Brünlos. Er fuhr mit seinem Rade einen Baum an. Dabei erlitt er so schwere Ver- etzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat.