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Am Ausguck. Die Bestrafung Deutschlands. Die Londoner,Daily Mail' veröffentlicht eine Zuschrift, in der es u. a. heißt: Ich bin überrascht, daß unter den vielen Vor schlägen, die wegen der Bestrafung Deutschlands nach dem Kriege gemacht worden sind, nicht die Bestrafung der Firma Krupp erwähnt wird. Nach dem Kaiser ist Krupp in erster Linie für das Unglück und das Elend verantwortlich, das der Weltkrieg verursacht bat. Es ist die Firma Krupp, die wir bekämpft baben, und die durch teuflischen Scharfsinn beinahe über die Kraft des Christentums und der Zivilisation triumphiert hätte. Wenn die Verbandsmächte einen wirklichen Sieg erringen, muß diese zum Kriege auf reizende Firma vernichtet werden. Wenn die Verbandsmächte einen wirklichen Sieg erringen . . . Die Engländer scheinen nach und nach ihre unverbrüchliche Zuversicht zu verlieren. * Französische Stimmen zur Ernennung Hindenburgs. Unter den Artikeln der französischen Presse, die der Ernennung Hindenburgs gewidmet sind, fallen besonders die Ausführungen des Pariser Journal' und des ,Petit Journal' auf, die nicht verkennen, daß die Volkstümlichkeit des be währten Heerführers und das ihm vom deutschen Heere entgegengebrachte Vertrauen wichtige Faktoren seien, die seitens des Vierverbandes einer richtigen Einschätzung bedürfen. „Ihr un bestreitbares militärisches Talent und das Ver trauen des Volkes, das der Marschall und sein verdienstvoller Gehilfe Ludendorff genießen, machen," so erklärt das ,Journal", „die Wahl des Deutschen Kaisers zu einem bedeutsamen Ereignis." Ähnlich äußert sich das .Petit Journal'. Es fügt hinzu, der neue Chef des deutschen Geueraistabes habe Beweise seiner Tüchtigkeit erbracht, denn er habe nicht nur Ostpreußen vom Feinde befreit, sondern auch die Russen weit ins Innere ihres Reiches zurück gedrängt. Gegen Ehre und Recht. Die .Bäsler Nachrichten' urteilen über die Kriegserklärung Rumäniens wie folgt: Auf feite der Vierverbandsfreunde gibt man sich ver zweifelte Mühe, nachzuweisen, daß Rumänien nicht, wie es in der deutschen Note heißt, unter schmählichem Bruch der mit Österreich-Ungarn abgeschlossenen Verträge dem Bundesgenossen Deutschlands den Krieg erklärt habe. Wer als ehrlicher Neutraler ruhig diese ganze Rechtferti gung liest, wird nicht darum herum kommen, daß es trotz allem, was hier gesagt wird, allen hergebrachten Begriffen von Ehre und Recht widerspricht, wenn man einem Verbündeten in der Stunde der Not das Bündnis bricht und sich seinen Feinden beigesellt. * Ein Aufrechter. Die römische Zeitung „Concordia" hat ihr Erscheinen eingestellt. Ihr Herausgeber Pala- mengsi Crispi, ein Neffe des um den Dreibund vertrag verdienten italienischen Staatsmannes Crispi schreibt dazu in der letzten Nummer: „Die Kriegserklärung an Deutschland verstoße gegen seine Überzeugung, da er gleich Francesco Crispi das- Heil Italiens nur im engen An schluß an Deutschland sehen könne. Die neue Lage würde ihn zwingen, entweder zu lügen oder als schlechter Patriot zu erscheinen. Darum stelle er das Erscheinen des Blattes bis zum Friedensschluß ein. Dann, wenn wieder Meinungsfreiheit herrsche, werde er wieder her- vortreten. Den Abonnenten werden die be zahlten Gelder zurückerstatlet." 4- Hearst gegen die Munitionslieferungen. Im .American' veröffentlicht Randolph Hearst einen Leitartikel, in dem es u. a. heißt: „Der europäische Krieg kann in alle Ewigkeit ver längert werden, wenn die kämpfenden Staaten von den Ver. Staaten Waffen, Munition und Geld erhalten können, um ihre Bevölkerung hinzumorden. Und wenn der Krieg endlos fortgeführt wird, so wird völlige Verwüstung und Zerrüttung die Folge sein. Die europäi schen Länder mit Gew zu versehen zur Fort setzung der mörderischen Kriegführung, das ist nicht nur ein Übel und unmenschlich, sondern es ist unklug und gefährlich für unser Land. Denn die Vernichtung und Erniedrigung der weißen Rasse macht die gelbe Gefahr immer bedrohlicher." Hearst kommt zu dem Schluffe: „Es ist Pflicht Amerikas und des amerikanischen Volkes, den Friedensschluß zu befördern und zu beschleunigen und nicht den Krieg in die Länge zu ziehen." VON rmä fern. Eine Million in Pfennig-Marken. Das Ergebnis aus dem Verkause der „Kreuz- Psennig-Marken" hat im Deutschen Reich eine Million Mark erreicht. Da die Rote-Kreuz- Marke in den kleinen Werten von 1, 2, 5 und 10 Pfennig das Stück zur Ausgabe gelangt, so beweist dieser Erfolg, wie selbst durch geringe Beiträge bei großer Opferfreudigkeit die Wohl fahrtspflege gefördert werden kann. nicht cingebrachte Ernte teilweise vernichtet worden. — ,Petit Parisien' meldet aus La Rochelle: Der Fischdampser „Fautasque" hat bei den Walsifchinseln Schiffbruch gelitten; 20 Mann sind umgekommen. Im Hasen von La Rochelle wurde der Viermaster „Quevilly" durch Sturm beschädigt, desgleichen bei Havre der norwegische Dampfer „Tunge". Die Mann schaft rettete sich auf Saint Andrs. Das Schiff ist bald nachher gesunken. Italienische Rache. In San Remo, wo der kaiserliche Dulder kürz vor seinem Tode weilte, sollen alle Erinnerungstafeln an Kaiser Friedrich entfernt und der „Korso Friedrich Wilhelm" umgelauft werden. Schlechter Fischfang in Island. Nor wegische Fischer, die aus Island zurückgekchrt sind, erzählen, der isländische Fischfang sei jetzt beendet und sei für die norwegischen Fischer durchgehend schlecht ausgefallen, da ihnen eng lischerseits große Hindernisse in den Weg gelegt worden seien. Sie hätten beim geringsten An laß riskiert, auf die englische Schwarze Liste zu Tur Cmneikung äer „Veutlcken Rückerei" m Leipzig. In Leipzig ist die Deutsche Bücherei mit einem Festakt eingewciht worden. Es ist ein großartiger Bau, der jetzt während der Kriegszeit in der Stadt des deutschen Buchhandels entstanden ist. An dem Dau sind der sächsische Staat, die Stadt Leipzig, der Börsenverein des deutschen Buchhandels und private Gönner beteiligt. Zweieinhalb Millionen sind aufgewendet worden. Der Bau, der nach den Plänen des Dresdener Bauratcs Pusch ausgeführt ist, liegt an dem 20 000 Quadratmeter großen Deutschen Platz im Zuge der nach demVölkerschlacht- dcnkinal führenden Straße Der 18. Oktober. Der Bauplatz hat einen enormen Flächeninhalt, er mißt 16 741 Quadratmeter. Davon werden im ganzen 9064 Quadratmeter bebaut werden. Der erste Bau teil, der jetzt fertig ist, nimmt etwa ein Drittel der ganzen Bauplatzfläche für sich in Anspruch. Die Gesamtanlage soll später 10 Millionen Bände oder die Produktion von 200 Jahren deutscher Literatur aufnehmen, beginnend mit dem 1. Januar 1913. Eino seltsame Trauung. In Weißensee bei Berlin wurde eine Trauung vollzogen, bei der der Bräutigam in Dameukleidern erschien. Es war ein Damenschneider, der mit behörd licher Erlaubnis ständig weibliche Kleidung trägt, er erschien auch in dieser Kleidung zu militäri schen Musterungen. Eine Schauspielerin reichte ihm die Hand zum Bunde. Eine delikate Lebcrpastclc. Eine deutsche Firma kaufte von der Kopenhagener Aktien gesellschaft B. Barfod u. Cie. 200000 Dosen Leberpastete, die die Firma vom „Fabrikanten" Pars in Odense bezogen hatte. Die seine Pastete enthielt 73°/o Wasser und nur 4°/« Fett und über 7°/o Stärke. Auf die Klage der deutschen Firma um Schadenersatzerflattung in Höhe von 25455 Mk. wurde die dänische Firma sreigesprochen, weil in Dänemark keine gesetzlichen Vorschriften beständen, aus welchen Bestandteilen Leberpastete zu bestehen habe. 1VÄ Jahr« alt. In Prenzlau konnte die Rentnerin Philippine Glaser in voller Rüstigkeit ihren 102. Geburtstag feiern. Sturmschäden in Frankreich. Nach einer Meldung des ,Malin' haben Boulogne und Um gegend schwer unter dem letzten Unwetter ge litten. In Epernay und Dijon ist die noch kommen, außerdem habe großer Mangel an Fässern und Salz geherrscht, so daß sie große Mengen Heringe wieder in See werfen mußten. Ein aus Stavanger vor mehreren Monaten ab gegangener Schmier mit 2000 Faß Salz sei überhaupt nie angekommen, wahrscheinlich sei er von einem Engländer aufgebracht worden, ebenso wie alle Telegramme angehalten worden wären; auch die Preise seien sehr niedrig gewesen, zu mal der englische Konsul in Reykjavik alle Heringe zu nur 45 Ore das Kilogramm auf- gekauft hätte. ZeichneL die sünsteUriegranleihe! Die ersten deutschen Rubel sind jetzt in Wilna ausgegeben worden. Die neuen, auf Rubel lautenden Darlehnsscheine sind gesetzliches Zahlungsmittel. Ihr Kurs ist stets dem des russischen Rubels gleich, dessen Kurs durch Ver ordnung festgesetzt wird. 1200V0 Kulis in Rußland. Die ,Bir- schewija Wjedomosti' schreibt: Bis zum 14. August sind etwa 120000 Chinesen und Koreaner für verschiedene Arbeiten durch Sibirien nach dem europäischen Rußland durchlransportiert worden. Gleich darauf trat Renate im Reilkleid eint »Fertig, Herrschaften, wir können gusbrechen. Papa wartet ' schon draußen," rief sie den Herren M > Dann vhrabfchiedeN sie stich von den Damen. Die Gräfin tätschelte ihr mütterlich die Wange. .„...-D „Nicht erhitzen, Kindchen, das schadet dem Teint." ' "7 „Um Gotteswillen, reite nicht wieder so wild, Renate. Denk an meine Angst," bat Taute Josephine. Renate drückte ihr verstohlen zärtlich die Hand und schüttelte dabei lächelnd den Kopf. Fräulein von Brachstetten gab ihrem Bruder Udo heimlich einen Rippenstoß. Er wäre lieber behaglich sitzen geblieben. Seiner Schwester niehr deutliche als liebevolle Aufforderung brachte ihn auf die Beine. Langsam trottete er den anderen nach. Ursula schob ihre Hand in Renates Arm pud ging mit hinaus. Von der Freitreppe aus sah sie dann dem Aufbruch zu. Jürgen Frankenstein wollte Renate in den Sattel heben, aber plötzlich stand Heinz Letzingen vor ihm und half Renate beim Aussteigen. Es hatte einen Moment überrascht in ihren Augen aufgezuckt, und ihre Wangen färbten sich intensiver. Dann sprengte sic, zur Ursula hin- aufgrüßend, schnell davon. Leutnant Redwitz und Dolf Frankenstein er oberten den Platz an ihrer Seite. Brachstetten, Jürgen Frankenstein und zwei andere Offiziere folgten. Len Schluß bildeten Baron Letzingen Md Dr. Bogenhart, die den schwer auf seinem Gaul hängenden Kommerzienrat in der Mitte hallen. Er sah wirklich sehr unvorteilhaft zu Pferde. aus. Der Gesichtsausdruck, des sonst so ruhigen, zielbewußten Mannes, der ein Leben voller Er folge hinter sich Halle, verriet deutlich eine ängst liche Unsicherheit. Letzingen hielt mit Absicht eine ruhige Gang art fest, um Hochstetten zu schonen. Dabei unterhielt er sich angeregt mit Dr. Bogenhart und schien es nicht zu bemerken, daß Hochstetten sich nur brockenweise an der Unterhaltung beteiligte. Renate hatte indessen mit mokantem Lächeln die zahlreichen Komplimente über sich ergehen lassen, die Dolf Frankenstein und Redwitz ins Treffen führten. Schließlich wurde ihr dies aber langweilig. Sie trieb plötzlich ihr Pferd zur schnellsten Gangart an und hielt direkt auf einen breiten Graben zu. Sie ritt einen feu rigen Vollblüter und hatte auf dem weichen Wiesenpfad schnell einen Vorsprung gewonnen. Die überraschten Herren vermochten ihr kaum zu folgen. Ihre wilden Ritts waren genugsam bekannt. Sie nahm es mit den besten Reitern auf. Daß sie sich auf „Wotan" verlassen konnte, wußte Renate. Wie befreit von unerträglichem Zwang jagte sie dahin, sich ganz der Freuds an dem scharfen Ritt überlassend. Sie vergaß, daß hinter ihr zwischen den anderen, denen sie ent fliehen wollte, auch ihr Vater sich befand. Die Rücksicht auf ihn würde sie zurückgehallen haben. Hochstetten hatte unwillkürlich einen Angstlaut ausgestohen, als es plötzlich in schnellerem Tempo vorwärts ging. Die Herren wollten Renate einholen, und unwillkürlich Halle auch Letzingen seinen Ritt be schleunigt. Jetzt merkte der Kommerzienrat erst, daß Renate auf den Graben zuhielt. Er wußte, daß sie mit „Wotan" die kühnsten Reiterstückchen unternahm, wenn ihre Leidenschaft einmal mit ihr durchging. „Um Goiteswillen — sie will über den Graben," stammelte er und sah wie hilfesuchend zu Letzingen auf. Durch dessen Gestalt ging es wie ein Ruck. Seine Augen bekamen einen seltsam stählernen Glanz. „Bleiben Sie ruhig mit Dr. Bogenhart zu rück, Herr Kommerzienrat. Ich hole das gnädige Fräulein ein und hindere sie am Sprung," sagte er schnell. Dann trieb er sein Pferd an. Wie der Wind jagte er hinter Renate her. Sein Pferd war ebenso leistungsfähig wie „Wotan". Und Letzingen, der bei den Ulanen gestanden hatte, war ein erstklassiger Reiter. Während die anderen sich vergeblich mühten, Renate einzuholen, sprengte Letzingen an ihnen vorbei. Jeder Muskel in seinem schmalen, rassigen Gesicht schien gestrafft. Die schlanke, elegante Gestalt des ReiterS schien ans einem Guß mit dem Pferde zu sein. Scharf zeichnete sich das kühne Profil gegen die klare Luft ab. Und in den tiefliegenden Augen, die sonst so kühl und gelassen blickten, lag ein energischer Ausdruck. Noch eine ganze Strecke vor dem Graben Holle er Renate ein, trotzdem sie »Wotan" noch Weibliche Postbeamte in Ser Türkei. In der Türkei ist die Postvenvallüng das erfte^ Staatsamt, das weibliche Beamte im Schalter dienst beschäftigt. Die MohammedaueriuneK tragen im Dienst das Gesicht unverhüllt und verbergen nur das Haar hinter einem dunklen Schleier. Die Zahl der Beamtinnen wird ständig vermehrt, da sie sich im Dienst gut be währen. Sturmkatastrophe in Englisch-West indien. Bei einem Orkan, der auf Dominica wütete, sind 50 Menschen ums Leben gekommen. 200 Gebäude stürzten ein. VolksnirllcbLMickes. Die Höchstpreise für Hülscnfrnchte. Zur Durchführung der Vcroidmma über Hllljensrüchl» bat der Präsident des Kriogs-Ernähruuasamts eine Bckammnachung ertasten Nach ihr wird die Be- wirtschaituna der Hütsensrüchte der Neichshüstcn- sruchtswllc, G. m. b. H. in Berlin, UvwcrsitäU- straße 2, übertragen. Dem Besitzer oon Hüsten» srüchten sind zu Saatzwcckcn zwei Doppelzentner fw den Hektar der Anbaufläche des ErnlcjabrcS 1916. belassen. Zu seiner Ernährung und zur Ernährung der Angehörigen seiner Wirtschaft darf er sechs Kilogramm für jede Person zurückbehalten. Die fest gesetzten höchsten Preise sind nur für beste, reine, gesunde, trockene und gut kochende Hülscnsrüchle -u zahlen. Für die handelsübliche DurchschnittSwar* ist zu zahlen: sür den Doppelzentner sür getbe und grüne Viktoria- sowie graue Erbsen 55 Mk., für kleine gelbe, grüne und graue Erbsen 53 Mk., für weiße, gelbe und braune Bohnen 65 Mk., sür Linsen 70 Mk. Für Hülsenfrüchte von geringerer Be schaffenheit hat die Rcichshüstensrnchtstelle weniger zu zahlen. Keine Anrechnung von Renten auf Loh»- empfänger. Eine gemeinsame Verfügung des preußischen Finanzmimsiers und des Ministers des Innern bestimmt, daß die Löhne der .in, Staats betrieben der allgemeinen - und der inneren Ver waltung als Arbeiter bcschästigien Empfänger von Müitürrentcn ohne Rücksicht auf ihre Rente lediglich nach ihrer Arbeitsleistung zu 'bemessen sind. Den kommunalen Behörden ist ein gleiches Verfahren nakegelegt worden. Gericktsbaiie. Berlin. Der Großkausmann Otto Maasdorf wurde zu 10 000 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er Kriegswucher mit großen Wagenladungen Weißkohl getrieben hatte. Der Vorsitzende der verurteilenden Strafkammer hob hervor, der Angeklagte habe den Krieg, bei dem jeder Opfer bringen müsse, persider weise ausgebeutet, der Gerichtshof habe lange ge schwankt, ob er nicht auf ein Jahr Gefängnis er kennen solle, davon aber abgesehen, weil der Ange klagte erklärte, nur für Rechnung seines Schwieger vaters den Handel betrieben zu haben. Das Urteil soll, wie in Zukunft jedes diejcr Art, in einer Reihe von Zeitungen veröffentlicht werden. Mülhausen i. E. Wegen Unterschlagung amtlicher Gelder in Höhe von 60 000 Mark und Fälschung amtlicher Register ist vom hiesigen Schwur gericht der Rentmeister Emil Higelin in Hirsingcn unter Zubilligung mildernder Umstände zu längerer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die Revision des Angeklagten, welche sich gegen die Annahme einer. Mehrheit von Amlsunterschlagungen wendete, wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Soläene Morde. Duldet mutig, Millionen I Duldet für die bessere Weltl Droben über'm Sternenzelt Wird ein großer Gott belohnen. Schiller. Die ganze Weltgeschichte in ihrer stürmischen Bewegung, mit all ihren Dunkelheiten, Rätseln und Schrecken ist nur ein einziges Gewebe des göttlichen Gnadenwaltens, welches die Mensch heit zu ihrem Heil erzieht; ein Gewebe, welches — von der Kehrseite angeschaut — mit Blut und Brandspuren bemalt ist, nach innen aber ein Wundergemälde der ewigen Meisterhand, worin die zahllosen Führungen aller Menschen zum Heil in eine einzige Führung verknüpft sind. I. P. Lange. Schädliche Wahrheit I Ich ziehe sie vor dem nützlichen Irrtum. Wahrheit heilet den Schmerz den sie vielleicht uns erregt. mehr anfeuerte, als sie merkte, daß ihr jemand nahekam. Ein rascher Seitenblick — sie erkannte Letzingen. — Wieder blitzte es in ihre« Augen auf. „Sieh da — der Herr Baron Letzingen," rief sie spöttisch. Er ritt nnn dicht an ihrer Seiie. „Gnädiges Fräulein — ich hoffe, Sie wollen nicht über den Graben!" rief er ihr zu. Sie zuckte die Achseln, ohne das' Tempo 'zu" mäßigen. „Warum nicht?" „Weil der Graben zu breit ist." „Pah — „Wotan" nimmt ihn spielend. Wenn Sie den Sprung fürchten, bleiben Sie doch zurück," entgegnete sie ironisch. In seine Äugen trat wieder ein harter Glanz. „Ich bin Ulan nnd mein „Ilkas" leistet min destens das gleiche wie „Wotan". Aber Sie sollen nicht hinüber." „Wer will mir das wehren?" .Ich." Sie lachte spöttisch auf. Ihr Gesicht wurde dunkelrot. . . Letzingen drängte sein Pferd noch näher heran. „Gnädiges Fräulein, „Wotan" und „Ukas" nehmen den Graben mit Leichtigkeit. Auch die Pferde der anderen Herren kommen gewiß hin über. 8lber das Ihres Herrn Vaters nicht. Wenn er zu dem Sprung gezwungen wird, gibt es entweder ein Unglück — oder er wird verspottet/ Jw s Mortsetzung folgü)