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«^8« eb WAHZWMMUUM ^MWUVVRsklU NS 8 K L M W ^8 L 8 R L DLLUKM»LLZ AH-H" WH" ff !r Leschäftsstelle Abgeh Einzelne Nummer 12 i Bezugs-Preis: > Biertelfährlich 1,22 NIK. frei ins Haus.» In öer Leschästsstelle sbgeholt 1 NIK.» Einzelne Nummer 12 Psg. j Erscheint Dienstag, Donnerstag unö! Lonnabenö Nachmittag. Unterka1tung5- und Bnreigeblätt Nnzeigen-preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Kaum 13 Psg. Neklamen Sie einspaltige Petit- zeile oöer Seren Naum 32 pfg. Bei belangreichen Aufträgen u.Meöer- holungen entsprechenöer Nabatt. M wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö Handarbeit". Druck unü Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lroh-Okrilla. Nummer qo Sonntag, den 2. April fW f5. Jahrgang Neuestes vom Taoc. — Nach einer kurzen Kampfpause ein neuer stattlicher Erfolg am linken Ufer der Maas. Die wackeren Truppen, die am 28. März die französischen Höhenstellungcn nördlich von Malancourt durchstoßen hatten und talwärts bis in die ersten Häuser des Dorfes selbst hineingedrungen waren, haben sich am 30. März mit stürmender Hand des ganzen Dorfes Malancourt bemächtigt und dem Feinde außerdem die beiderseits anschließenden Verteidigungsanlagen entrissen. Bei diesem Kampfe mußten sich 6 französische Offiziere und 322 Manu ergeben. Mit der Er stürmung dieses wichtigen französischen Stütz punktes im oberen Forgesbach-Abschnitt haben die Deutschen die vorzüglichen Ergebnisse ihres Vorstoßes vom 18. März noch wesent lich vervollkommnet. Das einige hundert Meter süvöstlich von Malancourt liegende Dorf Haucourt wird in kürzester Frist eben falls von den Deutschen besetzt sein. Dann ist der nördlichste Punkt der französischen Linie, am Westuser der Maas, das Dorf Bethincourt, auch nicht mehr zu halten. Den heldenmütigen Verteidigern dieser seit langem schwer gefährdeten Orlschast ist auch von gegnerischer Seite die größte Anerkennung zu zollen. Aber ihre zähe Widerstandskraft wird schließlich doch gebrochen werden, da die planmäßigen Angriffe der Deutschen die fran zösische Front zwischen Avocourt-Malancourt- Bälhincourt Stück für Stück zermürbt und zertrümmert haben, und nur noch diefer letzte nach Norden ragende Zipfel übrig geblieben ist, der jetzt von drei Seiten der Feuer bearbeitung ausgesetzt ist. Inzwischen fetzt die deutsche Artillerie ihre Vorbereitungs arbeiten an der sog. zweiten französischen Verteidigungslinie fort, die sich in der Linie Monzeville—Fort BourruS - ForlS Marre - Charny bis zur Maas erstreckt. Mit un widerstehlicher Kraft, mit erstaunlicher Zähig keit und mit glänzender Zielsicherheit werden so die Franzosen immer mehr auf den eigentlichen Festungsrmg von Verdun zurück- gedrängt, wird ihnen die Möglichkeit stärkerer Truppenentwicklung zur Abwehr des Feindes verringert — Reuter meldet: Aus den amtlichen Be richten war bereits zu ersehen, daß die eng lischen Heere einen Teil der bisher von den französischen Truppen eingenommenen West front übernommen haben. Der Vertreter Reuters im Hauptquartier schreibt jetzt, daß die zunehmende Stärke der englischen Truppen in Verbindung mit praktischen Erwägungen es möglich und wünschenswert gemacht habe, diese Aenderungen der Frontverhältnisse zur Ausführung zu bringen. Eine der wichtigsten Folgen dieser Maßnahme wäre, daß eine wesentliche französische Streitmacht an einem Zeitpunkt freigewordcn sei, wo sie von größtem Wert für die Franzofen an anderer Stelle der Front war. Die Engländer hallen jetzt e:wa den vierten Teil der ge samten Westfront besetzt, und zwar in einer Ununterbrochenen Linie, die von der User bis zur Somme reicht. — Nach einer Kopenhagener Meldung des Hamb. Fcemdenbl. ist über Dublin und die benachbarten kleineren Häfen wegen Arbeiter- Unruhen, in denen es zu Stragenkümpfen zwischen Militär und Arbeitern kam, der Belagerungszustand verhängt worden. Irische Truppenteile wurden nach England beordert Und durch englische Regimenter ersetzt. Die Arbeit in den Häfen ruht ganz. Alan be fürchtet, daß die Unruhen anch auf andere Hafenstädte Irlands übergreifen. -- Die Russen wiederholten am Dienstag 4 Uhr morgens an der beßaradifchen Grenze hre Angriffe und ließen eine unterirdische Mine, die sie vorher gegraben hatten, ex plodieren. Als die Mine gesprengt worden war, wollten die Ruffen den entstandenen Trichter welcher knapp vor unseren Stellungen sich befand, besetzen und stürmten in mehreren Reihen zum Angriff vor. In diesem Augen- ilick eröffnete die österreichische Artillerie ein ehr starkes Sperrfeuer, das dem Vordringen der russischen Jufanteriemassen, die außer unter den Artilleriegeschoffen unter dem Maschinengewehr- und Salvenfeuer unserer in ihren Stellungen ruhig ausharrenden Truppen sehr zu leiden hatten, ein EiKe setzte. Die russischen Angriffskolonnen wurden in Mafien hingemäht. Die österreichische Artillerie richtete unter den später anrückenden Reservekolonnen sehr starke Verheerungen an, so daß die Russen jede weitere Angriffsabsicht aufgeben mußten. Um 6 Uhr morgens war der An griff vollkommen abgeschlagen Die öfter, reichische Artillerie beschoß noch weiter fehr hestig die russischen Positionen. Die russischen Verluste aus den letzten abgewiesenen An griffen sind sehr schwer, die Ünsrigen erlitten fast gar leine Verluste, weil sie aus gedeckten Stellungen den feindlichen Angriff erwarteten. Der entstandene Minentrichter wurde von unseren Truppen als Vorstellung bezogen. — Am Mittwoch haben die Russen — zum ersten Male seit dem Beginn ihrer Offensive — während des ganzen Tages ihre Angriffe nicht wiederholt. Freilich dauerte das rus sische Artillerieseuer am Narocz-See sowohl wie bei Widsy und vor Jakobstadt an, aber die russische Infanterie trat nicht in Tätigkeit. Ob man aus dieser Ruhepause auf eine end gültige Erschöpfung der russischen Angriffs heere schließen darf, oder ob die Russen nur eine Pause haben eintreten lassen müssen, um neue Munition und neuen Nachschub heranzuschaffen, läßt sich noch nicht beurteilen. Sehr wohl möglich ist es auch, daß sie ein gesehen haben, daß an den bisherigen An griffsstellen ein Erfolg ausgeschlossen ist, und daß sie nun den Angriff an anderen Punkten versuchen werden. So heißt es ja, daß sie an der beßarabischen Grenze wieder große Truppenmafien angehäust haben, und n der Tat hat ja hier in den letzten Tagen auch ein starkes russisches Artilleriefeuer er neut eingesetzt. Ob an dieser Stelle, die den Russen ja allerdings auch schon üble Er fahrungen gebracht hat, ein abermaliger rus sischer Vorstoß erfolgen wird, steht noch dahin. Daß die Russen ihre neue Offensive aber schon ganz aufgeben, ist unter allen Umständen unwahrscheinlich. Oertliches und Lächfisches. «Vttendorf-Mkrtlla, p April Wb. — Zum Aus- und Verkauf von Kleidern und anderen Stoffen. Wie aus ver- sch ebenen Pressenotizen hervorgeht, ver suchen Händler Kleider und andere Stoffe aufzukausen, die nicht unter die Befchlag- nahme fallen. Vielfach bieten sie den Kleinhändlern hohe Preise, um dadurch die Waren an sich zu bringen. Daher wird nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Kleinhändler die freigegebenen Vo räie nur unmittelbar an Verbraucher in Mengen unter einem halben Stück bez. ff? Dutzend veräußern darf, und zwar nur zu einem Verkaufspreise, der den zuletzt vor dem 1. Februar erzielten Preise nicht übersteigt. Die Kleinhändler, die entgegen oicfen Vorschriften Waren an aufkaufende Händler abgeben, haben die sofortige Ent eignung der von der Beschlagnahme freien Warenvorräte zu gewärtigen und laufen Gefahr, auf Grund der gesetzlichen Be- st'mmungen bestraft zu werden. Anderer ¬ seits müssen die Kleinhändler es als ihre Pflicht betrachten, bei Auftauchen derartiger Käufer der zuständigen Polizeibehörde un verzüglich davon Nachricht zu geben. - Hühnerfutter. Ein von den Hühnern gern genommenes und auch besonders kräftiges und nahrhaftes Futter kann sich in diesen knappen Zeiten jeder Geflügel halter billig heistellen. Alle Knochen, die aus der Wirtschaft abfallen und auch alle älteren, die sich im Garten finden, werden gedörrt und, wenn ordentlich trocken ge worden, im Mörser zerstampft und dann gesiebt. Der Rest, der nicht durch das Sieb geht, wird in der Kaffeemühle ge mahlen. Tie sein gesiebten und ge mahlenen Knochen werden mit Kartoffeln vermengt gereicht. Die Hühne: fressen dieses Futter sehr gern, legen gut und die Eier erhalten eine besonders harte Schale. Dresden. Einen guten Fang machte die hiesige Kciminalpolizei, indem sie mit Hilfe von Beamten des 24 Polizeibeztrks echs Burschen im Aller von 18 bis 23 Jahren hinter Schloß und Riegel brachte, die sich seit etwa vier Wochen zusammen gefunden hatten, um Einbrüche in Dresden und einigen Orlen außerhalb Dresdens zu ve-üben. Das Haupt der Bande war der schon wiederholt schwer vorbestrafte, schon längere Zeit gesuchte, 23 Jahre alte Kuhmelker Wilmar Arno Hermann Klügel aus Leipzig Neustadt, der seine Genossen in der Regel in einer in der Neustadt ge legenen Kaffeestube zu versammeln pflegte wo auch die Pläne zu den Einbruchs diebstählen vereinbart wurden. Sein bester Helfer war ein seinem Lehrmeister, einem hiesigen Bäckermeister entwichener neunzehn jähriger Fürsorgezögling V Soviel sich bis jetzt übersehen läßt, hat Klügel mit den einzelnen Mitgliedern der Bande den am vergangenen Montag im Poltzeibericht bekanntqegebenen Einbruch in das Kontor einer Rohproduklengroßhandlung an der Harkortstraße verübt. Hier hattten die Einbrecher wie Vandalen gehaust und auch versucht, die Gcldfchränke aufzusprengen. Weiter wird ein ähnlicher Einbruch in die Kontorräume einer Glasgroßhandlung ans der Königsbrücker Straße erledigt, je ein Einbruch in ein Bäckereigeschäff an der Drcitönigskiiche und auf der Marienhof straße und ein Wohnungseinbruch auf der Kurfürstenstraße. Klügel führte seine Ge nossen aber auch in Ortschaften außerhalb Dresdens. So verübte er vor kurzem einen Kontoreinbruch in Weißer Hirsch, je einen wetteren Einbruch in ein Bauerngut in NenntmannSdon und in das herrschaft liche Gebäude des Rittergutes zu Bären klause. Ob die Bande noch wettere Straf taten auf dem Gewissen hat, bedarf noch der Aufklärung. Schandau. Seit Dienstag ist hier eine Abteilung österreichischen Militärs unter Führung zweier Offiziere dauernd etnguarliert worden. Sie wird vom 1. April an den Grenzschutz und die Pas kontrolle auf den Personendampfschiffe anSÜben. Bekanntlich wird in Teilchen und Bodenbach dieser Grenzschutz von deutschen Landsturmleuten ausgeübt. Am Mittwoch wurde am Elbuser das gemein same Elbichiffs Kommando durch den Bataillonsiührer im Beisein des in Boden bach stationierten Hauptmanns Winkler besichtigt. Rabenstein. Auf der Flur des Rittergutes Niederrabenstein wurde am Donnerstag früh die in Packpapier ein geschlagene Leiche eines neugebornen Kindes weiblichen Geschlechts gefunden. Das kleine Wesen trug noch die Schnur um den Hals vvmit es erdrosselt war. Die Mutter des Kindes ist noch nicht ermittelt. Chemnitz. Vermutlich durch Funken' mg von einer Lokomotive geriet an der Riesaer Bahnlinie zwischen Glösa und der Kinderwalderholungsstätte das dürre GraS in Brand. Das Feuer breitete sich sehr rasch aus und beschädigte den 6—7jährigen Fichtenbestand in einem Umfange von mehr als 1000 Quadratmeter. — Beim Rangieren auf dem Haupt- bahnhofe wurden dem 56 jährigen Schirr« netster Ernst Riedel, Vater von sieben Kindern, von einer ablaufenden Wagen« gruppe beide Beine abgefahren. Der Ver unglückte erlag im Krankenhause seinen schweren Verletzungen. Johanngeorgenstadt. Infolge gesperrter oder doch erschwerter Erzeinfuhr nach Deutschland und Oesterreich sind viele aufgelassene Gruben tn der Umgebung hiesiger Stadt, besonders auf böhmischer Seite bet Platten, Irrgang, Abertham, Gottesgab usw. namentlich für den Abbau von Effen und Zinn wieder in Betrieb genommen worden. Der früher hier stark betriebene Eisenerzbergbau kam nur deshalb zum Erliegen, weil die ausländischen Erze billiger geliefert wurden. Jetzt nun be absichtigt die k. und k. Regierung, die großen Eisenerzlager in Irrgang, Förster häuser usw. abzubauen, und die Franz- Sieben-Brüder-Grube am Spitzberge, die Manganeisenerz liefert, ist bereits in Be trieb gesetzt. Aber auch auf der sächsischen Seite des Erzgebirges gibt es noch reiche Eisenerzlager. Plauen i. V. Sechs Wilderer standen vor der zweiten Strafkammer des hiesigen Landgerichts, und zwar der Werkmeister Hermann Friedrich W. aus Sosa, der Fabrikarbeiter Ernst Georg E. aus GotteS- berg, der Gieße: eiarbeiter Ernst Hugo F. aus Sosa, der Schlosserlehrling Bernhard Max W. aus Sosa, der Händler Gustav Richard H aus Falkenstein und der Holz schleifer Ernst Albin B. aus Schönhetder- hammer. Sie hatten in der Zett von 1913 bis 1915 wiederholt im Revier von Carlsfeld, Raulenkranz und Georgengrün auf Hirsche und Rehe gejagt. Sie wurden sämtlich verurteilt, und zwar Hermann W. zu acht Monaten Gefängnis, E. zu sechs Monaten Gefängnis, F. zu fünf Monaten Gefängnis und H. zu vier Monaten Ge fängnis, sämtlich wegen gewerbsmäßigen Wilderns zur Nachtzeit. Der Lehrling W. wurde zu zwei Wochen Gefängnis und B. zu zehn Tagen Gefängnis, beide wegen Beihilfe zu dem genannten Vergehen, ver urteilt. Kirchennachrichten. Sonntag, den 2. April 1916. Ottendors-Okrilla. Vorm. Uhr Konfirmationsfeier u. Kommunion nur für die Konfirmierten. Kollekte für das Rote Kreuz. Nachm. 4 Uhr Konfirmationsnachfeier im Saale des Gasthofs zum Hirsch in Groß- Okrilla. WmädLrWsnikLS lii vmchltktttil üuMAe« « WU* läge« empfiehlt in reichhaltigster Luswayl !