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Bezugs-Preis: j vierteljährlich l.Ä IÜK. frei instzaus. 1 fön öer Leschästsstelle abgeholt l Ulk.» t Einzelne Nummer 10 Pfg. ! Erscheint Lieno-tag, Donnerstag unö l t Lonnaüenö Nachmittag. j Unlerksltungs- und önreigeblatt Bnzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oäer Seren Naum 15 Pfg. Nelilamen Sie einspaltige vetit- zeile oöer Seren Naum 3O psg. Bei belangreichen Nusträgen u. MeSer- Holungen entsprechender Nabatt. Mt wöchentlich erscheinender Lonntägsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen »Felö unö Sarten" unö »Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unS Verlag von Hermann Nühle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Mhle, Lrotz-Okrilla. -n , , Nummer ^28 Freitag, den 27. Oktober W6 ^5. Jahrgang Amtlicher Teil. Die Sammlung von Eicheln und Roß kastanien bete. Neben der mit Bekanntmachung vom 8. August 19 l 6 angeordneten Sammlung von Obstkernen soll von jetzt ab auch die Sammlung von Eicheln unö KsMnstnnlen erfolgen. Wir bitt n hiermit alle Kreise -er Einwohnerschaft, sich auch an diesem Tammelwerk eifrig zu beteiligen. Sammelstelle: Gemeindeamt. Abnahme der Eicheln und Roßkastanien erfolgt jeden Freitag von 3-6 Uhr nachmittags. Für die Ablieferung wird folgende Vergütung gewährt: für 1 Kg. Eicheln 10 Psg., für 1 Kg. Roßkastanien 8 Pfg. Ottendorf-Moritzdorf, am 23. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Unterstützungszahlung. Die Auszahlung der nächsten Kriegssamilienunterstützung erfolgt Sonnabend, den 28. d. M-. von Vorm. 8 — 1 Uhr. Die Zahlung an anderen Tagen wird abgelehnt, da dieselbe bei Erledigung der übrigen Kasten- und Vcrwaltungsgeschäfte störend wirkt. Ottendorf-Moritzdorf, am 21. Oflobcr 1916. Der Gemeindevorstand. Reinigung der Geschäftsräume. Montag, den 30. dss. Mts. und Mittwoch, den 1. November d. I. ist das hiesige Gemeindeamt infolge Reinigung der Geschäftsräume geschlossen. Ottendorf-Moritz-orf, am 25. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Handwerker und Gewerbetreibende, welche Heereslieferungen übertragen erhalten haben oder welche auf Ueberweisung von Heereslieferungen rechnen, haben bis Ende Oktober d. I. einen Meldeschein in doppelter Ausfertigung bet der Gewerbekammer Dresden einzureichen Die vorgeschriebenen Meldescheine sind hier erhältlich. Ottendorf-Moritzdorf, am 24. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Es geht in die 17. Woche des furcht baren Völkerringens an der Somme. An vier Großkampftagen hatten Engländer und Franzosen im Verlause dieses Monats sich selbst überboten. Die Technik ihres Wirkungs feuers war in ganz ungeahnter Weise ver bessert worden. Riesige Kampsmaschincn sollten gleich den Sturmböcken des Altertums Breschen in die granitharte Mauer der deutschen Wächter an der Westfront stoßen. Ungeheure Aufgebote an Infanterie brandeten in immer neuen Wellen nach russischer Mastensturmtaktik heran und zerstoben an der stahlharten Wider standskraft unserer Feldgrauen. Und doch ist auch dieser entsetzliche Wüten, dieser schreck liche Granen abermals übertroffen worden. Am 22. und am 23. Oktober entbrannte die Sommeschlacht zu sürchterl cher Wildheit. Ein doppelter Großkampftag mit einem gehäuften Granatenhagel, mit erweiterten Infanterie- stürmen und mit stärkster Entfaltung aller Vcrnichtungskräste. Sie sollte nun endlich nach so vielen schmerzvoll blutigen und ver geblichen Anstrengungen zum hartnäckig er strebten Ziele führen. So wurden denn alle Kräfte zusammengerafft. Die Engländer und Franzosen, getragen von dem Bewußtsein, daß nun wirklich das Aeußerste gewagt werden müsse, damit alles gewonnen werde, holten weit aus zum gemeinsamen Zermalmung«- schlag. Das Dorf Le Traml oy, 4 Kilometer östlich Gueudccourt, war das Hauptziel dieses GewaltstoßcS. Hier sollte die deutsche Sperr kette zersprengt werden, hier sollte die große Lücke entstehen, die den Weg in den Rücken der deutschen Front öffnete. Aber ein un glaubliche- Wunder geschah. Die Deutschen trotzten in kühnstem Todesmute auch dieser Wucht. Peichenreihen der im Sturme weg- gemahtcn Engländer bedeckten das Feld. Die Toten häuften sich bald zu Hügeln und der Lebenden blieben zu wenig, um dar gesteckte Z el zu erreichen. Eine schwere und blutige Niederlage der Engländer mehr. Das ist der erhebende Ausgang dieses unheimlichen Riesen ringens. Und wie die Engländer so haben auch die Franzosen kostbares Blut nutzlos vergeudet. Südlich der Somme wurde ihr vorbereiteter großer Angriff durch deutsches Sperrfeuer an der Entwicklung verhindert, und bei Verdun, wo die Kämpfer an der Maas die Streiter an der Somme unter stützen wollten, glückte es der französischen Infanterie ebensowenig, aus ihren Sturm- ftellungen vorzuhrechen. Auch hier hielt sie das heiße Abwehrfeuer deutscher Batterien vollkommen nieder Hunderttausende von französischen und englischen Soldaten haben in den vier Monaten der Sommeschlacht ihr Leben gelasten und hunderttausende sind zu Krüppeln geschossen worden oder haben sonst Schaven an Leib und Seele genommen, Auch aus deutscher Seite hat der unerbittliche Tod tiefe Lücken gerissen, aber weit hinter den Opfern der vereinten Feinde blieben die Opfer der Deutschen zurück. Unsere Feld grauen lassen den Feind Nicht durch, und wenn er der Hölle wütendes Heer gegen sie aufböte. Was aber hat nun der Gegner ge Wonnen? Ein paar hundert von 50000 Quadratkilometern besetzten Landes, ein einst blühende» Gebiet zur öden trostlosen Wüstenei entwertet, ein weites, unermeßlich weites Leichenfeld, das von der erschütterten Gegen wart das Grab Frankreichs genannt, von der richtenden Zukunst als solches erst vollkommen empfunden werden wird! — Auch am Montag versuchten die Ver bündeten mit derselben Heftigkeit und mit denselben Mitteln, die ihnen bisher so geringe Landgewinne und so ungeheure Menschen Verluste eingebracht haben, den Durchbruch unserer Westfront an der Somme zu er zwingen. Nach heftigster Artillerievorbereitung entwickelten sich zwischen Le Sars und Sailly Angriffe von bisher kaum dagewesener Stärke. In dichten Masten, Welle auf Welle, in uk- absehbarer Zahl hintereinander, warf der Feind seine Infanterie vor. Zwischen Eau- court l'Abbaye und LeSboeufs erstickten diese Masten schon in unserem Feuer. Dagegen kam es an anderen Stellen und namentlich bei Gueudecourt zu Nahkämpfen von äußerster Erbitterung. Das Endergebnis war, daß der Feind durch unsere Infanterie auf der ganzen Linie abgeschlagen wurde. Ein Engländer- nest, das nordöstlich von Lesboeufs bestand, wurde nachts gesäubert. Ebenso erfolglos, wie ihre Verbündeten, griffen die Franzosen hauptsächlich bei Sailly an. Ein Franzoscn- nest, das sich bei den vorletzten Kämpfen ge bildet hatte, wurde ausgeräumt Ein auf breiterer Front südlich der Somme angesetzt, r französischer Stu mversuch wurde durch unsere Artillerie vor seinem Beginn vereitelt. Die seindlichen Verluste bei den letzten Angriffen gehören zu den schwersten, die bisher ein Schlachttag an der Somme verursacht hat. Die Leichen liegen zu Wellen aufgehäuft vor den am heftigsten berannten Teilen unserer Front. — Während an der Somme regnerisches Wetter größere Kampfhandlungen ausschloß, haben die Franzosen im Raume von Verdun unerwartet zu einem wuchtigen Stoße an gesetzt, der ihnen leider bis zu einem gewissen Grade geglückt ist. Der Feind ist nach dem Bericht der deutschen Heeresleitung „bis zum brennenden Fort Douaumont" vorgedrungen. Daraus ergibt sich, daß das südlich von diesem Fort gelegene Gelände, so das ost umstrittene Dorf Fleury, das ehemalige Weik Thiaumont und der Caillette-Wald in die Hände der Feinde gefallen ist. Es ist keine Bresche in den Eisengürtel um Verdun ge schlagen, sondern es ist nur eine tiefe Beule Hineingetrieben worden. Eine Ausweitung des französischen Geländegewinns werden die rasch herbeigeholten deutschen Reservetruppen gründlich zu vereiteln wissen. Natürlich ist der Raumverlust und noch mehr die Einbuße an tapferen Truppen eine beklagenswerte Tatsache, aber es fragt sich doch sehr, ob die Franzosen das, was sie durch ihren über- raschenden Vorstoß gewonnen haben, auch be haupten können. Deshalb ist mit einem ab schließenden Urteil zurückzuhalten, bis diese Kampshandlung zu Ende gesührt ist — Die letzten in Stockholm eingetroffenen rumänischen Zeitungen bezeichnen die Lage als überaus ernst. Nur schnelle Hilfe von Seiten der Verbündeten könne die strategische Lage retten. Rumänien wäre zwischen zwei Feuer geraten und könne allein dem Feinde nicht genügend Widerstand bieten. Die fast 1000 Kilometer lange Front, die an Länge die französische übertreffe und der russischen nahe komme, mache einen gleichmäßigen Widerstand auf der ganzen Front auf die Dauer undenkbar. Die Unterstützung der Ver bündeten an der Dobrudschasront wäre wert voll, aber bet weitem nicht ausreichend. Die zahlreichen Offensivstöße längs der. ganzen Front machte« größere Truppenzusammen- sührungen an besonders gefährdeten Punkten unmöglich. Die Offensive an der Dobrudscha- sront nehme ständig an Stärke zu. Im Ge biete von Dorna Watra werde die ganze Nordflanke bedroht. Bei den geringen Kräften Rumäniens wäre eine dauernde Verteidigung dieser Gebiete ausgeschlossen. Nur schnelle Hilfe könne ein Fortsetzen des Widerstandes ermöglichen. Man solle nicht vergessen, daß durch die Eroberung Rumäniens die ganze russische Sttdwcstfront leicht in» Wanken ge« raten könne. — Schlag auf Schlag folgen sich in der Dobrudscha die großen Erfolge, die durch die Einnahme der russisch-rumänischen S'ellungen vor dem Trajanswall eingeleitet wurden. Kaum ist Konstanza gesallen, so sind auch unsere Truppen schon in Ce navoda, dem entgegengesetzten Punkte der Bahnverbindung eingedrungen und haben damit den wichtigsten Brückenkopf in der Dobrudscha in ihre Hand gebracht. Der eigentliche strategische Zweck der Operationen in der Dobrudscha dürste damit erreicht sein: Wir haben die kürzeste Linie in der Dobrudscha zwischen dem Schwarzen Meere und der Donau erreicht und haben gleichzeitig die uns gegenüber stehenden russisch-rumänischen Truppen von jeder Bahnverbindung abgeschnitten. Die Dobrudscha als strategisches Aufmarschgelände ist den Rumänen genommen, denn sie müßten umfangreiche Bahnanlagen von Norden her anlegen, um die nötige Basis für den Auf marsch einer Armee zu gewinnen. Die Ver folgung des geschlagenen Feindes östlich der Donau geht in raschem Stile weiter. Ueber das Schicksal der feindlichen Truppen läßt sich zur Stunde natürlich noch nichts sagen, es hängt ganz davon ab, ob es diesen gelingt rechtzeitig eine Ausnahmestellung zu erreichen wo sie sich sammeln und von frischen Kräften ausgenommen werden können. Ueber die Einzelheiten der Einnahme von Cernavoda liegen Nachrichten noch nicht vor. OertlicheS und SächfischeS. Vttendorf-Vknlla, Ls. Dkwber — Die Fahrradbereifungen der im Felde stehendsn Personen müssen von ihren An> gehörigen oder solchen Personen gemeldet werden, in deren Gewahrsam sich das Rad befindet. Eine Ausnahme von der Bekannt machung V. I 354. 6. 16. KRA. kann bei der kommenden Enteignung nicht gemacht werden. Wer die Meldung versäumt hat, muß sie schleunigst nachholen. — Mehnert-Stistung. Von den Erträg nissen des 250000 Mark betragenden Stif tung-Vermögens sollen auch in diesem Jahre mittleren und kleineren Landwirten, die Mit« glieder des Landwirtschaftlicken Kreditverein» im Königreich Sachsen zu Dresden sind, Bei hilfen zur Ausbildung ihrer Söhne und Töchter in der Landwirtschaft gewährt werden. Tie Gesuche sind bis spätestens den 20. No vember dieses Jahres bet dem Landwirt- schastlichen Kreditverein im Königreich Sachsen zu Dresden, Prager Straße Nr. 43, ein zureichen. Leipzig. Infolge der zunehmenden Treibnemendiebstähle bat jetzt das Polizeiamt eine Verordnung erlassen, daß Schuhmacher Leder, das ihnen von Privatpersonen zur Besohlung ihrer Schuhe gebracht wird und daß feiner äußeren Beschaffenheit nach von Treibriemen herrühren kann, zur Verarbeitung nur dann entgegennehmen dürfen, wenn der Besteller ihnen bekannt ist oder sich durch Wohnungsmeldeschein bei ihnen ausweist In jedem dieser beiden Fälle muß Name und Wohnung des Bestellers binnen 24 Stunden bei der Polizeiwache, in deren Bezirk die Schuhmacherwerkstalt liegt, angezeigt werden.