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Uuteckallungs- und Bnreigebiatt Knzeigen-Preis: , Die einspaltige Zeile oöer öeren kaum 13 Pfg. kekiamen Sie einspaltige Petit zeile oüer öercn kaum 3V psg. Lei belangreichen Aufträgen u. wieöer- holungen entsprechenoer kabstt. M wöchc".ul'.ch erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnd wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö .Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenstorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrilla. , , „ Nummer ^27 Mittwoch, den 25. Oktober W6 ^5. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nach der Bekanntmachung der Königlichen Amthanptmannschast Dresden-Neustadt vom 19. Oktober 1916 sind sämtliche aus Zinn (reinem Zinn und Legierungen mit einem Zinngehalt von 75 vom Hundert und mehr) bestehende!! Deckel von Biergläsern und Bier krügen, einschließlich der dazu gehörigen Scharniere, die sich im Besitz oder Gewahrsam von Brauerei , Gastwirtschafts- und Schankbetrieben (;. B. Brauereien, Bierverlägen, Gast wirtschaften, Kaffeehäusern und Konditoreien, überhaupt Bierausschänken aller Art) ferner von Vereinen unv Gesellschaften, Kasinos uno Kantinen befinden, mit Wirkung vom 1. Oktober an beschlagnahmt. Die vorgeschriebcnen Meldungen haben bis 6. November 1916 zu erfolgen. Meldescheine sind im Gemeindeamts erhältlich. Ottcnvorf-Moritzvorf, am 24. Oktober 1916. Der Gemeindeiwrstand. Bekanntmachung. Infolge der geringen Gaserzeugung wird die Beleuchtung der Straßen bis aus Weiteres eingestellt. Ottenvorf-Moritzdorf, am 23. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. UnterftühungStMung. Die Auszahlung der nächsten Kriegssamilienuntcrstützung erfolgt Sonnabend, den 28. d. M., von Vorm. 8-1 Uhr. Die Zahlung an anderen Tagen wird abgelehnt, da dieselbe bei Elledigung der übrigen Kaffen- und Vermaltungsgeschäfte störend wirkt. Ottendorf-Moritzdorf, am 21. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. Unternehmer landwirtschaftlicher Betriebe können auf Antrag für die in der Zeit vom 26. September bis 18. November 1916 zur Herbstbestellung verwendeten schweren Arbeits pferde, Arbeiisochfen oder Zugkühe eine außerordentliche Haferzulage gewährt erhalten. Anträge find im Gemeindeamte zu stellen. Ottenvorf-Moritzdorf, am 19. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Im Westen war in den letzten Tagen eine zunehmende starke Fencrtätigkeit aus der ganzen Front, an der Küste, bei Biaches. bei Maisonette und am Ostufer der Maas fest zustellen. Nach dem gewaltigen Anstürme der Engländer am Sonnabend folgten am Sonntag heftige Angriffe nach sehr starker Feuervorbereitung auf der Front von Serres —St. Pierre Vaast Wald, denen weitere starke Angriffe auf der Front von Le Sars bis Rancourt sich anschloffen. Die wiederholten Angriffe aber wurden sämtlich abgeschlagen, ohne daß e» dem Gegner gelang, Boden zu gewinnen. Gegen Lille waren die feindlichen Flieger fehl tätig. Zwei ihrer Flugzeuge wurden abgeschoffen. — Für 1916 fei die Kriegskarte so gut wie abgeschloffen, hatten die Times mit dem Dünkel, der die alte Sünderin von jeher auszeichnete, kürzlich verfügt. Da Engländer und Franzosen ihre farbigen Landsleute, des hereinbrechenden Winters wegen, nach Süd frankreich abschieben müssen, möchten sie auf der Westfront allmählich Schluß macken Wie weit ihnen aber das, ohne Veränderung der Kriegskarte, gestattet sein wird, bleibt ab. zuwarten. Im Osten ist unsere Heeresleitung jedenfalls entschlossen, die im Zuge befindlichen Veränderungen noch nicht einzustellen. Wer in Rumänien es bisher noch nicht begriffen hatte, kann nach dem Verluste von Konstanza nicht wohl darüber im Zweifel sein, daß Rumänien vor acht Wochen auf die falsche Seite gefallen ist. Rumänien aber, von den Phrasen bezahlter Ruffenfreunde betrunken gemacht, von den Lügen der englischen und französischen Presse verblendet, legte sich aus die falsche Seite — und empfängt schon zwei Monats die wohlverdiente Strafe für seine Dummheit. Der Hafen von Konstanza dessen Besitz nicht nur Vorteile sichert, sondern auch Verpflichtungen auferlegte, ist dem un ¬ getreuen Verwalter jetzt genommen worden. Deutsche und Bulgaren haben von diesem zukunftsreichen Knotenpunkte des europäisch- asiatischen Verkehrs Besitz ergriffen, die Bahn nach Bukarest ist von Mackensens vorstürmen den Kolonnen bereits überquert, Cernawoda, der Punkt, wo sie die Donau überschreitet, unmittelbar bedroht. — Ein englisches Unterseeboot hat am 19. Oktober in der Nordsee einen deutschen Kreuzer der Kolberg-Klasse mit einem Torpedo getroffen. Der Kreuzer ist zuletzt, mühsam heimwärts fahrend, gesehen worden. — Es handelt sich um den kleinen Kreuzer München der leicht beschädigt in seinen Heimathafen zurückgekehrt ist. — Der englische Dampfer Huguenot ist versenkt worden, 11 Mann der Besatzung sind in Newcastle gelandet, die übrigen sind ver mutlich auch gerettet worden. Der englische Dampfer Eliburn ist versenkt worden, die Mannschaft wurde durch den norwegischen Dampfer Haudrot gerettet Der englische Dampfer Marchioneß aus Glasgow ist ver senkt worden, seine gefamte Mannschaft ist gelandet. — Aus Risör wird gemeldet: Der Dampfer Runnaug aus Christiania, mit gehobelten Brettern von Frederiksstad nach London nnterwegs, ist am Sonnabend nachmittags zwischen drei und vier Uhr von einem deut schen Unterseeboot südöstlich von Risör ver senkt worden. Die Mannschaft von 16 Mann erhielt zehn Minuten Zeit zum Verlaffen des Schiffes. Sie wurde von einem norwegischen Torpedoboot ausgenommen und hier gelandet. Das Unterseeboot feuerte 60 bis 70 Schüsse ab, das Schiff sank erst um fünf Uhr. OertlichsS und Sächsisches. Ottendorf-Gkrilla, 24. Oktober Mb. — Verkehr mit Milch. Das Ministerium des Innern hat zur Bekanntmachung des Präsidenten des Kriegsernährungsamtes über den Verkehr mit Milch vom 3. Oktober 1916 eine Ausführungsverordnung erlassen, in der bestimmt wird: Vom 1. November 1916 ab darf Vollmilch nur noch an solche Personen abgegeben werden, welche im Besitze einer Vollmilchkarte sind. Als einzige Ausnahme von dieser Regel wird zugelassen, Vollmilch auch an andere Personen gegen Fettkarten abzugeben, und zwar für je 30 Gramm Fett einen Liter Vollmilch. Zum Bezüge von Vollmilch sind nachstehende Klaffen der Be völkerung berechtigt: Kinder im 1. und 2. Lebensjahre, soweit sie nicht gestillt werden, täglich einen Liter, stillende Frauen für jeden Säugling täglich einen Liter, Kinder im 3. und 4. Lebensjahr täglich »/« Liter, schwangere Frauen in den letzten drei Monaten vor der Entbindung täglich »/« Liter, Kinnder im 5. und 6. Lebensjahre täglich ^/z Liter, Kranke auf Grund ärztlicher Bescheinigung täglich höchstens einen Liter. Kinder von 7 bis 14 Jahren (Vollmilch Vorzugsberechtigte) können durch den Kommunalverband Milch auf Voll- milchkarten erhalten, und zwar im ganzen Königreich einheitlich höchstens Liter täg lich. Soweit die Milchzusuhr eines Kom munalverbandes es nicht gestattet, sämtlichen Kindern vom 7. bis 14. Lebensjahre Voll- milchkarten zu gewähren, soll der Kommunal verband doch bestrebt sein, wenigstens den jüngsten Jahrgängen, nämlich den Kindern von 7 bis 8 Jahren, Vollmilchkarten geben zu können. Vollmilchkarten sind in allen Ge meinden des Landes auszugeben, doch bleibt es den Kommunalverbänden überlassen, nach näherer Anweisung des Ministeriums einzelne Gemeinden mit rein ländlichen Verhältnissen von der Ausgabe von Vollmilchkarten zu be freien. In solchen Gemeinden, welche diese Befreiung erhalten haben, darf Vollmilch auch an andere Personen als die Vollmilchkarten inhaber abgegeben werden. Doch ist darauf Bedacht zu nehmen, daß auch in solchen Ge meinden der Verbrauch von Vollmilch so sparsam als möglich erfolgt. Wer den vor- stehenden Bestimmungen zuwider Vollmilch abgibt oder Vollmilch kauft, wird mit Ge fängnis bis zu einem Jahre und mit Geld- stra'e bis zu 10000 Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. — Milderung des Kartoffelausfuhrverbots. Der Abgeordnete Delius (Halle) war bei der Reichskartoffelstelle vorstellig geworden, um eine Milderung der Kartoffelausfuhrbeschrän kungen zu erreichen. Es wurde dabei als Beispiel angeführt, daß der Besitzer eines Ackerstückes, das in einem andern Kommunal verbande liegt, nicht die Möglichkeit habe, die felbsterbauten Kartoffeln zur eigenen Ver zehrung zu verwenden, weil die Ausfuhr ver boten war. Ebenso müßten viele Großstädter die jahrelang von Verwandten aus dem Lande Kartoffeln erhalten haben, jetzt ans diesen Bezug verzichten. Abgeordneter Delius hat nun von der Reichskartoffelstelle folgende Antwort erhalten« „Der Präsident des Kriegsernährungsamts hat Veranlassung ge nommen, an die Bundesregierungen die Bitte zu richten, dafür Sorge zu tragen, daß die Ausfuhrerlaubnis für selbsterbaute und für freihändig gekaufte Kartoffeln durch die Kom- munalverbonde nicht verweigert wird. Auch preußischerscits wird dieser Bitte Rechnung getragen werden." — Zu einer Ministerbesprechung über die Fragen der Volksernährung hat sich am ver gangenen Sonnabend Se. Exzellenz Staats- Minister Graf Vitzthum von Eckstädt nach Berlin begeben. —- Herabsetzung der Viehpreise. Seit dem 9. dss. Mts. sind die Rindviehstallpreise in allen Klassen um 5 Mk. herabgesetzt worden. Der Präsident des Kriegsernährungsamt» hat aber dabei dem Landesfleischamte die Zu sicherung gegeben, daß bis zum 1. Juni des nächsten Jahres eine weitere Herabsetzung der Rindviehpreise von ihm nicht gefordert werden würde. Nunmehr hat in Verbraucherkreisen eine Agitation eingesetzt für eine Herabsetzung der Schweinepreise, und nach den Erklärungen die der Präsident des Kriegsernährungsamts in diesen Tagen im Hauptausschuß des Reichstags abgegeben hat, ist damit zu rechnen daß im Laufe des Winters eine Herab minderung der Schweinepreist vorgenommen, werden wird. — Ein vorläufiges Verbot der Ver äußerung von Kohlenbergbaurechten enthält das Königliche Dekret Nr. 35, das gestern bei der Zweiten Kammer eingegangen ist. Der volle Titel lautet: Gesetz, enthaltend ein vorläufiges Verbot der Veräußerung von Kohlenbergbaurechten und einiger hiermit zu sammenhängender Handlungen. Hermsdorf. Bei einem Pferde des Gutsbesitzers Emil Kotte ist die Räude aus- gebrochen. Radeberg. Am Montag früh ist im hiesigen Krankenhause Bürgermeister Otto Bauer gestorben. Er hat ein Alter von 66 Jahren erreicht. Seit 21 Jahren stand er in städtischen Diensten und wollte am 1. No vember in den Ruhestand treten Deuben. Zwei schwere Unfälle haben sich hier ereignet. Dem Fabrikarbeiter Bütter in der Sohrschen Lederfabrik, der mit einer Hand in eine Maschine geriet, wurde die Hand abgerissen. In der Sächsischen Guß- stahlfabrik wurde die Arbeiterin Quaiser von einem abstürzenden Balken getroffen und so schwer verletzt, datz sie bald daraus starb. Ostrau. Ein bei der hiesigen Bahn meisterei beschäftigtes Mädchen wurde vom Bahnmeisterwagen überfahren und so schwer verletzt, daß es bald darauf starb. Grimma. In der Nacht zum Sonntag entstand im Lagergebäude der Zigarrenfabrik Max Raue Feuer, durch das die reichen Vorräte an Rohtabaken und Zigarren, die dort lagerten, völlig vernichtet wurden. Ein Uebergreisen des Branves auf andere Ge bäude konnte verhütet werden, dagegen ist das Lagergebäude völlig ausgebrannt. Der Schaden, der durch die Vernichtung der Vor räte entstand, beträgt mindestens 100000 Mk. Dazu kommt noch der beträchtliche Gebäude schaden. Viele Arbeiter und Arbeiterinnen sind arbeitslos geworden. Zwickau Am Sonntag abend brach in der Schumannschen Waggon- und Wagen fabrik, vermutlich infolge Kurzschluffes, ein Brand aus, der das große, hauptsächlich der Holzbearbeitung dienende Gebäude bis auf den Grund einäscherte. — Der Schaden des Brandes in der Wagen- und Waggonfabrik von Hermann Schumann hier wird auf etwa 300000 Mk. geschätzt. Die Entstehungsursache ist noch nn- geklärt. Der Betrieb wird in den von dem Brande nicht berührten Abteilungen aufrecht erhallen. Zwota. Ein Fall unglaublicher Milch- pantscherei ist von der Klingenthaler Polizei behörde der Staatsanwaltschaft angezeigl worden. Die Milchhändlenn P. aus Zwota hatte die Milch derart gewässert, daß, wie die Untersuchung durch den Nahrungsmittel chemiker ergeben hat, ans einen Liter Milch annähernd etwa drei Liter Wasser zugesetzt worden sind,