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Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: Vierteljahr^'. 1,20 IRK. frei ins tzaus. Ün : ' 'tsstelle abgeholt 1 MK. ' zcne Nummer 10 Pfg. Erso Dienstag, Donnerstag unö 'benü Nachmittag. Unterkalw' §5- und Blireigeblatt Nnzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren Raum 15 pfg. Reklamen Sie einspaltige Petit- zeile oäer Seren Raum 30 pfg. Rei belangreichen kusträgen u.wieöer- holungen entsprechender Rabatt. Mit u erscheinenüer Sonntagsbeilage Mustrie Unterhaltungsblatt-, sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felü un arten" unö „Deutsche Moöe unö hanöarbeit". Druck u.. Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Oltrilla. Nnn ; or 8 Mittwoch, den O- Januar W6 s5. Jahrgang Neuestes vom Tage. -- Die erste Bresche in den Wall, der Uns umringen und erdrücken sollte, ist ge schlagen: König Nikita, der Herrscher der Schwarzen Berge, hat Oesterreich um Frieden gebeten. Es ist der schwächste unter unseren Feinden, der jetzt an uns und unsere Waffengenossen herantritt, um als Besiegter Frieden zu erlangen. Aber indem es den Frieden anbot in einer Stunde schwerer Niederlagen, erklärte Montenegro nicht nur, daß sein Kampf hoffnungslos sei, sondern es zog zugleich vor aller Welt den härtesten und grausamsten L luß aus dem, was bisher geschah: U - re Bundesgenossen, so sagen die Männer Schwarzen Berge, haben uns verkauf: aten. Sie ließen uns ver ¬ gehen r ten, und lieber vertrauen wir auf :t unserer Feinde, als auf das W ^sprechen und die Hilfe Unserer > So mögen wir vielleicht Noch d.. unseres Volkes retten. Sonst aber Belgiens, ist uns Serbiens Schicksal ge. — In Mom ' . o in starke Kälte und Schneefall ein etreten, die iür die Hilssarmeen lm Karstgeb..§' l. . g: sicheren be deutet als Nlkrtas Armee selbst. Schaer fall und Kälte erschweren die Verfolgung und den Nachschub, wodurch das Vordringen unserer Truppen verlangsamt wird. Die Truppen leiden unter den Wetterunbilden, aber ihre Opferwilligkeit und Ausdauer haben doch in den letzten 24 Stunden manche wertvollen Erfolge erzielt. Spizza und Putomore wurden von den entlang dec Adriaküste ent« sandten Kolottnen besetzt. Unsere Truppen bedrohen damit den wichligsten Hafen Mon tenegros, Antivari. Die einzige schmalspurige Bahnlinie des Landes, die Linie Antivari Virpazar ist auch bedroht, wodurch das Land von Italien gänzlich abgeschnitten wird. Hauptmann Karl KarUs, der .mit mohamme danischen Freiwilligen und Egerländer Land sturm die Lowlschenspitze als erster besetzt hat war vor dem Krieg im Nuhestand. Während des Krieges war er Stationsoffizier in Theodo und meldete sich freiwillig zn dieser Unternehmung. Wie überraschend unser An griff nach Cetinje vorgetragen wurde,- gebt daraus hervor, daß ein gaozes Arseual Mon tenegros rn Cclime ei beutet wurde. 154 alle und neue Geschütze, 10000 Gewehre, 10 Maschinengewehre, viel Munition uno Kriegs material wurde in Nikitas Hauptstadt er beutet, wodurch unsere Beute in Montenegro auf 200 Geschütze wuchs. 300 Gefangene wurden Angebracht. Der Rückzug der mon tenegrinischen Truppen ans Cetinje war voll ständig regellos. Amtl.^er CeU. Bekanntmachung. Donnerstag, den 20. dr M findet für den hiesigen Ort die Verteilung der Kleie statt. Verteilungslokal: Bahnhof Ottendorf. Der Zentner Kleie kostet 7,60 Mark. Ottcndorf-Moritzdorf, am 18. Januar 1916. Der Gemeindevorstand. Zufolge amtshauptmannschaftlicher Verfügung möchten die Landwirte, welche ihren Hafer zur diesjährigen Frühjahrsaussaat nicht verwenden können oder welche nicht über ge nügende Hasermengen verfügen, schon jetzt ihren Bedarf bei Händlern oder Saatgut- wirtschasten sichern. Solange die Saatgutmenge nicht erhöht worden ist, dürfen nicht mehr als 3 Zentner auf das Hektar ausgesät und demgemäß angekaust werden. Der Verkauf von Saathafer darf nur mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschast erfolgen. Jeder Zukauf von Saathafer ist außerdem binnen 3 Tagen dec Königlichen Amtshaupt- Mannschaft unter Bezeichnung des Verkäufers anzuzeigen. Es wird darauf hingewiesen, daß Saathwer u. a. aus der Saatgutwirtschaft des Gutspächters Bruno Häse, Arnsdorf bezogen werden kann. Ottendorf-Moritzdorf, am 14. Januar 1916. Der Gemeindevorstand. — Die verhältnismäßige Ruhe cn den militärische Vorgängen auf dem östlichen Kriegsschauplätze hat der Bevölkerung Ruß lands Zeit gegeben, darüber nachzudenken, was denn nun weiter werden soll. Neue, nicht minder eruste Fragen sind in den Vorder grund des politischen Interesses getreten. Bul gariens Stellungnahme aus feiten der Mittel mächte hat die Gemüter in Rußland sehr erhitzt. Der böseste Feind hat aber im Innern des Reiches sein Haupt erhoben und bedroht denjenigen Teil der Bevölkerung, der sich bisher vor den Gefahen des Krieges sicher glaubte: Rußland droht eine allgemeine Hungersnot. Die Frage der Lebensmittel- Versorgung hat einen bemw gen en Charakter angenomen und scheint r> hu r Lösung noch weit entfernt. Vielfach achtet man von dec drohenden Hungerst >evolutionäre Aus schreitungen, zu denen ja auch schon an manchem Orten gekon . ist. -- Das Neue W Journal meldet: Aus Saloniki trafen -esigru maßgebenden Stellen verläßliche N chten ein über große Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eng ländern und Franzosen Ein höherer fran zösischer Offizier in Saloniki sprach offen von der Unmcgtichiea eures gemeinsamen Zu- fammenardertens mit den Engländern. — Wie die Voss. Ztg. aus dem Kriegs« prefseauartier meldet, kamen in Beßarabien die Angreifer nicht um einen Schritt weiter. Ihre Gesamtverluste seit Weihnachten be ziffern sich auf 70000 Mann. — Aus Sofia wird oer „B. Z." gemeldet: Zu den Vorgängen im Athener Kriegshafen wird in Sofia an maßgebender Stelle erklärt daß sich Griechenland in einer überaus schwierigen Lage befinde, da es jetzt voll ständig blockiert sei. In Sofia eingetroffene Nachrichten besagen, daß die englisch-fran zösische Flotte nur den täglichen Bedarf an Lebensmitteln für die Bevölkerung ausschiffen täßt In dem am Sonnabend abgehaltenen Kronrat in Athen wurde wegen der erneuten Verletzung der Neutrali ät eine neue Protest note an den Vierverband ausgearbeitet. Ein großer Teil oer Staatsarchive soll nach Larissa in Nordwest Griechenland geschafft worden sein, wohin bei eventueller Gefahr die griechische Hauptstadt verlegt werden soll. Nach einer anderen zuverlässigen Meloung soll auch der Piräus bereits besetzt morden sein. Die Sofioter Regierungstreue be wahren trotz der Vorgänge in Griechenland auch weiterhin Op'imismus. Im Lager der Regierungspartei gibt man der Ueberzeugung Ausdruck, daß die nächste Woche wichtige Er eignisse bringen werde. - Aus Wien wird berichtet: Agenzia Stefani meldet am 14. I. Am 13. 1. torpedierte und versenkte das französische, unsern Seestreitkräften beigegebene Unterseeboot „Foucault" im unteren Adriatischen Meere ein österreichisch-ungarisches Kundschafterschiff Typ „Novara". Da aber die österreichisch ungarische Flotte glücklicherweise in der Lage ist, kein Schiff zu vermissen, so muß an genommen werden, daß die „Foucault" sich geirrt und ein Schiff der Alliierten ver senkt hat. — Die „Voss. Ztg." meldet aus Genf: Eine englische Mitteilung signalisierte in der letzten Woche einen deutschen Fliegerangriff gegen St. Omer im Departement Pas de Calais, der einer Meldung des Lyoner „Nouvelliste" gegen Boulogne-sui mer am Montag stattgefunden hat. Zwei Tauben, die aus dem Innern de» Landes kamen, überflogen nachmittags um 1 Uhr die Stadt und schleuderten acht Bomben in verschiedene Stadtteile. Alle Bomben platzten, töteten mehrere Personen und verwundeten andere schwer. Die Gewalt der Explosion war fürchterlich. Der Schaden ist bedeutend. — Aus Amsterdam wird der „B. Z." zu- folge gemeldet: Die „Morningpost" berichtet aus Rom: Der angesehene Parlamentarier Bifsolati habe geäußert, daß die Eroberung des Lowcen zwar eine neue bittere Pille für die Verbündeten sei, daß für Italien aber die Kohlen- und die Frachtfrage eine viel größere Bedeutung habe. Die Engländer verständen nicht, daß die norditalienischen Fabriken schließen und Tausende von Italienern arbeitslos werden, wenn England nicht Kohlen zu annehmbaren Preisen liefere. Italien werde sonst den Krieg nicht fortführen können. Das Gefühl der Bitterkeit gegen die englische Regierung würde von den Deutschen geschürt werden. Italien habe England um hundert Dampfer für den Kohlen transport gebeten. — Der Korrespondent fügt hinzu, nichts schädige das Ansehen Englands in Italien so sehr wie diese hohen Frachtpreise. Oertttches und Sächsisches. Mtendorf-Äkrilla, <8. Januar -- Abgabe von gedrucktem ZeitungS- papier. Der Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz bittet, einem ihm aus- gesprochenen Wunsche der stellvertretenden Militär-Intendanturen des 12. und 19. Armeekorps folgend, gedrucktes ZeilungS- papier. daS sich fast in jedem Haushalte in größerer Menge findet oder gesammelt werden kann, den Abnahmestellen des 12. Armeekorps, Dresden-N, Hansastraße 2, und des 19. Armeekorps, Leipzig Gohlis, Artilleriekaserne, zuzuführen und zwar bis zum Ende dieses Monats. Da das ge druckte Zeitungspapicr ein wertvoller Ersatz für Lagerstroh ist, auch u. U. zur Her stellung von Decken und dergleichen Ver wendung finden kann, so kommt diese Papiersammlung unseren braven Feld- grauen unmittelbar zugute. Deshalb kann auch erhofft werden, daß die ob ge Bilte llseilige Beachtung finden und jeder die kleine Mühe aus sich nehmen wird, im Interesse unserer braven Truppen ge druckt s Papier -- jeglicher Art — zn sammeln und eS dann der vo genannten Sammclslelie zu üb-rmiuein - Der Krieg und die sächsische Eisen bahn. Bis zum Jahresschlüsse 19l5 sind bei der sächsi'chen Siaatsbahnverwaltung 683 Beamte und Bedienstete ausgezeichnet worden. Es wurden verliehen das Eiserne Kreuz 1. Klaffe einmal und 2. Klaffe 335 mal, Das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Albrechtsorden mit Schwertern erhielten 7 die 2. Klasstz desselben Ordens 28, daS Albrechtskreuz mit Schwertern 19, die silberne MtlUär-St.-HeinrtchS-Medatlle 11, das Ehrenkreuz mit Schwertern 1, die Frtedrich-August-Medaille in Silber 79, in Bronze 156, die österreichische silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe 7, das bayerische Militär-Verdienstkreuz 3. Klaffe mit Schwertern 4, die Herzog!. Sachs.-Altenb. Tapferkeitsmedaill« 12, andere Kriegs auszeichnungen 12. —K5. Beteiligung der sächsischen Industrie an Heereslieferungen, Infolge vielfacher Bemerkungen in Angebotschreiben und der in den beteiligten Kreisen herrschenden An sicht, daß die Industrie, daS Gewerbe und der legitime Handel in den Bundesstaaten zu den Heereslieservngen für das preußische Kontingent nicht genügend nach ihrer Leistungsfähigkeit herangezogen würden, hat sich die Train-Depot-Jnspektion in Berlin als die vergebende Zentralstelle für Truppen- und Tranifeldgerät im Bereiche der preußischen Heeresverwaltung veranlaßt gesehen, unter anderem auch an die sächsische Regierung die Mitteilung gelangen zu lassen, daß sie von jeher bemüht gewesen iei, nicht nur Industrie, Gewerbe und Handel dcS eignen Landes, sondern auch des Königreichs Sachsen mit Lieferungen zu beauftragen und ihnen entsprechend lohnende Beschäftigung zukommen zu lassen. Zum Nachweis der Richtigkeit dieser Be hauptung hat die genannte Inspektion ziffer: mäßige Nachweise über den Umfang der der sächsischen Industrie übertragenen HeereSlieserungen angeführt. Aus ihnen ergibt sich, daß aus dem Königreich Sachsen in der Zeit vom 2. August 1914 bis zum 31. Oktober 1915 an Feldküchen-Koch- Vorrichtungen, Feldküchen-Fahrgestellen,Bei« karren zu Feldküchen, Fahrzeugen Geschirren und Reitausrüstungen, Woilachs, Gegen ständen aus wasserdichtem Stoff, Hufeisen, Hufnägel, Schraubstollen, Schanzzeug und sonstigem Gerät für über 10600000 Mark bezogen worden sind. Dresden. Welch großes Interesse die gesamte Einwohnerschaft der Eröffnung der Strecke Berlin-Dresden—Wien Belgrad —Konstantinopel entgegenbrachte, läßt sich daraus beurteilen, daß am Sonnabend über 2500 Bahnsteigkarten von der Verwaltung lediglich nur zu diesem Zuge verkauft worden sind. Plauen t. V. Als Betrüger ermittelt und festgenommen wurde hier ein ein beiniger Mann, der sich fälschlich Karl Tröger nannte und oorgab, aus Lange- brück zu stammen, in der Person deS 41 Jahre alten Schneidergesellen Müller auS Tanzflock in Bayern. empfiehlt H. Rühle, Brschhandlg.