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energischen Offensive versuchen zu wollen. Obgleich sie in den letzten Tagen hier bereits empfindliche Niederlagen erlitten haben, so haben sie doch ihre Angriffe nicht nur nicht eingestellt, sondern sie mit erheblichen Kräften erneuert. Der türkische Heeresbericht spricht ausdrücklich von den überlegenen Kräften, die der Feind zwischen den Flüssen Aras und Id gegen die türkischen Stellungen ins Feld führte, ohne jedoch bisher den heldenhaften Widerstand der Türken brechen zu können. — Nach einer Bukarester Drahtung des „Pester Lloyd" wird aus Ungeli gemeldet, daß man dort die Ankunft de» Zaren an der beßarabischen Grenze erwartet. — Der heldenmütige Widerstand, den die türkischen Truppen an der Kaukasusfront dem wiederholten Anstürmen überlegener russischer Streitkräste entgegensetzten, hat dazu geführt daß die Ruffen, wohl die Nutzlosigkeit weitrer Opfer einsehend, ihre Angriffe auf der ganzen Front eingestellt haben. Damit haben die Türken wiederum einen hoch einzuschätzenden Erfolg erreicht, während die Russen eine mehr oder weniger verhüllte Mederlage er litten haben nnd die Zahl ihrer fehl- geschlagenen Offensiven sich wieder um eine vermehrt hat. — Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" veröffentlicht einen Bericht seines Bericht erstatters in Konstantinopel über die von den Türken auf Gallipoli bei den Einschiffung»- gefechten gemachte Beute. Danach erbeuteten die Türken tausend Pferde und Maulesel, 10 brauchbare und 18 unbrauchbare Geschütze, 61 Maschinengewehre, 1400 Gewehre, 21 Munitioaskarren und 40 Geschützwagen, 64000 Kisten Artilleriemunition. 650000 Kisten Jnfanteriemunition, 2055 Bomben, 2500 Jnfanterieschutzhelme, 2200 Zelte, 550 Tragbahren, 9500 Fahrzeuge, 6200 Mäntel, 3500 Stück wollnes Unterzeug, 15550 Kisten Fleischkonservenbüchsen, mehrere hunderttausend Büchsen sonstige Lebensmittel, 280 Automobile 18 Stationen drahtlose T'legraphie, zwei vollkommen ausgerüstete Feldlazarette usw Tue Zahl der Gefangenen beträgt auf eng Uscher Seite 1200, die der Toten 3000. — In Mesopotamien scheint es den Eng ländern weiter übel zu ergehen. Ihre Truppen in Kut el Amara sind eingeschloffen und Aussicht auf Entsetzung winkt ihnen an- Icheinend nicht. Ein Reuterbericht weist zwar wieder einmal allerlei Günstiges zu erzählen. Aber die Welt weiß jja nachgerade, was es damit für eine Bewandtnis hat. — Aus Lugano meldet der „Berl. Lokal- Anz.": Die Erklärung des österreichisch- ungarischen Kriegspresseqnartiers, daß das von dem französischen Unterseebsol „Foucault" versenkte Schiff kein österreichisch-ungarisches sei, sondern es sich möglicherweise um ein Amtlicher Teil. Butterverkauf. Nächsten Freitag, den 21. dss. Mts- gelangt von vormittags 8 Uhr an 1 Zentner Aurlandbutter zum Verkauf. Der Verkauf ist dem hiesigen Konsumverein übertragen worden Anspruch auf Zuteilung von Butter haben mit Ausnahme der Buttererzeuger alle in der hiesigen Gemeinde wohnhaften Personen. Familien mit Kindern wird r/, Psh. und Familien ohne Kinder und einzelnen Personen nur V, Pfd. zugeteilt. Preis pro Psd. 2,70 Mark. VttendorstMoritzdorf, 18. Januar 1916. Der Gemeinöevorftand. Bekanntmachung. Nächsten Sonntag, den 23. dss. Mts. findet von vorm. 11—12 Uhr die Verteilung der Brot-, Butter- und Reismarken in der neuen Schule zu Ottendorf statt. Vtteudorf-Moritzdorf, am 19. Januar 1916. Der Gemeindevorstand. talienisches handele, dürfte vielleicht ihre Be tätigung in dem Untergang de« italienischen Hilfskreuzers „Citta di Palermo" finden, der nach offizieller italienischer Nachricht in der Nähe von San Giovanni di Medua auf eine treibende Mine gestoßen ist. Das Schiff war ein Dampfer mit einem Bruttogehalt von 3450 Tonnen und hatte eine Länge und Breite, die eine Verwechselung mit einem österreichnch-ungarischen Kreuzer de« „Novara"« Typs leicht erklärlich machen würden. — Aus London wird berichtet: „Daily Chroniele" berichtet aus Athen: Eine neue Abteilung französischer Marinesoldaten ist zur Verstärkung der Besatzung auf Korfu gelandet worden. Auf der Insel wurden bisher nur Verwundete und zwanzig serbische Soldaten ausgeschifft. Die seit mehreren Tagen er wartete Ankunft des serbischen Kronprinzen erfolgt am 15. Januar. Er nahm mit sechzig Offizieren des serbischen Generalstabes im Achilleion Wohnung. Ein Transport serbischer Soldaten, der auf Korfu ankam, wurde nach der gegenüberliegenden Insel ge bracht. Französische und andere Pressevertreter sind bisher von dem französischen Gouverneur der Insel nicht zugelaffen worden: Ein lausende Schiffe werdrn aufs genaueste unter sucht. Die Abfahrt ist ohne besondere Er laubnis der französischen Behörde nicht zu lässig. Niemand darf ohne besonderen Er laubnisschein an Land gehen oder von Korfu abreisen. — Der „Franks. Ztg." zufolge wird aus Konstantinopel gemeldet: Der erste Balkan zug ist am 17. Januar abends mit einer halbstündige» Verspätung bei prachtvollem Wetter hier angekommen. Schon auf den zahlreichen Vorortstationen hatte sich eine zahlreiche Volksmenge versammelt, die den Ankommenden stürmische Ovationen bereitete. Der Bahnhof in Konstantinnpel war festlich geschmückt. Es waren viele Regierung» Mitglieder, an der Spitze der Minister des Innern, Talaat Bey, der Wali von Kon« stantinpel, der Präsident der Kammer und de» Senats, Hunderte von türkischen, deutschen und österreichisch-ungarischen Offizieren, ferner der Flottenchef, Admiral Souchon mit seinem Stabe, die Mitglieder der deutschen und der österreichisch ungarischen Botschaft, sowie ein nach vielen Tausenden zählendes Publikum erschienen. Um er den Klängen des Sultan marsche» fuhr der Zug in den Bahnhof ein. OertlicheS und Lächfische». Ottendorf-Okrilla, Lo. Januar Ht6. — Am vergangenen Dienstag sand im Gasthof zum goldenen Ring eine Ver sammlung des OrtSvereinS statt, bei der man von einem guten Besuch sprechen konnte AIS Hauptpunkt der ganzen Ver- ammlung kam die Schaffung eines Helden- Haines für unsere Krieger sowie die An gelegenheit inbetreff Heimatdank infrage. Nachdem die für Schaffung eines Heiden hains gewählte Kommission ihren Bericht erstattet, wurde nach fast zu reichlicher Aus- spräche die Kommission ersucht, für rin weiteres Wirken und Zusammenarbeiten mit der Kommission des Militärvereins Sorge zu tragen. Dem Hetmatdank trat der Ortsverein als korporatives Mitglied mit einer Jahressteuer von 10 Mark bei, doch wurde daraus hingewiesen, daß in An betracht des guten Zweckes jedes Mitglied als Etnzelmttglied beitreten möge. Herr Schuldirektor Endler erklärte sich in dieser Angelegenheit bereit mit Auskunft über die Zwecke und Ziele des Heimatdank zu dienen. Aus den Ergebnissen der Neujahrs- ablösung konnte der Gemeindediakonie Neuestes vom Tage. — In Nisch, der alten Hsuptstadt Serbiens fand am Dienstag mittag eine Zusammen kunft zwischen Kaiser Wilhelm und Zar Ferdinand statt. — Obgleich bereit« vor mehreren Wochen mit dem bei der Entente nun einmal üblichen Tamtam das Bevorstehen einer großen eng- lisch.sranzösischen Lastoffensive verkündet wurde scheint es um die feindliche Luftflotte doch herzlich schlecht bestellt zu sein. Das geht einmal aus den lebhaften Klagen hervor, die in Frankreich selbst ständig über die Mängel des französischen Luftschiffwesens erhoben werden, zum andern aber auch aus den Er folgen, die unsere Flieger saft täglich über Franzosen und Engländer erringen und die in ihrer Häufung nnr aus einer unleugbaren Ueberlegenheit unserer Lu'tflotie und unseres Fliege, korps zu erklären sind. Der letzte Heeresbericht meldet, was bekanntlich gar keine Seltenheit ist, allein die Vernichtuug dreier feindlicher Flugzeuge, und zwar zweier französischer und eines englischen. Die an gekündigte Lustoffensive wird also ebenso wie °ie zu Lande, wohl noch etwas auf sich warten lassen, oder sie dürfte, wie das ja beim Vierverband die Regel zu sein pflegt, LU' spät kommen. — Er ist höchst wehrscheinlich, daß die Franzosen sich in diesen Tagen wieder ein- mal zu einem Vorstoß ausraffen werden und ijnar zu dem Zweck, den üblen Eindruck, den die Waffenstreckung Montenegros im Lande '"uh, einigermaßen zu paralysieren. r Lusibombardement von Metz, da» ü-, ^ " Heeresbericht meldet, schon auf ° » .^^ungen zurückzuführen ist, wird iE?" Ausmachung dieser Begeben- ^1. "keben "Glichen französischen Be- richt ersehen können. Der letzte schweigt sich darüber noch au, und beschränkt sich aus die übliche Aufzählung der kleinen Erfolge, ohne die bei unseren Feinden nach der amtlichen Lesart bekanntlich kein Tag vorübergeht. - Daß unsere Truppen sich ihnen bietende Gelegenheit aus nutzen, um einen wenn auch kleinen Fortschritt zu erzielen, zeigt die Meldung, daß eine schwache deutsche Abteilung an der Ysersront vorgedrungen ist und dabei ein Maschinengewehr erbeutet hat. — Der „Franks. Ztg." zufolge wird au» Petersburg gemeldet: Aus Mttgtievern de» Stadtverwaltung wurde ein Räumungskonutee gegründet, das einen Plan für oje Räumung der Hauptstadt, falls es aus Versorgungs gründen nötig sei, aufstellen unv dafür sorgen soll, daß sich keinerlei Zurersende in Peters burg niederlafsett. -- Wie in Beßarabren, so scheinen die Ruffen es auch für Kaukasus nrit einer diesmal infolge weniger Beteiligung nur ein geringerer Reinertrag überwiesen werden. Dresden. Das hiesige Königliche Schöffengericht verurteilte am Dienstag nachmittag den Geschäftsleiter derNahrungS- Mittelabteilung des Warenhauses von -erzfeld. hier, Ernst Rausch, wegen über- mäßiger Preissteigerung -u 150 Mark Seldstraie oder 15 Tagen Gefängnis, sowie >en in Bühlau wohnenden Molkerettnhaber Heinrich Hermann Schmidt wegen Ver chens gegen das Nahrungsmittelgesetz zu 200 Mark Geldstrafe oder 20 Tagen Ge- ängniS. Das Urteil ist zu veröffentlichen. Schmidt lieferte an das Warenhaus unter )er Bezeichnung „Neuschateler Käse" ein Gemisch, das nach dem Gutachten des Professor Vr. Beythien aus Butter, Kar toffelmehl, Ziegenmilch, Schweizerkäse, Salz und Pfeffer bestand und zwar für 20 Pfg. iür 100 Gramm. Dieses Gemisch ist in dem Warenhause als Neuschateler Käse verkauft und für 100 Gramm 30 Pfg. genommen worden. Kötzschenbroda. Am Montagabend beobachteten Wachtposten vom Brückenschutz kommando bei Niederwartha einen etwa 40 jährigen Mann, bekleidet mit Ueber- zieher und niedrigem steifen Hüt, der vom jenseitigen Elbufer gekommen war, sich auffällig am Brückengeländer hin« und herbewegte und schließlich in die Elbe sprang. Ueber seine Persönlichkeit ist bis her nichts bekannt. Ortrand. Zu dem am Montag hier abgehalteuen Wochenschweinemarkte waren 60 Stück Ferkelschweine angefahren. PreiS eineS Ferkels 2u bis 34 Mark. Fert- und Läuferschwetne waren nicht aujgetrieben. Wurzen. Der Stadtrat hat 100 Stück Schweine engekaust und läßt sie schlachten und verpfunden. Die Bewohnerschaft der Stadt erhält dadurch gutes Fleisch und gute Wurst zu wesentlich billigeren Preisen als die Fleischer liefern Crottendorf. In Mittweida-MarkerS- bach fand ein 17 jähriger Bursche in der Nähe der Bahnstrecke eine Patrone, di« er im Stalle der elterlichen Wohnung ent leeren wollte. Dabei entlud sich aber die Patrone und fügte dem jungen Manne schwere Verletzungen zu. An seinem Auf kommen wird gezweifelt. Chemnitz. Für den Nachbarort Erfen schlag wurde ein Rauchverbot für jugend liche Personen unter 17 Zähren erlassen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark belegt. Leipzig. Die hiesigen Straßenbahn« gesellschasteu haben in einer Eingabe an den Rat gebeten, beim Ministerium die Genehmigung zur Erhöhung de- Fahr preises zu befürworten. Der Rat hat sich nicht entschließen können, eine allgemein« Fahrpretserhöhung zu billigen, hat aber angesichts der Schwierigkeiten, init denen die Straßenbahnen während des Krieges zu kämpfen haben, beschlossen, der Großen Leipziger Straßenbahn und der Leipziger Elektrischen >Straßenbahn Preiserhöhung auf die Dauer des Krieges in der Weise zu genehmigen und bei den Königlichen Min sterien zu besürworten, daß auf allen abends 10 Uhr von den Endhaltepunklen abfahrenden Straßenbahnen, die als Nacht« wagen zu kennzeichnen sind, ein Zuschlag von 10 Pfg. erhoben wird. Jauer i. Schles. Hier ist die Wehl« mannsche Ofen- und ApparEabrtk mit ! Maschinen und Fertigfabrikaten größten« teils niederqebrannt. Der Besitzer Wehl« > mann wurde wegen Brandstifung verhaftet Anzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren kaum 15 Pfg. Beltlamen Sie einspaltige Petit zeile oöer öeren kaum 3V pfg, Bei belangreichen Aufträgen u. wieöer- holungen entsprechender Babatt. Druck uns Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrills. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lrotz-Okrills. Nummer 9 Freitag, den 2s. Januar W6 f5. Jahrgang M wöchentlich erscheinenöer Sonntllgsbeiläge »Illustriertes UnterhLltungsblatt", sowie öen LbwechselnS wöchentlich erscheinenüen illustrierten Beilagen «Felü unö Sarten" unö »Deutsche Moöe unö hänSärbeit". Ottendorfer Zeitung Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,20 Mll. frei ins Haus. An Ser üeschäftsstelle rbgeholt 1 Mk. Linzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö SonnabcnS Nachmittag. Unteckattungs- und BnieMblätt