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1 Bezugs-Preis: » j vierteljährlich 1,2O I7ik. frei ins ßaus.j sün öer üeschäftsstelle sbgeholt 1 Mk.! Einzelne Nummer tv pfg. j «Erscheint Dienstag, Donnerstag unöfl j 5on:: ab c nöll achmi ttLg. l Unterdaltuugs- und ^nreigeblgtt Anzeigen-Preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Baum 18 pfg. Bekamen Sie einspaltige pctit- zeile oöer Seren Naum 3ll Pfg. Bei belangreichen Aufträgen u. wieöer- holungen entsprechender Babatt. M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen „Felö unü Larten" unö „Deutsche Moüe unö hanöarbeit". Druck unS Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla.Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, 6roß-Okrilla. Nummer 3H ^onutatz, den sy. Nlärz W6 f5. Jahrgang ris^krerrek» nutzten, werden von ihnen jetzt nur vereinzelte MislOM. Kirchennachrichten. Sonntag, den 19. März 1916. Otlendorf-Okrilla. Vorm. 1/210 Uhr Predigtgottesdienst. Herr Pfarrer Schubert-Langebrück. wird es auch an dieser Stelle über kurz oder lang zu größeren Operationen kommen. — Die Agence Havas meldet: Divisions general Roques ist zum Kriegsminister an stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurück- getretenen Generals Gallieni ernannt worden. — Aus Genf wird dem „B. T." gemeldet: Der frühere französische Genrralijnmus Lacroix schließt sich in einem Artikel im „Temps" Men Fachkritikern an, die den deutschen Hauptangriff von der neugewonnenen Stellung auf dem Mort Homme aus erwarten. Der geringe Raum, den die Franzosen auf dem Mort-Homme Gipfel am Freitag vormittag noch festhielten, besitzt nach dem Kritiker der „DebatS" jetzt einen stark verminderten mili tärischen Wert. Gleichwohl brauche der General nicht die vollständige Preisgabe der westlichen Stellungen vorzubereiten, solange die vom Mort Homme nach Fort Marne führenden Verbindungswege, die ganz vorzügliche Ver- teidigungsmöglrchkeiten bieten, noch unverloren und. Andere Beurteiler zeigen geringeren Optimismus. — Wie man aus den Pariser Blättern ersieht, scheinen diese nicht sonderlich davon erbaut zn sein, daß Portugal nunmehr sich auch in den Weltkrieg hat hineinziehen lassen. Sie geben wie das „Echo de Paris" der Befürchtung Ausdruck, daß es infolge dessen Spanim nicht möglich sein würde, noch lange seine Neutralität aufrecht zu er halten. Die „Liberte" weist darauf hin, daß durch das Eingreifen Portugals in den Krieg der überseeische Handel Spaniens besonders empfindlich gestört werden würde. Angesichts des bekannten Nationalhaffes, der zwischen den Portugiesen und Spaniern besteht, könne es keinem Zweifel unterliegen, auf welche Seite sich Spanien schlagen würde. — An der beßarabischen Front herrscht seit einigen Tagen dichter Diebel, welcher durch etngetretenes Tauwetter verursacht wurde. Während früher die Raffen die neblige Witterung zum Heranschleichen be 'ich dann unbedeutende Geplänkel entwickelten. In den letzten Tagen wurden einige Ueber- läufer eingcbracht, welche berichten, daß die russischen Schützengräben infolge der Schnee- chmelze mit Wasser überfüllt sind, daß der Aufenthalt dort fast unmöglich sei und daß ich wegen der schlechten Wege die Ver proviantierung äußerst schwierig gestaltet. Die Hauptbeschäftigung der russischen Front- oldaten ist jetzt die notdürftige Jnstand- etzung der Verbindungen und Verhinderung veiterer Wasseransammlung. In den Schützengräben sind große Schneemassen bis über ein Drittel zusammengeschmolzen. Wenn die warme Witterung weiter anhält, dürfte in sehr kurzer Zeit der Schnee ganz ver- chwundcn sein, dann ist es auch nicht aus geschlossen, daß sich vielleicht noch größere Kämpfe entwickeln. — Die Konstantinopler Beuchterstater des Budapester „Az Est" meldet über die russische Offensive im Kaukasus folgendes: Nach glaubwürdigen Informationen kam die rus sische Offensive im Kaukasus nach dem Fall Erzerum zum Stillstand Diese Eroberung hatte daher strategisch keine Bedeutung. Groß fürst Nikolaus unternahm seine große Opfer fordernd Aktion nur, um die Lage der eng lischen Truppen zu erleichtern die in Mesopo- tamien und im Irak von einer Katastrophe bedroht waren. Dieses Ziel wurde nicht er reicht. Die Schwierigkeiten, die die Türken haben, bestehen auch für die Gegner. Im Irak nnd in Mesopotamien wird der Tigris von den Engländern zu Transportzwecken be nutzt; die Russen hingegen können nur die Straße benutzen. Großfürst Nikolaus unter nahm seine Offensive mit 120 000 Mann. Die Verteidiger verfügten kaum über 40 000 Mann und leisteten trotzdem heldenhaften Widerstand. Die türkischen Verluste betragen in Wirklichkeit einig Tausend Mannund 150 alt Kanonen. Der russischin Armee habe sich kaukasische Armenier, welche morden uns plün dern. In Erzerum haben sie sämtliche Türken meistens Greife und Kinder nieder gemetzelt. Zeichnungen auf die vierte Kriegsanleihe nimmt die Sparkasse Ottendorf-Moritzdvrf entgegen. Für tue Entgegennahme von Zeichnungen ist die Geschäftsstelle der Sparkasse von Sonnabend, den 4. März bis Mittwoch, den 22. März an jedem Werktage von vor mittags 8 bis nachmittags 1 Uhr und von 3 bis 5 Uhr nachmittags geöffnet. Wir bitten unsere Einwohner, ihre Zeichnungen im Interesse unserer Gemeinde bei unserer Sparkasse zu bewirken. Ottendorf-Moritzdorf, am 6. März 1916. Die Sxarkasscn-Verwattung Am Bußtage, den 22. März ist die Sparkasse zur Entgegennahme von Zeichnungen von 10 12 Uhr geöffnet. Lertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, 48. März Mü. — Am morgenden Sonntag veranstaltet dec Turnverein „Jahn" im Gasthof zum schwarzen Roß einen Unterhaltungsabend, zu dessen Besuch auch an dieser Stelle ganz be sonders hingewiesen wird. Außer musikalischen Darbietungen kommen' 2 Theateraufführungen zu denen die Mitglieder schon seit langem rhre Zeit opferten, zum Vortrag. Der Rein ertrag ist zur Beschaffung von Liebesgaben und für den Heimatdank bestimmt. — Vierte Kriegsanleihe. Da der letzte Tag der zur Zeichnung der Kriegsanleihe festgesetzten Frist vom 4. bis 22. März 1916 in Sachfen auf einen Bußtag fällt, hat das Königliche Ministerium des Innern im Einvernehmen mit dem Königlichen Ministerium des Kultus und öffeutl'chen Unterrichts sich damit einverstanden erklärt oaß die sächsischen Zeichnungs- und Ver mittlungsstellen auch am Bußtage, den 22. dieses Monats in der Zeit außerhalb des Gottesdienstes offen gehalten werden. Es empfiehlt sich dringend, wegen des in den letzten Tagen zu erwartenden Andranges dte Zeichnungen sobald als möglich oor- zunehmen und nicht erst auf den letzten ^Tag hiuauszuschieben. --- Einschränkung der Wurstfabrikation. Neuestes vom Tage. — Die Franzosen bemühen sich, ihre ver lorenen Stellungen auf dem „Toten Mann" wiederzugewinnen, aber ihre opferreichen Vor flöße bleiben nach wie vor erfolglos General Petain hat bislang 27 Divisionen, das sind rund 540000 Mann, ins Gefecht gebracht um die Deutschen znrückzudrängen. Aber auch dieser Massenaufwand hat ihm nicht ge holfen Die atembeklemmende Einschnürung Verduns bleibt bestehen und wird planmäßig weitergeführt. In der französischen Presse Mehren sich wieder die besorgten Stimmen, Und nicht nur Clemenceau fordert von Eng land durchgreifende Maßnahmen, die zur Entlastung der fchwer bedrängten Franzosen beitragen sollen- Im „Temps" beklagt sich General Malleterre aufs bitterste über die Mangelnde Unterstützung durch die Engländer. Unruhe, Angst und Zweifel, so meint er, drückten die Stimmung in Frankreich, die ge rade jetzt neuer Erhärtung bedürfe. Viel deutlicher wird Herve: „Die bloße Ein nahme der alten Maasfeste werde für Deutschland einen moralischen Sieg von größter Tragweite und sür uns Franzosen eine kaum wieder gutzumachende Niederlage bedeuten l" — Nicht nur nm Verdun, sondern auch an zahlreichen anderen Stellen der Front herrscht eine andauernd lebhafte Kampftätigkeit. In Flandern steigerte sich die Heftigkeit der Ar tilleriekämpfe in der Gegend von Roye, nord westlich von Noyon, und Ville-aux Bois, nord westlich von Reims. In der Champagne gingen die Franzosen zum Angriff auf unsere Stellungen südlich von St. Souplet und an der Straße von Somme Py—Souain nord westlich bezw. westlich von Perthes vor, aber trotz starker Artillerievorbereitung waren ihre Bemühungen erfolglos. Sie verloren zudem noch 150 Mann an Gefangenen und zwei Maschinengewehre. Im Obcrelsaß, füdl.ch von Niederaspach, gelang es deutschen Patrouillen, in die feindlichen Gräben vor zudringen und Verteidigungsanlagen des Feindes zu zerstören. Allem Anschein nach hinzugezogen waren, infolge eines Antrags der Regierung auf Erstattung eines Gut. achtens dahin ausgesprochen, daß die Be- sch äntung der Wurstfabrikation auf wenige Sorten im allgemeinen Nutzen liege. Man Knigte sich dabei auf folgende Wurstsorten: Blutwurst, Leberwurst, Rotzwurst, Brüh wurst und Sülze (Preßkopf, Schwarten» magen, Sülzwurst). Die örtlichen PreiS- prüfungsstellen sollen außerdem die Be rechtigung haben, die Zahl der zuzulassen-» den Sorten noch weiter zu beschränken, Großdittmannsdorf. Der Fahrer Edwin Zschaschel in der 12. reitenden Ab teilung, Sohn des hiesigen Gutsbesitzers Otto ZschaschA erwarb sich auf dem öst lichen Kriegsschauplätze das Eiserne Kreuz. Dresden. Durch Einbruch sind einem in Blasewitz auf der Tolkewitzer Straße wohnenden Drechslermeister Gegenstände im Werte von 160 Mk. gestohlen worden. Radeburg. Ferkelmarkt. Auftrieb: 79 Stück. Preis eines Ferkels: 35 -50 Mk. Leipzig. Einen bösen Reinfall er lebte dieser Tage der Inhaber eines großen Grünwarenhandels. Der Mann hatte ziemlich beträchtliche Kartoffelvorräte an gehäuft, verweigerte aber in Erwartung eines größeren Gewinnes in Zukunft deren Abgabe an die Kundschaft mit der Be hauptung, ec habe keine Kartoffeln mehr. Die Sache kam heraus, und der Händler mußte das wichtige Nahrungsmittel zum Tagespreise abgeben. Das Publikum, bei dem die schöne Gelegenheit zum Kartoffel- einkauf schnell bekannt wurde, sorgte denn auch für einen lebhaften Geschäftsgang in jenem Laden, bis der Händler schließlich mit gutem Gewissen sagen konnte: „Kar- wffiln ausverkaufl!" Setfersdorf bei Stollberg. In der Nacht zum Freitag brach in dem Gute Friedrich Försters ein Schadenfeuer aus, das mit großer Schnelligkeit um sich griff und in kurzer Zeit das aus vier großen Gebäuden bestehende Gut vollständig in Aiche legte. Trotz des schnellen Eingreifens zahlreicher Feuerwehren wurden leider auch große Vorräte an Getreide ein Raub der Flammen. Nur das Vieh und weniges Mobiliar konnte gerettet werden. Es wird Brandstiftung vermutet. Der Besitzer deS ; Gutes stchr nn Felde. Johanngeorgenstadt. In Bär ringen, Aberiham, Chodau und anderen Orlen wurden Glieder einer weitverzweigten Falschmünzerbande, die falsche Fünfkronen stücke in großen Mengen ausgegeben hatten, verhaftet. Der Allgemeinen Fleischer Zeitung nach hat sich eine in der Reichsprülungsstelle abgehattene Konferenz, zu der auch eine kleinere Abteilungen vorgeschickt, mit welchen Anzahl hervorragender Wurstfabrikanlen Bekanntmachung. Der Königlichen Amtshauptmannschaft stehen 2000 Zentner Getreidcschrot zur Ver fügung, welche für Milchkühe des Bezirks abgegeben werden sollen. Berücksichtigt werden Nur solche Kühe, die gemolken werden. Anträge auf Zuweisung sind bis spätestens 23. dss. Mts- auf dem Gemeindeamt zu stellen. Ottendr-rf-Moritzdorf, am 17. Mürz 1916. Der Gemrindevorstand. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Nächsten Sonntag, den 19. dss. Mts. findet von vorm. 11 — 12 Uhr die Verteilung der Brot- und Buttermarken in der neuen Schule zu Ottendorf statt. Ottendorf-Moritzdorf, am 16. März 1916. Der Gemeindevorstand.