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Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 Mk. frei ins fiaus. In öer Leschäftsstelle abgeholt 1 Mk. Einzelne Nummer 1V pfg. Erschein- Dienstag, Donnerstag unä Lonvabenö Nachmittag. L und Bnreigeblutt Unteckaltungs- Anzeigen-preis: Vie einspaltige Zeile oöer Seren Naum 13 Pfg. Neklamen Sie einspaltige vetit- zeile oöer Seren Naum 30 pfg. Bei belangreichen Nusträgen u. Ivieöer- holungen entsprechender Nabatt. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt', sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen „Felö unö Larten" unö Deutsche Moöe unö hanöarbeit'. Druck unö Verlag von Hermann Nühle, OttenSorf-Okrilla. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, 6rotz-Okrill». Nummer ^9 Freitag, den 6. Oktober W6 ^5. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die noch im Besitze der Einzelnen befindlichen Radfahrbereifungen sind mit Ausnahme derjenigen, für die zur Weiterbenutzung besondere Erlaubnis von der Königlichen Komman dantur Dresden erteilt worden sind, bis spätestens 14. dss. Mts. anzumelden. Anmelde scheine sind im Gemeindeamte erhältlich. Unterlassene und nicht fristgemäß cingereichte An meldungen sind strafbar. Ottendorf-Moritzdorf, am 4. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Futtermittel für Mastschweine. Gegen Gewährung von 5 Zentner Futtermittel (oorzugsweife geschrotene Gerste) ist ein gemästetes schlachtreifes Schwein im Mindestgewicht von 220 Pfund bis spätestens 31. März 1917 abzuliefern Der Preis der Futtermittel beträgt 16—17 Mark pro Zentner. Die Mastbedingungeu liegen im Gemeindeamt während den üblichen Geschästs- stunden zur Einsichtnahme aus. Ottendorf-Moritzdorf, am 4. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Neue-iss vom Tage. — An der Westfront ist der neue Abschnitt der französisch-englischen Offensive an der Somme zu einem wohl nur vorläufigen Ab schuß gelaunt. Die Gegner sind in ihren Heeresberichten selbst verhältnismäßig schweig sam, wohl weil sie einschen, daß die kleinen Grabengewinne, die sie an einzelnen Stellen aufweisen können, tm Zusammenhang mit dem ungeheuren Einsätze an Menschen nicht recht stimmen wollen. Man wird daher wohl sagen dürfen, daß alle gewaltigen An strengungen der letzten Tage für die Fran zosen und Engländer nicht erfolgreich gewesen sind und daß trotz des Zusammenballens von Artillerie und Infanterie die Aussichten der Feinde, umere Lini-.n zu durchbrechen, von Tag zu Tag geringer werden. Wir glauben deshalb auch nicht an das Märchen von einer neuen englischen Armee, das wir in der englischen Presse finden. Vielmehr dürfte es sich dabei um die Ersatzdivisionen handeln, die England über den Kanal schicken mußte, um die großen Lücken in den eigenen For- mationen wieder auszufüllen. — Die Schweizerischen Blätter melden aus Land >n: Die amtlichen englischen Ver luulrsten verzeichnen für den Monat Sep tember die Namen von l 05 649 Mannschaften und Unteroffizier er., sowie von 7652 Offizieren als tot, verwundet oder vermißt. Die Ge samtoerluste der englischen Armee, einschließlich der Kolonialtruppen, betragen nach den amt- lichen Verlustlisten im verflossenen Vierteljahr also vom 1. Juli bis 1. Oktober, das ist seit Beginn dec Somme-Offensive, zusammen 314530 Mannschaften und Unteroffiziere und 13 301 Oisiziere, insgesamt also 327 83 i Offiziere und Mannschaften. Die französischen Verluste seit Beginn der Schlacht an der Somme betragen nach Mitteilungen Briands im Heeresausschuß der sranzösichen Kammer rund 400000 Mann. Danach haben also die Westmächte bisher zusammen rund Millumen Soldaten verbraucht, um die deutsche Lrnie etwas zurnckzudrücken, ohne dabei jedoch die ursprünglichen Ziele, die Orte Bapaume und Peronne, zu erreichen — Der Berichterstatter des Nieuwe Rotter- damschen Eourant meldet aus London: Viele Tausende Londoner Einwohner haben den bei dem letzten Luftangriff hier abgeschossenen Zeppelin in Flammen gehüllt gesehen. Ich wurde von dem gewaltigen Jauchzen aus dem Schlafe geweckt und lief auf dre Straße wo alles hell erleuchtet war. Ich sah das in Flammen gehüllte Luftschiff in einer Ent fernung von 6 bis 7 Meilen schweben und daraus plötzlich zusammenstüizen und zur Erde niederfallen. — Der deutsche Heeresbericht vom 4. Ok tober meldet einen kecken Fliegerstreich. Ober leutnant von Cossel ließ sich von einem Flug zeug, das vom Vizefeldwebel Windisch ge steuert wurde, über die russischen Linien hin- wegtragen und im Rucken der russischen Armee absetzen. Windisch flog zurück. Der Oberleutnant aber wanderte den Bahndamm der Linie Rowno—Brodh entlang und sprengte dis Bahn an mehreren Stellen in die Lust. Nach getanem Werk verbarg er sich wieder an verabredeter Stelle und wurde dort pünkt lich vom Feldwebel Windisch im Flugzeug wieder abgeholt. —- Die „Neva Referma" meldet aus Jwangerod: Die durch das Militärkommando eingeleiteten Nachforschungen nach einer An zahl von Dampfern, die im vorigen Jahre in der Weichsel von den fliehenden Russen versenkt wurden, haben zu einem Erfolge ge führt. Diese Schiffe, die mit Lebensmitteln und Schießbedarf beladen waren, wurden in großer Tiefe in der Nähe der Wiepcez- Münoung gehoben. In einem dieser Schiffe sand man in den Kammern Vorräte von Fleisch und Gemüfekonservenbüchsen. — Die „Frankft. Ztg." erfährt aus Stock holm: Der Wechsel im russischen Ministerium des Inner» wird als Anfang zu weiteren Aenderüngcn und al» wahrscheinlicher Sieg englischen Einflußes betrachtet. Wie eine aus Rußland hier eingetroffene Persönlichkeit berichtet, werden in Petersburg gerüchtweise die sich widelsprechenoen Möglichkeiten einer Militärdiktatur Schumajews, eines Militär präsidiums Chowstows und einer wieder be festigten Stellung Stürmers erörtert. Die Ernennung des mit Miljukow befreundeten Prolopopow gilt als ein Zugeständnis an die demnächst wieder zusammentretende Reichs duma. — Die „Köln. Zeitg." berichtet von der schweizerischen Grenze: Wie die „Peterburger Zeitung" meldet, haben sich die in Peters burg anwesenden Mitglieder der Reichsduma an den Vorsitzenden der Volksvertretung mit der Aufforderung gewandt, er möge die re- gierenden Kreise auf die bedrohliche innere Lage in Rußland aufmerksam machen. Es sei notwendig, unverzüglich eine Reche von Maßnahmen zur Steuerung der Krisis im Jnnerm die namentlich in der Lebensmittel frage brennend geworden sei, zu treffen. Das Auftreten der Reichsvumaabgeordneten erregt überall das größte Aussehen. — Nach der Niederlage der ersten ru mänischen Armee bei Hermannstadt hat die im Raume von Fogaras stehende zweite Armee ihre bisher gegen Nordwesten gerichtete Front mehr nach Westen abgebogen, um die neue Front der Verbündeten anzugreifen Jetzt ist bereits festzustellen, daß die daraus entstandenen Kämpfe für uns einen günstigen Verlauf nehmen. Die Angriffstätigkeit der rumänischen Kolonnen in Siebenbürgen ist außerhalb des erlittenen schweren Schlages auf der ganzen Linie lebendig geworden. Die äußerste linke Flügelgruppe bleibt an der Donau bei Orsova nahe der Grenze wie festgenagelt. Im Cserna-Abschnitte, östlich Orsova und auf den Grenzhöhen nordöstlich Csernaheviz fanden für uns erfolgreiche Kämpfe statt. Beiderseits Petroseny wurden rumänische Angriffe neuerdings abgewiesen. Die Säuberung des Hatszegbergrückens macht gute Fortschritte. — In Siebenbürgen ist nach der Schlacht von Hermannstadt vorerst eine gewisse Ruhe eingetreten, die sich aus der Notwendigkeit der Neugruppierung von Truppenteilen auf beiden Seiten erklären dürfte. Die zweite rumänische Armee, die im Raume von Fo garas bereits zum Angriff übergegangen war diesen aber wieder einstellte, verstärkt sich jetzt offenbar durch Heranziehung von Reserven, ehe sie weiteres unternimmt. Darauf deutet daß nördlich von Fogaras vorfühleude deut sche und österreichisch ungarische Kräfte aut überlegene Verbände stießen, vor denen sie zurückgehen mußten. Im Raume von Her mannstadt scheinen die rumänischen Bataillone die bisher der Gefangennahme entgingen und sich offenbar in den Wäldern gesammelt haben, einen verzweifelten Versuch zu wagen den Uebergang über den Rotenturmpaß zu erzwingen, um zu den Reserven in Rumänien stoßen zu können. Die Angriffsversuche sind jedoch sämtlich an der Wachsamkeit der bayerischen Sperrtruppen gescheitert. Der Uebergang über die Donau südlich von Bukarest und der Einfall der Rumänen in die bulgarische Dobrudscha scheint — wie vorauszusehen — den Urhebern sehr schlecht zu bekommen. Den österreichisch ungarischen Donaumonitoren ist es gelungen, bis Ruhara vorzudringen und die rumänische Ponton brücke zusammenzuschießen. Damit ist den Rumänen zunächst einmal der Rückzug ab- gefchnitten. Interessant ist übrigens, daß die Russen und die Rumänen am Montag auf breiter Front aus der allgemeinen Linie Co badinn—Topraisar —Tuzla in der Dobrudscha vorbrachen, aber gegen die bulgarischen und türkischen Truppen nichts ausrichten konnten. Der Donauübergang bei Ruhara scheint also den Zweck zu verfolgen, der Armee Mackensen m den Rücken zn fallen. Die Wachsamkeit der Unseren bat aber diesen Plan vereitelt. — In Wadso (Norwegen, am Varanger- Fjord) sind am Sonntag 30 Mann von den Besatzungen der Bergener Dampfer Hasnia und Hekla gelandet. Bside Dampfer sind am Sonntag vormittag vor der russischen Küste, etwa 30 Seemeilen von Kiberg ent fernt, von einem deutschen Unterseeboot ver- senkt worden. Die Mannschaften wurden in ihren eigenen Booten durch das Unterseeboot in Sturm und Regen nach dem Varanger- Fjord geschleppt. — Schweizerische Blätter berichten: Der Londoner „Morningpost" zufolge ergaben die dis zum 2ö. September in dreizehn demo kratischen Wahlkreisen der Vereinigten Staaten vorgenommenen Urwahlen vollständige Nieder lagen Wilsons. Deutliches und Sächsisches. Gttendorf.Gkrilla, z. Dktober Wb. — (K. M.) Die Angehörigen nnserer in Feindesland stehenden Soldaten und auch diese selbst, wenn sie auf Urlaub in der Heimat weilen, werden von neuem daran er innert, daß Feldtelegramme, die Urlaub oder Nachurlaub aus irgend welchen Gründen be zwecken, nur dann für die Beförderung in Frage kommen können, wenn die Richtigkeit der Angabe des Telegramms und die Dring lichkeit der Beurlaubung behördlich (z. B. durch Gemeindeamt, Gutsvorsteher, Standes amt, Pfarramt) oder von sonst zuständiger Seite (z. B. durch Krankenhaus, Arzt oder Heimbürgin) beglaubigt ist. — Arbeitsverdienst und Kriegerfamilien unterstützung. Das Ministerium des Innern hat in einer Verordnung — Allgem. A. S. 388 90 5497 Villa. — bestimmt, daß der Arbeitsverdienst aus landwirtschaftlicher Arbeit bis zur Beendigung der Ernte Kriegerfraucn auf die Kriegerfamilienuntcrstützung nicht an- gerechnet werden soll. Diese Bestimmung be zieht sich nicht nnr auf reine Erntearbeiten, sondern auf alle Arbeiten in landwirtschaft lichen Betrieben bis zur tatsächlichen Be endigung der Ernte überhaupt. Insbesondere sind darunter auch Gartenarbeiten, Obst pflücken usw. zu verstehen, soweit sie in solchen Betrieben verrichtet werden, die rein landwirtschaftlichen Betrieben gleichzuachten sind. — Die Sammlungen von Eicheln und Roßkastanien, die für die überaus notwendige Oelgewinuung von großem Werte sind, sind überall im Gange. Bereits vor einiger Zeit sind die Schulen in den Dienst dieser vater ländischen Pflicht getreten und durch die Schulkinder Eicheln und Kastanien fleißig ge sammelt worden. Im Bezirke der Amts- hauptmannschast Dresden-Neustadt sind nun mehr sämtliche Gemeinden des Bezirks ver anlaßt worden, Sammelstellen zu errichten und diese zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Als Sammelstellen werden dieselben Stellen wie sür die Sammlung von Stemobstkernen tätig sein Es ergeht nochmals an die Be völkerung die dringende Bitte, die Sammlung in jeder Weise zu unterstützen. Bärenhecke. Das Eisenbahnunglück, das sich vorigen Mittwoch ber unserem Orte ereignete, dürste noch ein gerichtliches Nach spiel haben. Das Umlegen der Gleise war einem Unternehmer übertragen worden. Der die Arbeilergruppe beaufsichtigende Strecken wärter war auf kurze Zeit verhindert. Vor schrift bei solchen Arbeiten ist: Decken der zeitweilig unfahrbaren Arbeitsstelle durch Korbscheiben. Dies mag versäumt worden sein oder die Scheibe ist zu zeitig entfernt worden, ehe die ausgewechselte Schiene end gültig festgelegt war. Oschatz. Acht Personen hatten sich vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten weil sie ihre Fleischvorräte zu niedrig an gegeben hatten. Die Kommission, welche kontrollierte, stellte größere Fleischvorräte fest. Die festgestellten Mengen bewegten sich zwischen 20 bis 60 Pfund. Die Strafen betrugen 10 bis 60 Mark, drei Personen wurden frei gesprochen. Chemnitz. Durch die Bahnhofspolizei wurde im hiesigen Wartesaal 3. Klaffe ein verdächtig aussehender Mann verhaftet. Es stellte sich heraus, daß es sich um einen steckbrieflich verfolgten 22 jährigen Fleischer- gehilsen aus Niederwiesa handelte, der in den letzten Monaten in einer Reihe sächsischer Ortschaften zahlreiche Einbruchsdiebstähle ver- übt hatte. —— UunMsMsikss Irr vmAleSe»" üvaütätt» « Wei* I-ge« empfiehlt in reichhaltigster Uu««chl SUK,,,