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Bezugs-Preis: - j vierteljährlich t,W VIK. frei ins fiaus.j t3n öer Seschäftsstelle abgeholt 1 INK. t j Einzelne Nummer 1V pfg. j t Erscheint Dienstag, Donnerstag unö! t Lonnabenö llachmittag. I Unterkaltungs- und 6nreigeblcitt Anzeigen-preis: Die einspaltige Zeile oöer Seren kaum 13 Pfg. keklamen Sie einspaltige Petit zeile oöer Seren Naum 3ll pfg. Bei belangreichen Kufträgen u. IvieSer- holungen entsprechender kabatt. Mit wöchentlich erscheinenöer SonntägsbeilAge Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen ^Felö unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö Handarbeit". Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Nummer 92 Freitag, den 4. August ^9^6 verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, 6rotz-Okrill>. ^5. Jahrgang OI_I dies- nicht Personenzug um 5 Minuten zeitiger gelegt werden, um bei der Ankunft 7.18 Uhr in Dresden-Neustadt den ersten Leipziger Früh- Schnellzug ab 7.23 Uhr zu erreichen. Weiter soll auf der Teilstrecke Moritzdors—Dresden- Neustadt ein neuer Personenzug mit Abfahrt gegen 5.41 Uhr vormittags eingelegt werden welcher 6.26 Uhr in Dresden Neustadt und 6.38 Uhr vormittags in Dresden-Hauplbahnhos eintrifft. Endlich soll an Werktagen der jetzt 9 40 Udr abends von Dresden Hauptbahnho! und 9.52 Uhr abends von Dresden-Neustadt ab'ahrende Personenzug nach Königsbrück reichlich eine Stunde später verkehren. Diese Fahrplanänderungen sind zwar noch nicht endgültig festgelegt, sie können aber als für 1. Oktober bevorstehend angenommen werden. — Zur Einschränkung des Fahrradverkehrs schreibt die „Rad Welt": Trotz mehrfacher Bemerkungen scheint noch nicht völlige Klar, heil darüber zu herrschen, daß nur die Gummibereifung, nicht aber das Fahrrad be schlagnahmt und ihre Verwendung verboten Wer irgend eine andere Bereifung (wie Holz Papier, Eisen, Blech oder sonst einen nicht beschlagnahmten Stoff) benutzt, kann mit seinem Fahrrad, ohne einer Erlaubnis zu bedürfen, alle Fahrten nach wie vor unter nehmen. Die Beschlagnahme trifft die ge samte Gummibereifung, gleichviel ob es sich um in ländisches oder ausländisches Fabrikat handelt. Schlauchreifen, also Rennreisen ohne Luftschlauch, sind nicht beschlagnahmt. — Aushebung der Verbrauchsbeschränkung der Kartoffelerzeuger. Das Kriegsernädrungs amt macht darauf aufmerksam, daß die Ver ordnung vom 19. Juni 1916 über die Be chränkung des Kartoffelerzeugers beim Ver brauch von Speisekartoffeln zur Ernährung der Angehörigen seiner Wirtschaft mit dem 31. Juli ihre Geltung verliert. Vom 1. August ab dürfen die Kartoffelerzeuger für sich und ihre Angehörigen Kartoffeln ohne Einschränkung zu Speisezwecken verwenden. Selbstverständlich unterliegt auch dieser Ver brauch nach dem 1. August der Bestimmung, oaß die Landwirte nach wie vor verpflichtet sind, den an sie herantretenden Anforderungen der Kommunalverbände auf Lieferung von Speisekartosseln an Bedarfsverbände nachzu kommen. — Der gesellschaftsfähige Fingerabdruck Was die Kriminalisten schon sert Jahren leider immer vergeblich angestrebt haben, der Krieg hat es spielend erreicht. Der Finger aboruck ist gesellschaftsfähig geworden. War er früher nur in den Verbrechergeschichten heimisch, so hat er jetzt feinen Eintritt in alle Kreise der Gesellschaft erzwungen. Diese Förderung seines Ansehens verdankt er der am 1. August dieses Jahres in Kraft ge tretenen neuen Regelung der Ausstellung von Reisepässen, indem für die Erteilung gewisser Pässe neben der Aufnahme der Person beschreibung und der Einreichung von Licht bildern die Hergabe von Fingerabdrücken und zwar des linken Daumens verlangt wird. Alle die sich m:t dem Fingerabdruckverfahren beschäftigt haben, sind sich längst darüber einig, daß es kein einfacherer und zuverlässigeres Mittel gibt, eine Person wieder zu erkennen, als den Fingerabdruck. Personenbeschreibung und Lichtbild sind nur stümperhafte Wieder erkennungsmittel gegenüber einem Abdrucke der Papillarlinien einer einzigen Fingerspitze Warum also maür- kl- - -... LerMches uns Sächsisches. Gttendorf-Bkrilla, f. August ^ü. darstelle, in Kurdonstellungen verteilen, sondern müßte, einheitlich zusammengesaßt, in großen Gruppen schlagen und dabei auf eine starke Anlehnung an Rußland rechnen. Bukarest wäre gefährdeter als das exzentrisch gelegene Belgrad es gewesen sei. Rumänien müßte also unter Umständen die militärische Rolle Sachsens im siebenjährigen Kriege auf sich nehmen, wenn es .eingriffe und dadurch die deulsch-österreischrschen und bulgarisch tückischen Kräfte auf sich zöge. Der Entschluß los- zuschlagen enthalte daher für Rumänien die größten Gefahren, gleichgültig in welchem Matze seine Streitmacht den Ausgang des Krieges beeinflussen könnte. — Ter „B. Z " zufolge wird aus Kristiania gemeldet: Der in Norsgrund angekommene Kapitän des norwegischen Schiffes „Subra" berichtet: Am 22. Juli tauchte in der Nähe der „Subrach 30 Minuten von ihrem eng lischen Bestimmungshafen entfernt, ein deut sches Unterseeboot auf, In der Nähe der „Subra" befanden sich noch die norwegischen Schifte „Juno" und „Bams" sowie ein schwedisches Schiff. Alle vier wurden, nach dem festgestellt war, daß sie Konterbande- ladung an Bord Hawn, mittels Petroleum und Oel in Brand gesteckt, nachdem der Mannschaft genügend Zeit für ihre Rettung gegeben morden war. Man meint hier, daß in der allernächsten Zeit der Unterseeboots krieg mit gesteigerter Kraft wieder ausgenommen werde. Die neutralen Schiffe begegnen in letzter Zeit immer zahlreicher auftretenden neuen Tauchbooten von ganz ungewöhnlicher Größe. Diese seien im Gegensatz zu früher meist in Gruppen von zweien und dreien zu sammen, auch seien Zeppeline oder Wasser flugzeuge in der Nähe. Baltimore. Tue „Deutschland" hat am 1. August nachmittags ihre Rückreise an getreten. — Die Pariser Ausgabe des „New Jork Herald" berichtet der „B. Z " zufolge aus Baltimore: Ein kleiner britischer Dampfer der am 21. Juli d I. im Hasen von Bal timore ankam und sich nahe der „Deutsch land" vor Anker legte, ließ am Morgen des 25. Juli die Ankerlaue aufziehen und wäre beinahe mit voller Kraft in das Handels- unterseeboot gerannt, wenn nicht der Kapitän des Schleppers „Thomas F. Timins" sich schnell ins Mittet gelegt hätte. Er fuhr dem britischen Damp'er in die Flanke und ver hinderte so den Zusammenstoß mit dem Unter seeboot. wenig folgerichtige Begründung! Auch die Personenbeschreibung und das Lichtbild ist seit Jahren ein wichtiger kriminalpolizeilicher Behelf und trotzdem haben die Leute die Ausnahme der Personenbeschreibung bei Aus stellung von Au.'weispapieren oder die Her- gäbe des Lichtbildes bei der Erteilung von Pässen, Straßenbahnkarten und dergleichen nicht als eine Einbuße ihres Rufes an gesehen. Ist es weniger das Zartgefühl ver letzend, wenn der Lichtbildner für Paßzwecke ein Bild aufnimmt oder wenn ein strenger Polizeibeamter jemand von oben bis unten mustert, die Farde der Haare, der Augen nachsorschend und nach besonderen Kennzeichen fahndend, als wenn ein junges Mädchen, wie solche jetzt vielfach bei der Polizei Ver wendung finden, einen Fingerabdruck abnimmt. Jedenfalls wird der Krieg auch mit diesem Vorurteil aufräumen und dem Fingerabdruck den seiner Bedeutung entsprechenden Platz verschaffen. Selbst die empfindsamste Dame wird sich nicht scheuen dürfen, die Papillar linien ihres zarten linken Daumens der Paß behörde anzuvertrauen. Der Fingerabdruck ist gesellschaftsfähig geworden und wird nun voraussichtlich diese Stellung auch im Frieden behaupten. Klotzsche. Zwei hiesige Fleischergeschäfte mußten auf Grund einer Verordnung des Reichskanzlers zur Feruhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel geschloffen werden. Dresden. Der König hat am 31. Juli folgendes kaiserliches Telegramm erhalten: „Ich freue mich, Dir mitteilen zu können, daß sich die Truppen des 12. (sächsischen) Reservekorps bei den gestrigen schweren Kämpfen ganz besonders ausgezeichnet haben." und darauf an den Kommandeur dieses Korps nachstehendes gedrahtet: „Nachdem Seine Majestät der Kaiser in einem Telegramm mir in ganz besonderer Weise seine Zufriedenheit mit den Leistungen Ihres Korps ausgesprochen haben, ist es mir ein Herzensbedürfnis, Ihrem heldenmütigen Korps meinen wärmsten Dank und meine vollste Anerkennung von stolzer Freude erfüllt aussprechen zu können." Großenhain. Zwei Flugschüler der Fea 6 unternahmen am Dienstag nachmittag einen Flug nach Dresden, wo sie auf dem Vogelwiese-Gelände landeten. Beim Start zum Rückfluge rutschte das Flugzeug in der Kurve ab und kam zum Absturz. Hierbei erlitt der Führer des Flugzeuges, der vor seiner driteu (letzten) Prüfung stehende Flug schüler Tröger aus Leipzig den Tod, während der andere Flugzeuginsasse, Flugzeugschüler Richter aus Lichtenstein Callnberg sich schwere Verletzungen zuzog, doch ist sein Zustand nicht hoffnungslos. Der tödlich Verunglückte war Kranführer von Berns, hat im Grenadier- Regiment Nc. 100 gedient, war Kriegs teilnehmer, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Zittau. Die Goldankausssielle für Zittau Stadt und Land hat jetzt das Ergebnis ihrer bisherigen Ankäufe an die Reichsbank ab- geliesert. Von ungefähr 600 Personen sind Gegenstände im Goldwerte von 12000 Mk. der Goldankaufsstelle käuflich überlasten worden. Neuestes vom Tage. — Nördlich der Somme griff der Feind am Mittwoch abend mit sehr starken Kräften aber vergeblich den Abschnitt von Maurepas bis zur Somme an, nachdem er bereüs am Nachmittag bei einem Teiluniernehmen gegen das Gehöft Mvnacu durch raschen Gegenstoß deutscher Bataillone eine blutige Schlappe erlitten hatte. Auf der Straße Mancourt- Clerp ist er bis zu unserem völlig eln- geebneten Graben vorgedrungen. Die feind lichen Verluste sind wieder erheblich. Südlich der Somme haben sich bei Belloy und bei Estr6es örtliche Kämpfe abgespielt. Rechts der Maas machren mir nordwestlich und west lich des Werkes Thiaumont Fortschritte, ge wannen die Bergnase nordöstlich der Feste Souville und drückten den Feind im Berg- Walde sowie im Lausse-Wäldchen wesentlich zurück. An unvermundeten Gefangenen sind 19 Offiziere, 923 Mann Angebracht und 14 Maschinengewehre geborgen. Englische Pa trouillen, die im Abschnitt Upern Armentiöres besonders tätig waren, wurden überall ab gewiesen. Die feindlichen Fliegerangriffe gegen Ort schaften hinter dem nördlichen Teile unserer Front wurden wiederholt. Von militärischem Schaden ist kaum zu reden. Die Verluste unter der Bevölkerung mehren sich. Wie nachträglich gemeldet wurde, ist in der Nacht zum 31. Juli auch Arlon in Belgien an gegriffen worden. Da» Jesuitenkloster und die Kirche sind getroffen Durch Abwehrfeuer wurden drei feindliche Flugzeuge, und zwar nördlich von Arras, südwestlich von Bapaume Und bei Poziöres, im Luftkampfe eins bei Monthots abgeschosten. Auf dem nördlichen Teile der Ostfront waren keine besonderen Ereignisse. Süd- westlich von Pinsk wiederholten sich die russi schen Unternehmungen beiderseits oes Nobel- Sees mit verstärken Kräften und dehnten sich auch auf die Gegend von Lubieszow am Stvchod aus Sie wurden glatt abgewehu. Mehrfache Angriffe im StochodBogen nord östlich der .Bahn Äowel - Rowno brachen be reits im Sperrfeuer vollkommen zusammen. Immer wieder lief ver Gegner ohne Rücksicht auf feine großen Menschenverlnste gegen unsere Slellnngen zwischen Witoniez und Turya an alle seine Anstrengungen blieben erfolglos. — In einer Betrachtung der Kriegslage betont der Berner „Buno", daß die Bulgaren im Besitz der inneren Linien, eine bedeutende Zentralstellung innehätten, die wichtig sei, wenn Rumänien aus seiner Neutralität yeraustreten sollte Von drei Seiten umfaßt liege Rumänien dem konzentrischen Angriffe Amtlicher Teil. Vrennspiritus. Die Brennspiritus-BezugSmarken für den Monat August können von Donnerstag, den 3. dss. Mts. an im Gemeindeamts (Kaffenverwaltung) entnommen werden. Die Abgabe von Spiritusmarken erfolgt nur an »nutzer emittelre Personen, die Spiritus zu Beleuchtungs- oder Kochzwecken benötigen und denen ein Ersatzmittel in Elektrizität oder Gas nicht zur Verfügung steht. Als minderbemittelte Personen kann nur angesehen werden, wer nach der jährigen Einkommensteuerschätzung über ein Gesamteinkommen von über 2000 Mark verfügt. Spiritus ist nur im Konsumverein und bei Herrn Knöfel erhältlich. Ottendorf-Moritzdorf, am 2. August 1916. Der Gemeinderat.