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Ottendorfer Zeitung : 13.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191612137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19161213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19161213
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-12
- Tag 1916-12-13
-
Monat
1916-12
-
Jahr
1916
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.12.1916
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MA ME WM t e n >ppen, able» tet zu Zissen hat. r es kam. nmer ! die chen; eideu das Blick ischen der über »nde, Nein, aus vor- eiNen dem rüber > von n sich um- um , nur i doch Der netts- daß k>n er jedem st, zu eines > üt wenn i von sich w ge- ) also r die Plan, einzu- darf diesen l die l los- dem chen rnoch r be- zu- g des sind ver- öber , die ersten neral- nuds, Par- durch >ansa- durch r und SolkS- ) den aklion eim, durch y d a. n, so ozial- g de»» slalter nnien, viele nissen. itcn hielt E, in s Ee- nister- ndlich stiger, .und Was erficht > und » indes sthlie, die „Ich last," rd in omme ns die > ver- n im stillste d zu- „Em sunden, als angegeben waren. Zwei Landwirte haiien je 500 und 300 Zentner allein ver schwiegen. Umfangreiche Malzverschiebungen. In Nürnberg wurden zwei Agenten sestgenommen, die seit April Malzverschiebungen im großen aus Bayern nach Norddeutschland vorgenommen hatten. In Stadtsteinach konnten noch zwei Waggons Gerste beschlagnahmt werden. Bei einer Reihe auswärts 'wohnender Mithelfer wurden Haussuchungen vorgenommen. Der Mailänder Stadtrat für Frieden. Im Mailänder Siadtrat entstand ein Tumult, als ein Mitglied der liberalen Minderheit sich dem Antrag der sozialistischen Mehrheit zu gunsten einer Friedenskundgebung widersetzte und erklärte, der Friede sei für Italien nur nach einer siegreichen Beendigung des Krieges an nehmbar. Die Versammlung stimmte mit großer Mehrheit für die Friedenskundgebung der sozia listischen Parlamenlsgruppe. Eine Rissenexplosion in Petersburg. In Petersburg fand eine neue Explosion in der Bezirks- und Munitionsfabrik auf der Rasa- tannaja statt. Im Augenblick der Katastrophe waren in der Fabrik etwa 1000 Personen tätig, die anscheinend alle getötet sind. Die Muni tionsfabrik ist durch die Explosion vollständig vernichtet worden. Die Erschütterung war der artig stark, daß der Knall in ganz Petersburg gehört wurde, und daß in vielen Häusern die Fensterscheiben eingedrückt wurden. Die Regie rung hat eine strenge Untermchung eingeleilet, da die Ursache der grauenvollen Katastrophe in Dunkel gehüllt ist. Der Handelsattache der russischen Botschaft in Washington hat auf dem Hauptpolizeibnreau angezeigt, daß die Explosion im Hasen von Archangelsk durch Bomben ver ursacht worden sek, die in der Ladung eines Schiffes verborgen worden seien, ehe dieses Amerika verlassen habe. Ein Mann namens Samuel Gatter in Brooklyn wurde unter der Beschuldigung, in die Angelegenheit verwickelt zu sein, verhaftet. GericklskalLe. Vertin. Vor dem Amtsgericht sand eine Vcr- bandlung statt, bei der die Staatsanwaltschaft wegen öffentlicher Beleidigung Strafantrag gestellt halte, weil ein Schneider einen Zahnarzt öffentlich als „Drückeberger" bezeichnete. Der als Bühnenschrist steller bekannte Zahnarzt W. kam mit dem Schneider Rönsch auf dem Kurfürstendamm in Wortwechsel, in dessen Verlauf Rönsch dem Zahnarzt zurief: „Gehen Sie lieber in den Schützengraben, Sie Drücke berger!" W., der als Zahnarzt bereits längere Zeit im Felde stand, meldete den Vorfall der Polizei, und der Staatsanwalt erhob Anttagc. Der An geklagte wurde zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt und dem Zahnarzt die Befugnis zugesprochen, das Urteil zu veröffentlichen. Dresden. Vor dem hiesigen Landgericht hatten sich die KaufmannSsrau Marie Sperling, der Kauf mann Leopold Enget und der Rentner Paul Hohl feld wegen übermäßiger Preissteigerung zu verant worten. Die Sperling, die ihr Fleischsalatgeschäft infolge des Fleischmangels schließen mußte, hatte noch 4357 .Kilogramm Salatöl auf Lager, die sie mit 4,15 Mark cingckaust halte. Sie verkaufte das Ol an Engel mit 8 Mark, der cs mit Hohlfeld als Geldgeber für 11. Mark wciterverkauste. Die Sper ling wurde zu 13 000 Mark Geldstrafe oder einem Jahr Gefängnis, Engel zu 12 000 Mark und zwei Monaten Gefängnis, und Hohlfeld zu drei Monaten Gefängnis und 12 000 Mark Geldstrafe sowie zu dreijährigem Ehrverlust verurteilt. ^Lnä^rrtlekLst im Kriege. Die Beschaffenheit des diesjährige» Saatgutes. Die herrschende Knappheit an Sämereien, namentlich Gras-, Klee- und Gemüse saaten, bringt es mit sich, daß auch die Qualität derselben, insbesondere die Keimfähigkeit, ost mangelhaft ist. In dem Bestreben, den Bedarf nach Möglichkeit zu decken, werden nicht nur alte Lagerbestände aus früheren Ernten in den Handel gebracht, sondern auch Saaten, die ihrer ganzen Beschaffenheit nach in normalen Zeiten kaum marktfähig gewesen wären. Auch was aus dem neutralen Auslande allenfalls noch hereinkommt, ist nicht immer beste Ware. Namentlich überjährigen Saaten begegnet man, er sagte sich, daß es irgendeine Bestimmung geben müsse, die eine solche Ehe aufhob. Und dann? Zu Liese gehen und ihr sagen: Komm, ich bin frei? Nein, dazu war.er eine zu stolze Natur, und den gleichen Stolz fetzte er bei dem Mädchen voraus, das er liebte. So durfte er nicht zu ihr kommen, das wäre demütigend für sie und ihn gewesen. Erst mußte er auf eigenen Füßen stehen, ganz:frei sein — ihr etwas bieten können — und dann? Ja, dann würde er mit ihr sprechen, eher nicht. Noch war er gebunden. Übermorgen sollte die Ernte beginnen; und er war Bauer durch und durch; in dieser Zeit hatte er seine Pflicht zu tun — nicht um der Frau willen, nein, um seiner selbst willen. Er war nicht der Mann danach, um im entscheidenden Augenblick von der Arbeit forizulausen wie ein Fahnenflüchtiger. Erst mußte die Ernte herein, die Frucht seiner Arbeit, - der Lohn seines Schweißes. Und auch wenn das vorüber war, gab es noch etwas, daS ihn hielt. So lange Gesine das Kind er wartete, war fein Platz auf dem Hofe. Das war er seinem eigen Fleisch und Blut schuldig. Eins Weile lag er noch im Bette. Seine Gedanken kehrten zu seiner Mutter zurück, die allein in dem verschlossenen Häuschen am andern Dürfende lag — kalt und starr! Er hatte sie fast vergessen unter den Anstrengungen der letzten Stunde. Der Gedanke peinigte ihn, daß sie so verlassen sei. Zwar fühlte sie nichts und hatte keinen Wunsch mehr. Aber er selbst emp fand ihre Verlassenheit. Da stand er auf und zog sich wieder «m. Durch die warme Sommer- nackt schritt er dahin, bis er vor der halb ver ¬ nicht keimen. dazu. A n i s k u ch e n. (Fortsetzung folgt.) die Alle doch gekommen. ! noch? t Hi LS sie ihm doch vor den ins Gesicht wollte sie sich aufs hohe Pferd Ins Zuchthaus wäre Was wollte er also fallenen Kate stand. Er schloß sie nicht auf. Die Luft da drinnen war ihm zu heiß. Draußen in der lauen Nacht setzte er sich auf die. hölzerne Bank neben der Tür und sah zu den Sternen hinauf, bis ihn der Schlaf überfiel. 19. fühigkeit der Gemüsesämereien zu wünschen übrig. Alles das sind Qbelstäude, mit denen der Landwirt für die kommende Aussaatzeit stark wird rechnen müssen. Sie mahnen jeden falls zu ganz besonderer Vorsicht bei dem An kauf von Sämereien, damit nicht später unan genehme Enttäuschungen die Folge sind. die überhaupt nicht mehr oder so gut wie gar ' Ganz besonders läßt die Keim- Gesine hatte den Jungen wieder zur Ruhe gebracht und sich dann mit ihrer Arbeit hinge setzt. Sie war in der letzten Zeit immer so er regt gewesen; das heiße Bett ließ sie nicht zum Schlafen kommen; so Halts sie sich das lange Ausbleiben angewöhnt. Heute aber kam sie auch nicht zum Nahen. Die Hände zitterten ihr von der nachklingeuden Erregung über die Szene mit Hinnerk. Was hatte sie für eine Todesangst ausgestanden — um sich selbst und ihr Kind. Was sollte nun werden? Wollte er wirklich ihre Ehe scheiden lassen? Gutwillig gab sie ihn nicht frei, nein, ganz gewiß nicht. Damit er hinginge und die Liese heiratete und sie ausurchte ! Das fiel ihr im Traume nicht ein. Aber wenn er zum Gericht ging? Ob er sie wohl zwingen konnte, ihn loszugeben? Das wollte sie doch erst einmal sehen. Gestohlen Halle die alte Hexe doch, und wenn es auch nur der eine Taler gewesen war. Den hatte er ihr freilich wiedergebracht. Aber Diebstahl bleibt Diebstahl. Das wollte Richtern sagen — gerade es ihm sa-en, ihm, der setzte und sie verachtete. 1 Pfund Mehl, für 10 Pfennige Anis, für 10 Pfennige fein geschnittene- Zitronat, Vr Liier Milch, Vz Pfund Kunsthonig, 1 Päckchen Back pulver, nach Belieben einige Mandeln oder Hasel nüsse darunter gerieben, gut rühren in gestrichene Form, 1 Stunde backen. Wasserbiskuit. 6 Eier, V« Pfund Zucker, 3 Eßlöffel Wasser, 200 Gramm Kartoffelmehl, 4 Eßlöffel Mehl, 1 Backpulver. Wasser, Eigelb und Zucker schaumig rühren, die übrigen Zutaten beimischen, zuletzt den Eier schnee, Backpulver mit dem Mehl gut vermengen, nach Belieben kann man dem Kuchen Vanille- oder Zitroneugeschmack geben. Biskuit. 1 Pfund Zucker mit 4 Eiern rühren, dann V- Liter Milch, 2 V, Pfund Mehl, 1 gehäufter Teelöffel Hirschhornsalz und etwas abgeriebcue Zitronenschale dazu, den Teig messerlückendick auSwellen, ausstechen und in mäßiger Hitze backen. Kleine Lebkuchen. 6 Löffel Milch mit 300 Gramm Mehl, 2 bis 3 Eiern, 150 Gramm Zucker, 1 Teelöffel Zimt, ebensoviel Nelken, etwas abgeriebene Zitronenschale und 50 Gramm geriebene Hasel nüsse verarbeiten, messerrückendick auswellen, in längliche Vierecke schneiden und backen (eventuell glasieren). Braune Kräpfchen. Zu V^. Liter Bienenhonig, den man warm werden läßt, fügt man etwas Ingwer und so viel Mehl bei, bis ein dicker Teig entsteht. Man wellt ihn aus und läßt ihn über Nacht an einem kühlen Ort stehen; dann wirkt mau auf 1 Pfund Teig Vs Psund Staubzucker dar unter (nach Belieben Anis) und läßt ihn Wieder stehen, dann gleichmäßig ausgewalzt. Man bäckt die daraus geformten Läckerli im Ofen dunkelgelb. Nach dem Backen müssen sie, noch warm, voneinandergebrochen werden. Willis« u er Ringlein. Vs Liter Wasser wird mit 1 Pfund Zucker zn einem Sirup gekocht, der in einer Schüssel solange gerührt werden muß, bis er erkaltet ist. Dazu kommt abgeriebene Zitronen- und Orangenschale und 1 Pfund Mehl: man formt Ringlein, die man auf ein mit Butter be strichenes Blech setzt. Vor dem Backen läßt man Wasser über die Ringlein laufen und bäckt sie in ziemlicher Hitze. WeihnachLsgeback ohne Butter. Buttergebäck darf dieses Jahr nicht gebacken werden. Butter oder Fett dürfen nur zum Aus streichen der Formen verwendet werden. Man verbrauche nach Möglichkeit Milch pulver. Mehl muß stets mit Kartoffelmehl vermischt werden. Bei Backvorschriften mit mehreren Eiern kann für die Hälfte derselben stets ein guter Eierersatz benutzt werden. Kriegskuchen. 1 Pfund Kriegsmehl, V* Pfund Zucker, Vs Pfund Zitronat, V« Pfund ger. Haselnüsse, 2 Backpulver, 2 Kaffeelöffel Eierersatz, Vs Pfund ger. Schokolade, 1 Kaffeelöffel Kakao und Vr Liter Milch. Kaffeekuchen. 2 Eier werden mit V2 Pfund Zucker gut verrührt, V2 Kaffeelöffel Zimt, 1 Kaffeelöffel gem. Nelken, 1 Kaffeelöffel Kakao sowie 1 Back pulver darunter gemischt, dann fügt man noch Vg Pfund Mehl und 1 Tasse schwarzen Kaffee Um Musguck. Der Zar für die Annexion Galiziens. Wiener Zeitungen erfahren aus verläßlicher Quelle, daß der Zar persönlich für die sofortige Einverleibung der besetzten Gebiete Galiziens und der Bukowina in das russische Reich sei. Die Initiative gehe nicht von den Militär kreisen, sondern von Hoskreiien aus, denen es sich darum handle, einen nachhaltigen Eindruck nicht nur in Rußland, sondern in ganz Europa hervorzurufen. .Nowoje Wremja' begrüßt diesen Plan, zumal Rußland durch die Proklamation des selbständigen Polen eine Einbuße an seinem Ansehen erlitten habe. Mit Bestürzung nehme man wahr, daß die Polenfrage einen großen Zwiespalt in der öffentlichen Meinung Rußlands hervorgerufen habe. Mit aller Energie müsse dem enlgegengearbeitet werden, denn das ganze russische Volk solle eine feste, unerschütterliche Haltung nicht nur den Deutschen, sondern auch den Polen gegenüber einnehmen. Der voni Zaren beabsichtigte Staatsakt verdiene daher auch vom innerpolitischen Standpunkt ans leb haften Anklang, da er, abgesehen von der darin liegenden „gründlichen Abfuhr an die Deutschen und Osterreicher-Ungarn", auch die breiten rmsi- ' tthen Volksmassen von der Notwendigkeit eines weiteren Durchhaltens überzeugen würde. * Italienische Ernährungsphikosophie. Die wachsende Lebensmittelknappheit in Italien, die die Regierung zu strengen Maß nahmen veranlaßt, fördert die sonderbarsten Vorschläge zur Beruhigung des Volkes ans ' Licht. So ist in der ,Nuova Antologia' zu lesen: „Es wäre nötig, das Volk von der Güte und Bekömmlichkeit der Ratschläge Fletchers — der Gesandter der Ver. Staaten in Venedig war —, zu überzeugen, der auf einer Reise nach Japan feststellte, daß die Ja paner durch besseres Kauen von Fleisch mehr Nährwert durch eine kleine Mahlzeit haben, als wir durch eine große. Dadurch, daß sie auch weniger krank sind als die Europäer, sind sie eine würdige Reklame sür gutes Kauen. Fletcher selbst befreite sich durch mäßige Lebensweise und hartnäckiges Kauen von Rheumatismus, Kopf schmerzen und — 30 Pfund. Den „Fletcheris- mus" sollte man auch aufs Trinken ausdehnen." * Die gefährliche Ladung der „Britannie"? Die Untersuchung über den Untergang der „Britannie" ist, wie das „Hamb. Fremdenblatt' erfährt, bereits abgeschlossen. Dis Admiralität weigert sich, einstweilen das Ergebnis bekannt zu geben. Außer Truppen ist auch Ladung an Word gewesen, die auf Veranlassung des eng lischen Geschwaderchefs nach Mudros befördert werden sollte. Die Ursache der Explosion an Bord wird auf diese Ladung zurückgeführt. Mit der „Britannie" sind größere Geldbeträge ver loren gegangen, da auf ihr die Reservedepots der verbündeten Mittelmeerflotte aufbewahrt wurden. * Der Wirtschaftskampf im Stille» Ozean. Die großen japanischen Schiffahrtsgesell schaften haben den vor einiger Zeit eingerichteten Dienst zwischen Ostasien und der Westküste Süd amerikas bedeutend erweitert. Die „Nutsui Bushan Kaisha" in Tokio hat fünf chilenische Dampfer aufgekäust und mit ihnen einen Fracht verkehr nach Südamerika begonnen. Die „Tokyo Kaisen Kaisha" hat ihren Dienst zwischen Hong kong und Coronel in Chile dadurch zu einem regelmäßigen gestaltet, daß sie drei weitere Frachtdampfer auf dieser Linie in Dienst gestellt hat. Die Gesellschaft will die Linie noch weiter ausbanen und von Coronel aus die Schiffe die amerikanische Westküste entlang bis San Fran zisko lausen lassen. Volkswirtschaftliches. Herstellung von Pflaumenmus verboten. Im Sommer dieses Jahres ist viel Pflaumenmus, d. h. ein ohne Zucker stark eingekochtes Mus von Pflaumen in Pnvathaushaitungen und kleineren Beirieden hcrgestellt und zum Teil in den Berkehr gebracht worden- Zum Teil ist cs den Vorräten Zimmern auf. Im weißen Hemdchen stand der Heinrich Siemers auf der Schwelle, mit bloßen Füßchen und die verschlafenen Augen reibend. Mit einem raschen Sprunge war der Bauer bei dem Kinde und hob es empor, ehe Gesine ihm zuvorkommen konnte. Der Knabe legte die Ärmchen um des Mannes Hals und schmiegte sich an den Stiefvater, der immer freundlich gegen das Kind gewesen war. „Papa, nicht Höse sein," sagte er weinerlich. Hinnerk strich dem Kleinen über die hell gelben Löckchen und die runden Backen und sah daun der Frau ins Angesicht, die angstvoll auf ihn und das Kind starrte. „Du hast deinen Jungen lieb, Gesine," sagte «r feierlich. „Gott soll es dir an dem.Knaben lohnen, wenn du in dieser Stunde dis volle Wahrheit sprichst. Wehe dir aber und dem Kinde, wenn du lügst. Gott, der dich hört, treffe dich und den Knaben mit seinem Fluche, wenn du mir jetzt die Wahrheit verschweigst! Gesine, die Wahrheit I Wer war der Dieb?" Da neigte sie in abergläubischer Angst den Kopf und sagte nichts als das eine Wort: „Krischan!" Und daun stürzte sie sich auf den Mann, um ihm mit zitternden Händen das Kind zu entreißen. Er wehrte sie nicht ab, sondern setzte das Kind auf einen Stuhl. „Und jetzt noch ein Wort. Du hast es damals gewußt, als du mich zwangst, dein Mann zu werden?" Sein heißer Atem traf ihr Gesicht, io dicht stand er vor ihr. Aber jetzt, da sie das Kind in Sicherheit wußte, brach der Trotz wieder bei ibr hervor. der Haushaltungen einverlcibt worden, weil es als guter und erfrischender Brotaufstrich gilt. Dagegen ivar nichts cinzmvcndcn, wenn auch der Wunsch der Haushaltungen, sich mehr Pflaumenmus cinznkochcn, als in anderen Jahren, mit dazu beigetragen hat, das; die Marmeladenindnstrie sich nicht io reichlich mit Pflaumen hat entdecken können, wie cs er wünscht gewesen wäre und wie cs an sich bei der guten Pflaume,lernte hätte geschehen können. Es muß daher dafür gesorgt werden, daß die noch vor handenen Pslaumendestände in möglichst gestreckter Form in Brotaufstrich verwandelt werden, es darf nicht mehr das stark eingekochte Pflaumenmus her- gestcllt werden, denn zur Bereitung von Pflaumen mus gehört unverhältnismäßig Vic! Obst. Die RcichsstcUe sür Gemüse und Obst hat demgemäß die gewerbliche Herstellung von Pflaumenmus und zwar sowohl aus frischen Pflaumen, wozu auch Halb- sabrikate (Pulpe) rechnen, wie aus gedörrten Pflaumen verboten. ZU clen Vorgängen m Athen. Athen mit Piräus. In Athen ist es zu ernsten Störungen zwischen den Entenlelruppen und den königstreuen griechischen Soldaten gekommen. Auf beiden Seiten hat cs eine größere Anzahl von Toten und Verwundeten ge geben. Es handelt sich bekanntlich um die Aus lieferung des griechischen Kriegsmaterials, die vom griechischen Militär verweigert wurde. Die Stadt Athen wurde von der im Piräus liegenden Flotte der Verbündeten beschossen, die nicht übel Lust zeigten, ganz Athen mit den ewig denkwürdigen Stätten der Menschheitskultur in Trümmer zu legen. Der Piräus ist die Hafenstadt von Athen, von wo aus die Truppen der Verbündeten in Athen landeten. 'Von Mel -fern. Die Waschcnweinspende im 18. Armee korps. Die beim Weinbau und Weinhandel in der Provinz Rheinhessen sür die kämpfenden Truppen des 18. Armeekorps veranstaltete Sammlung von Flaschenweinen hat ein erfreu liches Ergebnis gezeitigt. Es wurden gespendet 34 595 Maschen, von denen die fünf Kreise der Provinz beigesteuert haben: Mainz 101l3, Alzey 5457, Bingen 4429, Oppenheim 7256 und Worms 7340 Flaschen. Ferner wurden an Bargeld noch rund viertausend Mark ge stiftet, die zur Bestreitung der Unkosten für Verpackung, Versendung usw. dienen sollen. Der Tabakbau in Hesse» und Hessen- Nassau. An der Erscheinung, daß die Zahl der Tabakpflanzer und die Fläche des mit Tabak bebauten Landes im laufenden Jahr in folge der guten Preise in ganz Deutschland zu genommen hat, ist auch das Großherzogium Hessen beteiligt, wo in diesem Jahr von 1019 Tabakpflanzern eins Fläche von 2098 Hektar, das sind rund 140 Hektar mehr als im Vor jahre, bebaut wurde. In Hessen-Nassau betrug die Zahl der Tabakpflanzer 616 bei einer An baufläche von 682 Hektar. In Hessen-Nassa» ist der Zuwachs an Fläche nur gering und be trägt 13,6 Hektar. Die Gesamtzunahme der Fläche im ganzen Reich stellt sich auf rund 3700 Hektar. Seltsame Patrioten. In den Ortschaften Effelder, Jüdenbach, Weitramsdorf, Dörfles, Schweighof und Oettingshausen wurden ins gesamt 8200 Zentner Kartoffeln mehr vorge- „Und wenn es so wäre, was geht es dich an?" fragte sie frech. Er spie vor ihr aus. „Dirne! Elende Dirne, die du einen Mann um sein ganzes Leben betrogen hast. Was es mich angeht, fragst du? Von diesem Augenblick an bist du mein Weib nicht mehr, und ich werde mir meine Freiheit erkämpfen. Deine Lüge hat mich frei gemacht von jeder Pflicht gegen dich. Willst du freiwillig in die Ehescheidung willigen, gut. Sonst werde ich dich vor Gericht zwingen, wenn du dich davor nicht scheust!" Er ließ ihr keine Zeit zur Antwort. Hoch erhobenen Hauptes ging er hinaus. Die Tür fiel krachend hinter ihm ms Schloß. Als er sah, wie eine gebückte Gestalt, die draußen am Schlüssel loch gehorcht hatte, sich rasch austichlete und davon humpelte, wandte er nur verächtlich den Kopf nach der anderen Seite. Was ging ihn Krischan an, der Dieb I Nicht er war es gewesen, der ihm das Schlimme angetan hatte, wenn auch sein Diebstahl dazu die Gelegenheit geboten. Sie allein trug die Schuld, das unselige Weib, von dem er sich jetzt lösen wollte um jeden Preis. Er rief die Magd und den Jungkuecht und hieß sie, fein Bett in der Scheune aufzuschlagen, die jetzt noch leer stand. Es war ihm ganz gleich, daß beide ihn mit verständnislosen Blicken an sahen. Keine Nacht mehr unter demselben Dache mit dieser Frau, das war der Gedanke, der ihn beherrschte. Frei sein! Frei sein! Das war der große, erlösende Wunsch, der jetzt mit siegeswoher Hoffnung in ihm nnilebte. Sie mußte ihn ja i freigebeu — er kannte die Gesetze nicht, aber
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