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Tukunfts-Pkantalren. Aus dem Tagebuch e!ncs Engländers im Jahre 1920. Die Erfolglosigkeit der englischen Kriegführung und der Mangel an Vertrauen in die Regierung geben dem bekannten Feuilletonisten der ,Daily Mailh Twells Brex, Anlaß zu dem folgenden satirischen Artikel in Form englischer Tagebuch blätter aus dem Jahre 1920: „1. Januar. Ein trauriger Morgen. Ich stand den ganzen Tag unbekleidet, da mein ein ziger Anzug ausgebessert werden mußte. Meine Frau kochte die beiden Katzen, die uns ihre Tante gesandt hat, weil die Preise in den Fleischläden von niemand mehr bezahlt werden können. Heute ließ der Schatzkanzler Samuel Montagu wieder eine Erklärung bekanntgeben, daß wir noch mehr sparen müssen, um den Krieg zu gewinnen. Ein Freund erschien zu unserem Katzenessen, aber ich bat ihn aus Sparsamkeits gründen, wieder wegzugehen. Er war sehr traurig. — 22. Januar. Die Kaufleute fahren jetzt in kleinen Booten auf der Themse nach der City, da Automobilbrennstoff teurer ist als ehedem Sekt. Es geht das Gerücht, daß eine Flotte von 100 Zeppelinen Liverpool bombardiert hat. Punkt 12 Uhr traf ich mich mit einem Freund in einem Trinklokal. Alle Lokale werden jetzt erst um 12 Uhr mittags geöffnet und 5 Minuten später wieder geschlossen, was den Krieg wirklich fühlbar macht. Wir speisten und tranken mit .zwei Lords, und die Rechnung betrug zwei Schilling, was uns sehr traurig stimmte. — 26. Januar. Ich sprach mit einem gutunter richteten Oberst, der auf Urlaub herkam. Er erzählte, daß die Deutschen an allen Fronten , zusammen noch 300 Mann haben, und daß wir nur noch trockenes Wetter erwarten, um die feindliche Übermacht mit Erfolg anzugreifen. — > 4. Februar. Heute ging ich in mein Bureau. Ich batte nichts zu tun, als das Formular meiner Einkommensteuer zu unterschreiben. Die Steuer be- , trägt jetzt 15 Schilling auf ein Einkommen von 20 Schilling. Dieser monatliche Betrag soll aber bald erhöht werden. Ich faß in dem un geheizten Bureauraum — die Kohlen kosten jetzt 220 Schilling die Tonne — und gedachte seufzend meines schönen Pelzes, den ich vor zwei Jahren an einen Munitionsarbeiter ver kaufen mußte. Der heutige Generalstabsbericht meldet, daß drei Schiffe gesunken sind und daß die Deutschen eine Linie in Frankreich durch brochen haben. Die ,Daily News' betonen, daß das seit Monaten der mildeste Bericht sei, was zur Hoffnung auf unseren baldigen Sieg berechtige. Ich war sehr erfreut über diese günstigen Nachrichten. — 13. März. Heute war im Parlament ein großer Tag. Asquith und Balfour sprachen, und der Staatssekretär des Kriegsministeriums las fünf Minuten lang von einem bedruckten Papier eine Erklärung über die gegenwärtige Lage ab. Leider erklärte er uns nicht den In halt. Zwei Interpellationen, die behaupteten, daß cs in England noch über 20 geschickte und vernünftige Leute gäbe, machten sich mit Recht lächerlich. Dann wurden einige dumme Vor schläge zur Abwehr der Zeppeline gemacht, worauf der Leiter der Luftkämpse erklärte, daß alles in Ordnung wäre, da die Zeppeline uns kaum mehr als 100 Menschenleben täglich kosten. — 7. April. Ich erwachte um Mitternacht durch einen furchtbaren Lärm. Unser Haus schwankte und wackelte fürchterlich. Wir krochen in den Keller, wo wir Nacht und Tag zu brachten. Es waren neue Zeppelinangriffe. Da die Zensur alle Niederschriften verboten hat, kann ich mein Tagebuch nicht mehr fort setzen ..." Volkswirtschaftliches. Zusammenschluß der deutschen Obstzüchter. In Berlin fanden Verhandlungen von Vertretern des deutschen Ostbaues über den Zusammenschluß der Obstzüchtcr zu gemeinsamen Lieferungen während der diesjährigen Obsternte statt. Den Bericht hier über erstattete der Vorsitzende des Deutschen Pomo- logenvereins Lorgus, der betonte, daß man danach strebe, den Zusammenschluß dauernd zu gestalten. Er warf einen Blick auf den deutschen Obstmarkt, unter Aufbietung stärkster Willenskraft zu jener Aufmerksamkeit zwingen, die sich sopst stets ganz von selbst einstellte. Das Gespräch vorhin hatte ihre Nerven aufgepeitscht. Wie Sturmvögel flatterten die Gedanken verstört hinter ihrer Stirn hin und her. Allein sein! dachte sie inbrünstig. Nichts sehen und nichts hören; sich irgendwo ganz still in eine Ecke setzen. Und dann — was dann werden sollte, wußte sie selbst nicht. Aber , wenn sie nur wenigstens das erst erreicht hätte! Ein gehetzter Ausdruck kam in ihre Augen. Der junge Hausherr blickte im Lause des Gesprächs von Zeit zu Zeit nach ihr hinüber. Nun stand er auf. „So, Herr Oberst," sagte er abschließend. „Jetzt wollen wir uns von Fräulein Brigitte Urlaub geben lasten und unser Gespräch draußen fortseben. Ich muß nämlich aufs Feld. Wir dann auf dem Rückwege gleich mal zur Fohlenkoppel mit heranlahren und haben damit sofort eine praktische Unterlage für Ihre Ideen, die im übrigen gar nicht so absolut aus der Welt liegen." Brigitte dankte ihm mit einem einzigen Blick. „Ich denke, Sie reiten immer hinaus, Herr Grona?" sagte sie, um nicht so gänzlich stumm dazustehen. „Im allgemeinen ja, Fräulein Brigitte. Aber wenn ich in Gesellschaft bin, dann nehme ich den j kleinen Einspänner und fahre in ihm die einzelnen Schlüge ab. Das ist bequemer." „Wirst du dich auch nicht langweilen so allein, Gitti?" fragte der Oberst chevaleresk. DerLtoHgenthiner wies aus das Lücherspind. besten Verhältnisse für die Züchter oft recht un- s befriedigend sind und im Jnicresse einer Hebung der Obfterzeugnng für das deutsche Valk einen solchen, Züfammenschluß dringend wünschenswert machen. , Wenn die letzte Zählung säst 200 Millionen deutscher . Obstbäume ergeben hat, so kann man nur bedauern, > daß die VerwerMngsindustrie und der Großhandel: den deutschen Obstbau nicht mehr herangezogen mW j sich so sehr an das Ausland gewendet haben. Frei lich trage daran auch eine Mitschuld die Entwicklung des deutschen Obstbaues selbst. Der wirtschaftliche Wert des deutschen Obstbaues ist aber jetzt im Kriege so klar hervorgetreten, daß unbedingt eine Wandlung eintreten muß. Die Züchter sollen es nun als ihre dringendste Aufgabe betrachten, alles Obst zu ernten, zweckmäßig zu verarbeiten und sich mit mäßigen Preisen zu begnügen. Zur Erfüllung aller dieser Ausgaben schlägt der Redner die Gründung von Wirkung auf, unsere Verbindungen im nördlichen Teil des Woebre hatte. Unser Angriff gelang von Gebrauchsmusterrcchicn, vor allem für diesem- s gen, die sich auf militärische Ausrüstungsgegcnständs bezieben, Gelegenheit zu einer ganz besonders günstigen und lohnenden Ausnutzung gegeben. Eine allgemeine Verlängerung kann also schon aus diesem Grunds nicht stattfinden, und Ausnahmen für ein zelne Fälle sind naturgemäß undurchführbar. Außer dem aber hat die Allgemeinheit ein erhebliches Interesse daran, baß die mit dem Verfall der Rechte verbundenen Vorteile der Industrie nicht vorenthaltcn werden. Aus diesem Grunde hat auch der Ausschuß des Deutschen Handelstages sich gegen eine Ver längerung der Gebrauchsmusterrechte ausgesprochen. Vcm rmä fern. Opferwilligkeit der Deutsch-Ameri kaner. Die Spenden für die dem Deutschen Kaiser zu widmende „Riesenfahue Vaterland" Tu äen Kämpfen nörÄlicb von Veröun. Im Norden von Verdun haben die Franzosen eine sehr empfindliche Schlappe erlitten. Seit anderthalb Jahren hat der Feind etwa in der Höhe der Dörfer Consenvoye—Azanues sich in Stellungen eingenistet, die im Laufe dieser Zeit mit allen Mitteln der Besestigungskunst ausgebaut wurden. Der Franzose wurde hier angegriffen, weil der Feind von hier aus eine für uns unbequeme Ein- Verkaussvereinigungen vor, als einfachste und schon für die diesjährige Ernte wirkende Organisation, über die eine Hauplstclle gesetzt werden soll. Es werden dadurch ganz besonders die kleinen Züchter erfaßt. Der Zusammenschluß wurde einmütig gut- geheißm. glänzend, denn er stieß in der Breite von reichlich zehn Kilometer, in der er angesetzt war, Ins zu drei Kilometer Diese durch. Die Franzosen hatten sehr erhebliche blutige Verluste und büßten außerdem mehr als 3000 Mann an Gefangenen und zahl reiches Material ein. Keine Verlängerung der Gebranchsmustcr- rcchte infolge des Krieges. Aus den Kreisen der Industrie ist der Wunsch laut geworden, es möchten die erteilten Gebrauchsmusterrechte über die gesetz liche Frist hinaus verlängert werden, weil vielfach infolge des Krieges eine Ausnutzung des erteilten Gebrauchsmusterschutzes nicht möglich wäre. Dem Vernehmen nach dürfte diesen Wünschen nicht Rech nung getragen werden. Denn einmal ist cs nicht zutreffend, daß im allgemeinen der Krieg eine Aus nutzung der Gebrauchsmusterrechte verhindert hat. Der Krieg hat vielmehr sür eine sehr erhebliche Zahl haben einen sehr erfreulichen Fortgang ge nommen. Nachdem dem Kaiser erst kürzlich die erste Nate von 50 000 Mk. überreicht werden konnte, die dann der „Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen" zu geführt wurde, ist nunmehr ein weiterer Betrag von 50 000 Mk. eingegangen. Eine Gedenkhalle in Lützen. In der Feste Lötzen fand die feierliche Eröffnung einer vaterländischen Gedenkhalle statt. Kältcvürkschlag in Westdeutschland. Im Taunus, im Westerwald, im oberhefsischen Berg land und in der Rhön ist ein Källerückschlag eingetreten. Es herrschen sieben bis zehn Grad Kälte. Vielerorts sind auch heftige Schneefälle medergegangeu. Arbeit für die Industrie nach dem Kriege. In einer Versammlung von Kleiu- kaufleuten und Gewerbetreibenden in Mann heim, die sich mit der Gründung von KriegS- kreditkassen beschäftigen, wurde mitgeleilt, daß sich Staatsmiuister v. Bodman in einer Be sprechung mit Vertretern aus dem Klein- und Handwerkshandel dahin ausgesprochen habe, daß die badische Negierung sür viele Millionen Arbeit bereitgestellt habe, deren Durchführung sofort nach Beendigung des Krieges der In dustrie Arbeitsgelegenheit bieten soll, bis Handel und Gewerbe wieder ins richtige Gleis über- gesührt sind. Vei lebendigem Leibe verbrannt ist die Frau des Bergmanns Jung in Neue Glashütte (Elsaß). Als Frau Jung eure mit Petroleumersatz gefüllte Lampe austecken wollte, explodierte diese plötzlich aus noch nicht festgestellter Ursache. Die Flamme ersaßte die Kleider der Frau und setzte sie in Flammen. Arn ganzen Körper brennend, lief sie ins Freie, wo die Nachbarn sich ihrer annahmen und das Feuer zu ersticken suchten. Die Unglückliche hatte bereits so schwere Brand wunden erlitten, daß sie nach kurzer Zeit starb. Wassernot in Prag. Infolge eines Bruches der Druckrohrleitung des Prager Wasser werkes ist die Prager Trinkwasserleitung unter brochen. Die Wassernot ist so groß, daß auch industrielle Betriebe und Vergnügungslokale ge sperrt werden. An der Behebung des Schadens wird Tag und Nacht gearbeitet. L^riegsereignisse. 20. Februar. Am Iserkanal nördlich von Ipern wird eine englische Stellung von den Unsern gestürmt. — Im Osten zersplittert ein russischer Augriff bei Sawitsche in unserm Feuer. — Ju Albanien nehmen auf Seiten der österreichisch-ungarischen Truppen kämpfende Albaniergruppen die Orte Berat, Ljusnia und Pektnj. — Deutsche Marine-Flugzeuge greifen mit Erfolg die englische Küste an. Anlagen, Fabriken, Bahnhöfe in Deal und Lowestoft werden getroffen. Unsere Flugzeuge kehren unbeschädigt zurück. 21. Februar. Englische Angriffe nördlich von Ipern und an der Straße Lens—Arras scheitern. Unsere Flugzeuge greisen mit gutem Erfolg Furnes, Poperinghe, Amiens und Luneville an. — Vor Dünaburg werden russische Vorstöße abgewieseu. — Albanische Abteilungen unter österreichisch-ungarischen ' Offizieren erreichen zwischen Valona und - Durazzo die Adriaküste, Durazzo ist dadurch zu Laude abgeschlossen. 22. Februar. Östlich von Souchcz entreißen die Untern den Franzosen 800 Meter ihrer Stellung und machen über 300 Gefangene. — Ein österreichisch-ungarisches Fluggeschwader greift erfolgreich Anlagen in der Lombardei und in Mailand an. Ein anderes Geschwader bom bardiert die italienische Flugzeugstation und die Hafenanlagen von Desenzano am Gardasee. 23. Februar. Östlich der Maas erobern die Unsern eine von den Franzosen seit andert halb Jahren gehaltene Stellung in der Höhe der Dörfer Consenvoye—Azanues. Die fian- zösische Linie wird in Breite von zehn Kilo metern und drei Kilometern Tiefe eingestoßen. Neben seinen erheblichen blutigen Verlusten büßte der Feind über 3000 Gefangene und zahlreiches Kriegsmaterial ein. Im Ober elsaß werden feindliche Stellungen westlich Heidweiler in Breite von 700 und Tiefe von 400 Meter genommen. Die Unsern machen eine Anzahl Gefangener. — Die österreichisch- ungarischen Truppen werfen den Feind aus seinen Stellungen östlich von Durazzo. — In Santa Cruz kommt das englische Schiff „Westburn" unter deutscher Flagge mit 206 Gesangenen und sieben Mann deutscher Besatzung an. Die „Westburn" und sechs andere Schiffe wurden von der angeblichen „Möwe" erbeutet. 24. Februar. Unsere Ersolge östlich der Maas wachsen. Die Orte Brabant, Haumont und Samogneux sind iu unserer Hand. — Die Italiener und die Truppen Essads wurden vor Durazzo geschlagen und flohen in dis innere Stadt. —» „Dort steht Ihnen genügend Lektüre zur Verfügung, um damit eine gauzc Woche auszu füllen. Vielleicht interessiert es Sie auch, die neuen Gartenanlagen kennen zu lernen, die ich hinten im Park geschaffen Hube. Ich weiß ja, Sie sind eine Blumenfreundin. Und wenn Sie uns ganz besonders erfreuen wollen, daun pflücken Sie einen schönen Strauß für die Mittagstafel. Frauen haben ja darin mehr Geschmack, als wir Männer." Sie umschloß die Hand, die er ihr reichte, mit kräftigem Druck. „Herzlichen Dank für Ihre Fürsorge, Herr Grona. Und seien Sie meinetwegen ganz un besorgt. Ich werde mir schon die Zeit ver treiben." Noch ein paar lustige Abschiedsworte, und dann war sie endlich allein. Sie blieb regungslos stehen, bis sie den Einspänner über die Ausfahrt klappern hörte. Erst da wich das gezwungene Lächeln von ihrem Gesicht. Ein herber Zug kam um den jungen Mund. Langsam ging sie zu dem Sessel, der neben dem Fenster stand. In den setzte sie sich, stützte die Ellenbogen aus die Seitenlehnen, legte den Kopf in die Hände und sah hinaus. Im Park schilpten die Spatzen. Huschende Sonnenstrahlen rannen wie schillernde Eidechsen über die sorgsam gepflegien Fußwege. Irgendwo in der Nähe mußte ein Knecht pflügen. Denn man hörte deutlich, wie er in regelmäßigen Zwischenräumen mit halblautem Zuruf die Pferde antrieb; wie er beim Umwenden mit dem Dengel holz die Erdschollen von de» Messern abstrich. Dann vernahm man auch das Trappeln von Hufen; wahrscheinlich war jemand auf den Hof geritten — wohl der alte Inspektor Klaassen, der hier irgendeine Anordnung zu treffen hatte. Und als sie fetzt den Gärtner draußen im Park mit einem Korbe voll schwarzer Blumenerde Vorbeigehen sah, kam ihr plötzlich die Idee, ihm bei der Arbeit zuzusohen. , Das würde die quälenden Gedanken ein wenig ablenlen. 9. Gerade zwei Schritt war sie gekommen, als sie draußen im Flur das Klirren silberner Sporeurädchen hörte. Ein jäher Schreck durch zuckte sie. Unwillkürlich, verharrte sie, griff sich , mit der Hand nach dem Herzen. Da öffnete sich auch schon die Tür und in ihrem Nahmen stand Hans Scharrehn. Ein Ruck ging durch seinen Körper. Seine Augen öffneten sich weit. Eine Sekunde sahen sie sich an. „Gnädiges Fräulein!" sagte er langsam. Und es klang wie ein drohendes Aufbegehren. „Sie hier?" Damit gab er ihr die Sicherheit zurück. Sie neigte um ein Geringes den Kopf. „Guten Morgen, Graf Scharrehn." Daun lächelte sie. Sie sind ein früher Gast; aber wir waren noch zeitiger; haben Sie um eine gute Stunde geschlagen. Wir — mein Vater und ich." Er nahm die Mütze ab, strich sich mechanisch mit der Hand über die Stirn. Das Staunen wich. Und dann wurde er plötzlich sehr animiert, zog ihre Hand an seine Lippen, begrüßte sie noch nachträglich und schien sich über die Originalität der ganzen Situation sehr zu amüsieren. „Alles andre hätte ich eher erwartet, als Sie jetzt um diese Zeit zu treffen. Ich fürchiele.schon, Tier und Mensch noch im tiefsten Schlafe zu überraschen. Aber wie ich sehe, ist das Tagewerk bereits im vollsten Gange." Und Brigitte Steiurolt hatte dabei das ganz klare Empfinden, als bemühe er sich, irgendeine» ungeheuerlichen Gedanken abzuschütteln, der in ihm aufgestiegen war und ihn noch immer be herrschte. Fast schmerzhaft deutlich emMud sie das. Sie setzten sich. „Kommen Sie geradeswegs von Herzogs- Walde?" erkundigte sie sich. Er wies auf seine Stiefel, die bis zu den Knien hinauf mit einer dicken Staubschicht über zogen waren. „Wir hatten hier in der Gegend Nacht manöver. Die neueste Spezialität unseres ver ehrten Herrn Kommandeurs. Ich genoß dabei den eigenartigen Vorzug, mit einem Pikett von sechs Mann die halbe Nacht im Walde herum irren zu dürfen, um den etwas problematischen ,Feind' zu beobachten. AufkILrungsdienst, nennt man so Ivas auf Deutsch. Um drei Uhr muß ich wieder meinen Zug übernehmen, solange aber hab' ich mir Urlaub herausgeschundem Das Regiment biwakiert jetzt nämlich. Und da ich nicht sonderlich müde war, so benutzte ich die Zeit, um mal nach Roggeuthiu eineu üeiueu Ab stecher zu machen." E<4» »4 (Fortsetzung folgt^