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Ottendorfer Zeitung : 12.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191605124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19160512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19160512
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-12
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.05.1916
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Der neue d-LZootkrieg. ^völksircchtttchcu Grundsätzen Anhalten, Durchsuchen und rung aui Zeigt, dL strebeir-M ohne sims EnglanW innsrhaW schiffe, W GewäsW werde ist bekm^z Vernichter ernslhafieste Be- nerika zu wahren, W^elSkrieg gegen Hcd darunr auch Hui die Handels- Mch gefährdeten UsM geuomntcn E Handelsschiffen, die Banngut Die würdige Antwort, welche unsere Regie- die amerikanische Note gegeben hat, ern befindesjoitWdegksxstflAusgabe ihnen !at, Gewä bedeut ichcn chrcn führen, gestattet. Durch die Lage, in der sich naturc^ä». Kriege ftt droher die Fr Ä sie di! C mit NM? Untere Seestreitkräste sind angewiesen worden, auch innerhalb des Kucgsgebietes Kauffartei- schiffe nicht ohnL A^arnuug und Nejiung der MciMMArAÖsistwgjftnkcn. Ans Schiffe, welche zu eiW>lkMr.^MM)en oder Widerstand leisten, kann nat'.ugcmäß keinerlei An- wendurtg ssWeit/da diese Schiffe durch diese HWWÄElEdas Völkcrrech! ganz offensichtlich in,MwerÄrr „Weise verletzten. Besonders der AWE üNElich freundlicher Handelsschiffe auf UnWerMW ist bisher stets von allen Seiten als eiidMweEVcrstoß gegen das Völkerrecht ange- sehv^Lwl4nt. Mit vollem Recht hat darum auch die detHDuMegierung an die amerikanische das AtjdMAlngerichtet, nun auch von der groß- bryaDAischen Regierung mit allem Nachdruck zu veslMen, das; die völkerrechtlichen Vorschriften auch von den englischen Scestrcitkräftcn und von den englischen Handelsschiffen alsbald befolgt wMMt Wenn die amerikanische Regierung dies ff erreichen sollte, und wenn dadurch der vorylKngland begonnene Bruch der vor dem KrjM ^anerkannten völkerrechtlichen Grundsätze autMohcn werden sollte, dann dürfte der Unter- setwMkrieg keinen Aglaß^ur Klage mehr bringen. ,M^llH^W:,jeÄ^hoffen, daß Amerika die vowWr'MuuWjr, Regierung gestellte Forderung auch^WWmeM"M'mag, und es wird ihr viMWl nM-ischM"fallen, wenn diese mit dem MiWMi auftritt. Weder das deutsche .roHKsL aMriktimsche Volk wollen den Krieg, deitzqs j^xAthare Bölkerringen nur blutiger zu ge- std^Wd perlängern imstande ist. Es liegt jetzt,, an Ugland sich an die völkerrechtlichen GriMsäbt zu Halten und dadurch auch unseren SeeW,Mästen zu ermöglichen, den V-Bootkrieg inEttWcho zu führen, daß er wirtschaftlich in derÄPyeBgM -Form England schädigt, ohne die RechtesidetEtMlÄen und der N'chtkämpser zu veMtrtsudW^tmsW die Folge der neuen Ge- stal^^glftz^ k^Mdtkrieges: Er behält seinen WWysUKMGWegen E„g^ud und berück- si<ÄM^W„^o^rechtlichen Grundsätze. Eug- lano rann nun zeigen, was seine Beteuerungen, das Völkerrecht aufrecht erhalten zu wollen, in WechtfiM bedMen. -tnnv^E s6n * n^f^fTrxüEindruck der Note. .MsiRuSuWashington gemeldet wird, sagte LaHWiDb^ffleutschlands Antwort, daß Jrr- tÜ!W,M»W Ll-Boot-Kriegsführung nicht ge- staWMerden^ könnten. Lansing gibt zu ver- stcyM, oamo« Ver. Staaten vielleicht Dcutjch- laiüi^ ermchcw werden, ihr eine Abschrift der srüKKiLMAhle, die an die ll-Boot-Komman- daAWfWben wurden, zu übermitteln, um sie mitwenursuen Befehlen zu vergleichen. — Eng- lifchb Alittrr meinen, es fei nicht anzunchmcn, daßktWzljW auf weitere Verhandlungen ein gehen werde, außer wenn Deutschland auf un- abävdllliche Weise zu erkennen gebe, daß es enstMMn ist, mit dieser Art Kriegführung auf- zuMey^ Wenn Deutschland die von ihm ge- foMklew" Versprechungen gibt, so würde die ersMKWsetzliche Torpedierung eines Schiffes unEneidlich zmn Abbruch der Beziehungen f Ü lWtl. r: ^exLrrgolä. 18; Roman von H. CourthL-Mahlcr. tF-rts-dung.) ^iWie? Hat Frau von Sterneck die Absicht, riWsolche Stellung auzunchmen?" -^^Jedenfalls weis; ich, daß ihre Vcrmögens- vMältnisse sie dazu nötigen. Sie hat alles vetSoren und wäre in der bedrängtesten Lage, wrnu ihr Neffe, der sie zärtlich liebt, seine schmale Rente nicht mit ihr teilte. Aber für die Dauer geht das nicht an. und Frau von Sterneck «cht schon eine ganze Weile nach einer passen den Stellung. Bis jetzt hat sie noch nichts ge funden, und als ich nun hörte, daß gnädige Komtesse eine solche Dame suchen, da dachte ich an meine frühere Henin. Sie wäre gewiß sehr geeignet für einen solchen Posten, denn sie ist eine sehr kluge und feine Dame. Da hab ich mir nun gedacht, ich könnte vielleicht gnädiger Komtesse und Frau von Sterneck zugleich helfen." „Das ist ja ein prächtiger Zufall, Johanne," rief sie lebhaft. „Sie sind wirtlich ein gutes und kluges Dtädchen. Das läßt sich erwägen. Wie alt ist Frau von Sterneck?" - „Ich denke vierzig bis fünsundvierzig Jahrs, gyiau kann ich es nicht sagen." l „Und sie ist Witwe?" ( «Ja, Herr von Sterneck lebte schon nicht mHr, als ich zu ihr kam." st „Hat sie Kinder?" St „Nein, nur einen früh verwaisten Neffen, d^L sie an Kindes statt zu sich nahm. Er ist der Sohn einer Schwester des Herrn von Die schwedische, norwegische, dänische wie auch die holländische Presse erkennt zum weit aus größten Teile an. daß Deutschland durch feine Note alles getan habe, um einen Konflikt zu vermeiden. Einzelne Blätter geben der Überzeugung Ausdruck, daß Deutschlands Note nicht nur einen Konflikt verhindert, sondern auch Hoffnung auf Frieden gibt, von dem zum ersten Male in einem amtlichen Dokument eines Kriegiührenden gesprochen werde. verschiedene UnegsMchrWen. Deutsche Erfolgs. Die Verdrängung der französischen Ab teilungen von den Nordabhängen der „H öhe 304", dis die jüngste Havasnote von allen Seiten für absolut gesichert erklärte, rief in Paris, wie Schweizer Blätter berichten, schwere Enttäuschung hervor. Wohl wurde von einzelnen Kritikern schon anfangs der Vorwoche auf die mögliche Notwendigkeit einer Umgruppierung in jenem Abschnitt hinge wiesen, in dem die Stärke der deutschen Artillerie furchtbare Lücken in die französischen Besatzungen riß; aber nach halbamtlichen Versicherungen, Petain denke an alles, schmiegen jene Warner. Die Joffrenote vom 7. Mai bestätigt, daß die Deutschen den errungenen, höchst bedeutsamen Vorteil artilleristisch sehr umfangreich auSzunutzen verstanden. -j- Die Vernichtung von „L V". Zu dem Untergang des Luftschiffes „L 7" wird dem,Nieuwe Rotterdamsche Courant' aus Amuiden gemeldet: Amuider Fischereidampfer berichten bei ihrer Ankunft über eins Fahrt englischer Kriegsschiffe in der Nordsee, wobei ein Kampf zwischen den englischen Schiffen und einem Zeppelin statt fand: Am Donnerstag früh gegen 11 Uhr be fand sich ein englisches Geschwader in der Nord see. Plötzlich erschien ein Zeppelin, der auf die Flotte znsteuerte und Bomben abwarf. Das Geschwader ging sehr schnell auseinander. Zwei Schlachtschiffe mit je 3 Schornsteinen nahmen jedoch den Kampf mit dem Zeppelin auf. Von einem der Schiffe wurden kurz nach einander drei Schliffe abgegeben, worauf das Luftschiff schnell in dir Höhe zu kommen ver suchte. Kaum zehn Minuten später stürzte es jedoch unter großen Schwankungen herab in das Meer, wo es bald von englischen Torpedo jägern umringt war. Das Luftschiff ist ver brannt und sank. Nutzlands Kriegskosten. Die Kriegsunkosten Rußlands belaufen sich nach der Darlegung des ,Rußkoje Slowo' bis zum 1. Mai 1916 auf 12 Mlliarden Rubel. Bis zumEndedesJahres1916dürfte diese Summe um weitere 12 Lis 13 Milliarden Rubel ge wachsen sein, so daß die russischeKriegs- schuldbis zum 1. Januar 1917 25 Milliarden Rubel übersteigen wird. Hierzu kommt noch ein Betrag, dessen Höhe bisher noch nicht fest- gestellt werden konnte und der zur Unterstützung der Witwen und Waisen gefallener Soldaten bestimmt ist. Die Serben in Saloniki ohne Artillerie. Der ,Esti Wag' gibt eine Meldung, der Sofioter ,Balkansla Tribuna' aus Saloniki wieder, wonach dort fünf serbische Generale ein trafen, um das Kommando der serbischen Truppen zu übernehmen. Einer der Generale äußerte: „Wir verfügen über keine fchwere Artillerie. Jene schwere Ar tillerie, die uns auf dem Dampfer „Provence" gesandt wurde, ist durch ein deutsches Tauch boot versenkt worden. Ohne schwere Artillerie können wir an dieser Fron! aber keine Ersolge erzielen. Die Marodiu Prava' meldet, daß aus Saloniki ein großer Teil französischer Truppen bereits abtransportiert wurde, der durch Serben ersetzt werden soll. * ' s? ovo Engländer in Kriegsgefangen schaft. Nach amtlichen Londoner Mitteilungen be finden sich 26 800 englische Kriegs Sterneck und wird wohl schon oder bald dreißig! Jahre alt sein. Er studiert in Berlin. Ich glaube, sonst hat sie keine Verwandten." „Also sie ist inr Grunde ganz frei und un abhängig ?" „Gewiß." „Sie würde somit wohl schnell hierher kommen können? Ich müßte sie sehr bald er-' warten dürfen." „Ich glaube, Frau von Sierneck könnte so fort eintreffen." Jutta sah nachdenklich vor sich hin. Nach einer Weile fragte sie weiter: „Ist Frau von Sterneck eine sympathische Erscheinung?" „Ja, sie ist noch immer eine stattliche Dame." „Blond oder brünett?" „Sie hat schwarzes Haar und dunkle Augen und sehr weißen, zarten Teint mit nur wenig Falten im Gesicht." Jutta richtete sich entschlossen auf. „Gut, geben Sie mir die Adresse der Dame. — Ich werde an sie schreiben. Ihre Treue und Anhänglichkeit spricht zu Ihren Gunsten." Johanne knixte. „Gnädige Komtesse sind sehr gütig." Jutta lächelte freundlich. „Tun Sie doch gerade, als hätte ich Ihnen etwas Gutes erwiesen! Aber warten Sie, Johanne — Ihre seltene Treue verdient wirklich Anerkennung." Sie erhob sich und nahm aus ihrer Schmuckschatulle ein goldenes Ketten armband, das sie in der Pension oft getragen hatte. gefangene tn Deutschland, 2 bei den Öster reichern, 449 bei den Bulgaren und 9796 bei den Türken. Deutscher Angriffsgeist. Im Londoner .Evening Standard' schreibt ein Marineiachmann: Viele Engländer werden sich in den letzten Tagen die Frage vorgelegt haben, ob die andauernde Regsamkeit unserer Feinde zu Wasser, in der Luft und aui dem Lande ein Zeichen von Stärke oder Schwäche ist. Die Beantwortung dürfte ihnen um so schwerer fallen, wenn sie sich vergegenwärtigen, was alles ihnen in letzter Zeit mündlich und schriftlich über die völlige militärische, finanzielle und wirtschaftliche Erschöpfung Deutschlands vor gesetzt worden ist. Eins steht jedenfalls fest, daß, wenn ein rasches, kräftiges Zuschlägen bei jeder sich bietenden Gelegenheit den andanernden Besitz von stets bereiter Unternehmungslust männlichen! Selbstvertrauen und Siegeswillen beweist, daß dann Deutschland diese Eigen schaften in hohem Maße besitzt, das erfahren wir täglich aus unseren Zeitungen. Während der letztvergangenen Woche hatten wir Mugzeug- und Zeppelin-, O-Boot- und Krsuzerangriffe, Versuche Waffen zu landen und einen beinahe erfolgreichen Versuch, den Bürgerkrieg in Irland zu entfesseln. Aus allen Fronten Europas sahen wir er neute Tätigkeit, aber auch hier ging die An regung stets vom Feinde aus, und die Der- bandstruppen hatten sich mit der ungeduldig ertragenen Rolls des passiven Widerstandes zu begnügen. Anch die Türken gingen zur Offen sive am Tigris über, überfielen östlich des Suez- Kanals die englischen Vor-Stellungen und warfen sich, angeführt von deutschen Offizieren, den siegreichen Ruffen in Anatolien entgegen. In Osiafiika setzt allerdings General Smuts die Verfolgung energisch fort. Im allgemeinen aber muß gesagt werden, daß sich dir Derbands- truppen nur rühren, wenn sie angegriffen werden. Dann geht es wie in einem Wespen nest zu. Das mag alles strategisch sehr wichtig sein. Wer aber die Augen offen hält, spürt, daß das Volk ansängt, sich einigermaßen zu beunruhigen; es blickt dabei besonders aus die Flotte, die bis jetzt wenig Gelegenheit hatte, sich zu betätigen, und sragt sich, wie es der deutfchen Flotte möglich ist. durch die Nordsee zu kommen und unjerr Küstenstädle zu bombardieren, ohne daß ihr Nahen bemerkt wird. Das und die Ge schicklichkeit der Deutschen, ungehindert zu kom men und zu gehen, bedarf einer Erklärung. Die Nordsee ist ungefähr 200000 Gevicri- meilen groß, und angenommen, daß 2000 Patrouillenboots Dienst tun, hat jedes Boot 100 Geviertmeilen zu bewachen; vorausgesetzt, was natürlich unmöglich ist,, daß alle gleichzeitig draußen sind. ES wird also immer unbewachte Strecken geben und Zeppeline können weithin aufkläre». Dann kommt der Angriff. Sich wieder in Sicherheit bringen, ist nachher eine Sache der Bewachung, der Entfernung und der Schnelligkeit. Besonders letztere ist eine der wichtigsten Faktoren des modernen Seekrieges, und wir dürfen annehmen, daß die Deutschen sür ihre Überfälle nur ihrs raschesten, mindestens 25 Meilen laufenden Schiffe herausbringen. PoLMlcbe KrmälcbW. Deutschland. * Die 15 bulgarischen Abgeord neten, die als Gäste in der Neichshauptstadt weilen, sind mit großer Herzlichkeit empfangen. Bei einem ihnen zu Ehren veranstalteten Fest mahl, bei dem Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein die Hauptansprache hielt, kam eS zu Kundgebungen bundesbrüderlicher Sym pathie. *Das Rcichspostamt geht mit der Absicht um, geeigneten Kriegsteilnehmern, insbesondere Kriegsbeschädigten, die sich auf dem Lande ansiedeln, erledigte oder neu einzmichtende Postagenturen und Posthilfsstellen zu übertragen. Inhaber des Zivilversorgungs „Hier, Johanne, das nehmen Sie zur Be lohnung." Die Zofe wurde dunkelrot und küßte ihrer Herrin die Hand, Tränen in den Augen. Jutta wehrte ihren Dank ab. „Gehen Sie jetzt, Johanne, ich will sogleich schreiben." — Die Zofe blieb draußen vor der Tür stehen und drückte die Hände vor die Augen. „Lieber Gott, hilf nun, daß es kein Unglück gibt! Mir ist so bange. Wenn es nur meiner Komtesse zum Glück ausschlägt, daß Frau von Sterneck hierher kommt." Sie ging in ihr Zimmer, zog den Brief hervor, den sie am Morgen von Frau von Sterlleck erhalten, und las ihn noch einmal durch, um zu erkennen, ob sie alles richtig ge macht. Der Brief enthielt eine genaue In struktion, was Johanne ihrer jungen Herrin sagen sollte, damit sie Fran von Sterneck enga giere. Sie überzeugte sich, daß sie sich genau an die Vorschrift gehalten. Dann verbrannte sie den Brief. Der Zofe war ihr unheimliches Tun schon lange sehr unbehaglich geworden. Am liebsten hätte sie keine Berichte mehr an Frau von Sterneck gesandt. Wer sie fürchtete ihren Zorn — und dann lockte sie auch die Be lohnung. Frau von Sterneck versicherte immer wieder, alles geschähe nur, um Komtesse Jutta vor heimlichen Feinden zu beschützen, und im letzten Briefe schrieb sie, Johanne werde ihres ge heimen Dienstes enthoben sein, sobald Frau von Sterneck als Gesellschaftsdame der Komtesse ' enaaaiert sei. Dann würde sie ibre Belohnung oder des Anftsllungsschems sollen bevorzugt werden. * Wie verlautet, haben in den letzten Tagen in Düsseldorf Beratungen zwischen der Leitung der Reichsbekleidungsstelle und Vertretern der Textilverbände stattgefunden, die sich mit der Frage der Versorgung der minder bemittelten Bevölkerung mit Textil- stoffen für die Zukunft beschäftigten. Hierbei wurde die Mitteilung gemacht, daß demnächst eine Klsiderkarte zur Einführung gelangen soll, und zwar als Anweisung für die minder bemittelte Bevölkerung zum Bezug der not wendigsten Kleider. Engknrrd. * Die Negierung betreibt das Verfahren gegen die gefangenen Irländer mit äußerster Strenge und Schnelligkeit. So ist die polnische Gräfin Marti ewicz zu lebens länglicher Zwangsarbeit verurteilt worden. Zahlreiche Urteile auf Todesstrafe wurden ge fällt, aber in Freiheitsstrafen von verschiedener Dauer umgewandelt. — Sir Roger Case ment, der wegen Hochverrats angeklagt ist, soll ans seinen Geisteszustand untersucht werden. Aralien. *Der Minister des Äußern Sonnino empfing den serbischen Gesandten Ristitsch in langer Unterredung, woraus die Presse schließt, daß die Bedenken Italiens, gegen die serbi schen Adriaansprüche der Gegenstand der Unterredung gewesen ist. -— Die Meldungen von dem begeisterten Empfang Paschitschs in Petersburg haben in Rom großes Unbehagen hervorgerufen, wenngleich einzelne russisch» Blätter beruhigend erklären, das; die Ansprüche Italiens bis zur Narenta von Rußland anerkannt werden. Schweiz. *,Berner Tagwacht' veröffentlicht den Auf ruf der zweiten internationalen s ozia! istis ch en Z i mmerw ald er Ko n- ferenz an die Völker, mit allen Mitteln für eine rasche Beendigung des Krieges zu wirken. Unter den Organisationen, welche ihre Zustimmung zur Zimmerwalder Aktion er teilt haben, werden erwähnt die sozialdemo kratischen Parteien Italiens, der Schweiz, Ru mäniens, Rußlands, Portugals, Amerikas, Liv lands, dis gewerkschaftlichen sozialistischen Minder heiten Frankreichs und Englands, ferner gewisse Paneiorganisationen Litauens, Polens, Schwe dens, Norwegen?, Dänemarks, Hollands und der deutschen SoMldemokraÜr. Schweden. *Die Regierung hat im Reichstag eine Vor lage, beir. eine Spiritus steuer, ein gebracht. Dis daraus sich ergebenden Einnahmen werden auf fünf Millionen Kronen veranschlagt. Die Regierung brachte ferner eine Vorlage auf Erhöhung der MalzftsL^r um zehn Öre ein. Die Einnahmen hieraus werden auf zwei Millionen Kronen veranschlagt. Amerika. Nach einer Reutenneldung Hai der Aposto lische Delegat dem Präsidenten Wilson eine Botschaft des Papstes übergeben; ihr Inhalt ist geheim, aber es verlautet, daß deren Botschaft die Befürchtung eines Bruches zwischen Deutschland und den Der. Staaten toiderspiegele. Asien. * Trotzdem die englische Negierung im Unler- hauss erklärt hat, eS herrsche in Indien voll ständige Ruhe, finden im ganzen Lande immer erneute Aufstände statt. ES heißt sogar, daß seit Dezember vorigen Jahres keine Truppen mehr nach Europa gesandt werden konnten, da sich in einigen Teilen des Landes traurige Vorgänge ereignet hätten, die es geboten erscheinen ließen, mehr europäische Truppen in Indien zu behalten. Diese „traurigen Vorgänge" bestanden in einer Meuterei mehrerer indischer Regimenter, bei der auch englische Offi ziere ums Leben kamen. In vielen Bezirken im Innern haben die Eingeborenen stark unter Hungersnot zu leiden. Die militärischen Männer wurden aus diesen Gegenden zwangsweise fort geführt. Jedenfalls steht fest, daß es mit In diens militärischer Teilnahme am europäischen Kriege vorbei ist. erhalten und könne abreisen, um sich mit ihrem Bräutigam zu vereinen. Trotz dieser Versicherung war Johanne sehr niedergedrückt. Sie wünschte sehnlichst, Ravenau verlassen zu dürfen. Jutta hatte Frau von Sterneck kurz ent schlossen gefragt, ob sie zu ihr kommen wolle. Am nächsten Tage fuhr sis nach Gerlachhausen, um mit Tante Anna die Angelegenheit zu be sprechen. Anch diese kluge Frau fand nichts Befremdliches in dem Angebot. Jedenfalls war eS ein fehr günstiger Zufall, und Johannas Fürsprache konnte man schon gelten lassen, denn Dienstboten pflegen ihre Herrschaften meist sehr genau zu kennen und zu kritisieren. Götz, der bald nach Juttas Ankunft heim- kehrie und sie erfreut begrüßte, war viel zu sehr in ihrem Anblick vertieft, als daß er sonderlich gehört hätte, was die Damen verhandelten. Zwischen ihm und Jutta herrschte jetzt ein eigen tümlicher Ton, eine tastende Unsicherheit und ein unruhiger Wechsel zwischen Zurückhaltung und hervorbrechender Herzlichkeit. Die Zuversicht seiner Mutter hatte Götz wieder Hoffnung gemacht. Aber das durch die Trauerzeit bedingte Warten wurde ihm zur Qual. Immer sehnsüchtiger verlangte er danach, Jutta eine Beichte abzulegen und ihr zu bekennen, wie unaussprechlich lieb er sie habe. Frau von Sterneck antwortet« umgehend und erklärte sich in der liebenswürdigsten Weis» bereit, die sich darbietende Stellung anzunehmen. Einige Briefe wurden noch gewechselt und dann der Termin der Ankunft festgesetzt.
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