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Macherin Okrilla. ndiges An- m über El» jedem Orte eil. Dieses erschienene e auf Vel» Es werden ' rssen, Aus- sierung voll htung von der Land- ld die iin eu „Unser rud Land- ' Anzeiger"' Zweig der bei freier die „Tier- : man nur lr sämtliche aminern, vamn ist tlendorf. er. llbor und mpe. In en Kaffee, ir 2 Per> Tier mvs. uitbkhrlich. lis. Mil iachnahmc. S/"/, r 8pi've. den >3 Kebsen 11 Kälber zusammen ir je SO 10 Mk., lben und Schlacht» endgewicht -70 Mk, ! Schlacht' mdgewicht 65 biS -52 Mk-, »Gtteudorfer Zeitung" ^scheint vlenstag, Donners- und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. durch die Post bezogen >,20 Mark. Annahme von Inseraten bi» vormittag zo Uhr. Inserate werben mit ;o Pf. für die Spaltzeil« berechnet Tabellarischer Satz nach br. sonderem Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle m Äroß-GkriUa. Mr die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Nr. 81. Freitag, den 7. Juli 1905. 4. Jahrgang. Donnerstag, den 6. Juli 1905, abends ^9 Uhr öffentliche Hemeinderatsffhung. vt1snüork-N»r1t«üorL, den 5. Juli 1905 -Der Gemeindevorfland. Vertliches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, 5. Juli zgos. - In Haft genommen wurde am Dienstag » Cunnersdorf ein größerer Schulknabe, der- ^be steht in Verdacht einen dortigen gewerbetreibenden einen größeren Geldbetrag »der 200 Mk. gestohlen zu haben. — Freigesprochen wurde am Mittwoch ">e Verkäuferin welche im hiesigen Konsum »Vorwärts" Waren im Werte von ca. 70 Mk. Wtlvendet hatte. Da sich Zweifel von der Mrechnungsfähigkeit der Angekagten geltend schien, so war eine Untersuchung ihres Weszustandes notwendig und wurde fest- daß die Angeklagte bei Begehung der in einem Zustande krankhafter Geistes- ^irung gehandelt hatte, aus diesen Grunde dünnte das Gericht auf obiges Urteil. -- Das Baden im Freien hat nun allent- ^lben seinen Anfang genommen. Wer aber Kit rechtem Gewinn baden will, der lerne Kimmen. Ein berühmter Arzt sagt: „Das schwimmen ist eine äußerst heilsame Bewegung "^che namentlich die Brust-, Arm- und Bein- Kuslulatur in Anspruch nimmt, die Brust auS- Wg erweitert und beiden Geschlechtern nicht ^dringlich genug empfohlen werden kann. Mu kommt, daß der Schwimmende doppelten MNuß heim Baden empfindet und sich mit Vergnügen einem Element anvertraut, das dem Meschickten zeitlebens gefährlich und furchtbar M.« Und der große Arzt Wilhelm Hufeland Wt in seiner „Makrobiotik" das Schwimmen W Faktor, der geeignet sei, das menschliche Wn zu verlängern. — Ausgabe und Ausstattung der Postkarten- Ms. Die neuen Postkartenblocks der Reichs- ^lt werden etwa Anfang August ausgegeben Wen, sodaß die Reichsdruckerei die er- Werliche Anzahl von Blocks zur Verteilung die Verkehrsanstalten fertiggestellt hat- Die Blocks sind in der einfachsten Weise dadurch ^gestellt, daß an dem Schnitt der beiden Schmalseiten der Karten Leim aufgetragen ist. Vie zehn auf diese Weise vereinigten Karten "ilden so ein widerstandsfähiges Ganzes, sind "der auch leicht und ohne Beschädigung aus- Mnder zu nehmen. In der Tasche auf- Mhrt, behalten sie mehr ihre Festigkeit als ''Wne Karten. Das Geschäft der Uebergabe der Abrechnung zwischen den Postbeamten W durch die neuen Blocks nicht noch weiter 'Wert werden. Die Blocks werden einfach Kit den einzelnen Karten verrechnet. Wenn Glocks als .solche keine Nachfrage finden, können die Postkarten auch einzeln von den Manstalten verkauft werden. Die Blocks Men vielleicht dazu bei, das Publikum mehr bisher daran zu gewöhnen, die Postwert- Mn in größeren oder kleineren Mengen zu Wn, statt sie für jeden einzelnen Fall be- Knders zu entnehmen. Dresden. EinEiskutschcr wurde Dienstag Mgen um 9 Uhr auf der Annenstraße von Wm eigenen Gefährt überfahren und verstarb dem Transport nach dem Friedrichstadter Mnkenhaus. -- Infolge Hitzschlags wurde am Sonntag Zmittag auf einem «Spaziergänge der ^Msnsenbahn-Feuermann Fehrle, wohnhaft " dcr Reisewitzerstraße, plötzlich von Unwohlsein fallen und verstarb sehr bald darauf. Vom Blitz getroffen wurde bei dem an Wlag srgh hier niedergegangenen Gewitter Grundstück Hofmühlenstraße 41 in Vor ¬ stadt Plauen, Herrn Glasermeister Jähnichen gehörig. Der Blitz zerstörte die elektrische Starkstromleitung und den zu dieser gehörigen Zähler. Niederpoyritz. Am Montag nachmittag sprang direkt vor der Ankunft des Dampfers „Fürst Bismarck" eine Frau von der Dampfer landungsbrück- in die Elbe. Ihre Absicht, unter das Schiff zu kommen, wurde durch das schnelle Handeln des Kapitäns vereitelt und es gelang, die Lebensmüde auf das Schiff zu bringen. Kapitän und Kontrolleur des Dampfers Übergaben sie dem Gemeindevorstande in Niederpoyritz. Es handelt sich angeblich um eine Geistesgestörte, die sich schon seit mehreren Tagen planlos umhergetrieben haben soll. Cosel. Am Sonnabend früh gegen halb 2 Uhr wurde die massive Scheune des Guts besitzers Emil Lode, Kat.-Nr. 29 in Cosel, durch Feuer zerstört. Das Feuer scheint infolge böswilliger Brandstiftung ausgebrochen zu sein. Die nebenstehenden Gebäude blieben sunverletzt. Großenhain. Dienstag abend ließ ein Lehrling der Firma G. L. Barth Nachf. hier- selbst ein nicht mehr ganz volles Faß Spiritus auslaufeu. Um seine Nachlässigkeit zu ver tuschen, zündete der Tor den Spiritus an. Er zog sich dabei ziemlich schwere Brandwunden zu. — Am Dienstag Nachmittag verunglückte hier ein Automobil an der Kreuzung der Treugeböhla - Elsterwerdaer Straße. Ein des Weges daher kommendes Geschirr wich falsch aus, so daß das Auto wohl oder übel in den Straßengraben fahren mußte. Hierbei brachen am linken Vorderrad die Speichen. Die Aut-Insassen ließen Herrn Mechaniker Rothe von Großenhain kommen und dieser setzte das Auto soweit ^wieder in Stand, daß es nach hier fahren konnte. Hier wurde Mittwoch Morgen ein neues, aus Berlin herbeigezogenes Rad eingesetzt und die Reise konnte in der Richtung Berlin weitergehen. Das Auto kam von Dresden. Raden. Bei dem Sonntag zu Montag Nacht in hiesiger Gegend aufgetretenem Ge witter wurde hier Herr Gutsbesitzer Schreiber von einem Blitzschläge getroffen und einseitig gelähmt. Schloßen fielen hier und in Frauen hain bis zur Schwere von 125 Gramm. Sie wurden in beiden Orten von den Haus frauen als Eis bei der Butterbereitung benutzt die sonst infolge der herrschenden Hitze un möglich war- Freiberg. Hier ist infolge eines Falles von Bleivergiftung durch das Leitungswasser den Soda- und Selterwasserfabrikanten oer boten worden, aus dem Wafferleitungswaffer kohlensaures Wasser zu bereiten. Bautzen. Das Schwurgericht verurteilte am Dienstag den Tagelöhner Karl August Dämmert aus Baiersdorf bei Neusalza wegen Brandstiftung zu 2 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus nnd fünfjährigen Ehrverlust- Ferner wurden vom Schwurgericht die Gebrüder Ewald und Joseph Pietschmann wegen Münz verbrechens, ersterer zu 2 Jahren und 3 Monaten letzterer zu 3 Jahren Zuchthaus und beide zu fünfjährigen Ehrverlust verurteilt. Seiten darf. Nach vierwöchiger an gestrengter Tätigkeit ist der Brand des großen Kohlenflözes, der unter dem hiesigen Betriebs anlagen der Hirschfelder Kohlen- und Brikett- werre ausgebrochen war, gelöscht worden. Der Brand war, da sich über dem Flötz die Keffel- und Feuerungsanlagen befanden, jedenfalls infolge der Hitze, die die ausgetrocknete Erd- und Tonschicht von oben durchgelaffen hat, durch Selbstentzündung entstanden. Die hohe Fabrikeffe mußte bis auf 15 Meter abgetragen und der dadurch verminderte Luftzug durch einen Ventilator ergänzt werden. Der Brand wurde mit Wasser, daß durch Böhrlocher dem Brandherd zugeführt wurde, gelöscht. Um eine Wiederholung eines solchen Brandes zu ver meiden, sind die Kesselanlage und der Platz der Esse mit starken Betonschichten unterführt worden, die nunmehr jeden Wärmedurchlaß ausschließen. Dec Betrieb des Werkes, der Teilweise unterbrochen war oder doch nur in sehr beschränktem Maße ausrecht erhalten werden konnte, ist wieder ausgenommen worden. Zittau. Ein neues Brikettwerk errichtet die „Gewerkschaft Kurfürst von Sachsen in Reutnitz" in der Nähe von Ostritz. Das für kommendes Jahr geplante Werk wird in den Grunaer Räuden an der Bahn erbaut, so daß von dort aus durch eine Gleisanlage sowohl nach Görlitz als auch nach Zittau verfrachtet werden kann. Die Fabrikation wird anfangs durch zwei Pressen geschehen, die pro Tag 10 bis 12 Doppelwaggons Briketts liefern. Frankenberg. Hier haben sich einige der dort streikenden Maurer Ausschreitungen gegen Arbeitswillige zu schulden kommen lassen, indem sie jene auf dem Wege zu den Bauten tätlich belästigten und dadurch zu Niederlegung der Arbeit zu zwingen versuchten. Das letztere gelang den unbedachten Leuten nicht. Das Vorkommnis führte dazu, daß die Stadtbehörde von der Kgl- Amtshauptmannschaft Flöha Gendarmeriehilfe erbat und auch erhielt. Da sie allabendlich vor den Bauten, wo die Böhmen und Italiener arbeiteten, Menschen auslaufe bildeten, haben die Baumeister die Arbeitswilligen nicht arbeiten lassen. Die Maurer aber, welche die letzteren tätlich be lästigten, sind zur Anzeige gebracht worden und sehen nunmehr ihrer gerichtlichen Bestrafung entgegen. Chemsnitz. Ein Zusammenstoß der Zug und Vorspannmaschinen zweier Güterzüge fand am Sounahend auf dem Bahuhof Chemnitz- Hilbersdorf statt. Ein Tender entgleiste, ein Feuermann trug leichtere Verletzungen davon — Eine furchtbare Explosion sand ain Dienstag nachmittag in der Drogenhandlung der Firma Gebrüder Paul in der Annaberger Straße hierselbst statt, indem durch Selbst entzündung, (durch die Sonnenhitze, die daselbst in der ersten Etage untergebrachten Feuer werkskörper im Werte von etwa 2000 Mk. unter Detonation explodierten. Mehrere Personen wurden verletzt und die Fenster scheiben zertrümmert, auch die der Nachbar- gcbäude. Außer dem Paulschen Gebäude selbst wurde auch das benachbarte Höppnersche Gebäude (in Brand gesetzt. Die sofort er schienene Feuerwehr nahm alsbald die Lösch ung Rettungsarbeiten auf. Niederoderwitz. Vom Hitzschlag ge troffen wurde der Gutsbesitzer Bartsch in Niederoderwitz. Er hatte ein Fuder Klee vom Felde geholt und fiel, als er zu Hause sein Frühstück einnehmen wollte, tot um. Ein Hitzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht- Leipzig. Um einem Wagen auszuweichen, fuhr der Chasseur Felix Seidel mit seinem Automobilwagen zu scharf an die Bordkante des Trottoirs. Der Wagen stürzte um und der darin sitzende Kaufmann Vaschers erlitt einen Schlüfselbeinbruch; außerdem entstand ein Materialschaden in Höhs von 4000 Mk. — Im „Graphischen Beobachter" war der Buchdruckereibesitzer Julius Mäser beschuldigt worden, daß er seine Aemter in der Buch druckerinnung und im Schulausschuß der Lehranstalt zu eigennützigen Zwecken ausbeute; u. a. habe er auch den Direktor Dr. Krancher von der Lehranstalt entfernt, weil dieser nicht den Mäserschen Spezialiniereffen habe dienen wollen. Sowohl Dr. Krancher, als der Ver leger und der Redakteur des „Graphischen Beoabchters", die Herren Schnurpfeil und Crakow, wurden zu Geldstrafen verurteilt, und zwar ersterer zu 50, letztere zu je 75 Mark. Das Urteil sprach aus, daß den Angeschuldigten nicht überall der Wahrheitsbeweis geglückt sei, d. h. also doch wohl in einigen Punkten, was recht unangenehm für Herrn Mäser sein dürfte. — Eine Einbrecherbande von sechs schweren Jungen, von denen der eine wegen räuberischen Ueberfalls tn einer Weinstube schon einmal eine Zuchthausstrafe von dreizehn Jahren ver büßt hat, stand Montag vor dem Schranken des Landgerichts. Es sind die Gauner, die, wie erinnerlich, in der Nacht zum 29. Mai 1904 den aufsehenerregenden Rauchwarendiebstahl bei der Firma Heinrich Lomer verübten, wobei ihnen kostbare Zobel-, Chinchilla- und Nerzfelle im Werte von 100000 M. in die Hände fielen. Zwei von ihnen, der Handelsmann Schaaf und der Handarbeiter Zilinsky, hießen bereits im Jahre 1900 lm benachbarten Schkeuditz für 400000 M. Felle mitgehen und wurden mit je 2 Jahren Gefängnis be straft. Auch diesmal sind sie die eigentlichen Einbrecher gewesen. In dem Grundstück der Firma Lomer befindet sich die „Gute Quelle,,, eine Tingeltangelkneipe. Kaum waren bei Morgengrauen kurz nach 2 Uhr die letzten Gäste aus dem Lokal verschwunden, da er schienen die Diebsgesellen mit Dietrich, Brech eisen und Schmierseife auf der Bildfläche. Nach ungestörter 1 */,stündiger „Arbeit" waren re im Besitz der wertvollen Beute. In Gemeinschaft mit ihren Kumpan Zehne, der Schmiere gestanden hatte, schafften sie den Raub in einer Droschke nach Schönau bei Leipzig und Übergaben ihn zum großen Teil ihren Spießgesellen, den Brüdern Wohlers, in Verwahrung, die die Felle teils in einem Kornfeld teils in einer Strohfeime vergruben. Den Rest der Felle warfen sie, als Gefahr drohte, in den Tschampertfluß bei Leipzig. Der Diebstahl kam auf eigentümliche Weise ans Tageslicht. Schaaf hatte dem Kürschner Hirschmeyer in Oranienburg in der Mark für 30000 M- Felle zum Kauf angeboten. Dieser schöpfte jedoch Verdacht und erstattete, um sich die ausgesetzten 1000 M- Belohuug zu ver dienen, Anzeige. Er tat im Einverständnis mit der Kriminalpolizei so, als ob er die Felle kaufen wollte und bekam sie auch zu gesandt. Die Komplizen wurden nun ver haftet. Nachdem sie alle anfangs hartnäckig geleugnet hatten, legte Schaaf ein Geständnis ab und verriet seine Kumpane. Später denunzierte er dann den Kürschner Töbelmann als den eigentlichen Anstifter des Unternehmens, Sobelmann bestreitet indessen seine Schuld. Die Angeklagten wurden zu Zuchthausstrafen von 2 Jahren 8 Monaten bis zu 6 Jahren 6 Monaten verurteilt. Ein Angeklagter erhielt 10 Monate Gefängnis. Annaberg. Der Landstrich zwischen Scheibenberg, Elterlein, Schlettau und Hermann dorf ist am Montag durch Hagelwetter heim gesucht worden. Die Eisstücke fielen bis zur Größe eines Hühnereies und haben an Häusern, an Baum- und Strauchwerk, sowie auf den Feldern großen Schaden angerichtet. In Brünlas, Ortsteil von Elterlein wurden viele Fensterscheiben zertrümmert, sowie die Schiefer auf den Dächern zerschlagen. Das Wintergetreide ist vernichtet, die Felder sehen aus, als wenn über sie schwere Walzen gegagen wären. — Bei einem Gewitter traf in Neundorf ein kalter Blitzstrahl ein Wohn haus. Eine Bewohnerin wurde am Fuße gestreift und auf die Seite geschleudert. Zwickau. Mit donnerähnlichem Getöse barst der makadamisierte Mühlgrabenweg in seiner ganzen Breite am Eingänge in die Heinrichstraße. Die Straße wurde gesperrt. Es handelt sich wiederum um Schiebungen unterirdischen Gebirges.