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Ottendorfer Zeitung : 03.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190511034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19051103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19051103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-03
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.11.1905
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dMM. rier ihre? chen Por- ,es Mon« affe mit ^kabinetls n 23. bis m Staat m oder gemeldet lg-Haupt fall bei i sich bei icht als adelte es Splitz bei ebenfalls Cholera« nkungen, gen Ber- Düssel« dschafls« ig einer ädtifchen afenberg ialstraße a schlecht e Brücke wildem ordneten en. In kleinen er Hand elsteinen sten an« !t. In veih ge« nt dem n. Der wohnter wie ein itströmte und der end der Kittels aß eine die der ! Tasche gebracht, gestand langem zwanzig rgeudet. s Paket gegeben ersvätet, halt, an falsches in ver« rh ungen gesagt, : so»Ä hinauf iz krank :r gleich tblingen Augen Penotti ter deS it Fahr sachsen« hinter darauf: der Be« -fertigte, haben/ nicht >en eine sie diese nte nun ichlichen l, wobei es »ar, inzug M schlüssel ahm st« euerung, lieb und », suchte e, aller« ! Miets- rk. Die ind voll loch viel n, ohne lber das sie end« rgebenea var eine c Kinder .an, und ber «ich l lassen fe ganz ch pflege te besten refitzen." It, hatte mn der- würde. Villa falconieri Zeit wurden Eier auf ihren Köpfen zerschlagen einen Teich warf, aus dem sie sich nur mit grober Mühe retten konnten. wußten fich bisher noch der Strafe zu ent ablegte. 1000000 Mk. Es wird auch von mehreren göttlich gesprochen wurde. Eine Silberstaiue und St. Carlo Borromeo in der Sakristei des Unter den Ge« ^«f wen sollte sie fich beziehen? Sie ließ das schöne, blonde Köpfchen In der weil svmv Uoßen Residenz kannte sie niemand, und der gedankenvoll hängen und blickte wie träumend «eine Kreis ihrer heimischen Bekannten konnte vor fich hin, unbekümmert um das Menschen- (Fortsetzung folgte »f r. eignete sich wieder eine solche Ausschreitung an der Universität von Michigan. Der Fall liegt noch schwerer, weil die in der Dunkelheit Überfallenen keine „Füchse" waren, wie die Studenten angenommen hatten, sondern zwei junge Professoren. Die Herren mußten auf auf einer silbernen Säule wurde dem Ctaudius Goihicus vom Senat errichtet. Viele Kirchen enthalten silberne Heiligenstatuen; es seien Mr die lebensgroßen Denkmäler von St. Ambrogio Kardinal Falconieri in künstlerischer Weise erbaut. Die Villa umfaßt ein Terrain von ungefähr vier Hektar und ist höchst malerisch auf den Höhen ober halb der Stadt gelegen. Gegen die Roheiten der amerikanischen Studenten gegenüber den „Füchsen" haben die Universitätsbehörden schon häufig mit strengen Die Villa Falconieri bei FraScati (in der Nähe RomS) ist durch Herrn von Mendelssohn-Bartholdy angkkauft, der sie dem Kaiser Wilhelm, der dort die deutsche Akademie unterbringen will, angeboten hat. Der Palast wurde im Jahre 1729 durch den gewoge rings um sie her. Da ertönte Hütter ih: eme Frauenstimme, Ein Schauer überkam Berta, aber ihr Blick überflog das Gedränge der Fuhrwerke und Reiter, welche fich iu langen Reihen auf dem breiten Fahrweg hin und her bewegten. Sie erkannte den Grafen, er ritt dasselbe schöne Tier mit den klugen Augen und dem schlanken Hals, den eS au jenem Sommerabend an einer Silberbirke rieb, als Graf von Rohden, daS Pferd fich selbst überlassend, mit ihr vor dem WaldHanse plaudernd stand. Me weh zuckte die rief: „Fräulein Rheinsberg, irre ich mich oder find Sie es wirklich?" Berta erschrak im ersten Augenblick; fich daun zur Seite wendend, sah fie eine ihr wohlbekannte Mädcheugestalt twr fich stehen. — Es war die Tochter des gräflichen Guts- Pächters Mahr. der militärischen Leitung in Paris betraut und zeichnete sich bei dem Ausfall gegen den ! silbernen Statuen berichtet, die zu Ehren des Mont Valerien am 5. April 1871 durch Mut s Kaisers Augustus angefertigt wurden, als er aus. Da er sich nicht mit General Cluseret verstand, ließ ihn dieser wegen Insubordination verhaften, aber schon am 22. April wurde Bergerst wieder in Freiheit gesetzt und nahm an der Leitung der Commune bis zum Schlüsse Es gelang ihm, zur rechten Zeit nach und Töpfe mit Milch über fie ausgeschüttet. Die Quälereien endeten damit, daß man fie in Mehrere Amsterdamer Firmen haben jetzt in New Jork Diamantschleifereien eingerichtet." Jahren erhielt er fich kümmerlich als Nacht Wächter einer Gasfabrik. es auf iu dem Herzen der Verlassenen! Der Graf süß auf seinem Pferde so nach lässig, als habe er garnicht nötig, auf die Zügel zu achten, cüs kümmere er fich nicht um daS wilde Gewoge, das ihn umgab. Und wie bleich, wohl gar krank schien er zu sein, wie er müdet senkte er den Kopf und wurde so in dem lauten Gewühl den Augen Berias ent zogen l „Um eiuS bitte ich Sie, Martha," sagt jetzt tief aufatmend Berta, „Sie dürfen, sollten Sie mit jemand Zusammentreffen, der uns von unsrer Heimat her kennt, ebenso auch Ihren eigenen Wem keine Mitteilung davon machen, daß ich i« der Residenz bin. Vorderhand will ich mein Hiersein geheim halte«. Versprechen Sie nur daS?" „Ihr Wille ist mir heilig," antwortete Martha beteuernd. „Sie waren stets so gut, so lieb gegen mich Usie gegen alle, die das Glück hatten, Sie kennen zu lernen, wie sollte ich nicht mit Freuden Ihren Wunsch erfüllen!" Steigerung der Dlamanteupreife. Ent- «egen allen „Befürchtungen" der Juwelen- Händler ist der Wert der Diamanten innerhalb , der letzten 10 Jahre ungeheuer gestiegen, ob« teil. „ „ _ ... gleich oie Steine fast unzerstörbar find, und Brüssel zu entfliehen, und von dort begab er Mailänder Domes erwähnt, findig mehr zutage gefördert werden. Der s sich nach Amerika. ' «rund für diesen abnormen Zustand des Haw ziehen. Ei« Communegeneral als Nacht wächter. In New Aork starb im Alter von 74 Jahren der ehemalige Communegeneral Jules Bergeret in den bescheidensten Verhält nissen. Als junger Mann war er in Paris Die Mitgift. Alter Herr: „Haben Sie Tinte, die nach einiger Zeit verschwindet?" — Der Händler: „Jawohl. Sie wollen wohl mit Ihren Liebesbriefen sicher gehen?" — Alter Herr: „O nein, ich beabsichtige meiner Tochter als Mitgift einen Scheck über 20 000 Mark zu geben." «------ Statue des Kaisers selbst, die mit Jaspis, Achat und Opal eingelegt war. Das Haar war aus dem feinsten Golddraht, die Augen bestanden aus zwei Saphiren in Elfenbein- einfassung, die Fingernägel waren aus einer Anzahl kleiner Brillanten gebildet. Gleichzeitig mit der Statue wurden ein Dutzend prächtige Gewänder überreicht, so daß der Kaiser sein Bildnis nach seinem Geschmack belleiden konnte. Ein merkwürdiges Modell seiner eigenen Person besaß Karl HI. von Spanien. Die silberne Figur hatte einen abnehmbaren Kopf, so daß der Herrscher nach Belieben die Köpfe von Hofbeamten aufsetzen konnte. Diese bestanden aus verschiedenen Metallen, je nach der Stellung der geehrten Person: der Kopf Karls IU. selbst war aus Gold, während Blei für die Köpfe solcher Leute diente, die nicht viel höher als das Palastgefinde standen. Außer der Silberstatue, die der Senat dem Claudius Gothicus errichtete, ließ er ihm zu Ehren noch ein zehn Fuß hohes Kolossal denkmal aus Gold anfertigen, während seinem Nachfolger Aurelian eine goldene Statue im Kapitol geweiht sein sollte. Diese wurde aber nie aufgestellt, während drei Denkmäler von ihm in Silber im Sonnentempel, auf dem Forum und im SenathauS standen. In dem Triumphzug deS Lukullus wurde eine sechs Fuß hohe Goldfigur deS Mithridates getragen. Sie fall über 3000 Pfund gewogen und 2 700 060 Mark wert gewesen sein. Das bedeutet aber noch nicht viel, wenn man fie mit Ker massiven Goldstatue im Tempel des Sonnengottes BeluS vergleicht. Der Gott war fitzend dar gestellt und soll mit seinem Tisch, Thron und der Fußbank über zwanzig Tonnen gewogen haben. So große Statuen aus Gold werden heutzutage nicht mehr angefertigt, wohl aber gelegentlich Statuetten aus Edelmetall. Der Veranstalter eines Athletenwettbewerbes stiftete vor kurzem eine sehr wertvolle goldene Statuette von fich selbst als ersten Preis; als General Wauchope im Jahre 1896 aus dem ägyptischen Feldzüge zurückkehrte, wurde ihm eine Statuette von ihm, wie er auf seinem LieblingSroß fitzt, aus massivem Golde überreicht. Seine politische Rolle schenken, die Ferdinand H. bei seiner Thron hatte ihm nichts eingetragen, und in den letzten < besteigung erhielt, befand sich eine silberne Statuen von Silber und Gold. Eine englische Zeitschrift erzählt: Eine Statue, die die Gerechtigkeit darstellt und zu der die bekannte amerikanische Schauspielerin Miß Ada Rehan Modell gestanden hat, wurde vom Staate Montana auf der Weltausstellung in Chicago ausgestellt. Sie war aus massivem Silver und stand auf einem Piedestal auS Gold und hatte allein einen Metallwert von Einer Hundertjährige«, der Witwe Lennig in Schotten (Oberhessen), hat der Großherzog von Hessen zu ihrem 100. Geburtstage sein Bild verliehen. Ei« bösartiger Bürgermeister ist in Heretshausen bei Friedberg in bayrisch Schwaben verhaftet worden. Er, Joseph Dams, und seine Söhne find verdächtigt, den Dienstknecht Johann Glas erstochen zu haben, und auf dem Alten lastet außerdem die Beschuldigung, Zeugen, die der am Ort erschienene Untersuchungsrichter verhörte, zum Meineid verleitet zu haben. Verhafteter Durchbrenner« Ein nach Unterschlagung von 23 000 Kronen aus Wien geflüchteter höherer Eisenbahnbeamter wurde in Zürich verhaftet. Uber 19 000 Kronen wurden noch vorgefunden. Aufruhr im Löwenkäfig. Der Menagerie befitzer Bostock in Paris wurde während der Vorstellung von einem jungen Löwen am Halse gefaßt und erlitt bedenkliche Bißwunden. Drei mal hatte Bostock vergebens versucht, in den Sonderkäfig zu dringen, an dessen Eingang der Löwe Wallace fich drohend klammerte. Das Publikum verhöhnte den Bändiger und rief: „Bravo Wallace, wahre dein Hausrecht!" Bostock riß nun die Pforte aus, aber kaum ein- getreten, hatte er einen furchtbaren Angriff des Tieres zu bestehen, und das Blut floß ihm vom Halse uno von den Händen. Jetzt wurde der Löwe von der Dienerschaft durch Spitz- waffen gezwungen, von seinem Opfer abzulassen, er verlegte aber Bostock den Ausgang. Endlich gelang es diesem, zu entkommen, er konnte jedoch für den Beifall nicht danken, sondern sank ohnmächtig nieder. Nach den letzten Berichten ist das Befinden Bostocks immer noch ernst. Boxe» «ud Jiu-Jitsu. Der angekündigte Ring-Wettkampf zwischen dem französischen Vertreter der japanischen Selbstverteidigung Rö« Niö und dem französischen Boxer Dubois hatte auf dem Dache einer vierstöckigen Wagenfabrik in Paris, die eine große Terrasse besitzt, statt- gesunden. Beim Kommando „Los" sehen fich die Gegner einen Augenblick in die Augen, dann will fich Rö-Niö nähern. Dubois versetzt ihm aber einen Fußtritt, der ihn zurückschleudert. Im nächsten Augenblick springt Rö-Niö wie dels erklärt fich, wie Sachverständige behaupten, durch die „Bedürfnisse" eines verhältnismäßig neuen und anscheinend unerschöpflichen Marktes in den Ber. Staaten. Nach den Berichten des New Harker Taxators kamen im Jahre 1904 Diamanten und andre Edelsteine im Werte von über 122 800 000 Mk. nach New Dark, d. h. 44 000 000 Mk. mehr als dis Einfuhr des Vorjahres. Im Jahre 1904 wurden unge schliffene Steine im Werte von 41120 900 Mk. eingeführt gegen 2 000 000 Mk. im Jahre 1894. „Amerika ist zweifellos unser bester Markt," sagte der Vertreter einer Londoner Dtamantenfirma. „Die Mehrzahl der besten Steine aus Südafrika wird nach den Ver. Staaten geschickt, gut des Gesamtwertes. eine Katze auf den Boxer, stößt ihm ein Knie mit ihm. Dubois versucht den Gegner zu I ^f>vrsen Front mawen müllen llnlänast er würgen. -Dieser aber faßt ihn mit beiden > ^asen Fronr macyen müssen, ^nmngn er- Mensch" Es schien, akS ob Berta vermeiden wollte, etwas Näheres über de« Menschen zu hören, fie fragte rasch: „Und Sie haben eine gute Stellung geftrnden?" „Da sehen Sie, da haben wir noch einen Bekannten," raunte Martha der neben ihr Sitzenden ins Ohr, „erkennen Sie ihn denn «icht, da rettet Graf von Rohden, der Herr da, ' ' " ' " gnete." I Kuntes Allerlei. Ein Stenographenbureau vor 1500 Jahren. Achtzehn Jahre vor dem Einfall der Vandalen in Afrika fand unter dem Kirchen vater Augustin ein Konzil in Karthago statt, auf dem sich 286 katholische und 279 dona- tistische Bischöfe eingefunden hatten. Beide Parteien standen fich in erbitterter Feindschaft gegenüber. Wie nun der als Augustinforscher bekannte Gelehrte Dr. Desiderius Ohlmann in Straßburg (Elsaß) im .Archiv für Stenographie' zeigt, find damals sämtliche Verhandlungen der Kirchenversammlungdurch8Stenographenwörtlich ausgezeichnet'worden. Interessant ist, daß diese Nachschriften in genau derselben Form erfolgten, wie fie heute in unsern Parlamenten üblich ist. Ein Turnus von Stenographen schrieb zunächst die Reden nach; war eine bestimmte Anzahl von Wachstafeln beschrieben, so erfolgte die Ablösung durch einen neuen Turnus. Die ab gelösten Stenographen verließen darauf den Sitzungssaal und übertrugen in einem andern Raume ihre Stenogramme auf Blättern in ge wöhnlicher Schrift. So wechselte ein Turnus den andern ab. Nach Schluß der Sitzung wurden die Übertragungen den Bischöfen, die die Reden gehalten hatten, zur Durchsicht und Kontrolle vor gelegt. War diese erfolgt, so be sorgten kaiserliche Sekretäre die Reinschrift. Das Stenographenbureav arbeitete geradezu meisterhaft; ihm verdanken wir es, daß wir die vor fast 1500 Jahren gehaltenen Reden jener Bischöfe heute in vollem Wortlaut besitzen. „Martha!" rief jetzt die Angeredete und reichte derselben freundlich die Haud. „Sie sind in der Residenz?" „Wie Sie sehen, gnädiges Fräulein" — entgegnete Martha, — „aber Sie" — und sie drückte teilnahmsvoll die Haud BertaS, die fie noch in der ihren hielt, — „ich habe von zu Hause erfahren, daß Ihr guter Vater gestorben st. Wie tief hat mich die Nachricht geschmerzt, er war ein so freundlicher, lieber Herr." — Ind rascher fragte fie dann, gleichsam als wolle ie die wunde Stelle nicht Wetter berühren: „Sie find gewiß zum Besuch Ihrer Ver wandten hier oder wohnen wohl ganz bei dem Baron von Gelbem?" Händen am rechten Handgelenk, legt den linken Fuß über des Gegners Hals und zieht an Dubois Arm, um ihm so die Muskel des Vorderarms zu verrenken. Dubois, von heftigem Schmer- überwunden, erklärt fich für besiegt. Der Kampf hat 25V» Sekunden gedauert. Dubois erklärt nunmehr, daß gegen die japanische Selbstverteidigung nichts zu machen seil Ei« seltsamer Eifenbahnunfall, der kennzeichnend ist für den Zustand des rollenden Materials, daS die italienischen Gesellschaften dem Slaat übergeben haben, trug sich auf der Strecke Venedig-Mailand zu. In einem Wagen, der auf der Station Brescia angehängt worden war, brach der Boden durch, und die er- ! schrockenen Reisenden mußten fich an den Ge päckborden anklammern, bis mit Hilfe der Not leine der Zug zum Stehen und die in der Luft Schwebenden in Sicherheit gebracht waren. Sie »rügen zum Glück nur geringfügige Verletzungen davon. Ei« Aufsehen erregender Erbschleicherei« Prozeß wird demnächst in Brüssel verhandelt j werden. Der Kammerdiener einer reichen Dame ergriff nach deren Tode Besitz des hinterlassenen Vermögens von neun Millionen Frank auf ^rund eines Testaments, das von den Hinter bliebenen jetzt angefochten wird. Für diese Verden vier der angesehensten Brüsseler Anwälte kiutreten. und ich muß nun meine geistigen und körper lichen Kräfte zu verwenden suchen, um mir eine Existenz zu schaffen. Was führte denn Sie in die große Stadt?" setzte Berta fragend hinzu. „Das ist eine lange Geschichte" — erklärte Martha — „welche ich Ihnen später einmal ta garnicht in Frage kommen, zumal keiner wahren sollte, wohin fie fich gewandt hatte. Wochen vergingen nacheinander. All' ihre .Bestrebungen blieben resultatlos, und mit Be- «rgnis dachte das alleinstehende Mädchen ^ran, daß bei dem kostspieligen Unterhalt in M Residenz ihr im Verhältnis doch nur geringes Unvermögen gar rasch zur Neige gehen würde. Eine neue Aufforderung zur persönlichen Erstellung hatte ihr die Post für den Nach- Utag gebracht, und rechtzeitig machte Berta auf den Weg nach der fast eine Stunde "Eit entfernt gelegenen Straße. . Cs war ein milder, sommerwarmer März- einer von den sieben Sommertagen, die Ec Märzmonat ja in fich bergen soll. »-.Es ging dem armen Kinde auch diesmal M besser als früher. Die Frau Rentiere, die Gesellschafterin und demnächstige Reise» Leiterin suchte, war sehr für die „angenehme Meinung", wie fie besonders betonte, ein- ^wmen, aber — fie müsse eS sich doch erst überlegen, ob fie einen so wichtigen Posten >1. ^Ner Person besetzen könne, die kerne Refe- besitze. ^Müde und niedergeschlagen wanderte Berta Mwärts. Sie passierte eben den Saum Ur der vielen städtischen garteuähnlichen We, die mit Linden, Syringen und JaSmin ^?üanrt Knt, und für die Kinder» zuerst Schriftsetzer, dann Druckereikorrektor und endlich Buchhandlungskommis. Als solcher be teiligte er sich lebhaft am Kampfe gegen das Kaisertum. Im Kriege von 1870 gehörte er der Armee an, trat aber, sobald die Commune ausbrach, zu rhr über. Er wurde sodann Mit GerickrskaUe. Thorn. Eine große Vorliebe für die Artillerie zeigt die Arbeiterin Franziska Kamps in vtewken bet Thorn, die bei den Artilleristen unter dem Namen „der Herr Major" bekannt ist. Nm fich ihren lieben Artilleristen einmal zu präsen tieren, legte fie Münnerkleidung an, setzte sich eine Artilleriemütze auf und spazierte, so ausge rüstet, nach einem Fort jenseits der Weichsel. Dort wurde sie aufgegriffen und dem Polizeigewohrsam in Thorn zugeführt. Wegen groben Unfugs wurde sie jetzt vom Schöffengericht zu einer Woche Haft verurteilt. London. Ein Justizirrtum, aber ein entschuld barer, wurde dieser Tage hier aufgedeckt. Charles Holt, ein junger Mensch von 17 Jahren, gestand und wurde schuldig befunden, eine goldene Uhr und Kette gestohlen zu haben; für diesen Diebstahl war ein andrer Mann, namens Davidson, im September zu fünfjährigem Zuchthaus verurteilt worden. Es war aber Davidsons eigene Schuld, daß seine irrtümliche Verurteilung erfolgte. AIS er nämlich verhaftet und ihm gesagt wurde, daß die von dem Bestohlenen gegebene Personenbeschreibung des Diebes auf ihn paffe, sagte Davidson: „Ich werde warien, bis ich verurteilt werde, und dann werde . _ . .. _ „ ich meine Unschuld nachveisen; ich weiß, wer die Bäume kleitern und eine halbe Stunde auf Uhr gestohlen hat." Bei der Verhandlung be- dem kalten Erdboden knien. Während dieser hauptete Davidson allerdings seine Unschuld und " ' ' — " führte seine Mutter als Zeugin an, daß er sich zur fraglichen Zeit nicht am Tatorte befunden habe. Da aber die Mutter in ihrer Aussage auch offenbare Lügen vorbrachte, wurde ihr nicht geglaubt und <7.-- 1 Davidson verurteilt. Erst im Gefängnis gab Die Later 1 Davidson den Namen des wirklichen Täters an, der dann verhaftet wurde und ein volles Geständnis iß»' Rendezvousorte für liebende Pärchen I deponiert war. Unalück wurde z „Nichts von meiner Familie, liebe Martha, wenn ich Sie bitten darf. Ich weile in der Residenz, um als Gouvernante eine Stelle zu gewinnen. Mein guter Vater verlor iu den , letzten Tagen seines Lebens sein Vermögen lAanzt find und Tummelplätze für die Kinder- durch den Stur- eines Bankhauses, bei dem es atz»»»» I deponiert war. Die Nachricht von diesem , Unglück wurde zugleich die Ursache seines Todes, j dem der Vierspänner begegnete. erzähle; denn hoffentlich sehen wir uns noch wieder, wenn Sie hier bleiben. Aber kommen Sie, setzen wir unS eine Weile auf die freie Bank da, wir können dann ungestört noch einiges plaudern." Die beiden jungen Mädchen ließen fich auf die Bank nieder, das laue Wetter war zu einem Sitzen ttn Freien heute angetan. „Nun können Sie mir gleich sagen," begann Berta, „find Sie hier in Stellung getreten? Ihr Vater, das weiß ich, ist ja gottlob wieder gesund; wollten Sie denn gem iu die Resi denz ?" „Ich bin nur ungern hierher gegangen," erzählte jetzt Martha, „wber mein Vater riet mir selber dazu, um endlich den Nachstellungen deS früheren gräflichen Verwalters Hoffmann -s entgehen. Das ist ein höchst gefährlicher
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