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cross" litc an habe ii"' ^slcn dciic»' v. 'icherungS" ) billige" iherte« in. >e JahreS- Uer Herr ^schiedenen vorrätig anaiung. rilla. A !DLlS, AM NN VN. IikLkiier Art ^16. m swahl Ottendorfer Zeitung. Die „«Ottendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- iag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen l,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Annahm, »,n Inserat«» bt, »»»mittag Uhr. Inserate werden mit ,o Pf für die Spaltzetl« berechnet Tabellarischer Satz nach b«. sondern« Tarts. Druck und Verlag von Hermann Rühl« in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Nr. 1l5. -— Sonnlag, den 24. September 1905. 4. Jahrgang. Montag, den 25. September 1905 kbibt da« Gemeindeamt wegen Reinigung der Geschäftsräume Ott»n«torkHorItrtkoi»k, am 22. September 1905. Der Gemrindevorstand. Vertliktzes und Sächsisches. GNendorf-Mkrilla, rz. September igos. — Das friscke Lüftchen beim Herbstanfang, das in den Nächten dir Temperatur ganz Mblich heruntergedrückt hat. darf wohl als du Strich unter die feuchtwarme Witterung Zeichnet werden, die sich aus dem Frühjahr tief in den Nachsommer hinein in den Listen deutschen Bezirken behauptet hat. ^ring nur ist die Zahl der Gegenden — Namentlich in Süd- und Südwest-Deutschland "ar es der Fall —, wo auch 1905 eine mehr- "achentliche starke Trockenheit herrschte, der dann heftige August-Wetter, die großen Schaden '"richteten, ein Ziel setzten. Aber die Trockenheit, die jetzt für die Landwirtschaft d>cht willkommen eingetreten ist, gestattet eine We Förderung der letzten Erntearbeiten; Kartoffeln und andere Feldfrüchte, die noch in der Erde sind, können nun leichter geborgen ^trden. Di« üppige Vegetation hatte anch ^pätkartoffeln, die sonst erst im Oktober aus dir Erde genommen werden konnten, vielfach ^r der üblichen Zeit reisen lasten, und so Men sich überall, wo es noch erforderlich ist, db Hände. — Nur noch wenige Tage und man vrr- 'dMmt erneut von den dienstfrei gewordenen Klaren Mannschaften die bekannten Reserve- ^der. Zwischen Erdmannsdorf und Zschopau Endeten vorgestern gegen Mittag bereits die Truppen d«S 19. (2. K S.) ArmeeporpS in ^Wesenheit Sr. Majestät des König» ihr dies jähriges Manöver. Die verschiedenen Truppen- ^ile dieses Armeekorps wurden in den vor- ^stkigen Nachmittags- und Abendstunden mit ''r Eisenbahn nach ihren Garnisonorten zurück- Mrderl. Im ganzen waren hierzu zehn ^anderzüge nötig, und zwar einer von Erd- ^anntdorf nach Riesa für Stäbe und das Pionier-Bataillon, drei von Zschopau für A Infanterie-Regimenter 139 und 179 nach Aurzrn, Döbeln und Leisnig, drei von Kemnitz-Kappel für die Infanterie-Regimenter '33 und 134 nach Zwickau und Plauen i. V. '"d drei von Chemnitz-Hauptbahnhof für das Generalkommando, verschiedene Stäbe und die Manterie-Regimenter 106 und 107 nach ^ipzig: Da« Manöver de« 12 ((. K. S.) Armeekorps erreicht erst nächsten Sonnabend Ende. .Den städtischen Eingangsabgaben auf Msch usw, die beispielsweise der Stadt Lesben 1V, Millionen Mark pro Jahr ein igen, will man, wie man den Leipz. N. schlichten" schreibt, in den Kreisen der Mdgemeinden jetzt ernstlich zu Leibe gehen, ^il man der Ansicht ist, daß dieselben un- Mchterweise und in der Hauptsache von den Mdbewohnern aus .der Umgebung großer ^dte getragen werden. In der Dresdner fliegend ist eine dahingehende Bewegung zur- U im Gange und eö wird angenommen, daß die Gemeindevertreterlage demnächst mit Mr Frage beschäftigen werden. In der ^Uplsache dürste es sich dabei um eine Bitte die Staatsregierung handeln, die Großstädte A veranlassen, angesichts der herrschenden -Mchteuerung jene Eingangs-Abgaben gänzlich Muheben oder doch wenigstens wesentlich zu Mein. Viel Aussicht dafür besteht allerdings denn die Bürgermeister großer Städte Mn un»er Vorsitz de» Herrn Oberbürger- Mter Beutler-Dresden kürzlich in Mannheim Beschluß gefaßt, die RnchSregierung zu "U, den die Etngangü-Abgaben betreffenden Z 13 des ZollgesetzeS ganz aufzuheben oder doch sein Inkrafttreten hinauszuschieben. — Postautomobile sind schon seit längerer Zeit eingeführt und haben sich gut bewährt, sodaß die Reichspostverwaltung die Verwendung zu erweitern beabsichtigt. Es handelt sich Berliner Blättern zufolge hauptsächlich da rum, dort, wo die Bahnhöfe in erheblicher Entfernung vom Postorte liegen, die bestehende Fahrpost geeigneten Falles durch Automobil- Verbindung zu ersetzen und diese auch für die Personenbeförderung nutzbar zu machen. In Oberbayern ist man hiermit bereits voran- gegangen. Da die Preise mäßig sind, sind die Wagen zumeist stark besetzt. — Nach der „Preuß. Schulztg." plant di« preußische Staatsregierung abgekürzte Scminar- kurse zur Ausbildung von Lehrern einzurichten, die vornehmlich zur Besetzung von Stellen auf dem platten Lande bestimmt sein sollen. Man hofft dadurch den bevorstehenden Landlehrer- Mangel abzuhelfen, und will, wenn sich der Versuch bewährt, einige Landlehrer-Seminare errichten. Dresden- Auf dem Kreuzungspunkte der Striesener und Schumannstraße wurde am Mittwoch ein vierjähriger Knabe in dem Augenblicke, al« er vor einem Straßenbahn wagen über die Gleise laufen wollte, um- geristen. Lediglich dem Umstande, daß es dem Wagenführer gelang, seinen Wagen schnell zum Halten zu bringen, ist es zu danken, daß der bereit« unter dem Vorderstandplatze liegende Kleine vor einem größeren Schaden bewahrt blieb. — Zu skandalösen Auftritten, die an die Wiener MagistratSverhältniste erinnerten, kam es am Donnerstag Abend in der Sitzung des Stadtvcrordnetenkollegiums. Auf die starken Angriffe in der „Dr. Bürgerztg.,, hin, Ver gebung einer großen Kohlenlieferung an einen Stadtverordneten betreffend, erklärte der Herr Vorsteher Landtagsabgeordneter Dr. Stöckel, daß er bereit sei, die Verhandlungen des Beleuchtungsausschuffes und des Betriebsamtes im Protokoll zu verlesen. Darau« ging her vor, daß bei der Vergebung der Kohlen lieferungen allerdings im Beleuchtungsausschuß, der sich aus Stadträten und Stadtverordneten zusammensetzt, eine Meinungsverschiedenheit geltend gemacht habe, und zwar dahin, baß Herr Stadtverordneter Ahlhelm (Ref.) entgegen den Vorschlägen des Betriebsamts eine Offerte des Stadtverordneten Kretzschmar (Hermanns schacht) empfohlen habe. Es wurde aber auch festgestellt, daß der Beleuchtungsausschuß darum der Firma Kretzschmar und Munckel die Kohlenlieferung für 69000 Mk. (nicht für 100000 Mk., wie behauptet worden war) zu gesprochen hatte, weil es das billigste und vorteilhafteste Angebot gewesen war. In der sich anschließenden Debatte kam es zu heftigen Auftritten zwischen dem Vorsteher Dr. Stöckel und dem wahrscheinlichen Urheber der ganzen Angelegenheit, dem Stadtverordneten Haus besitzer Schumann. Dieser blieb bis zuletzt bei seinen Behauptungen stehen, obwohl ihm das Kollegium Pfuirufe und andere persönliche Ab fuhren zuteil werden ließ, Die Situation wurde immer zugespitzter und gereizter, sodaß schließlich der ref. Vizevorsteher Dr. Häckel er klärte, daß er jetzt bereue, seiner Zeit für den jetzigen Herrn Siadtrat Baumeister Hartwig eine Lanze gebrochen zu haben, denn er habe ganz genau als Stadtrat die frivolen Angriffe in der „Bürgerzeitung" beurteilen und auch verhindern können. Nach langer und erregter Debatte frug der Vorsteher: „Ist nach alledem dem Kollegium Genüge geleistet?" Mit Aus nahme Schumanns erfolgte ein einmütiges „Ja". „Wünschen Sie weitere Erörterungen?" „Nein" Schumann „Jal" Was nun? Radebeul. Beim Schuttabfahren ver unglückt« Donnerstag nachmittag der bei einer hiesigen Firma beschäftigte Kutscher Mogritz. Das Pferd zerschlug dem Kutscher das linke Schienbein. Eisenberg-Moritzburg. Hier findet am 3- Oktober Roß- und Viehmarkt statt. Weinböhla. Ein gemeiner Baumfrevel wurde hier verübt. In einer der letzen Nächte sind dort an der Kaiserstraße, oberhalb der Berliner Bahn, sieben Lindenbäume an geschnitten, sowie ein Stück der Krone beraubt und ein Bäumchen mitten Stammes völlig weggeschnitten worden. Großenhain. In der vierten Nachmittags stunde des Donnerstages ereignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall, der leider einem früher bereits vorgekommenen und an dieser Stelle mit der entsprechenden warnenden Bemerkung, sich nicht aufs Rad als blinder Passagier zu stellen, veröffentlichten Falle wie ein Li dem anderen gleicht, Der Schulknabe Z. lieh sich vom Realschüler W- besten Zwei rad und gestattete seinem Kameraden, dem Schulknaben Th., sich hinten draufzustellen, während er radelte. Th. war barfuß, kam mit der großen Zehe des rechten Fußes ins Ketten rad und büßte dieselbe dabei zur Hälfte ein. Erste Hilfe leistete der Großenhainer Waster- werkSmeister. Hoffentlich wird der Verunglückte nicht dauernd durch sein Malheur geschädigt bleiben. Löbau. Einen schrecklichen Tod erlitt hier das 7 Jahre alte Söhnchen des Gerberei- besitzers Felix Polike. Der Knabe war in eine mit heißer Quebrachoholzlösung angefüllte Vertiefung gestürzt. Er erlitt furchtbare Brandwunden, an deren Folgen er starb. Zittau. Der Bergarbeiterstreik auf dem Scholzeschen Braunkohlenwerke, der in der vorigen Woche ausgebrochen war, ist beendet- Am Sonnabend fand im Beisein eine» Zwickauer Vertreters des Bergarbeiterverbandes eine Besprechung der Bergarbeiter statt, in der auf Anraten des Delegierten der Beschluß ge faßt wurde, die Arbeit wieder aufzunehmen. Den Anlaß der Arbeitsniederlegung bot die Entlastung eines Knappschaftsvertreters wegen Beleidigung eine» ihm vorgesetzten Obersteigers Der Entlassene ist nicht wieder eingestellt worden. Gröba. Am Sonnabend Nachmittag fuhr der mit ausländischem Getreide beladene, der Privattransport - Schiffergesellschaft zugehörige Kahn des Steuermann« Gruß gegenüber dem Hasenetngange bei Gröba auf seinen eigenen Anker auf und erlitt dabei ein Leck, sodaß das Master in den Schiffsraum eindrang, Nur durch schleunigen Ableichtern Ueberschaufeln des losen Getreides in einen anderen Kahn) gelang es, den Kahn über Master zu halten. Leipzig, Hier war das Gerücht verbreitet das sich an den Tod des Rennfahrers Schmitter ein gerichtliches Verfahren an schließen werde; indessen haben nur die bei jedem Unglücksfalle üblichen behördlichen Er örterungen darüber stattgefunden, ob ein Ver schulden anderer Personen den Unfall herbei führte. Aus der Freigabe des Leichnams Schmitters zur Beerdigung ist ersichtlich, daß ein Verschulden nicht vorliegt. Uebrigens findet am 1. Oktober wieder ein 100-Kilometer- rennen mit Motorführung zwischen Robl, Lontenent uud Guignard statt. Wer hat denn eigentlich etwas davon, ob ein Stundenrekord um einige Sekunden verbessert wird? — Zu den Differenzen in der Nikolat- gemeinde wird den „L. N. N." berichtet, daß ein neues, also noch ein zweites Verfahren gegen Pastor Ebeling eingeleitet worden ist. Es handelt sich hierbei um eine Stelle in der zweiten (und bekanntlich konfiszierten) Druck schrift Ebeling, durch den sich der ehemalige Kirchenvorstand der Nikolaigemeinde beleidigt fühlt. Wahrscheinlich ist jene von Ebeling in einer Eingabe an das Konsistorium auf gestellte Behauptung gemeint, daß der Kirchen vorstand dem DiakonuS Ebeling wider bessere« Wissen unlautere Beweggründe beigemesten habe. Auf Veranlassung de« früheren Kirchen vorstandes hat nun di« Kircheninspektion I al- vorgesetzte Behörde des Kirchenvorstande» Strafantrag gestellt, worauf da» Berfahren im öffentlichen Jntereste eingeleitet worden ist. Uebrigens dürfte dieses Verfahren noch nicht das letzte in der unerquicklichen Angelegenheit sein, da von Herrn Pastor Ebeling seinerzeit gegen einzelne Mitglieder des damaligen Kirchenvorstandes Beleidigungsklagen anhängig gemacht wurden, die noch nicht erledigt sind. — Ein rührendes Bild mütterlicher Liebe wurde am Mittwoch Abend am Dresdner Bahnhofe beobachtet. Ein alte« Mütterlein kam in der zwölften Stunde mit einem Töpfchen Esten an und frug, ob da» Militär schon aus dem Mannöver angekommrn sei. Sie bringe ihrem Jüngsten, der bei den 107 ern diene, noch etwas „Warmes", denn er werde infolge der „Schinderei" im Manöver ganz „abgerackert" sein. Auf Befragen teilte die Frau mit, daß sie tagsüber ihr Brot al« Waschfrau verdiene, was nun aber ander« werde, denn ihr „Jüngster" komme nun vom Militär los und sei ein sehr guter Junge. Ala der alten Frau gesagt wurde, daß die Truppen auf dem Bayrischen Bahnhofe ankämen, eilt« sie schleunigst fort, wobei man ihre sichtliche Ermüdung bemerkte. Leider wird di« Mutter liebe an jenem Abend ihren Lohn nicht ge funden haben, da die Leipziger Regimenter bereit» in der zehnten Stunde die Garnison erreichten; hoffentlich aber dankt der Sohn seiner Mutter für die treue Fürsorge ein ganzes Leben lang, Markranstädt. Ein hiesiger Kaufmann bestellte bet einer Leipziger Firma ein Faß Petroleum, erhielt aber irrtümlicherweise ein Faß Ligroin und verkaufte auch die Flüssigkeit die an Geruch dem Petroleum vollständig gleich ist. Erst nach Umsatz eine« halben Faste« fiel ihm die hellere Farbe auf und nach Unter suchung des spezifischen Gewichte» und einer Probe an Fettgehat stellte sich der Irrtum her aus. In einer Familie explodierten zwei Lampen. Eine Hausfrau verbrannte sich nicht unbedeutend beide Hände. In einem anderen Falle wurde eine Explosion noch rechtzeitig verhindert. Frankenberg. Ein Einbruch in die Feldbäckerei, die in der Nähe von Frankenberg errichtet worden war, ist in der Nacht zum Sonnabend versucht worden. Ein Langfinger war der Meinung, daß die Anlage und die BrotniederlagSräume in der Nacht ohne Be wachung blieben. Deshalb erschien jihm diese Zeit als die geeignetste zu einem vorher nickt angemeldeten heimlichen Besuche. Er hatte sich aber in seinen Voraussetzungen gründlich ver rechnet. Denn der nächtliche Gast fühlte sich urplötzlich von kräftigen Fäusten gepackt, die, als der Bursche sich über den Zweck seines Kommens nicht ausweisen konnte, ihm bös da« Leder gerbten. Dann wurde er mit ein haar Fußtritten davongejhgt, und der Fall war, ohne das Gericht zu bemühen, in erster und letzter Instanz erledigt. Annaberg. In Neudorf waltet seit Anfang dieses Jahres ein neuer berufsmäßiger Ge- meindevorstand und Gemeindekassierer seine» Amte». Der frühere Gemeindevorstand und Kassierer weigert sich trotz mehrfacher Auf forderung, die Rechnungsablegung zu bewirken. Die um Abhilfe gebetene Amtshauptmannschaft erklärte, nicht in der Lage zu sein, Zwangs- maßregeln anzuwenden. Daher beschloß die letzte Gemeinderatsversammlung, gegen den Säumigen klagbar zu werden-