Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 15.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190509155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050915
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050915
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-15
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.09.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
politische kunälckau. Zum Friedensschlüsse. * Die Japaner scheinen sich endlich zu be ruhigen. Der Ministerpräsident Katsura hat in einer Besprechung mit Politikern aller Parteien die Fnedensbedingungen besprochen und die großen Porteile nachgewiesen, die sür Japan aus dem Friedensschlüsse er wachsen. * In ,Tokio herrscht wieder Ruhe. Ob wohl die Erregung der Bevölkerung nach gelassen hat, wird die Agitation gegen den Fliedensschluß mit großem Eifer weiterbctrieben. — Eine Schätzung der bei den Tumulten getöteten und verwundeten Personen ist nicht möglich, da viele Verwundete heimlich in ihre Wohnung geschafft wurden. — Von den Gesandtschaften, denen man der Sicherheit halber japanische Truppen beigegebsn hatte, find die Wachen wieder zurückgezogen worden, ein Beweis dafür, daß nichts mehr zu befürchten ist. Deutschland. * Der Kaiser traf am Sonnlag in Be gleitung seiner hohen Gemahlin in Koblenz ein, wo er am Montag die Parade über das 8. Armeekorps abnahm. * Am Sonntag empfing der Kaiser in Koblenz den aus Baden-Baden kommenden Reichskanzler Fürsten Bülow zum Vortrage. *Kaiser Wilhelm hat anläßlich der Erdbeben-Katastrophe in Süditalien an König Viktor Emanuel ein Beileidstelegramm gerichtet. * Entsprechend einem vom Reichstage ange nommenen Antrag wird diesmal spätestens mit Vorlegung des Entwurfs des ReichshaMalts- Etats dem Eingang einer tabellarischen Über sicht der vom Bundesrat auf Beschlüsse des Reichstages gefaßten Ent schließungen entgegengesehen. Diese Über sicht der Bundesratsentschließunqen soll sich auf sämtliche Initiativanträge und Resolutionen des Reichstages erstrecken, soweit solche nicht ledig lich die Überweisung eines Gegenstandes zur Kenntnisnahme oder als Material betreffen. Gleichzeitig wird über die Erledigung der älteren Beschlüsse des Reichstages Auskunft er wartet, über welche in früheren Übersichten eine Entschließung des Bundesrats noch nicht mit geteilt wurde. *DieReichstagsersatzwahl sürden auf der Afrikafahrt verstorbenen nationalliberalen Abg. Fries ist auf den 7. November fest gesetzt worden. * Von den 16 Landtags-Manoaten in Schwarzburg-Rudolstadt find im ersten Wahlgange denSoziaIdemokraten acht zugefallen. In zwei weiteren Kreisen stehen sie noch in nicht aussichtsloser Stichwahl. Gelingt es ihnen, auch nur einen der Kreise zu erobern, so wird das Fürstentum der erste deutsche Staat sein, in dessen Landesvertretung die Sozialdemokraten die Mehrheit haben. * Unsre Truppen im Innern Deutsch- Südwestafrikas leiden jetzt, wo dort Winter ist, empfindlich unter dem Mangel an Bekleidungsgegenständen, besonders Mänteln und Stiefeln. Der Transport von der Küste ist zu schwierig, da die Bahn nur bis Windhoek geht, die Weiterbeförderung aber auf Ochsen-, Maustier- und Eselskarren angewiesen ist. Österreich-Ungarn. *Die Lage in Ungarn wird immer immer verworrener. Der Kaiser verweigert seine Zustimmung zu der Vorlage wegen des allgemeinen Wahlrechts. Fejervary möchte zurücktreten, da die Opposition erklärt hat, er allein stände einer Verständigung im Wege. Der Kaiser will aber sein Abschieds gesuch, wenn es eingereicht würde, nicht ge nehmigen. Frankreich. *Jm Ministerrai erklärte Rouvier, die Ver handlungen über Marokko nehmen einen befrieoigenden Fortgang, und es sei zu hoffen, daß eine Einigung zwischen Deutschland O Maläfrieäe. 1j Roman von Adalbert Reinold.*) 1. Die Sonne war im Versinken. Sie ver goldete mit ihren funkelnden Strahlen eine herr liche Landschaft. Ein breiter Weg durchschnitt ein dichtes Ge hölz; fast zu Ende desselben lag ein einfaches Haus, in ländlichem Stil gebaut. Die funkelnden Strahlen der scheinbar unter tauchenden Himmelskönigin vergoldeten auch dies HauS und ergossen sich über ein vor der Gartenpforte stehendes junges Mädchen, dessen blondgelocktes Haar daS lieblichste Gesicht um rahmte. Ein Idyll. - Beseligende Abendruhe ringsum; nur Glück und Friede schien der Fleck Erde zu atmen, vor dem wir hier stehen. Das freundliche Haus gehörte einem Haupt mann a. D. Rheinsberg, die schöne Blondine war die einzige Tochter dieses hier mit seinem Kinde fast einsiedlerisch lebenden ManneS. Berta, so hieß das junge Mädchen, war mittelgroß und schlank, es stand in dem Aster der erblühenden Jungfrau; der kleine Fuß und die schmale weiße Hand des schönen Kindes waren säst zu zart sür die übrige Gestalt. Träumerisch blickte ihr Auge über oie grünen Fluren: es war ein bezauberndes Auge, sanft und mild, von azurblauem Schmelz. Welche Gedankenwelt mochte in der uner- Underechichlcr Nachdruck wird verfolgt. und Frankreich in kurzem erzielt werde. (Es wäre wirklich Zeit!) * Die Disziplinlosigkeit im franzö sischen Heere macht auffällige Fortschritte. Nachdem vor kurzem bei den Manövern eine ganze Kompanie desertiert ist und die Mannschaften nach allen Richtungen der Wind rose entflohen find, kommt jetzt die Meldung, daß bei einer Übung des 58. Infanterie- Regiments auf den Oberst scharfe Schüsse abgegeben wurden; einem Soldaten, der neben dem Oberst stand, find dabei zwei Finger weggeschossen worden. "Die französischen Postbeamten dürfen sich nicht organisieren. Der Handelsminister Dubief hat das Gesuch der Post- und Telegraphenbediensteten um Er mächtigung zur Gründung einer Fachgenossen schaft abgewiesen, mit der Begründung, die republikanische Regierung könne nicht zugeben, daß Staatsangestellie das wirtschaftliche Leben des Landes gefährden, indem sie ihre privaten Interessen gegen die öffentlichen Interessen ins Treffen führen. Italien. * König Viktor Emanuel hat für die Opfer des Erdbebens 10 000, die römische Gemeindevertretung 60 000, der italienische Ministerrat 250 000 Lira gespendet. Andre Gemeinden und Verbände werden folgen, was ja sehr edel, aber doch leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Dänemark. * Die englische Ostsee flotte, die gegenwärtig in Kopenhagen ihren Besuch abstattet, wurde von dem Könige von Däne mark und seinem Sohne, dem Könige Georg von Griechenland besucht. Rußland. *Der Zar hat den Statthalter im Kaukasus angewiesen, mit den schärfsten Mitteln gegen die Aufständischen vorzu gehen. (Eine sehr weise Maßregel; vernünftiger wäre es vielleicht, den Aufruhr gleich gänzlich zu verbieten.) "Der Aufstand im Kaukasus ver nichtet Nationalwerte von Millionen. Von den dort befindlichen 3600 Fontänen find sicherlich 3000 ausgebrannt. Da die Wiederaufnahme des Betriebes erst nach 6 bis 12 Monaten möglich ist, erleiden die Industriellen einen Ver lust von etwa 86 Millionen. Dazu kommen der Transportaussall der Wolga - Kaspiflotte und der transkaukasischen Bahn. Insgesamt erreichen die Verluste durch die Ereignisse in Baku eine Höhe von 193 Mill. Rubel. Welche Verluste die russischen Industriezweige, dir Naphtha als Heizmaterial benutzen, erleiden, entzieht sich natürlich der Beurteilung. "Die in Baku befindlichen Truppen find vollständig erschöpft. Die Un ruhen dauern ungeschwächt fort. Es herrschen noch immer Straßenkämpse. Man hört Ge- chützfeuer und sieht nur brennende G e - > äude. Die brotlos gewordenen Arbeiter haben sich den Tataren angeschlossen. * Graf Leo Tolstoi und Maxim Gorki werden als Kandidaten für die Reichs- -uma auftreten. Zu diesem Zwecke wird Leo Tolstoi im Laufe des Winters nach Petersburg überfiedeln, während Maxim Gorki eine Kandidatur in Nishnij - Nowgorod auf- tellen wird. Balkanstaaten. * Der Sultan zittert für sein Leben und wittert überall Verschwörer. Aufsehen erregen Verhaftungen von O f fi zi er e n, die rm Gefängnis des Kriegsministeriums zurück- iehalten werden. Den Grund haben angeblich Beziehungen zu verdächtige» Personen gegeben. *Kronprinz Georg von Serbien wurde am 9. d. für volljährig erklärt. In einer Proklamation an das serbische Volk erklärt König Peter, er sei voll überzeugt, daß sein Sohn die konstitutionellen Rechte Serbiens hüten und sür sein Glück und seinen Fortschritt Sorge tragen werde. Afrika. *Die Herrlichkeit Naisulis, dcS früheren Banditen und jetzigen Gouverneurs in der Nähe von Tanger, scheint fich ihrem Ende zuzuneigen. Gegen ihn ist erfolgreich eine Empörung im Gange, die von der marokkanischen Regierung unterstützt zu werden scheint, um den lästigen Raisuli los zu werden. Oie Hum ulte in Hokio. Es ist ein seltsamer Gegensatz, der zwischen den blutigen Ausschreitungen in Tokio und den revolutionären Tumulten in Rußland besteht. Während in dem von inneren Schäden zer fressenen Zarenreiche die Mißerfolge eines un- vopulären Krieges dazu gehörten, dis politischen Wirren zum offenen Kampf gegen die Regie rung ausarten zu lassen, ist es in Japan das Ende desselben Krieges, der erfolgreiche Friedenöschluß eines erfolgreichen Feldzuges, der der unzufriedenen Volksmenge den Dolch und die Brandfackel in die Hand drückt. War es auch noch keinesfalls so weit, daß man mit übereiligen Berichterstattern von offener Revolution reden konnte, so war es doch garnicht zu verkennen, daß die Demonstrationen und Exzesse in den Straßen Tokios von Tag zu Tag einen ernsteren Charakter angenommen hallen. Japan hat im Frieden von Portsmouth mehr erreicht, als es zu Beginn des Krieges verlangte, das Volk aber steht nur, daß eine Reihe seiner Wünsche nicht verwirklicht worden ist. Für die diplomatischen und finanziellen Erwägungen, die den Geheimen Rat der alten Staatsmänner zu einer Einschrän kung seiner Bedingungen veranlaßten, ist es keinesfalls zugänglich, und gellend suchte deshalb die aufgeregte Menge in den Palast des Mikado zu dringen, um Anklage gegen die Fffedensdelegierten zu erheben, die von unbe teiligter Seite ob ihrer weilen Mäßigung aller orten lautes Lob finden. Über die Einzelheiten der Vorgänge in Tokio wird noch ergänzend gemeldet: Am Abend des 6. September um halb zehn Uhr gelangten die Unruhen in der inneren Stadl wieder zum Ausbruch. Bei Eintritt der ersten Dunkelheit füllten fich die Straßen und die Unruhen begannen in der Nähe des Wohnsitzes des Ministers des Innern. Die aufgeregte Volksmenge machte den Versuch, das Gebäude in Brand zu setzen und ein wildes Handgemenge entspann fich mit den Wachmannschaften. Jnwischen sammelten fich Volkshaufen in drohender Haltung in der Nachbarschaft des Hauptquartiers der Haupt- i städtischen Polizei, wagten jedoch keinen Angriff auf dieses Gebäude, da sie durch die Anwesenheit einer ziemlich starken Polizei macht in Schach gehalten wurden. Die mitten durch die Volksmassen fahrenden Straßenbahn wagen erregten den Unwillen des Volkes. Es eröffnete einen Angriff auf fie, vertrieb Passa giere und Wagenführer und begann die Wagen zu zerstören. Zehn große Wagen wurden in Brand gefetzt und schleunigst zerstört. Ein andrer Tumult fand in dem Kandaviertel statt, wo auch Feuer angelegt wurde, doch war es unmög lich, den Schauplatz dieser Unruhen zu erreichen und Einzelheiten zu erfahren, da die Straßen durch Volksmassen gesperrt waren, die eine drohende Haltung gegen die Polizei annahmen. Nachdem die Straßenpatrouillen zurückgezogen und die Polizei an den besonders gefährdeten Punkten zusammengezogen war, blieben die Straßen unbeschützt und das unruhige Element erhielt freie Hand; doch verhielt sich die Menge ruhiger, sobald keine Gefahr mehr seitens der Polizei drohte. — Nunmehr hat fich auch die Erregung der Tokioter Bevölkerung gelegt, so daß irgendwelche Ausschreitungen nicht mehr befürchtet werden. 'Pon rmcL -fern. »schwere Hochbaha-Katastrophe in New Aork. Auf der New Porker Hoch bahn hat fich am Montag ein schweres Unglück zugctragen, das auf ein grobes Versehen des Weichenstellers zurückzuführen ist. Ein voll besetzter Zug kam aus der Kreuzung der 53. Straße und 9. Avenue an eine Weiche, die entgegen der Vorschrift offen geblieben w«! ein Wagen fiel auf die Straße, wobei er fich überschlug. Zehn Menschen find tot, vierzig wurden schwer verletzt. Die Cholera. Ein unangenehmes Nach' sviel hat die Choleraerkrankung eines Bulmer Pioniers, der nach Thorn zur Übung obkom- mandiert war, für seine Kameraden und Vorge setzten gehabt. Wegen der Choleragefahr sied sämtliche 500 Mann, Oifiziere, Urteroffiz'e« und Pioniere der Eisenbahnbrigade unter Be obachtung gestellt worden. Die VorfichtLmaß' regel hängt zusammen mit der Erkrankung eine? Mannes bei Thorn. Am 4. d. rück-n zwei kriegsstarke Kompanien, BMkompamcn der Brigade, nach Thorn aus, um dort für das große Festungsmanöver znm Material- nn» Munitionstransport Eisenbahnen zu baue». Nun erkrankte bei Thorn ein Pionier des Eisenbahnregiments Nr. 2 unter choleraver- dächtigen Erscheinungen. Er wurde in das Garnisonlazarett in Tksm gebracht. Obwohl er nur leicht erkrankt ist, erschien es doch ge boten, bei der Rückkehr der beiden Kompanien alle Vorsichtsmaßregeln anzuwenden. Die Truppen kamen am 9. d. vormittag mit einein Sonderzug auf dem Güterbahnhof der Ost bahn an der Fruchtstraße in Berlin an. Von dort marschierten fie sofort ohne Spiel nach den Baracken an der General Papestraße, die sonst das Eisenbahnregiment Nr. 3 bewohnt, das jetzt auf dem Übungsplatz in Sperenberg liegt- Kein Offizier, Untero fizier oder Mann darf die Baracken verlassen, niemand außer den Ärzten, die fie regelmäßig zweimal den Tag besuchen, darf fie betreten. Die Absperrung dauert acht Tage. Innerhalb der Baracken ist alles wohl und munter. Die Entführung einer Dame bildet gegenwärtig in den Kreisen der Berliner Gesell schaft das Tagesgespräch. Es handelt fich diesmal um ein nicht mehr ganz junges Mädchen, die einzige Tochter eines jetzt von seinen Millionen lebenden früheren Groß industriellen, das seit etwa acht Tagen aus dem elterlichen Hause verschwunden ist. Mit ihr flüchtig geworden ist der 27 jährige K., der bei dem Rentier als Chauffeur angestellt war. Die junge Dame — selbst eine leidenschaftliche Verehrerin des Auwsports — hatte fich in den Lenker des Gefährtes verliebt. Die Spuren des flüchtigen Liebespaares weisen nach Hamburg hin. Eine betrübende Kunde für alle diejenigen, die fich an dem Kampfe für die Erhaltung dec Naturschönheiten in Deutschland beteiligen, kommt vom Rhein. Sie lautet: Die Laufen burger Rhein-Kraftwerke find trotz der vielfachen Widersprüche jetzt genehmigt. Ein köstliches Postkuriosnm wird dem ,B. T.' aus Spremberg mitgcteilt. Schickt da dieser Tage ein Spremberger Jäger einem in Berlin lebenden Verwandten drei selbstgeschossene Rebhühner. Der Adressat wird aber nicht an getroffen, und da die Sendung infolgedessen nicht bestellt werden kann, bleibt fie im Post amt liegen. Nach drei Tagen wittert man in dem Paket dem Verderben ausgesetzte Ware, läßt es öffnen und entdeckt darin den nicht mehr ganz einwandfreien Brawn. Die Rebhühner werden, wie es in solchen Fällen Vorschrift ist, versteigert und bringen als Erlös im ganzen zehn Pfennig. Der Erlös wird dem Absender in Spremberg zugeschickt, und zwar in Gestalt einer kassierten, also wertlosen Briefmarke, da das übermittelungsschreiben 10 Pfennig Porto verursacht hat. Und über dieses Objekt mußte noch quittiert werden. „Der alte Mm« ist tot. Sucht nicht, ich liege bei Karl Habermann." Diese Worte fand man auf dem Depothof der königl. Wassechauverwaltung zu Potsdam an eine Mauer geschrieben. Der Sinn wurde bald klar. Der hochbetagte Hofwächter Christian Schmidt hatte sich an den bei dem Depothof auf der Havel liegenden Negierungsdampfer, der den Namen des früheren Wasserbauinspektors Karl Habermann trägt, mit einem langen Strick an den Füßen festgsbunden und fich dann von dem Dampfer herab ins Wasser gestürzt und ertränkt. > > > ———«SS——'S gründlichen Seelentiefe dieser wunderbaren Augen schlummern?" — Der Zephyr umgaukelte diese Mädchen gestalt, umkoste ihr Lockenhaupt, und zugleich rauschte eS leise und lind in den Zweigen und dem Blätterdach der großen Buche, unter dessen Schatten Berta stand. Glück und Friede schien die kleine Land schaft hier zu atmen, sagten wir, und doch hing die liebliche Fee derselben ihren Träumen nach! — Bertas Gedanken schweiften fernhin in die stolze Residenz. Sie erblickte dort in der Ring straße ein prächtiges HauS, oder vielmehr einen glänzenden Palast, in dem ihr Großvater mütterlicherseits, der alte Baron v. Geldern, Geheimer Rat und Ritter hoher Orden, wohnte. Sie erblickte in dessen nächster Umgebung ihre stolze, vornehme Cousine Ida v. Geldern, die fie bisher nur dem Namen nach kannte. Ihr Großvater, der aristokratische harte Mann, hatte Bertas Mutter von der Schwelle seines Hauses verbannt, weil fie ihr Herz einem Manne geschenkt hatte, der nach den Begriffen deS Barons unter seinem Stande war. Eine Mesalliance nennt es die adlige, die vornehme Welt. Die mißratene Tochter durfte niemals das elterliche Haus wieder betreten. Diese Frau, die das Opfer ihrer einzigen Liebe geworden, die Mutter Bertas, ruhte drüben auf dem Dorffriedhofe, von dem fern her melancholisch die langgezweigten Trauer eschen grüßten. Sie war frühzeitig gestorben, die arme, schöne, junge Frau. Der Gram mochte an ihrem Herzen doch wohl arg genagt haben, der Gram über die un beugsame Härte des Vaters, die eisige Teil- nahmlofigkeit ihrer Verwandten. Als fie Berta geboren hatte, begann fie zu kränkeln, dann starb fie. Das Kind war damals kaum ein Jahr alt. — Es lernte die Mutter nur aus dem Bilde kennen, daS der gebeugte Ehemann nicht müde wurde, zu ver ehren — vor dem er noch jetzt täglich, wie betend stand. Der frühzeitig zum Witwer gewordene Mann übertrug all die Liebe, die er der Gattin nicht mehr zu spenden vermochte, auf sein einziges Kind, die kleine Berta. Sein ganzes Leben hatte von jetzt ab für ihn nur noch einen Zweck — daS Glück seiner Tochter. Er hatte sür Bertas Erziehung große Geld opfer gebracht, das größte Opfer aber dann, als er fich, zwecks ihrer weiteren Erziehung, auf einige Jahre von ihr trennen mußte. Erst kürzlich war Berta nach fast drei jähriger Abwesenheit iu die stille, traute HeimatS- stätte zurückgekehrt und hatte das dann bald erreichte achtzehnte Lebensjahr in ihrem lieben Heimathause festlich gefeiert. Rasche Hufschläge störten den Gedankengang des vor fich hinträumenden Mädchens. Ein Reiter trabte den Waldweg daher. Als er dem Rheinsbergschen Hause näher gekommen war, ließ er sem Pferd im Schritt gehen und lenkte dasselbe der Stelle zu, wo das junge Mädchen stand. Berta schlug die Augen auf, fie betrachtete den Reiter und glaubte in demselben den Be sitzer des benachbarten Ritterguts, den Grafe« v. Rohden zu erkennen. Dieser schien das junge Mädchen erst zu gewahren, als er, fast den nicht breiten Fuß' Pfad berührend, sich von seinem Pferde schwang und nach dem Eingang umblickte. Der Graf lüftete den Hut und fragte: „Entschuldigen Sie, gnädiges Fräulein, treffe ich Herrn Hauptmann Rheinsberg zu Hause?' „Bedaure, mein Herr —erklang die Ant wort mit einer silberhellen, lieblichen Stimme — „er wird erst spät am Abend zurück- kehren." Der Graf betrachtete daS liebliche Mädchen mit einem Blick, aus welchem sichtlich Bewunde rung sprach. „Das tut mir leid," entgegnete er, »ich glaubte ihn gewiß zu Hause anzutreffen." „Wenn ich sür Sie irgend eine Bestellung ausrichten kann, bin ich mit Vergnügen da-n bereit, antwortete Berta. Das Mädchen lächelte — zwei Reihen weißer Perlen zeigten fich bei diesem freund lichen Lächeln hinter den Rosenlippen ihres kleinen Mundes. Auch der Graf lächelte jetzt, dabei er widernd : „Die Bestellung würde Ihnen doch Schwierig keiten machen, Fräulein. Es betrifft einen neuen Plan, die Landwirtschaft in unsrer Gegend an- belangend, den ich mit dem Herrn Hauptmann, der einer unsrer rationellsten Landwirte M in erster Linie besprechen möchte. — Wollen Sie ober die Güte haben, Fräulein - Fräulein —" Mbrikanter Zieher De dichte, ent! Erdung dro "r Vern»! , Ein eii Ntvohner Anfahren M Heima A, sodaß A Rad dieser Ta; siintigung Düren 'inne es ir Mung e Ad noch i Mchtdiies Ein Üb Arde in M schon Ächte in Marteurs neuesten schlicht i 'N jene Mie. In A Fenste Mschen N Ölungen. Alizei gel Mlen 8 Stadt ist mtstegung. Ein L sichtet: Kstes 25 j snübte in Adem fie «in Schuß M Unter Kichnet, t Segen die Wingen Mommer , Ein fi >d dem L gebirge a Argen ges! «Unsuchts' gerichtliche! einem erre Ai Rev Maus ein At, wäbre «egt. Di dreijährige -Offizi. Meldung Md V0N Aenziöse M Vorsa An Volk er die No Endler ol Ach der '"Amando , Ein s Avh Jal Au gesp Anales Ader eim ? die Fra A Mund Messer di Aß- Blw Agt. Geg Aerlicher leitet. .Die f A aus i Ader S Am Ertrc Ad Schiff Anne vor U ein ä Aß der G '«ank bell . ,„Men rasck n, »Bitte „ick A Toch Abst ver A Toc Mn, alt A seltene! ""wirrt l Ein Aand d >m faf M Bei -Herr Aum ge Amal zr A das Aart ers Maus § Ad auft Ak nied Abeüuff dhen,-- . Aß mei sein s, Wen re« Kes q« Allen r A das "r Graf. . Beria 'A'chai
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)