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Ottendorfer Zeitung : 26.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190507263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050726
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-26
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 26.07.1905
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^lolitifcke ALmäscbau. Der rusfisch-japamsche Krieg. *Nach den im rusfischen Hauptquartier von chinesischen Kundschaftem überbrachten Nach richten wollen die Japaner noch in diesem Monat zu entscheidenden Opera tionen gegen Lenewitsch übergehen. * * * Zu de« russische« Wirre«. * Der Moskauer Kongreß der Semst - wos und Städte beriet am Donnerstag über eine Resolution, die den tiefen Unwillen über die Willkür der Beamtenschaft aus- drückle. Der Vertreter des Twersch-Semstwos Roeberti erklärte, daß, nachdem die Polizei in eine Privatwohnung eingedrungen sei, eine der artige Resolutton nicht mehr genüge. Hierauf wurde das Bureau mit der Ausarbei tung eines neuen Entwurfes beauftragt. Der vom Kongreßbureau ausgearbeitete Entwurf einer Verfassung wurde mit 220 gegen 7 Stimmen ohne Abänderung angenommen. Auch wurde beschlossen, daß sich alle Anwesen den selbst für den Fall in die Volksver tretung wählen lassen sollten, daß der Bulyginsche Entwurf einstweilen dmch- geführt wird. Es ist anzuerkennen, daß der Kongreß bei aller Energie und Festigkeit sich strenge auf dem Boden der gesetzlichen Ord nung hält. * General Kozlow, der als Gouver neur von Moskau gegenüber dem Semftwokongreß ein nachsichtiges Vorgehen einschlug, soll deswegen durch General Kleigels abgelöst werden. *Die revolutionäre Bewegung scheint, wenn Petersburger Meldungen des ,Lok. Anz/ zutreffen, in Heer und Flotte in stetem Anwachsen begriffen zu sein. Fast alle Teile der Wehrmacht scheinen bereits vom Auf- ruhrgeiste ergriffen zu fein. Im Sappeurlager bei Kiew wurde auf den Kommandeur des siebenten Sappeur-Bataillons Nemilow ein Bombenattentat verübt, wobei Nemilow, der in seinem Zeit mit Durchsicht von Schrift stücken beschäftigt war, durch Bombensplitter am Hinterkopf verletzt wurde. Das Lager wurde sofort alarmiert und die Untersuchung eingeleitet. * In Kronstadt meutert ein Schiff noch jetzt. Die Mannschaften des „Imperator Alexander II." haben zwar ihre Ergebenheit ausgesprochen und 16 Anstifter der Meuterei aus ihrer Mitte ausgeliefert, die ins Militärgesängnis gebracht worden find; die Lage der meuternden Mannschaft des „Minin" dagegen hat sich nicht geändert. Der Kreuzer befindet sich nach wie vor im Be reiche des Feuers der Forts, die bereit find, ihn zu versenken, falls er den Versuch macht, sich von der Stelle zu bewegen. Es beginnt an Proviant und Wasser auf dem Schiff zu fehle». *Die Gerüchte über ein auf Pobje- donoszew verübtes Attentat find ohne jede Begründung. Sie wurden Hervor gemfen durch die Festnahme eines jungen Mannes, der auf dem Bahnsteig des Bahnhofs in Zarskoje Selo erregt auf und abging, als Pobjedonoszew den Zug verließ. Bei dem Festgenommenen wurde nichts Verdächtiges ge- funden. *Jn den rusfischen Städten Warschau, Bialystok und Helfingfors wurden Attentate aus Polizeibeamte verübt. * * * Deutschland. * Auf seiner Osts eefahrtist derKaiser am Donnerstag vor Nyland (Finnland) ein getroffen. An Bord ist alles wohl. *Von englischer Seite wird die Meldung von einer bevorstehenden Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit Kaiser Nikolaus verbreitet. Der Zar verläßt an Bord der Jacht „Polarstem" Peterhof, angeblich zu einer Fahrt längs der Küste. Es sei jedoch bekannt, daß der Zweck seiner Fahrt ein Zusammentreffen mit Kaiser Wilhelm in den schwedischen Ge wässern sei. Die Abwesenheit des Zaren von Peterhof solle vier Tage dauern. Die Nachricht ist vorläufig noch unbestätigt. * Der Aufenhalt der kaiserlichen Familie in Cadinen wird voraussichtlich bis zum 8. August ausgedehnt werden. An diesem Tage beabsichtigt die Kaiserin mit ihren Kindern nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel überzufiedeln, wo auch der Kaiser nach der Rückkehr von seiner Ostseefahrt Auf enthalt nehmen wird. — Das kaiserliche Hof lager wird während des diesjährigen Kaiser- Manövers in den Tagen vom 12.—15. Sep tember in Katzenelnbogen untergebracht werden. Vor wenigen Tagen besichtigten mehrere höhere Hofbeamte unter Führung des Landrats des Kreises die Stadt. *Wie die ,Kreuzztg/ mitteilt, hat auf das von den Abgg. v. Kardorff, v. Normann, Paasche usw. eiugereichte Gesuch um Be gnadigung des früheren Reichskammissars Dr. Karl Peters der Kaiser die Rechts folgen des Erkenntnisses des Disziplinarhofes in bezug auf Verlust des Titels aufgehoben. Dem weiteren Anträge auf Bewilligung einer Pension konnte nicht stattgegeben werden. *Zu den Vorarbeiten für die Reform des Strafrechts berichtet dis ,Natlib. Korr/: Das Strafmaß für verhältnismäßig geringfügige, sich unter Umständen aus der Not ergebende Vergehungen ist, wie wiederholt bemängelt wurde, vielfach zu hoch. Eß wird im Zusammenhang mit der Revision des Strafrechts dafür Sorge getragen werden, daß in dieser Beziehung das sozialpolitische Gewissen der Zeit besser zu seinem Rechte ge langt. Namentlich soll zu erwarten sein, daß auf dem Gebiete der Militärrechts- pflege mehr Rücksichten genommen werden, die man als sozial ansprschen kann. * Zur Errichtung von^emeinde- waldungen fordert in der ,Schief. Ztg/ der Landrat v. Klitzing die Gemeinden seines Kreises Sprottau auf. Der Landrat weist auf die finanziell günstigen Folgen der Gemeinde- Waldungen hin und sagt: Die Mittel zum Kauf der zahlreichen Qdländereien find mit Leichtigkeit zu erlangen. Einmal wird die Kreissparkasse nicht verfehlen, für den wirt schaftlich segensreichen Zweck den Gemeinden Darlehen in jeder Höhe zu denkbar niedrigstem Zinsfuß zur Verfügung zu stellen. Zum andern bietet aber vor allem der neugeschaffene soge nannte „Ostsonds" die beste Gelegenheit zur Erlangung namhafter Beihilfen. — In der Tat bietet sich auf diesem Wege Gelegenheit, mit den geringsten Aufwendungen größte Wohl taten für die ländlichen Gemeinden zu er langen. "Im April haben in München Spreng versuche mit einem neuen Sicherheits« sprengstoff, dem Vigorit, stattgefunden, um seine Leistungen gegenüber den bisher ver wendeten Sprengstoffen und besonders gegen über dem Armeesprengmittel, der Pikrinsäure, darzutun. Diese Versuche ergaben die unbe strittene Überlegenheit des Vigorit. Anknüpfend hieran hat eine höhere Militärbehörde in Berlin mit den bayrischen Militärbehörden die Ver einbarung getroffen, in Gemeinschaft mit den Patentinhabern und den Erfindern des Vigorit größere streng militärische Übungen anzustellen, die am 29. Juli in München stattfinden werden. *über einen neuen Truppentrans port nach Südwestafrika wird dem ,B. T/ gemeldet, daß vom Truppenübungsplatz Munster vom 28. Juli eine neue Feldzugs kompanie in Stärke von 300 Mann nebst Pferden abgehen wird. Österreich-Ungarn. *Die ungarische Regierung-hob den Be schluß der Hauptstadt auf, freiwillig ein gezahlte Steuern nicht an die Staats kasse abzuliefern. Der Bürgermeister wird aber diese Annullierung nicht zur Kenntnis nehmen, sondern gegen diese bei der Regierung Protest einlegen. Frankreich. * Nach der Abfahrt des englischen Ge schwaders von der französischen Küste sandte der König von England an den Ministerpräsidenten Rouvier ein Telegramm, in dem er seinem Danke sür die herzliche Aufnahme, die das große Frankreich der englischen Flotte bereitet habe, Ausdruck gab. Rouvier antwortete, dis Regierung der französischen Republik kabe sich gefreut, durch die den englischen Offizieren und Mannschaften bereitste Aufnahme bekunden zu können, wie sehr sie sich zu dem gegenseitigen herzlichen Ein vernehmen beglückwünsche, welches zwischen Eng land und Frankreich bestehe. England. * Durch blinden Zufall hat das Ministerium Balfour im Parlament eine Niederlage erlitten; bei einer an sich belanglosen Ab stimmung waren seine Anhänger in geringerer Zahl anwesend als die Mitglieder der Oppo sition. Es ist möglich, daß das Ministerium zurücktritt; die Verhandlungen deswegen find noch nicht abgeschlossen. Schweden. *JnGoeteborg (Schweden) ist Donners tag nachmittag eindeutschesGeschwader eingelauien und tauschte mit der Elfsborg festung und dem schwedifchen Geschwader Salut- fchüfse aus. Spanien. *Der König von Spanien wird seine Reise nach Berlin am 10. September antreten. Balkanstaaten. * Am Freitag wurde in Konstantinopel gegen den Großsultan bei der feierlichen Auffahrt des Hofes zum Mittagsgebet eine Sprengbombe geworfen. „Der Sultan wurde nicht verletzt" — ob andre Personen auch nicht, darüber schweigt die offizielle Meldung, ebenso darüber, ob der Täter sestge- uommen worden ist. * Die Gerüchte über eine schwere Er krankung des Sultans werden als falsch bezeichnet. *Das vor kurzem verbreitete Gerücht, der Sultan Abdul-Hamid beabsichtige, unter Um gehung der andern Prinzen seinem jüngeren Sohn und Liebling, dem Prinzen Bur- Haneddie, den Thron zu sichern, verdient keinerlei Beachtung. Abdul-Hamid dürfte kaum soviel Interesse für die Thronfolgerfrage haben, daß er sich dieserhalb besondere Umstände machen sollte. Rismarck unä Man schreibt aus New Jork: Herr Otto v. Gottberg, der den russisch-japani schen Krieg als Kriegskorrespondent bei der japanischen Armee mitgemacht hat, bringt im ,Sonntagsblatt der Staatszettung' einen „Er innerung an bekannte Japaner" überschriebenen Artikel, der eine interessante Bismarck-Erinne rung enthält. Als er bei einem der bekanntesten japanischen Staatsmänner in Tokio zu Gaste geladen war (der Betreffende wird mit Namen nicht genannt, der Verfasser bezeichnet ihn aber als „Vicomte L., Diplomat, vertrat Japan früher in der Hauptstadt einer europäischen Großmacht, zählt heute zu den höchsten Be amten des Landes und den meistgehörten Rat gebern der Krone"), erzählte ihm der Hausherr folgende Erinnerung an Berlin: „So recht aus der Nähe sah ich Bismarck zum ersten Male nach einem Diner in seinem Hause. Der mächtige und doch so seine Kopf war vom Licht einer Hängelampe bestrahlt, als er mich auf den Sitz neben seinen Lehnstuhl rief. Die schmale und frauenhaft weiße Hand dieses Hünen körpers hielt die lange Pfeife und paff paff stieß er hastig ihren Rauch unter dem buschigen Schnauzbart aus, als er meinte, ich solle von meiner Heimat erzählen. Du lieber Gott, was sollte ich sagen? Ich kam mir so klein neben ihm vor. Aber ich hatte immer etwas auf meinem Herzen gehabt, und nun glaubte ich die Stunde gekommen, um ihm meinen Plan vor zutragen. Ich erzählte also von der Reorgani- sarion unsres Heeres, von den altsoldatischen Tugenden unsres Volkes und vom kriegerischen Sinn wie dem hohen Ehrbegriffs unsres Sou veräns. Das/gefiel ihm. Ich sühlte, daß ich Hk frauenracbe. 15j Rowan von William Frank. Korttchung.) Mrs. Somerset hatte fich, sobald ihr die Kunde von der Erkrankung ihres Sohnes zu kam, sofort auf den Weg gemacht, um ihr mit aller Sorgfalt und Aufopferung zu pflegen, deren ein Mutterherz fähig ist. Sie gab die Hoffnung nicht auf, ihn wieder erstehen zu sehen, selbst als die Arzte mitleidig ihr Haupt schüttelten in Beantwortung ihrer angstvollen Blicke Nachdem nun die Krise vorüber, die Krankheit fich zum Besseren wandte, sagten die Arzte einstimmig, daß der Patient nur der treuen Pflege der Mutter seine Herstellung ver danken werde. Er selbst, der Genesende, wußte es der Mutter jetzt noch keinen Dank. Wie viel lieber wäre er in eine andre Well hinübergeschlummert. Er fühlte fich unfähig, die Last des Lebens zu tragen, das sür ihn allen Reiz verloren hatte, nachdem ihm die Mutter endlich mitgeteilt, was er doch einmal erfahren mußte. Oft schon hatte sie die bange Frage in seinen Augen gelesen. Stets war sie dem fragenden Blicke ausgewichen, bis ihr die Arzte endlich erlaubten, ihm zu sagen, was not wendig sei. So setzte sich Mrs. Somerset eines Morgens zu ihrem Sohn mit dem Vorsatz, seine Fragen, denen sie bisher immer ausgewichen war, zu beantworten. Sie legte seinen Kopf an ihre Schulter und KM ihm sanft das Haar aus der Stirn. „Mein armer Junge," hob sie an, indem sie ihm einen Kuß auf die bleiche Wange drückte, „worüber hast du nachgedacht? Ich sehe es deinen Augen an, daß du wieder in Gedanken versunken warst." Jähes Rot bedeckt- plötzlich das hagere Antlitz des Kranken. Zaghaft fragte er: „Mutter, das Urteil, wurde es — ? ist es vorüber?" Mrs. Somerset senkte ihr Haupt ein wenig und sagte leise: „Es war nicht nötig, mein Sohn." „Warum nicht?" Das Wort kam wie ein langgezogener Seufzer über seine Lippen. Er hielt den Atem an, um die Antwort zu vernehmen. „Weil, weil — o mein Sohn, sei standhaft, weil das unglückliche Mädchen . . ." „Betty, meine Betty!" unterbrach Eduard mit wildem Aufschrei die Mutter, „hat man sie gefunden? — hat sie gestanden?" Mrs. Somerset schüttelte das ehrwürdige Haupt. „Nein, mein Sohn, sie ist jedem irdischen Richter entrückt. Betty, Lady Delhan ist tot." „Großer Gotti" Das war die einzige Klage, die fich Edwards Brust entrang. Mit einer plötzlichen, heftigen Bewegung wandte er sein Gesicht dem Fenster zu. Auch der Mutter Augen sollten seinen Schmerz nicht beobachten. Er tat auch keine weitere Frage, die Stimme versagte ihm. Betty war tot, seine Betty, das süße Geschöpf, das fröhliche Kind, das seines Lebens Glück und Wonne war, tot, tot! Er sah sie nicht als Lady Delhan mit dem wirren, abwesenden Blick im Geiste vor sich: nein als sein Lieb, mit den Abschiedstränen in den großen Augen, mit dem Gelübde ewiger Treue auf den roten Lippen, wie er von ihr ging zum fernen Süden, so sah sr sie und nach langem Schweigen brach er in leises Schluchzen aus und verbarg das Antlitz in seinen Händen und sein müdes Haupt sank auf den Tisch, an dem er saß. Die Mutter rührte sich nicht; sie ließ dem berechtigten Schmerz seinen Lauf. Als aber eine Stunde verging, und immer noch die leisen Schmerzenstöne zu ihr drangen, und immer das Haupt des Sohnes verhüllt blieb, da näherte sie fich ihm sanft. „Edward, mein geliebter Sohn!" flüsterte sie, während Tränen von ihren Wangen rollten, „fasse dich. Der Himmel hat es gewollt, und selbst in diesem Fall müssen wir bekennen, Gott hat es wohlgemacht für sie, für dich." Edward zuckte zusammen. Die Worte fanden ein trauriges Echo in seiner Seele. Hatte er nicht selbst den Tod für fie, als einzige Erlösung aus aller Not, in der Stille erfleht ? Er erfaßte die Hand seiner Mutter; seine hohlen Augen suchten in den ihr'geu zu lesen. „Mutter, wie starb sie?" Ein Umgehen der Wahrheit war nicht mehr möglich, darum schnell und ohne Zögern, dachte die bekümmerte Frau und hob an: „Im ersten Anfall ihrer Sinnesverirrung flüchtete das arme Kind zu den Klippen. Dort muß fie das Gleichgewicht verloren haben oder —; kurz, man fand am Ufer dort einen ihrer Schuhe, sowie auf einem Felsenzacken ein abgerissenes Stück ihres Kleides, und sväter —" eine Saite angeschlagen, die in seinem HerM nachklang. Er wurde aufmerksamer, machte zwischen zwei Zügen der Pfeife Kommende und stellte Fragen. Endlich glaubte ich,. M da zu haben, wo ich hin wollte. Unvermittelt sprach ich von der eben geschlossenen rusM- französischen Allianz und fügte hinzu: „Wenn Euer Durchlaucht fich eines Tages entschließen, mit der Faust an Rußlands westliche Hausture zu schlagen, dann könnten wir Japaner vielleicht ein Feuerchen an der Hinterpsorte anmachen. Im nächsten Augenblicke erschrak ich über meine eigene Tollkühnheit. Die Lippen unter dein eisengrauen Schnurrbart gaben die Pfeife frei, mit einem Ruck fast wendet der mächtige Kevs fich mir zu, und die großen blauen Augen wurden größer als zuvor, bohrten sich fragend in die meinen. Unsre Unterhaltung war be endet. Ich glaubte, zu viel gesagt zu haben. Erstaunt und offen gestanden beunruhigt M ich deshalb, als ich drei Tage später, die Weisung erhielt, dem Fürsten im Auswärtigen Amt meine Aufwartung zu machen. Diesmal empfing er mich stehend, in kurzer Audienz: „Ich habe mir Ihren Vorschlag durch den KM gehen lasten, lieber Vicomte, und mit Meckel besprochen, was Sie über die Leistungsfähigkeit des japanischen Heeres sagten. Er scheint Ihre Ansichten über Ihre Offiziere und Truppen p teilen. Also veranlassen Sie gelegentlich Ihrer bevorstehenden Reise nach Japan, daß man den Vorschlag in Gestalt eines ausgearbeiteten Plane» vor mich legt, dann könnte ich ihm eventuell näher treten." Als ich Berlin wieder sah, war Fürst Bismarck aus dem Amte geschieden. Von I^ak unä fern. Grohe Explosion aus einem amerita' «ischen Kriegsschiff. Auf dem amerikanischen Kanonenboot „Bennington", das in San Die^ (Kalifornien) ankerte, explodierte der Kessel, Saß das Oberdeck — seiner ganzen Länge nach aufflog. Die Besatzung des Schiffes beM 278 Mann. Von diesen sind nach den b>^ herigen Meldungen 50 Mann getötet und übet 200 verletzt. Der Kommandant war kurz vor der Katastrophe an Land gegangen. Lehre« der Darmstädter BergiftuvS' Die Vergiftung in der Alice - Kochschule Darmstadt ist bekanntlich von amtswM untersucht worden, wobei fich ergab, daß D in den Blechbüchsen der Konserve« gW Pilze bildeten. Zum Schutze gegen die G fahren einer derartigen Vergiftung ist jetzig Polizeipräsident von Berlin sowie sänklE Regierungspräsidenten dahin beschicken WvldA daß eine Erhitzung auf 100 Grad für Dauer von 10 Minuten fich als geeignet el wiesen hat, die schädlichen Keime und Sporen in Nährflüssigkeiten abzutöten. SirE Regel muß sein, daß der Inhalt von BiMH die bei der Öffnung einen verdächtigen Ger^ erkennen lasten, im Haushalte unter keine» Umständen Verwendung finden darf. Der Brand «ud die Beraubung U Jagowschen Villa an der neuen Schleuse,^ Rathenow, eine Tat, die durch ihre RassilE heit Aufsehen erregte, hat zur Verhaftung Villenbefitzers, des Fabrikanten Bernh^ Jagow geführt, da er der Brandstiftung A dächtig ist. Der Verhaftete ist nach GeE überführt worden; ein gerichtlicher LokaltelM» an der Brandstätte hat bereits stattgefunden- Ei« Prozeß Wege« anonymer Brisfl wird demnächst vor der Strafkammer in Boch»» zur Verhandlung kommen. Wie in Lemgo,', erhielten auch in der Stadt Herne Damen? ersten Gesellschaft fortgesetzt anonyme WM zugesandt, in denen beißender Spott Zügel schießen ließ. Der Inhalt war E beleidigend. Aus der Art der Abfassung s- Briefe und ihres Inhalts war der AnonyE nur in den ersten Gesellschaftskreisen zu Ez De: Verdacht lenkte fich auf die Frau eim Beamten. Ein in der Angelegenheit aiw strengter Privatklageprozeß wurde bis zur ledigung eines eingelsiteten Strafverfahls, vertagt. Die anonymen Briefe sind SW.. sachverständigen zur Prüfung und Abfall eines Gutachtens vorgelegt. „ Mrs. Somerset vermochte nicht ferner d forschenden Blick ihres Sohnes zu ertrag vermochte nicht das Schlußwort auszusvr^ - Sie wandte fich ab und schwieg. Doch , drängte. Mit tonloser Stimme bat er: um Gotteswillen, fahre fort!" Die Mutter gehorchte: „Eine Woche fand man fie selbst in der Meeresbucht, daS ist alles. — Sie wurde in Stoke Bem. begraben. Ist es nicht leichter, so an w denken als anders?" Ja, sogar in dieser ersten Aufwallung Schmerzes fühlte es Edward, es war M lindeste Lösung der erschütternden Tragötm-^ „Hätte ich fie nur noch einmal dürfen, einen Kuß auf ihren bleichen » drücken, — sie zur letzten Ruhe können!" So klagte er weich nach ou Minuten des Schweigens. Mrs. Somerset seufzte bei seinen Sie dachte an das entstellte Gesicht des ' Mädchens, aufgeriffen und zerschlagen Felsenriffe, aller menschlichen AhnlickM .^ raubt, so daß nur durch die langen sE^ll Haare und die allgemeinen Umrisse der und des Kopfes dieses der See entE^ß, menschliche Geschöpf als Betty, Lady identifiziert werden konnte. Zärtlich unterbrach die Mutter Klagen: „Es war so besser für d^' Liebling; ihre Züge waren bis zur Unk« leit entstellt." Der Kranke schwieg und fragte heu: mehr. Abc»" Der Ar-it fand seinen Zustand am Nach ein «griff der Ku M versetzte f ha!?. Sodc Nässer beide außerdem eiw leben? gefährli gebracht, der siagnis überf Zutreffer »Noles Haus die die ,Sti Oberst abges emer Fensterr gelegenen S Äs eine Ab dohl nicht ge dar, vorbsimc .Sind das deutschen So der Wirt ihn gab: „Macht find auch kl bänden des Elastizität ei deine ReSm ''»er 'Ne M, um Merfleck Mn in Me saM V°ch di. Mard 'M umfin M der l Awiuerü M-n bl N V-uw Wgern i will ^rde da- Mste, I °°We Lie! b Nr. MlNlner ' Wsnung Ein Arz München erfoi Eattenmordve drum gemeldc Roch aus Th e>nem dortige: Grund der A die er angebli sollte. Dr. dit einer seh «he wurde a Gatten alSba derkauste nun WM Mark sr seitdem ln Greifende Schwabens b °rei Kinder i Stellung als svlgedessen nc "asdildete. gekannt wurt rinen Vrira, lxalige Abfin deitere jährl roinmen wur geratenen A dbzende Wil ja ordnen, de Krimina Mk. ^ättermetdn Wagnis zu uitersuchung Mille Affäre d'rd, daß si gebettelt wur y. Bier Ä ioimstenkre §feO°in u °'er erwachs Wsbewobi muerwehrle »Lyn hj> Me des Ä Mteil In °jel besucht (^ene ab. °n Park suchen, d M er erfu M legte er M Gras. der A griffen side drohen N die h Mn wurt Markes anc kMe für x°ljzei b^ ?vkeingan setzen. >den di' Mksmencg Höhungen Unglück Ak stehe ^en stü ^°l wenig ^-nge mü senden! zn i fMnung Mr Mac
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