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Ottendorfer Zeitung : 01.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190509019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-09
- Tag 1905-09-01
-
Monat
1905-09
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.09.1905
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Notsignale überfahrende 14. Augm die Schiff' Nahrung?' wieder aR befand D >ork entfern^ idenfiert und d erkrankten. „Altai" de« flepvtau und er den acht ch auch zwfi andhaftiM -ern. n 23. August en Kolonial' mn-Denk«v tsche« Uni- ebenen de? r 110 (gegen es) Recht?' -prachwisseN' 916) Math-' >907 (gegen evangelisch? TheoloA unde, lM (gegen M 725) Land' »den. Fra" Mäßigkeit^ rfügung de? mtlichen L?' Richtern d« es Kammel' >en Gerichts en Bier Erfrischung?' er Theater. Ihrend einer water" eiM TerassenbaN b unter den z Personen. Acht vo" Verletzungen t leichteren rche des be- nicht emein ange' ohe ABA tersonen, du mnen. « Soanes u wurde d» aufgefunden- lebracht uN° enbäder befolge st* RatschlSge- gewöhnliche" ?runde Hane sich schliß trennen v« auf dein a der rllung markierte" nnen beider inige Leute. Dragoner' er zu An« ffen. 1, die v»" und eB ausgeE k, von < )er Verleg und da"" sie V-M md mE ah Nina d ung vor st?, euen Tag - ich so ade. ' doch,. ' r iurchtst^ tzt nicht vet n. M, yfair beste'' rSr auf als »nF Graus es veE hrt für mar ,, l°"e neues -t". er- 'Wenn - «>« rcayenya, i« oer Ostsee. Dieser ^age hat vor Warnemünde ein Fischer beim Aufziehen seiner Barschnetze unter andern Men auch einen etwa 60 Zentimeter großen gingen Katzenhai gefangen. Der Hai wurde Wafserbottich lebend ausgestellt und von M allen Badegästen befichtigt. Da Haie in der Ostsee ziemlich selten find, so wurde das gefangene Tier von Prof. Seelisch in Rosto! ^gekauft, um der Univerfitätssammlung ein- derleibt zu werden. Ein elender Gaunerstreich. Am 26. Juli durde der Familie eines Hannoverschen Be- euiten aus Amerika die Meldung, daß ein °dhn des Hauses plötzlich gestorben sei. Eine ^druckte Todesanzeige wurde dem Briefe bei- Wgt. Der Vater des Verstorbenen ließ sofort Todesanzeige in den Hannoverschen Mungen erscheinen, und die Familie legte Muerkleidung an. Auf nähere Erkundigungen Adem Konsulat ging nun die Meldung ein, M der Sohn noch lebe und ganz gesund sei. Aas Ganze sei das Werk eines gemeinen Schwindlers, der aus diesem Manöver Vorteile Me ziehen wollen; besonders sei es ihm um «elderpressungen zu tun gewesen. Weil er Spiegeleier effen wollte. Ein mhrwerksbefitzer in Hannover wurde vor einigen Augen in ein dortiges Krankenhaus eingeliefert, M er eine 20 Zentimeter tiefe Schnittwunde Rücken hatte, die ihm seine „liebenswürdige" Min beigebracht hat. Der Mann kam am Abend nach Hause und verlangte zum Abend rot Spiegeleier. Hierüber geriet seine Ehe- M in solche Erregung, daß sie ihm ein langes Achenmesser in den Rücken stieß. Die Ver- Mng ist lebensgefährlich. Neu» Menschen unter einem brennenden Hanse begrabe». In Schwochel, Fürstentum Lübeck, find durch Einstürzen eines vom Feuer Mffenen Hauses neun Personen unter den Kennenden Trümmern begraben. Zwei davon M getötet, sieben lebensgefährlich verletzt borden. Ungetreuer Beamter. Die Kriminalpolizei Mästete einen höheren Postbeamten der Brief- Aarkenverwaltung. Der Beamte veruntreute Mch einen Trick, indem er Fünfzigpfennig- Mken durch Fünfpsennigmarken ersetzte, etwa A 3000 Mark Briefmarken. Eine Havs- "chung förderte über 1000 Mark Briefmarken Klage. Der Hilfsjäger Wiukler, der den Mtlichen Oberiörster Junak im Walde zu ^inöls erschossen und sich dann selbst durch Miere Schüsse verwundet hatte, ist seinen Setzungen erlegen. Geierplage im Böhmerwald. Wie noch treten in diesem Jahre im südlichen Böhmer- Mgebiete, besonders im Mühlviertel und in N>i unzugänglichen Klosterwald Geier auf. M Raubvögel überfallen meist nachts die Aewiehbestände der Bauernwirtschaften und Men großen Schaden an. In der Nähe von Awarzbach gelang es jüngst einem Jäger, S ganzes Geierneft samt der Brut zu ver- Men. . Leichenschändung aus Aberglauben. Vor ^gen Tagen war der Bauer Vesza gestorben, A da sein plötzlicher Tod unaufgeklärt schien, Ade seine Ausgrabung angcordnet. Die Gen- Merie fand ihn im Sarge angenagelt. Hände, Ne und Hals waren durch lange Nägel an M Sargbrettern befestigt und ein Nagel war M das Herz getrieben. Die Nachforschungen Mben, daß eine alte Frau die „Operation" ^geführt hat. Sie gestand beim Verhöre, daß Ak Auftrag der Dorfbewohner schon häufig Nen Verstorbener an den Särgen festgenagelt U „Das sei notwendig," sagte fie, „weil die goldenen, die einer unbekannten Krankheit Kn seien, stets in ihr Haus zurückkehren ihre Verwandten mit der gleichen Krankheit Ncken; das Festnageln sei eine alle Sitte in ^ rumänischen Bauerndörfern." Die alte Frau K verhaftet. Vesza war einem Herzschlage Men. ^ine populäre Gestalt Frankreichs aus N Jahre 1870/71 ist gestorben, Mutter ^ont. Als der Krieg ausbrach, ging fie die Herstellung von Bettys reinem Namen. A betete, Gott möge fie bestrafen, ihr nehmen, ' A ihrem Herzen teuer; nur dies Werk möge Ahr gelingen lassen, nicht um ihrer selbst, aber Bettys, der Dulderin willen. gestärkt, ruhig erhob fie sich. Noch herrschte Etliche Stille im Hause. Sie begann sich Aikleiden, die tränenschweren Augen zu pichen, die langen blonden Haare zu kämmen. A erschrak vor dem Antlitz, das der Spiegel Zeigte. Würde Baron Bernheim in diesem Aarbenen, hohläugigen Weibe seine Schnee- AM wieder erkennen? — Sie lächelte über A selbst. Wie durfte fie noch an Jbraim Aen? Fein Fleck, kein Makel soll an Kew Weibe haften." So hatte er zweimal sK gesprochen. Wie war fie so töricht, sich A «och auf Gedanken an süßes Glück zn Men I hAa schlug die alte Kaminuhr sechs Schläge. »AM? — Pina seufzte. Wollte die Zell l°Mt ihren schleppenden Gang ein wenig Meunigen? - sh! Ach was rief ihr Lady Olivia beim Ab- stA. nach? „Kommen Sie morgen gleich An mein Schlafzimmer!" war es allerdings noch; aber würde sA Mivia in dieser Nacht Ruhe gesunden A? — gewiß nicht. ES galt den Versuch. ^Muschios schlüpfte Nina durch den langen M « Zu dem Schlafgemach ihrer Wirtin. tA klopfendem Herzen und zitternder Hand d fix vie Tür des Vorzimmers, welches Aw eigentlichen Schlafraum durch einen Mir Vorhang getrennt war. Der Wechsel mit ihrem Gatten und einem ihrer Söhne zu den Freischärlern. Sie nahm an der Verteidi gung Chateauduns und an den Kämpfen der Loire-Armee teil. Ihre drei Söhne gehörten der regulären Armee an und kämpften ebenfalls. Mutter Jarretont hat selber keinen einzigen Schuß abgefeuert. Sie beschäftigte fich nur mit der Fürsorge für die Verwundeten. Unter dem heftigsten Kugelregen brachte fie, die damals schon 54 Jahre zählte, Verwundete in Sicher heit. Sie selbst wurde wie ihr Gatte schwer verwundet. Im Laufe des Krieges erhielt fie das Tapferkeitskreuz, zehn Jahre später wurde fie Ritter der Ehrenlegion. Alle ihre Söhne find inzwischen gestorben. Sie lebte mit ihrem Gatten in tiefster Armut und erhielt nur magere schuft eingereicht, die auf Grund der von einem technischen Ausschuß angestelllen Untersuchungen eine Menge von äußerst beunruhigenden An gaben enthält. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die Alhambra ernstlich gefährdet ist. Die Denkschrift weist besonders auf den schlechten Zustand der Galerie de Machuca, des arabischen Jnnenhofes und des Saales der Abencerragen hin. Auch im berühmten Albercahof, sowie im Löwenhof find große Ausbesserungen notwendig. Der Unterrichts minister hat die sofortige Inangriffnahme der nötigen Arbeiten veranlaßt und will in den Cortes die Bewilligung bedeutender Mittel be antragen, um das herrliche Denkmal maurischer Bankuust der Welt zu erhalten. verenglischeA-miralwttsonun-seinZlaggschiff,-erpanzer„ExmM Unterstützung vom Kriegsministerium, bis fie jetzt, 89 Jahre alt, verschieden ist. Ern verhängnisvoller Jrrtnm. Der Pariser Schlaffer Rochard hatte seine Frau so schlecht be handelt, daß fie ihn verließ. Um fich zu rächen, kaufte er einen Revolver und begab sich auf die Suche nach der Ungetreuen. Nach langem vergeb lichen Umherwandern glaubte er endlich bemerkt zu haben, wie sie in ein Haus eintrat. Er verfolgte sie und feuerte seinen Revolver auf sie ab. Kaum batte er aber einen Blick auf das Gesicht der schwer Verwundeten geworfen, als er ausrief: Aber das ist ja gar nicht meine Frau. Es war in der Tat eine unschuldige brave Wirtschafterin in vorgerückten Jahren, die nun ins Hospital gebracht wurde, während man den nicht einmal sonderlich erregten Schlaffer ins Gefängnis abführte. Das Schicksal der armen Wirtschafterin scheint ihm völlig gleich gültig zu sein: er hat nur bedauert, nun für längere Zeit seine rechte Frau nicht strafen zu können, denn dafür geht man frei aus. Fremde Frauen darf man aber noch nicht nach Belieben anschieben. Das Suche« nach dem spantsche« Goldschiff eingestellt. Das Suchen nach dem Golde der spanischen Armada, das nach geschichtlichen Übermittelungen in dem Schiffe „Admiral von Florenz" auf dem Boden der Tobermory-Bucht liegt, ist für dieses Jahr ein- gestellt worden. Man hatte zwar ein spanisches Kriegsschiff gefunden, glaubt jedoch, daß dies nicht der „Admiral von Florenz" sei, da dieser keineswegs das einzige Schiff der Armada ist, >as in der genannten Bucht liegt. Die Aus beute, die man aus dem gefundenen Schiffe zutage förderte, war, abgesehen von steinernen Kanonenkugeln, nur gering. Man fand sieben Silbermünzen aus der Zeit Philipps II. Der bemerkenswerteste Fund dürfte der Verschluß eines Hinterladegeschützes sein. Das spanische Kriegsschiff war im Jahre 1588 in den Grund gebohrt worden. Die Alhambra i« Gefahr? Der Konservator der Alhambra, des alten Mauren talastes in Spanien, hat vor einigen Tagen ,em Unterrichtsminister Dr. Mellado eine Denk- ! Bervorvene Milch. In einem Stadt viertel von Madrid erkrankten siebzig Personen infolge Genusfes verdorbener Milch. Mehrere Personen schweben in Lebensgefahr. Eine An zahl Milchhändler wurde verhaftet. Präsident Roosevelt im Unterseeboot. Aus Oysteröai wird gemeldet, daß Präsident Roosevelt fich Freitag nachmittag auf das Unter seeboot „Plunger" begeben habe und während mehrerer Tauchmanöver, von denen eines fünfzig Minuten dauerte, an Bord geblieben sei. Gegen die Erpressungen der eigenen Gattin hat sich zurzeit der Bürgermeister von New Jork, Fernes, zu wehren. Die Frau des Viel beschäftigten machte im vorigen Winter in Paris die Bekanntschaft eine» LandSmanneS und eines Franzosen, die fie nach New Dark begleiteten. Dort mietete Frau Fornes ihnen zwei Zimmer in einem Hotel. Vor einigen Tagen erschienen die beiden Komplicen der braven Frau bei deren Gatten und verlangten 250 000 Dollar, falls er wünsche, daß diese oder jene Sache nicht aufgedeckt werde. Fornes setzte die Erpresser an die Luft. Zwei Tage darauf strengte seine Frau die Ehescheidungs klage gegen ihn an, und nun erkannte er erst, wer hinter diesem ErprcffungSversuche steckte, der in der Scheidungsklage seine Fortsetzung findet, denn Frau Fornes will Greuel von ihrem Gatten erzählen, die es ihm unmöglich machen würden, länger auf seinem Posten zu bleiben. Eine Gewalttat des amerikanischen Milliardärs Pierpont Morgan erregte in New Jork unliebsames Aufsehen. Morgan hatte die antike Bronzestaiue des Casus Vibius Gallus erworben und fie dem städtischen Kunstmuseum geschenkt. Der Direktor des Museums, Eld- well, hielt das Kunstwerk für wertlos und verwies es in den Kellerraum. Daraus forderte Herr Morgan, dessen Einfluß bei der Museums leitung durchschlagend ist, die Entlassung Eld- wells. Letzterer weigerte fich, das Museum zu verlassen und wurde von Schutzleuten an die Luft gesetzt. Die Schutzleute sollen sorgen, daß er nicht wieder hereinkommt. Die Bronze statue, die 50 000 Dollar gekostet haben soll, erhielt mittlerweile einen hervorragenden Stand- zwischen dem dämmernden Tageslicht draußen und der grellen Gasflamme in diesem Zimmer blendete ihre Augen. Sie verharrte einige Sekunden beklommen auf der Schwelle. Ihr gegenüber in einem kostbaren Rahmen auf dem Kaminsims, zu jeder Seite eine nieder gebrannte Wachskerze, stand Lord Delhans Bild. Es dünkte fie, als ob das wohlbekannte Angesicht fie höhnisch anlächelte. Sie schloß unwillkürlich die Augen. Mit Gewalt faßte fie fich dann und schritt bis zur Mitte des Zimmers, Der Vorhang nach dem Schlafraum war bis auf eine kleine Spalte zugezogen, die eine rosa Lampe erkennen ließ, welche magisches Licht verbreitete. Ninas Blick suchte das Bett der Inhaberin dieser eleganten Schlafstätte; aber fie konnte nur eine weiße Schlafdecke unter scheiden, Lady Olivia selbst blieb ihr verborgen, und fie wagte nicht den Vorhang zu lüften. „Lady Olivia!" rief fie leise. — Keine Antwort. „Lady Olivia!" wiederholte fie lauter noch einmal und zum dritten Male. Alles still; nur das Pochen des Herzens und die eigenen Atemzüge unterbrachen das tiefe Schweigen. Entsetzen packte Nina; ihr Puls stockte. War Lady Olivia entflohen? Ihre Augen suchten den Vorhang zu durch bohren, doch ihre Hände wagten immer nicht ihn zu berühren. Sie wankte; neben ihr stand ein Tisch. Eine Stütze suchend, faßte fie den selben mit beiden Händen. Da fielen ihre Blicke auf ein großes Kouvert, das auf der Tischplatte lag. „An Nina Eigen," las sie. War das ein Bekenntnis? — Kaum fähig. den Bries festzuhallen, eilte fie mit ihm in ihr Zimmer. Mit zitternder Hand löste fie den Umschlag. „Nina Eigen, ich halte mein Wort; ich bin entflohen. Betty, Lady Delhan, ist ficher. Von morgen ab darf fie aus ihrem Grabe hervorkommen, kühn der Welt entgegentreten, die dann wissen wird, daß fie dies Kind un schuldig verurteilte. . ." Nina vermochte nicht Wetter zu lesen. Tränen verdunkelten ihre Augen. Einen Augenblick sank fie im stummen Dankgebet auf die Knie; dann sprang fie auf. „Zu Betty!" Das war das einige Gefühl, der einzige Gedanke, der jetzt in ihr lebte, über den fie alles andre vergaß. Wie Lady Olivia ihre Flucht bewerkstelligt haben mochte? wohin fie fich begeben könne, um fich dem strafenden Arme der Gerechtigkeit zu entziehen? Nicht ein solcher Gedanke kam ihr in den Sinn. Nur zu Betty! Das war ihre Losung. Den Bries in ihrem Kleide verbergend, nahm fie Hut und Tuch um, zog den Schleier tief ins Gesicht und ging flüchtigen Fußes die Treppe hinunter, der Haustür zu, die soeben ausge schlossen war. In den unteren Räumen hörte fie die Stimmen der Dienerschaft, ohne jedoch jemand zu begegnen. Ungesehen verließ fie daS Haus, und wie befreit von einem bösen Zauber atmete fie auf, als fie fich draußen in der frischen Morgenluft befand. Nie zuvor hatte fie um diese Zeit die Straßen der C'ty und der Vorstädte betreten. Sie merkte nicht auf die Eigenartigkeit der Bevölkerung, welche fie um diese Stunde belebte, so wenig ort im Museum. Eidwell gilt als ein wirk licher Kenner der antiken Bildnerei, und die New Parker Blätter nehmen sür ihn Partei gegen Morgan. Fortschritte der Elektrizität. Der Titicaca see, der 3854 Meter über dem Meeresspiegel liegt und der höchste schiffbare See der Welt ist, soll als Kraftquelle für die südlichen Eisenbahnen Perus ausgenutzt werden. Der Ingenieur Emil Guarini bat im Auftrage der peruanischen Regierung die Wasserkraft des Sees geprüft. Jetzt verbrauchen die südlichen Eisenbahnen Perus täglich 140 Tonnen Kohle, die den Staat täglich 5600' Mk. kosten. Die Zinken des Kapitals, das für die Anlage der elektrischen Kraftstation nötig wäre, würden wett weniger als die für Kohlen auSge- gebene Summe betragen. Wenn der Strom bei Arequipa nutzbar gemacht würde, könnte man nach Guarinis Ansicht eine Kraft erzeugen, die noch um 6000 Pferdekräste die zum Eisenbahnbetrieb nötige Kraft überstiege. Diese könnten zur Beleuchtung, für Ackerbau- und Bergwerksarbeiten und vielleicht auch für elektrische Schiffahrt nutzbar gemacht werden. Gerickrskalle. Berlin. Der im Juli v. in zweiter Auf lage vor der Strafkammer beendete Pommernbank- Vrozeß harrt bekanntlich noch immer seiner endgültigen Erledigung, da die beiden verurteilten Direktoren von dem Rechtsmittel der Revision Gebrauch gewacht haben. Das Reichsgericht hat die Durchsicht des umfang reichen Akten Materials nunmehr beendet und eS ist, dem Vernehmen nach, die Ansetzung eines Termins im Oktober zu erwarten, auf dem eö sich entscheiden wird, ob dieser Prozeß sich noch einmal abspielen oder für immer ruhen soll. Halle. Auf merkwürdige Art ist ein Haus friedensbruch zustande gekommen. Der Berginvaltde Hoppe von Teuschenthal, ein alter Mann, der an zwei Krücken geht, geriet eines Tages in der Be hausung seines Verwandten Müller mit dessen Ehe gattin in Streit. Frau Müller forderte den Alten auf, die Wohnung zu verlassen, nahm ihm aber die Krücken weg und warf diese auf den Hof. Da Hoppe ohne Krücken keinen schritt gehen kann, mußte er, trotz Aufforderung, so lange in der Stube fitzen bleiben, bis er schließlich hinousgetragen wurde. Weil er aber „unbefug: in Müllers Woh nung verweilte", wurde er vom Schöffengericht Halle wegen „Hausfriedensbruch" zu 10 Mk. Geldstrafe verurteilt. Kuntes Allerlei. Der Baumbestand von Paris. Paris besitzt gegen 80 000 Bäume, ohne die Bäume in Privatparks, Gärten, auf Friedhöfen und Schulen. Darunter befinden fich in runden Zahlen 26 000 Platanen, 16 000 Ulmen, 17 000 Kastanien, 6000 Ahornbäume, 5000 Waldahornbäume, 4000 Akazien und genau 2222 Linden. Weiden gibt es in Paris nur wenige; eine von diesen überschattet das Grab Alfred de Mussets. * * * Wenn fie geschwiegen hätte! Frau: „Mary, sragte der Herr nicht nach mir?" — Mary (neu im Dienst): „Nein, gnä' Frau. Er beschrieb die Dame, die er sprechen wollte, als gegen vierzig Jahre alt, und ich sagte ihm, das könnten Sie nicht sein." — Frau: „Ganz recht, Mary. Sie sollen morgen einen freien Nachmittag extra haben." — Mary: „Ja, gnä' Frau; danke, gnä' Frau. Ich sagte ihm, das könnten Sie nicht sein, denn Sie wären gegen fünfzig." — Frau: „Und beim Aus gehen können Sie sich dann gleich nach einer neuen Stelle umsehen." (,TU-Bti.) Eine Liebesheirat. Fräulein Lebhaft: „Also Fräulein Hübsche wird fich verheiraten, wie ich höre?" — Fräulein Scharf: „Ja, so sagt man." — Fräulein Lebhaft: „Ist es eine Liebesheirat?" — Fräulein Schars: „Sicher. Sie betet förmlich das Geld an, und, wie ich höre, hat der unglückliche Bräutigam es haufen weise." Bor Gericht. Richter: „Sie haben also im Streit mit dem Zeugen diesen mit einem Bierseidel auf den Kops geschlagen, und zwar so, daß das Seidel in tausend Stücke zersprang. Ist das wahr?" — Angeklagter: „Det weeß ick nich, Herr Richter — jezählt habe ick die Stücke nich." fie die verwunderten Blicke der neugierigen Mägde bemerkte, welche der Dame folgten, die zu so früher Stunde spazieren ging. Rastlos zog fie ihren Weg dahin. Nimmer däuchte eS ihr, sollte fie ihr Ziel erreichen. Endlich stand fie vor der Wohnung ihrer Geschwister. Sie klingelte. So srüh es war, zeigte das öffnende Mädchen kein Erstaunen fie zu sehen, sondern trat nur zur Seite, um fie vorübergehen zu lassen. „Ist Miß Woodland zu sprechen?" fragte Nina. „Miß Woodland?" fragte daS Mädchen zurück, in halb verwundertem, halb ungläubigem Ton, und jetzt erst bemerkte Nina, daß das Mädchen heftig geweint haben mußte. „Ist Miß Woodland krank, oder Mrs. Wood land oder das Kind?" forschte Nina betroffen. Das Mädchen fing wieder an zu weinen: „Nein, nein, fie find alle gesund. Gehen Sie nur hinauf, fie find alle auf, oder vielmehr, fie find heute Nacht gar nicht zu Bett gegangen. Ach Gott, das Unglück ist zu groß. Es kann gar nicht wahr sein. Die arme, gute Miß Woodland!" Nina hörte die letzten Worte nicht mehr; bestürzt eilte fie die Treppe hinauf, in das Familienzimmer, dessen Tür nur angelehnt war. Da saß in einer Ecke Mrs. Raynot mit sorgenvoller Miene, den Säugling auf dem Schoß, neben ihr Jenny, die Augen rot vom Weinen. Am Tisch lehnte Robert, das Gesicht mit beiden Händen bedeckt, und vor ihm Nelly, ihren Gatten tröstend, und doch ab und zu laut schluchzend. q-b »I (Fortsetzung folgt.!
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