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und na. e Sden 245 Ochse» 240 Kälber zusammen für je 50 -46 M, halben rilib ., Schlacht' rbendgewÄ — 78 M' , Schlacht- ebendgewicht cht 73 bi» 1—60 Pst" ln (SO -2,6b. W k)2 so--' ig: NulH- leißer, »«'M ilA, 164 b>s Aerikanisch^ ^0 bis M- wo 1000 . 160-162 preußisch^ Gerste, 475, E' 'Mische u>'° 132-142' äscher, alt^' , russisch^ 00 lrx nett^ r grobkörn^ ^50. inländis^ pro 1000Z en, 190 b> Einsaat, 220-S/. !20, Lapl« Rüböl, 49. M 2,00, r"'^, ' netto ohne ,20- MH. !,00- für 'erstehen »Dttendorfer Zeitung" 'M>nt Dienstag, Donners, 'b und Sonnabend abends. K'jugzprejz vierteljährlich , Mark. ^ech die Post bezogen ,,20 Mark. Annahme von Inseraten bi» vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf. für die Spaltzetle berechnet Tabellarischer Satz nach be> sonderrm Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Lr. 99. Freitag, den 1tt. August 1905. 4. Jahrgang. brrtlichrs und Sächsisches. Gttrndors-Gkrilla, ^7. August i-os. . Di« Fleischteuerung, eine Fleischnot hat schlich nicht bestanden, wird nach der Ver jüng des preußischen Landwirtschaftsminister Mobbitlski in drei, spätestens vier Wochen Kunden sein; wir werden dann wieder «r- Aiche Preise für alle Fleischsorten zu ver- Mn haben. Diese Botschaft wird von Men Hausfrauen, die auf den täglichen Ein- angewiesen sind, wie die Befreiung von MH schweren Alp wirken. Die Nickels, die ? Tag für die Deckung des Fleischbedarfs aufgewendet werden mußten, summierten im Laufe de» Monats doch zu einem recht Mstablen Posten, der den Wirtschafts-Etat "rückender Weise belastete und seine Bilanz- "»ag gefährdete. Die Verteuerung des Petroleums durch :! deutsch-amerikanische Ringgesellschaft breitet im deutschen Reiche immer mehr aus, und ? wäre dringend erwünscht, wenn diesen für ^deutschen, meist doch kleinen Haushaltungen Milche Bestrebungen mehr Widerstand als M«r entgegengesetzt würde. Ueber so manche Feuerung von Lebensmitteln und nötigen Mlumartikeln wird bitter geklagt, und bei Petroleum, für welches die jährlichen Aus- Mn doch auch ins Geld laufen, lassen sich ^ Konsumenten geduldig das Fell über die hren ziehen. Im Betriebe der Königl. Sachs. Staats- '"bahnen werden gegenwärtig Versuche mit amerikanischen Kuppelung der Güterwagen Macht. Die Kuppelung erfolgt nach der Mn Methode bei größeren Wagengruppen, im Binnenverkehr Verwendung finden. Mi sich die neue Kuppelung, die leichter und Mller zu handhaben ist als die gegenwärtig Ae, bewährt, soll sie im Betriebe der Maschen Staatsbahnen dauernde Verwendung My. Ueber die Ursache deü Spremberger Mnbahn-UnglückS bringt das „Forster Tage st von durchaus glaubwürdiger Seite eine M'ilung, welche geeignet ist, diese auf- Mären. Der sofort vom Dienste suspendierte M dann verhaftete Stations-Assistent Stulljüs fiüher Assistent auf Bahnhof Teuplitz. M Sonntag hielt er sich besuchsweise in MpÜtz auf. Ta entwickelte sich aus irgend Mw Anlaß eine solenn« Kneiperei, welch« die Me Nacht hindurch bis zum Montag dauert«. M mit d«n MittagSzug« 2,24 verließ der M in bedenklicher Verfassung Station Teuplitz M er trat bald darauf, um 4 Uhr, den MO in Spremberg an. Kurze Zeit später Mag er den verhängnisvollen Fehler, der das Achtbare Unglück verursachte. Näheres wird Mafalla die Untersuchung ergeben, St. ist Müratet. (Der Materialschaden wird nach bisherigen amtlichen Schätzung auf rund '00000 Mark beziffert. Au» Anlaß des Eisenbahnunglücks bei Monberg fordert ein Artikel des amtlichen Mans des Vereins Deutscher Eisenbahn- sMaltungen eine Verbesserung des Eisen- Ao-Signaisystems. Es heißt darin: der Fall von neuem die Schwäche und die Un- Mlllässigkeit der menschlichen Natur, und er M wieder Anlaß zu dem Wunsche, daß es Mr und mehr gelingen möge, die Bewegung M Züge von der menschlichen Fehlbarkeit un- Aonig zu machen. Wir besitzen bekanntlich elektrischen Streckenblockung ein oor- ^licheg Mittel hierzu. In Deutschland von Jahr zu Jahr immer weitere Mecken mit ihr versehen; fortgesetzt wird an Bervollkommung dieser Einrichtungen ge- zMitel. Der Spremberger Fall lehrt ein- L llglich wie selbst auf Strecken mit einfachen MNebtzverhältnissen die außerhalb jeder Mrchnung liegende Kopflosigkeit eines Beamten Meres Unheil anrichtcn kann, und cs wir daraus für die Eisenbahnverwaltungen ein neuer Ansporn ergeben, durch Vervollkommung )«r selbsttätigen Einrichtungen den unheilvollen Folgen menschlicher Fehlbarkeit möglichst entgegenzuwirken. Freilich ist hierbei nicht zu vergessen, daß automatische Einrichtungen unbedingt zuverlässig sein müssen; ohne diese Voraussetzung bergen sie die größte Gefahr- — Zu dem Spremberger Eisenbahnunglück st mitzuteilen, daß der verhaftete Stationö reamte Stulljüs vor dem Untersuchungsrichter ein Geständnis abgelegt hat, wonach er infolge »er erwähnten Zusammenkunft mit Kollegen am Tage der Katastrophe in angetrunkenem Zustand« seinen Dienst angetreten und den Aefehl zur Ausfahrt des Berliner Zuge« ge geben habe. Dresden. Der 49 Jahre alte Stallschwcizer Karl Otto Seltmann aus Bräunsdorf, der bekanntlich während der Nacht zum 7. August m der Nähe der Tännichtmühle bei Herzogs walde die 17 jährige Tochter des Privatuö, rüheren Bäckermeisters Neumeier, meuchlerisch lberfiel und in die Triebisch warf, wobei das Mädchen seinen Tod fand, ist am Sonnabend durch einen Beamten der Königlichen Staats anwaltschaft im Amtsgerichte Wilsdruff ab geholt und abends 9 Uhr in die hiesige Gefangenenanstalt eingeliefert worden. Dem Transporte folgte eine größere Menschenmenge. Seltmann wurde am Dienstage dem Staats- anwalte vorgeführt, und von diesem einem ängeren Verhöre unterzogen. — Ein gräßliches Unglück trug sich am Dienstag früh im Hofe eines Grundstücks der Freiberger Straße zu. Dort war das Personal einer Maschinenfabrik dabei, eine 80 Zentner schwere Papierschneidemaschine fortzurollen. Die Maschine legte sich aber plötzlich zur Seite und begrub den 23 jährigen Schlosser Max Hultzsch auö Löbtau unter sich. Der Un glückliche wurde an einem Bein verstümmelt und ihm der Brustkorb stark gequetscht. Die Mitarbeiter von Hultzsch hatten diesen wieder holt verwarnt, als das Unglück vor jedermanns Auge im Nahen war. Hultzsch wollte aber das Umfallen der Maschine trotzdem verhindern und kam unter die Last. Bühlau. In der vergangenem Woche mußte eine hier zur Kur weilende ältere Dame welche plötzlich irrsinnig geworden war, der Bezirksanstalt zugeführt werden. Ihre Krank heit offenbarte sich im Aushang japanischer und russischer Kriegsdepeschen am Gartenzaun, sowie in der Beschimpfung der Straßen passanten. Kleinzschachwitz. Wegen Urkunden fälschung und Unterdrückung von Briefen wurde der Briefträger H- am Montag seines Postens enthoben. Eine Schädigung der Reichspost ist nicht entstanden, da der ungetreue Beamte durch Anleihen bei Kollegen usw. die Unterschleife immer wieder deckte. Laußnitz. Erledigt ist die 2. ständige Lehrerstelle an der sechsklassigen einfachen Volksschule zu Laußnitz bei Königsbrück. Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer freier Wohnung im Schulhaus und Garten benutzung 1200 Mark Grundgehalt und 55 Mk. für Turnunterricht. Für Beheizung der Schulstube wird ein Betrag von 75 Mk. bez. ein solcher von 72 Mk. der Frau (von Ostern 1906 ab) für Handarbeitsunterricht gewährt. Bewerbungsgesuche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen (darunten Amto- führungözeugnis neuesten Datums,) bis zum 26. August bei dem B-zirksschulinspektor in Kamenz einzureichen. Krakau. Bei dem zum Rittergut Krakau gehörigen Braunkohlenwerk ist unter anderem ein mächtiges Quarzkieslager vorhanden, daß jetzt von Dresdner Kapitalisten zu verwerten beabsichtigt wird, welche einen Fabrikations zweig an Ort und Stelle zu legen gedenken. Gleichfalls beabsichtigen diese Herren, die zur Herrschaft Krakau gehörige Glassandgrube aus zubeuten und deren Produkte zu verwerten. Wegen der anstehenden Kohlenlager steht der Besitzer Herr Weiß mit einer Niederlausitzer Gesellschaft in Unterhandlungen, welche die an grenzenden Fluren auch abzubauen beabsichtigt und einen Großbetrieb in hiesiger Gegend er öffnen will. In Anbetacht dieser Projekte wäre es wünschenswert, wenn in Kürze die Bahn in die Nähe von Krakau gebaut würde. Schwepnitz. Am Mittwoch nachmittag in der dritten Stunde zeigte eine starke Rauch säule einen Waldbrand auf standesherschaftlichem Forstrevier bei Zeißholz an. Etwa 45 jähriger Kiefernbestand war in Brand geraten. Der Brand hatte sich schnell über ca. 1 Scheffel. Fläche ausgebreitet. Dank dem raschen und tapferen Eingreifen der Schwepnitzer freiwilligen Feuerwehr konnte die weitere Ausdehnung des Brandes verhindert und schließlich dessen Löschung erreicht werden. Der Bestand des vom Brand betroffenen Areals ist fast ver nichtet. Allem Anscheine nach liegt Brand stiftung vor. Herzogswalde. Die Leiche der Tochter des Bäckermeisters Neumeier ist jetzt endlich gefunden worden und zwar bei der Semmel mühle auf Mohorner Flur, etwa eine Viertel stunde unterhalb des Ortes, der schrecklichen Tat. Gittersee. Wegen Unterschlagung von 100 Mark Gewerkschaftsgeldern wird der Markthelfer R. Brunner aus Gittersee polizeilich verfolgt. Brunner war zuletzt im Konsum verein Potschappel beschäftigt und hat seine Arbeit daselbst am 5. August ohne Grund verlassen. Meißen. Am hiesigen Elbkai wird ein großer Krahn mit elektrischem Betrieb zur Aufstellung kommen; bisher war nur ein Hand betriebs-Krahn vorhanden. Außerdem ist die Errichtung einer Zollniederlage mit ständigem Bureau beabsichtigt. Die Waggons der Staats bahn können dann mit der Güterbahn bis an den Elbkai gebracht werden, sodaß ein regel rechter Umschlagsverkehr ohne alle Zeit versäumnisse statlfinden kann. Für den Fracht verkehr' auf der Elbe sind diese Einrichtungen von wesentlicher Bedeutung. Zittau. Im benachbarten Grenzdorfe Niederberzdorf hat der 37 Jahre alte Arbeiter Josef Engel im Streite seinen Bruder er schossen. Er war mit seinem 39 jährigen Bruder Franz aus geringfügiger Ursache in Streit geraten, in dessen Verlauf Franz Engel seinen Bruder zu Boden warf und ihn mit einem Beil schwer am Hinterkopfc und Rücken verletzte. Der Getroffene feuerte gegen den auf ihm knieenden Bruder mehrere Revolverschüsse ab. Ein Schuß in die Magengegend führte den Tod herbei. Der Brudermörder konnte infolge eigener schwerer Verletzungen nicht ver haftet werden. Riesa. Beim Baden sprang der des Schwimmens unkundige, aus Texas (Amerika) stammende Tischlerlehrling Neumüller unterhalb des Badehauses in das freie Stromgebiet, ohne von der jetzt erheblichen Tiefe eine Ahnung zu haben. Es gelang ihm trotz aller An strengungen nicht, sich dauernd über Wasser zu halten oder eine der Aussteigleitern zu er reichen ; er wurde von der an dieser Stelle sehr starken Strömung erfaßt und fortgerissen. Diesen Vorgang hatte der Handlungslehrling Fickler bemerkt. Er schwamm dem bereit! versinkenden N. nach, und es gelang ihm auch den N. nach und nach zu dem Schwimmfloß des Badehauses hin und aus dem Wasser zu helfen. Mühlberg a. d. E. Eine schreckliche Tat wurde am Dienstag Spätnachmittag in der Nähe des benachbarten Neu-Burxdorf begangen. Der 26 Jahre alte Eisenbahn-Vorarbeiter Otto Heyde aus Cosilenzien hatte seit längerer Zeit ein Liebesverhältnis mit der 22 Jahre alten Tochter der Gutsbesitzerin Jungnickel aus Cosilenzien. Das Liebesverhältnis war kürzlich von dem Mädchen aufgelöst worden. Dienstag Nachmittag war nun das Mädchen auf dem ihrer Mutter gehörigen Felde am Wege Neu- Burxdorf-Cosilenzien beschäftigt. Hier wurde es von seinem früheren Liebhaber aufgelauert und erschossen. In der Nähe arbeitende Leute bemerkten, wie das Mädchen bei dem un erwarteten Erscheinen des Heyde laut schreiend fortlief, von diesem aber eingeholt und zu Boden geworfen wurde. Aus einem Revolver hat Heyde nun einen Schuß auf das Mädchen abgefeuert, der die Schläfen traf und den sofortigen Tod herbeiführte. Der Mörder lief sodann in das nahe Gehölz und brachte sich ebenfalls einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Schwerverletzt wurde er am Abend auf gefunden und nach dem Kreiskrankenhause gebracht. Es erscheint ausgeschlossen, daß er am Leben erhalten werden kann. Leipzig. Am 23 d. Mts. soll nun viel mehr die Disziplinarverhandlung gegen Pastor Ebeling stattfinden. Wir sagen „soll", denn möglicher Weise erfährt der Termin abermals eine Verlegung, da am Dienstag ein Zeuge freiwillig aus dem Leben gegangen ist. — Ein 40 Jahre alter Fleischer aus Auer bach „machte" sich Geld dadurch, daß er Zweipfennigstücke mit einer Säure überstrich und dann als Zehnpfennigstücke ausgab. Dem Mann ist das Manöver vielfach geglückt, bei einer Verhaftung fand sich sein Handwerks zeug, ein Fläschchen mit Säure in einer Tasche »ei ihm vor. Thum. Die Arbeiten der mit einem Auf wande von rund 1H Millionen Mark be willigten neuen Eisenbahnlinie von Thum über Ehrenfriedersdorf nach Geyer sind derart vor geschritten, daß die Inbetriebsnahme der Neu baulinie in nicht mehr allzu ferner Zeit bevor steht. Die schwierige Uebersetzung des Greifen bachtals mittels einer 38 Meter hohen und 225 Meter langen eisernen Gerüstpfeilerbrücke ist bereits erfolgt und auch die mit dem Bahn bau zusammenhängende neue Staatsstraße Ehrenfriedersdorf-Thum ist fertig. Mit der Inbetriebsnahme obiger Bahn soll die dann überflüssig werdende Strecke Oberherold-Ehren friedersdorf der Wilischtalbahn für den öffent lichen Betrieb eingezogen und nur noch als Zweiggleiö zu Herste lung ron Anschlüssen an industrelle Anlagen bis auf weiteres ver wendet werden. Die neue Eisenbahnlinie ver folgt den Zweck, eine bessere Verbindung der in Betracht kommenden Gemeinden mit dem oberen Erzgebirge herzustellen. Schlettau. Dienstag vormittag entzündete sich auf der Straße nach Scheibenberg das Benzin eines Automobils, infolgedessen dieses Fahrzeug in Brand geriet. Die Insassen, ein Herr und eine Dame aus Annaberg, retteten sich durch Herausspringen, wodurch sie sich leichtere Verletzungen zuzogen. Thalheim. Vor dem Schöffengericht zu Stollberg hatten sich 14 Mitglieder der Thal heimer Feuerwehr wegen Diebstahls zu ver antworten. Die Straftaten verübten die An geklagten bei einem Brande des dem Handels mann Laukner gehörigen Hauses. Sie be nutzten die Gelegenheit aus der Niederlage des Brandkalamitosen Kleidungsstücke, Tücher usw. zu entwenden. Auch ein Faß Wein im Werte von 45 Mk. verschwand. Ueber seinen Ver bleib konnte jedoch keine Aufklärung geschaffen werden. Die Feuerwehrleute wurden zu Gefängnisstrafen von 10 Tagen bis 1 Monat und 5 Tagen verurteilt. Plauen i. V. Auf dem „Sportplatz Plauen" hat sich wieder einmal ein Unglücks- ereignet. Beim Training ist der 24 Jahre alte, aus Kiel gebürtige Berufsfahrer Hugo Ockert mit seinem Rad gestürzt und so un glücklich gefallen, daß er einen schweren Schädel bruch erlitt. In hoffnungslosem Zustande wurde er nach dem Plauener Kranlenhause gebracht.