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Essen und ließen es sich gut munden. Fröh> lich kreisten die Becher mit gutem Rhein wein und auf die Romreise Rolfs wurden sie geleert. Zwei Tage danach kam er nun, von der geliebten Freundin Abschied zu nehmen. Es war ein schweres Scheiden zwischen den beiden jungen Leuten und als er endlich ging, nahm er die Pfingstrosen von der Staffelei und sagte ernst: „Dieses Bild nehme ich mit nach der alten Roma, Frida. Sollte ich dort einen Heilkünstler finden, der dir deine jugendliche Elastizität wiedergeben kann, dann sollen diese Pfingstrosen wieder zu dir zurückkchren." Sie gab darauf keine Antwort, nur ihr Auge hob sich empor zu dem Stückchen Sommer himmel, der sich über den Gleisen der Stadt bahn ihr zeigte. Drei Jahre! Eine kurze Zeit und doch manchmal so lange für den einzelnen. Und so waren sie für Frida Hartmann vorübergegangen. Jede Woche hatte Rolf Wehring an die Freundin gechrieben kurze und lange Briefe, manchmal voll künstlerischen Übermuts, manchmal ernst und voll Hoffnungen für seine künstlerische Zukunft. In der römischen deutschen Künstlerkolonie hatte man Rolf sofort ernst genommen. Sein reger Fleiß und seine künstlerische Individualität brachten ihm nicht nur allein Freunde in Hülle und Fülle, sondern auch Arbeitsamträge sonder Zahl. So hatte Rolf Wehring im letzten Jahre seines Auf enthaltes in Rom von der deutschen Negierung ein historisches Kolofsalbild in Auftrag ge nommen, das jetzt seiner Vollendung entgegen ging. Mit diesem Bilde wollte er wieder in die deutsche Heimat heimkehren. Das hatte Rolf im letzten Briefe an Frida geschrieben, aber während der ganzen Zeit nie nur eines Wortes erwähnt, was er einst während des Gespräches beim Abschiede wegen des Heil- künstlsrs gesagt. Bang sah die junge Mädchenseele in die ferne Zukunft. Unheilbar! Dieses unerbittliche Schlußwort schien das Schicksal ihr gegenüber gesprochen zu haben. So war die Jahreswende herangekommen und mit ihr, wie an allen andern Festen die großartigen Geschenke aus der ewigen Stadt. Darunter, wie fast stets, ein wohlverpacktes Bild. Ost hatte Frida geglaubt, sie werde ihre Pfingstrosen, die sie ja nach Rolfs Worten als Vorboten der Genesung von ihrem Leiden be trachten tollte, sehen, aber stets waren es kleinere Bilder des Freundes, die er gemalt. Nun stand die alte Martha mit Zange und Hammer bewaffnet vor dem Lehnstuhle ihrer Henin und öffnete die Rahmen, die das Bild vor Druck schützten. Frida stieß einen Schrei aus. Ihr Auge haftete auf dem Stilleben der Pfingstrosen, die Rolf vor beinahe drei Jahren nach Rom mitgenommen hatte. Aber sie sah auch ein kleines Briefchen, das am unteren Ende des Bildes befestigt war. „Martha, den Brief! den Brief!" rief sie in äußerster Erregung und als die treue Dienerin das Schreiben ihr übergab, da riß sie hastig das Kuvert entzwei. Sie las nur wenige Zeilen. „Ich habe den Mann gefunden, Frida, der dir deine Gesundheit wiedergeben kann. In einigen Tagen kommt Doktor Bartoly zu dir. Er wird dich und die gute, alte Martha nach Rom bringen. Hier wirst du genesen an meiner Seite. Ich bleibe in Rom. Dein Rolf." Und als die Frühlinzssonne über der heiligen Siebsuhügelstadt aufging, da schritt vorläufig noch auf Krücken eine junge Dame durch den großen Garten von Doktor Bartolys Sanatorium. Neben der halb Genesenden humpelte die gute alte Martha einher. Doktor Bartoly hatte den Charakter von Fridas Leiden richtig erkannt und schon in den ersten Monaten der Behandlung der jungen Malerin konnte er Rolf Wehrinz mit Gewiß- heit die vollständige Heilung versprechen. Von der St. Peterskirche in Rom klangen feierlich und ernst die Pfingstglocken über die Siebenhügelstadt hinaus. Und an diesem fest lichen Tage verließ ein junges, fröhliches Ge schöpf am Arme des Geliebten das Institut Doktor Bartolys. Genesen! Mit Hellem Jubel führte Rolf seine Braut in sein Atelier. Dort stand von Rosen und andern Blumen bekränzt, Fridas Bild: Pfingstrosen. Sie fiel dem Geliebten davor um den Hals und in Tränen der Freude schluchzte sie auf»: „O Pfingsten, du Fest der Freude! Heil dir!" m i Ende. Gericbtskatte. Leipzig. Eine unmenschliche Mutter stand in der Frau des Eisenbahnbeamten Rauh vor der hiesigen Strafkammer. Am 14. März hatte deren 5 jähriger vorehelicher Sohn statt Spiritus Essig essenz eingekauft. Darüber geriet die Frau, die das Kind an dem betreffenden Tage schon zweimal schwer gezüchtigt hatte, dermaßen in Wut, daß sie einen Kochlöffel ergriff und auf den Knaben solange einschlug, bis sie selbst erschöpft war. Eine schwere Nierenverletzung, die sieben Wochen Heilung er forderte, war die Folge dieser Mißhandlung. Ob wohl die Strafkammer strafmildernd die hochgradige Nervosität der Frau in Betracht zog, wurde doch auf ein Jahr Gefängnis erkannt. Bozen. Das Schwurgericht verurteilte den Dienstmann Simon Sanin, der zwei Kollegen er stochen hatte, zum Tode durch den Strang. Der Doppelmord war aus Rache vollbracht worden, weil ihn die beiden wegen Majestätsbeleidigung an gezeigt hatten. Nansen und die norwegische Urisk. Fridtjof Nansen ist nicht nur ein kühner Polarforscher, sondern auch ein heißblütiger Patriot. Sein Vaterland ist in Gefahr, steht vielleicht am Vorabend blutiger Ereignisfe, viel leicht der Beseitigung der Königsmacht —, da tritt Nansen auf den Plan. Man hat ihn be rufen, vor der ganzen zivilisierten Welt den Nachweis für die Berechtigung der Ansprüche seines Vaterlandes zu führen. In der soeben erscheinenden Schrift „Norwegen und die Union mit Schweden" bekämpft mit den Waffen des Geistes der Mann, den man schon einmal den „ungekrönten König von Norwegen" genannt hat, die Übergriffe des schwedischen Bruder staates. Nie waren die demokratischen Nor weger Freunde der aristokratischen Schweden. Nun haben die Norweger die schwedische Vor mundschaft plötzlich abgewickeli und wollen das Geschick ihres Staates selbst leiten, wollen zu einer Zeit, wo von Rußland nichts zu be fürchten ist, die völlige Gleichberechtigung und Unabhängigkeit Norwegens erzwingen. Was die nächsten Wochen bringen werden, niemand weiß es. Sicher aber ist, daß Schweden und Rußland, Dänemark, England, Österreich- Ungarn mit seiner Personal-Union und Deutsch land stark interessiert find an den Ereignissen, die Nansen hier prophezeit und die zwischen der Drucklegung und dem Erscheinen der Broschüre bereits eingetreien find und ferner eintreten werden, nachdem der Volkswille einstimmig ge billigt hat, was Nansen im Namen Norwegens fordert. — Nansen geht die einzelnen Akte der Krise durch und meint von jedem einzelnen behaupten zu können, „das sei keine Revolution", woraus dann folgen würde, daß auch die ge samte Umwandlung des Staatswesens des revolutionären Charakters entbehrt. Die Lücke dieser Beweisführung dürste darin bestehen, daß das jetzt regierende Ministerium seine Berufung nur vom Storihing erhalten hat und nicht vom König, und daß eine solche Auftragserteilung, mag sie auch durch die tatsächlichen Verhältnisse bedingt gewesen sein, doch verfassungsrechtlich anfechtbar ist. buntes Ntterlei. Erste Rechnung. Bankier (beim Milliardär, neben dessen spielendem Söhnchen): „Na Ihr Bubi wächst ja tüchtig." — Milliardär: „Nicht wahr? Rechnen kann er auch schon; zähle einmal bis drei, Bubi!" — Söhnchen: „Eine Million, zwei Million, drei Million." k,Mcgg.-) Beweis. „Sehen Sie, unser Komiker im Theater ist ein echter Komiker." — „Wieso?" — „Ganz einfach: er ist schon sechs Jahre ver heiratet und hat noch immer Humor." gMegg.-) Aus der Kaserne. Sergeant (zum Ein jährigen, der nicht im Glieds steht): „Wat find Sie denn eijentlich im Zivil?" — Einjähriger: „Kunstmaler." — Sergeant: „So? Da woü'n Se Woll hier 'ne neue Richtung inführen?" sL,,». GEs-o.a aerikaniM ücken. Sn« chrecken tek in seiner noch melii treten Lari r nach dn fischen Vel' iberichntter, 500 ZN die zteoW kuppen a" °m Anguß, 1900 unter' rsprache an > Erlaubnis In der e war be- st nur Que» tage unter- Zusammen» der Anguß llte. Lene» fftreich den n die Lor» den mühe» hatten; er guft gegen n aus dB empfangen, b durch die ir von den orden, daß cnppen be» ihnen dN > von dein nippen ab» dadurch z» »gen seine Abmachung onst genok > die Liebe üegsrat der daß er in itte. Diese ten General n Truppen, ingläubige" : „Das ist ern. lin. Die ilischer Gs» >en, um N kennen Z» rlin einen n, für die gestellt iß. rung alle l Gemeinde st ein aus der Stadt» s Komitee t die Mel» der seiner» eilt worden ritteln der m Gesäng» Schranken- usenbahnen men Eisen» uhnpolizel» bisher denen d>e . Jetzt er» männliE : Ausfchrlst emeinsaM/N D. der in' staatseisen» ter müsse" igt werden. fern, »n Kommas dann den cenge Kon' , StillebeN ImüttercheN rit. ch Marths drücke de chlug H immen. gingen de 'stand. konnte, st/ eil'n E illionär / idre Mal. „so arg 'N Rolf lustig ^un, E Uten Tis«/ mitgeE Butter, h' f! An in MartA i dann. H z Sie 'N r' naSd-l letzt bi» b. ms, is Bild a" getreten. , ^hr^'K ährend ff ceundin b Unfälle mit Luftschiffen. Ein in Rem scheid am zweiten Pfingstfeiertage aufgelassener LEallon ist verschollen; jedenfalls ist bis zur Stunde keinerlei Mitteilung eingegangen, wo der Ballon, der infolae seiner gerinsügigen Mung höchstens 12 Stunden fahren konnte, geblieben ist, so daß man wegen der Insassen grüßte Besorgnis hegt. — Während eines Zeitigen Sturmes ging der deutsche Militär ballon „Die Lerche" in der Nähe von Verviers nieder. Die ganze Bevölkerung von Verviers dar voll Neugier herbeigeströmt und hat das mld, auf das der Ballon gestürzt war, buch- Miib verwüstet. Der Pächter verlangte E Frank Entschädigung von dem deutschen Hauptmann als Veranlasser des Schadens; da dieser sich weigerte, zu zahlen, ist die Ange legenheit der Polizei übergeben worden. — Geestemünde stieg in den Pfingsttagen ein Gallon auf, der von der Luftströmung auf die Mier Hinausgetrieben wurde. Da seine Ladung mit Gas zu schwach war, ging er in der kühlen Luit über dem Wasser nieder und m in die Weser. Der Insasse wurde durch einen Dampfer gerettet. Entdeckter Goldschatz. Einen reichen Goldschatz bat man bei dem Abbruch eines Hauses in Konstanz entdeckt. Bei Grabarbeiten dulden dort mehrere hundert Stück Goldmünzen gefunden, Florentiner und Genueser Taler, rheinische und böhmische Goldgulden aus dem Mang des .14. Jahrhunderts. Die Münzen M außerordentlich gut erhalten; sie lagen 40. Zentimeter unter dem Fußboden des Erd geschosses, ohne irgend welchen Behälter. Der Miet, der sie vor Jahrhunderten umschlossen Aen mag, ist natürlich längst vermodert. Der Ant der Münzen, der nicht bloß nach dem Goldwert zu bemessen sein wird, ist noch nicht. Mau festgestellt; man spricht von 60 bis «V OOO M. Ein seltsamer Unglücksfall ereignete sich M kurzem in der Stadt Slanna bei Semil. Dort sollte das Leichenbegängnis eines Rentiers Münden. Das Trauergemach, in dem der Erstorbene aufgcbahrt' lag, war dicht von Leidtragenden gefüllt, die sich an den Sarg Mndrängten. Plötzlich brach der Fußboden sW, und alles, was sich im Zimmer befand, Mte in die Tiefe, in den Keller: Der Sarg M der Leiche, der Katafalk, etwa 30 Personen, Oien,, der Glaskasten mit Glas- und Mellangeschirr usw. Die zunächst der Tür Menden Gäste konnten sich noch rechtzeitig Achten, aber es entstand eine allgemeine Anik, dje durch das Jammern der Leute, die Ater den Trümmern im Keller lagen und um Leitung schrien, noch gesteigert wurde. Erst Ach zweistündiger Arbeit gelang es, alle in p? Tiefe Gestürzten lebend ans Tageslicht zu Mgen. 20 Personen erlitten Verletzungen, Munter ein Bruder des Verstorbenen mehrere ^denbrüche.' , Terweffer gegen Tuberkulose. In der Uen Sitzung der Pariser Akademie der Mdizin hat eine Abhandlung von Dr. Fournol sichtliches Aufsehen erregt, die den Gebrauch M Seewassereinspritzungen unter die Haut MN Tuberkulose empfiehlt. Fournol hat Meinschaftlich mit einem andern Arzt ein E^wissc'-serum" hergestellt, das die Eigen- M besitzt, den Blutdruck zn heben, und mit -Aw Mittel 24 Kranke in einem Pariser Entenhaus behandelt. Einige von diesen Mn au Lungentuberkulose in einem frühen Mium, andre an veralteter Tuberkulose der Mchen. In sämtlichen 24 Fällen wurde eine Mche Besserung sowohl des örtlichen wie des ."Meinen Befindens beobachtet. Die Er- Misse schienen den Mitgliedern der Akademie Mi bedeutsam, daß der Beschluß gefaßt Me, die Tuberkulose-Kommission davon zu be- ."chrichtigen, damit weitere Versuche mit der an- Mbenen Behandlung augestellt würden. Das Erdbeben in Tkutari dauert noch Asr fort. Seit dem 1. Juni werden die und ihre Umgegend täglich von zehn bis A Stößen heimgesucht, die, wenn auch nicht M das Werk der Zerstörung immer ver- Mw. In Skutari ist die Mehrzahl der Mr einac stürzt, andre sind so mit Risten „Die Pfingstrosen- sind flau pemall, .Frida," M er dann, „nur die Nachischotieg. solltest " Mr belichten. Siehst — ich meine so —" L, Gr nahm Pinsel und Palette und tuschte die »wen auf. Mit kundigen Augen verfolgte sie M Gebaren. Und nun traten die andern hMenfarben reich und lebhaft zwischen den Mwen Pfingstrosen hervor. ° „Wie ich dich vermissen werde, Rolf," sagte Mötzlich leise. „Drei lange Jahre werde ich H nicht sehen — und —' e, Gr wat.von der Staffelei hinweg und auf iü- „Und?" fragte er sanft. hl'Tu wirst in dieser Zeit deine alte, ge- Mie Freundin vergessen," entgegnete sie und Träne stahl sich dabei aus ihrem ?olf beugte sich über fie. leicht die Zähre von ihrer ^.'Du wirst ejnst ganz wieder gesund werden, M?," sagte der junge Maler warm. „Wenn großer Künstler bin — dann ..." Dann! iMn dem Herzen des jungen Mädchens echote tz.A Mönchen wieder und der ganze goldene iMMchein eines schönen Zukunftstraumes Wwte Fridas Seele. faßte fie Rolfs Hand und drückte einen M, innigen Kuß darauf. '-ann!" flüsterte fie kaum hörbar. "!le Martha kam mit den klirrenden V"' Nabeln und Messern und begann den "ü zu decken. '"e Spanne Zeit später saßen sie beim bedeckt, daß fie abgetragen werden müssen. Im Christenviertel, das noch am wenigsten gelitten hat, fanden 19 Personen den Tod. In einem Vorort am Drinafluß steht kein einziges Haus, die ganze Ortschaft ist ein großer Trümmer haufen. Dort find 54 Menschen umgekommen, die Zahl der Verwundeten ist weit größer. Außerhalb der Stadt hat sich der Boden ge öffnet und speit Rauch und erstickende Gase aus. Auch in den umliegenden Dörfern ist alles zerstört. Es gibt viele Tote, noch mehr Verwundete. Zu Scheldja löste sich ein Teil des Berges und begrub Häuser, Menschen und Vieh. Die armen Obdachlosen find dem Regen und den räuberischen Gelüsten der Monte negriner ausgesetzt. auch in der gleichen Weise. Nachts streichen sie durch die Straßen der Stadt, und wenn fie einen Betrunkenen auf der Gasse oder in einem Toreingang finden, laufen sie zum nächsten Schutzmann, ziehen ihn zu der Stelle hin und weichen nicht eher vom Platze, bis der Hilflose in den Kranken- oder Patrouillewagen befördert worden ist. Mit ihrem wunderbar scharfen Geruch entdecken diese Hunde schnell jeden Brandgeruch, und es war leicht, ihnen beizubringen, daß sie die Polizei warnen, wenn fie eine beginnende Feuersbrunst aufgespürt haben. Ein Hund hat schon 5 Brände entdeckt, ehe der Wächter durch Rauch auf die Gefahr aufmerksam geworden war. So konnte das entstehende Feuer schnell gelöscht werden, ehe es großen Schaden an gerichtet hatte. Die Bernhardiner bringen auch ver lorene Kinder zurück. Sie sind so dressiert worden, daß sie wissen, daß ein weinendes Kind in einer Vom dnwetter im iM«. ..Das Unwetter im Harz, der wolkenbruchartige Regen vor einigen Tagen, hat einen vorläufig noch unbe rechenbaren Schaden verur sacht.' Der ganze Fuhr- Verkehr zwischen Wernige rode und Halberstadt war gestört, auch die Fernsprech leitungen waren vielfach unterbrochen. Aus einer Höhe von IVO Auff ab gestürzt ist der amerikanische Seilläufer Davison, der im Freien in dem englischen See bade Hastings eine Vorstellung gab und dabei vom Seil glitt. Davison hatte die Tour über das Seil, die mächtige Balancierstange in der Hand, schon mehrere Male ohne jeden Zwischen fall ausgeführt. Am Ende des Seiles legte er sich auf den Rücken, die Beine in die Luft streckend. Plötzlich schnellte er herum, als wollte er wieder auf seine Füße. Da glitt ihm die Stange aus den Knien und er verlor das Gleichgewicht. Wild griff er nach dem Seil, faßte aber daneben und stürzte ab. Er über schlug sich und brach sich Genick und Rücken. Es entstand eine Panik, bei der eine Anzahl Menschen verletzt wurde. Die Polizeihunde von Philadelphia bilden eine von den dortigen Behörden sehr hoch ein geschätzte Verstärkung ihrer Polizeimacht. Sie jagen nach Trunkenbolden, wie die Bernhardiner in den Alpen nach Wanderern suchen, die der Kälte unter legen sind oder sich verirrt haben. Diese Polizei hunde aebören auch derselben Raffe an und arbeiten Gruppe Erwachsener sich wahrscheinlich verlaufen hat; schon mehrmals haben sie kleine Jungen oder Mädchen auf die Wache gebracht. Die Interessen der öffentlichen Sicherheit führen vielleicht in Zukunft dahin, daß die Bernhardiner auch in andern Städten als Gehilfen der Polizeimacht gebraucht werden, wenn ihre Leistungsfähigkeit sich weiter in demselben Maße bewährt. Glückliche ErZen. Vor einem Jahre starb in New Jork die Inhaberin einer vornehmen Damenschneiderei Mary Fitzgerald. Die Hinter lassenschaft betrug über eine Million Dollar. Man glaubte, daß die Verstorbene keine nahen Verwandten habe; in ihrem Testamente aber hatte sie ihre drei Brüder zu Universalerben eingesetzt. Es war lange Zeit nicht möglich, den Aufenthalt der drei Erben ausfindig zu machen. Jetzt ist es gelungen, die drei Brüder aufzufinden, fie waren nach Australien ausge wandert und betrieben dort das Geschäft von Schafhirten. Die so plötzlich zu Reichtum ge kommenen Brüder hatten keine Ahnung, daß ihre Schwester in New Jork so große Erfolge erzielt hatte. Das Vermögen ist den Erben dieser Tage in New Dork durch die Testaments vollstrecker ausbezahl» worden.