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Ottendorfer Zeitung : 21.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190506216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-21
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.06.1905
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Ok Pfmgltros-n. Eine Geschichte aus der Großstadt von 1) F. Kron epp.*) Fahrplanmäßig von morgens fünf Uhr bis nachts ein Uhr dampften die Züge der Stadt bahn alltäglich an der Wohnung vorüber, deren blumengeschmückte Fenster auf die Bahnlinie hinausgingen. Und seit nahezu fünf Jahren saß in einem Lehnstuhle Frida Hartmann, ein junges, gelähmtes Mädchen, tagsüber an dem Fenster und blickte hinaus auf die Schienen, aus deren Strang die Züge nach Norden und Süden fuhren. Die langen Jahre hatten Fridas Gedächtnis geschärft und sie wußte die Zeit, wann die Lokal- und Stadtbahnzüge an dem Fenster Vorübersuhren, mit der absoluten Genauigkeit eines Eisenbahnbeamten. Saß sie doch schon fünf lange Jahre in ihren Lehnstuhl gebannt stets am gleichen Platze. Vor sich die Staffelei, neben sich die Modelle, die Blumen, so arbeitete die gelähmte Füm'unzwanzigjähriae Tag für Tag. Ein böses Leiden hatte Frida nach Abgang von der Akademie erfaßt und sie an den Füßen voll ständig gelähmt. So kannte das junge Mäd chen die liebe Gottesnatnr nur durch den Sonnenschein, der alltäglich in den ersten Frühstunden ihre kleine Wohnung füllte, die fie mit einer alten Frau, die schon im Hause von Fridas Eltern gedient, teilte. Das waren die Sonnenblicke Frida Hart manns. Aber das sonst fröhliche und luftige *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. Mädchen, das niemals über sein Leiden klagte, besaß in seiner stillen Einsamkeit noch einen helleren Sonnenschein. Er saß tief im Herzen. An der Akademie hatte fie Rolf Wehring, einen Kollegen, kennen gelernt und zwischen ihm und ihr entspann sich im Laufs der Zeit ein künstlerisches Freundschaftsverhältnis. Es dauerte auch nach Fridas schwerer Erkrankung fort und mit echt menschlicher Aufopferung widmete Rolf der Freundin seine Zeit und er tat alles, um Frida für die Zukunft geborgen zu sehen. Und ein Jahr später war das Glück über Rolf Wehring gekommen. Er hatte auf der Akademie für eines seiner Bilder den Rompreis erhalten. In Heller Freude, mit Geschenken aller Art bepackt, war er an diesem Glückstage die zwei Treppen zur Wohnung seiner Freundin hinauf gestürmt, hätte in seinem Glücke bald die alte Martha, die ihm die Tür geöffnet, über den Haufen gerannt, und war dann wie eine Bombe in Fridas Zimmer gefallen. In ihrem Lehnstuhle lachte die Malerin über seine eigenartige Ankunft hell aus. „Ja Rolf! Bist du närrisch geworden! Was soll das bedeuten?" Er warf alles, was er mitgebracht, auf den großen Speisetisch, dann ließ er sich fast atemlos auf den Diwan finken. Sie sah ihn noch mm er an und ihre feinen Züae verrieten deutlich, daß fie momentan nicht wußte, was fie über das seltsam? Gebaren des Freundes denken solle. Frida ließ ihm eine Weile Zeit zur Er holung. Er machte es sich bequem auf dem Sofa und dabei leuchteten seine dunklen, gut mütigen Augen ihr liebevoll entgegen. „Was ich habe! Frida! Mädchen! Künstlerin! Glück habe ich! Unendliches Glück, Mädel! Die Jury hat mir den großen Rompreis mit zehntausend Mark zugesprochen für meine Kom- pofition zur Rolandssage! Mädel! Was willst du noch mehr!" Er war aufgesprungen und hatte ihre Hände gefaßt. Ihr hübsches Gesicht rötete sich purpurn vor teilnehmender Freude und herzlich entgegnete fie: „O, du Glücklicher, daß du nach Rom gehen kannst!" „Ja — und denke dir, auf drei lange Jahrs! So lange dort an dem Urquell der Kunst ohne Sorge und Not fitzsn zu können, ist das nicht herrlich?" „Gewiß," bestätigte fie und faltete wie zum Gebet die Hände. Dabei flog ihr sanftss, blaues Auge über sein schönes, gebräuntes Gesicht. „Du bist glück ich! Das sehe ich," schloß fie dann ruhig. Er hatte sich einen Stuhl an ihren Lehnstuhl herangeschoben und begann nun die mitgebrachten Geschenke vor Frida aus- zupacksn. Und an alles, alles hatte er in seiner Freude gedacht, auch daran, daß sich Frida schon lange eine große Palette ge wünscht. Nun legte er das Geschenk auf den Schoß des Mädchens. „O Rolf, wie schön von dir!" rief die Gelähmte aus! „Und ich kann mich augen blicklich garnicht revanchieren. Du stehst, ich bin nicht fertig geworden — konnte nicht — ich hatte Schmerzen." politische Aunälckau. Der russisch-japanische Krieg. * Unerwartet rasch ist eine Einigung zwischen Rußland und Japan über den Ort d e s Zus amm e ntrit te s der russischen und japanischen Bevollmächtigten für die Einleitung der Friedensverhandlunqen herbeigelührt worden: Man hat sich für die Bundcsstadt Washing ton entschieden. *Jn manchen russischen Kreisen, die von dem Friedensschluß nichts wissen wollen, sagt man, daß die Japaner es nicht mehr lange in der Mandschurei aushalten könnten. Sie könnten es um so weniger, als die russischen Truppen sich ins Innere Sibiriens zurückziehen werden. — Nach Sibirien werden die Japaner den Russen gewiß nicht folgen, sondern sie werden sich dann auch ohne Friedensschluß im Osten nehmen, was fie brauchen — Wladiwostok und die Insel Sachalin, sowie das Protektorat über Korea. Mit dieser Taktik würden die Russen also nichts erreichen. Die Dinge liegen diesmal doch auch ganz anders als 1812, wo man die Franzosen nach Rußland ziehen ließ, um fie dort durch Hunger.und Frost vernichten zu lassen. Die Japaner haben gar keinen Anlaß, über Charbin etwa hinauszugehen, denn was fie wollen, er reichen fie auch ohne diesen gewagten Zug. *Nach einem bei der Flensburger Dampf- schiffahrts-Gesellschaft von 1869 eingegangenen Telegramm ist der eiserne Schraubendampfer „Tetartos", 1812 Registertonnen groß, am 30. Mai von dem russischen Hilfskreuzer „Don" auf der Reise von Japan nach Tientsin in der nordchinefischen See in Grund ge bohrt worden. Dis Mannschaft ist gerettet worden. Das Schiff hatte, wie erklärt wird, keine Kriegskonterbande an Bord, sondern war mit Holz und Schwellen beladen und nach einem neutralen chinesischen Hafen bestimmt. * Aus Nagasaki wird über den Verbleib der Kriegskassen, die sich an Bord weggenommener russischer Schiffe befanden, gemeldet: Der erste Zahl meister an Bord des „Nikolai I." versuchte, das Geld an die Unteroffiziere zu verteilen. Der Kapitän und sein Stab verhinderten dies und verlangten die Aushändigung des Geldes an die Offiziere. Der Zahlmeister leistete dem Befehl Folge. Der Zahl meister der „Orel", der ebenfalls von den Offizieren ausgefordert wurde, ihnen das Geld auszuhändigen, weigerte sich, dies zu tun und warf die ganze Summe — es sollen 1500 000 Rubel gewesen sein — über Bord. *Die Gesamt-Verluste der Ja paner zurSee während des ganzen Krieges betragen an Toten 221 Offiziere und 1782 Mann und an Verwundeten 170 Offiziere und 14 997 Mann. » * * Deutschland. * Der Kaiser wird am 22. d. wüh:end der Kieler Woche der Enthüllung der von ihm für die Terrasse der Marine-Akademie in Kiel geschenkten Büsten des Vize-Admirals v. Jach mann und des Admirals v. Knorr beiwohnen. * Während Graf Tattenbach die Bereit willigkeit Deutschlands, an der Marokko- Konferenz teilzunehmen, erklärte, hat Eng land die Einladung zu dieser abge - lehnt. (Deutschland hat es gleich dem Sultan von Marokko für zweckmäßig erachtet, eine inter nationale Konferenz zu arrangieren, da nur so die Beschlüsse der Madrider Konferenz revidiert werden könnten. Versagen aber die Signatar- Mächte von 1880 ihre Teilnahme, so hat eben jede in Marokko interessierte Macht freie Hand und kann nach Gutdünken mit dem Sultan von Marokko Vsrträge abschließen, ohne irgend welche Rücksichten auf andre Mächte nehmen zu müssen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser „freie Wettbewerb" für Deutschland vorteilhafter ist, als wenn ihm durch Verträge in irgend einer Weise die Hände gebunden find.) * Gouverneur a. D. v. W i ß m a n n ist am Donnerstag durch einen Unglücksfall ums Leben gekommen. Wie aus Liezen in Steier mark berschtet wird, hat sich Herr v. Wißmann am Donnerstag abend um 9 Uhr bei einer in Gesellschaft eines Jagdfreundes und des Revier jägers unternommenen Rehpürsche in Fischern „aus eigener Unvorsichtigkeit durch einen Schuß in den Kopf geiölet." *Jn den letzten Tagen haben sich die An deutungen über die neuen Steuern gemehrt, auf denen die „R ei ch s i i n a n zr e fo r m" ausge baut weiden soll. Es könnte danach scheinen, als ob bisher nur alte „Ladenhüter" in Frage gekommen wären. Man muß abwarten, wie weit die Andeutungen den Tatsachen ent sprechen. Vielleicht handelt es sich in ihnen nur um Versuchsballons. Die letzten Meldungen weisen auf eine Wehr st euer hin, die den Reichstag schon im Jahre 1881 beschäftigt hat. Nach dem damaligen Vorschläge sollte sich die Steuer aus einer Kopfsteuer von 4 Mk. und einer nach dem Einkommen abgestusten Zu schlagssteuer zusammensetzen. Sie sollte bei einem Einkommen von mehr als 1000 Lis 6000 Mark von 10 auf 148 Mk. steigen, von mehr als 6000 bis 7000 Mk. 180 Mk., von 7000 bis 8000 Mk. 210 Mk. und so fort für jedes Weitere Einkommen von 1000 Mk. 30 Mk. Steuer mehr betragen. Wenn die neue Wehrsteuer jetzt, wie ein Berliner Blatt be- hauptet, ^40 Millionen einbringen soll, so müßten die oben angeführten Steuersätze ver doppelt werden. Ob das möglich ist, nach dem Preußen und Sachsen inzwischen eine Reform ihrer direkten Steuern vollzogen haben, die die Steuerzahler gegen früher stark belastet, muß dahingestellt bleiben. *Ein englischer Gruß eigener Art klingt aus einer Auslassung des britischen „Admirals F." (Fitzgerald?), die soeben in einem fran zösischen Blatte veröffentlicht worden und nach berühmten Mustern die Möglichkeit eines deutsch-e malischen Krieges bespricht. Der anonyme Nelson meint, daß England „ein großes Interesse daran habe, sofort gegen Deutschland Krieg zu führen, da dieses die Überlegenheit Englands auf dem Meere bedroht, und, wie wir genau wissen, sich ein Kolonial reich auf unsre Kosten schaffen will." Die englische Taktik, Angriff auf die deutschen Kolonien, Blockierung Bremens und Hamburgs usw. sowie die sofortige Demütigung Deutschlands, stehen ihm von vornherein fest. Man braucht diese Großsprecherei natür lich nicht sehr tragisch zu nehmen. *Aus Deutsch-Südwestafrika kommt eine amtliche Meldung, nach der der Herero- kapitänAndreas eine ansehnliche Schlappe durch unsre Truppen erlitten hat. Nachdem er bereits am 12. und 27. Mai angegriffen und vertrieben worden ist, stöberten ihn drei Pa trouillen am 9. d. bei Ms auf. Die ver einigten Patrouillen (etwa 100 Mann) griffen sofort den stark überlegenen Feind an. Nach dreistündigem Gefecht floh Andreas nach Westen zu. Er verlor im ganzen vierzehn Mann, darunter seinen Solin, 250 Stück Groß vieh, 800 Stück Kleinvieh, sowie Hausgerät aller Art. Auf deutscher Seite fiel ein Offizier. * Zu den vielen Mitteln, die versucht werden, das neue Geschäftsministerium Fejervary zu untergraben, gehört jetzt auch der Boykott aller Personen, bei denen auch nur die leiseste Angehörigkeit zu dem Kabinett vermutet wird. Der Präsident des Abgeordnetenhauses sprach sein Bedauern darüber aus, daß er durch seine Stellung gezwungen sei, mit dem Kabinett in Verbindung zu treten. Er billigte vollkommen die Aktion, das neue Kabinett ge sellschaftlich unmöglich zu machen. *Auf die Haltung der Tschechen gegenüber der ungarischen Krise scheinen die Vorgänge in Norwegen nicht ohne Eindruck geblieben zu sein. In Polna hielt der Tschechenführer Kramarz eine Rede, in der er ich mit Hinweis auf die Vorgänge in Skandi navien entschieden gegen einePersonal- union zwischen Österreich und Ungarn aus sprach. England. * Große Schwindeleien find anläßlich s des südafrikanischen Krieges von englischen Militärpersonen begangen und jetzt durch eine Untersuchung festgestellt worden. U. a. zog ein Unternehmer aus dem Verkauf von Gebrauchsgegenständen für die Truppen an das Heerssverpflegungsdepanement zu hohen Vreisen einen Nutzen von 2000 Pfund (40 000 Mark) täglich. Nach Beendigung des Krieges wurden die Warenniederlagsn in Südafrika gerade an diesen Unternehmer durch das mit dem Verkauf betraute Departement zu äußerst billigen Preisen verkauft. Sechs Offiziere, die im Zusammenhang mit der Angelegenheit stehen, find bereits vom Dienst entlassen worden. Schweden-Norwegen. *Die Norweger sind höfliche Leute. Ob wohl fie eben erst den Unionskönig Oskar seiner Rechte als König von Norwegen für ver lustig erklärt haben, wollten fie es sich nicht nehmen lassen, dem König ihre Glückwünsche zu der Hochzeit seines Enkels, des Prinzen Gustav Adolf mit der Prinzessin Margarete von Connaught, darzubringen. Auch das junge Paar erh/elt ein Glückwunsch telegramm. * An eine Entscheidung der Unionsfrage durch Waffengewalt denkt man an scheinend in Schweden so wenig wie in Nor wegen. Wenigstens teilt das Verteidigungs departement in Christiania amtlich mit, daß alle Gerüchte über eine Mobilisierung des Heeres und der Flotte Norwegens jeder Begrün dung entbehren. Balkaustaaten. *Jn der griechischen Deputiertenkammer widmete der Präsident dem ermordeten ehe maligen Ministerpräsidenten De- lyannis einen warmen Nachruf. Alle Depu tierten gaben der Leiche Delyannis' das Geleit zum Kammergebäude, wo er bis zur Beisetzung aufgebahrt wurde. bin OkarakterbNä äes Generals I^enewitl'ch zeichnet der Mitarbeiter einer englischen Zeitung, der ihn genau zu kennen behauptet. Als General Kuropatkin den Oberbefehl über die russische Armes gegen Japan übernahm, stand ihm in den eigenen Reihen ein mächtiger Feind gegenüber. General Lenewiisch soll sich damals sogleich geweigert haben, unter dem neuen Oberbefehlshaber zu dienen, und er erhielt ein getrenntes Kommando zu Wladiwostok. Die Eifersucht, die dann fortwährend zwischen den russischen Generalen bestanden und viel zu den Mißerfolgen der Armee beigstragen haben soll, soll hauptsächlich durch die Spannung zwischen Kuropatlin und Lenewiisch geschürt worden sein. Heute hat das zweifelhafte Kriegsglück den damaligen Oberfeldherrn gestürzt, und sein Gegner steht an seiner Stelle. General Nikolai Petrowisch Lenewiisch ist ein Jnfanterieoffizier, der zwar in den großen Kriegen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts keine wichtige Rolle gespielt, aber im Krimkrieg sowie im türkischen Krieg tapfer seinen Mann gestanden und sich durch das Kommando der mandschu rischen Armee eine reiche Erfahrung im Grenz krieg und in kleineren Feldzügen erworben hat. Er ist heute kein junger Mann mehr, sondern fast 70 Jahre, aber er hat nicht so schnell und anstrengend gelebt wie die meisten russischen Offiziere, sondern in einer ruhigen, auch durch Sport gekräftigten Lebensführung sich Rüstig keit und Gesundheit bewahrt. So ist er ein weißer Rabe unter den russischen Offizieren. Ein guter Gatte und Vater, ein temperament voller, ja fast tollkühner Mann ist er, aber keine weitschauende überragende Persönlichkeit. Er ist etwa 5 Fuß 6 Zoll groß, von schlanker, fast schmächtiger Statur, mit seinem vollen Ge sicht und dem rasierten Kinn erinnert er ein wenig an Lord Roberts, nur daß seine slawisch geformte Na>o sofort den Russen erkennen läßt. Daß ihm Tatkraft, Entschlossenheit und Mut nicht fehlen, hat er bewiesen. Während General Stössel im Juli 1900 nicht dazu veranlaßt werden konnte, gegen Peking vorzurücken, war General Lenewiisch sogleich Lei seiner Ankunft über die Verzögerung entrüstet und beeilte sich, mit seinen Tmppen, den britischen, amerikanischer und japanischen Kontingenten nachzurücken. Skin! Truppen ließen die Chinesen alle Schrecken le? Krieges fühlen. Daß Lenewiisch in seine« Depeschen ebenfalls und vielleicht noch mesi als Kurovatkin seiner Phantasie freien Lau! läßt, beweist der Umstand, daß er nach der Schlacht bei Dangtsun, wo die russischen Ver luste alles in allem 50 Mann nicht überschritten, dem Zaren telegraphierte, daß er 500 Me und Verwundete verloren hätte und die ziemlich geringsüqigen Operationen seiner Truppen an diesem Tage sebr übertrieb. Bei dem Angriff, den er auf Peking am 14. August 1900 unier- nahm, hielt er eine sonderbare Ansprache an seine Truppen, in der er ihnen die Erlaubnis gab, wie die Wilden zu Hausen. In der Konferenz der verbündeten Generale war be- schlossen worden, daß dm 13. August nur Qoe- rationen zur Rekognoszierung der Lage unter nommen werden sollten, am 14. die Zusammen ziehung der Truppen und am 15. der Angriff auf Peking unternommen werden sollte. Lene- witsch aber suchte durch einen Handstreich den andern zuvorzukommen und sie um die Lor beeren zu bringen, die fie sich durch den mühe vollen Marsch von Tientsin verdient hatten; er rückte heimlich schon am 14. August gegen Peking vor, fand aber die Chinesen auf de» Posten und wurde recht unsanft empfangen. Bei dem triumphierenden Durchmarsch durch die verbotene Stadt am 28. August war von den verbündeten Generalen beschlossen worden, im keine Kriegskorrcspondenten die Truppen be gleiten sollten, aber Lenewiisch gab ihnen doch die Erlaubnis, nachdem fie vielfach von dB Kommando ihrer eigenen Landestruppen ab gewiesen worden waren, und gab dadurch/ unberechtigten Klagen Anlaß gegen seine Kollegen, die eine einmal getroffene Abmachung besser zu befolgen wußten. Auch sonst genoß er gerade nicht das Vertrauen und die Liebe der andern Generale. Bei einem Kriegsrat der Verbündeten Feldherren erklärte er, daß er in und um Peking 18 000 Mann hätte. Diese offenbare Unwahrheit ärgerte den alten Genera! Chaffee, den Führer der amerikanischen Truppen. Erschlug auf den Tisch, ließ einen ungläubigen Pfiff durch die Zähne hören und rief: „Das ist eine verdammte Lüge !" ----- — Von uncl fern. Englische Gäste in Berlin. Die Studienfahrt, die die Mitglieder englischer Ge meindevertretungen unternommen haben, um die Einrichtungen deutscher Kommunen kennen s" lernen, werden natürlich auch Berlin einen Besuch abstatten. Es find 60 Herren, für die ein umfangreiches Programm aufgestellt ist Sie werden unter kundiger Führung alle Zweige und Betriebe der Berliner Gemeinde kennen lernen. Zu diesem Zweck ist ein anb Mitgliedern des Magistrats und der Stadt' verordneten-Versammlung bestehendes Konnte« gebildet worden. An den Sanden-Krach erinnert die Mel dung, daß Kommerzienrat Sanden, der seiner zeit zu fünf Jahr Gefängnis verurteilt werde" ist, nach Abbüßung von zwei Dritteln der Strafe wegen guter Führung aus dem Gefäng nis entlassen worden ist. Weibliche Bahnpolizei. Die Schranken wärterinnen der preußischen Staatseisenbahne" find mit dem Inkrafttreten der neuen Effeff' bahnbau- und Betriebsordnung zu Bahnpolizei' beamtinnen avanciert. Sie trugen bisher ff" ihrer Legitimation Armbinden, auf denen die Bezeichnung „Schrankenwache" stand. Jetzt er halten fie nun, wie auch ihre männliche" Kollegen, neue Armbinden mit der Aufschrm „Bahnpolizei". Gemäß den gemeinsam/ Grundsätzen über die Annahme usw. der iS Bereiche der königlich preußischen Staatseise"' bahnverwaltung beschäftigten Arbeiter müsse" die Schrankenwärterinnen auch vereidigt werde»- — Die Zeit ist sicher nicht mehr fern, Stationsvorsteherinnen überhaupt dasKommand" auf dem Bahnsteig führen. Wehe dann de" Strohwitwerzügen. Es wird eine strenge Ko»' trolle herrschen. . Sie-wies nach der Staffelei. . Dort stand ein halbvollendetes Stillebe"' Pfingstrosen, Nachtschatten und Stiefmütterchen Alles in einem feinen, sanften Kolorit. Rolf stand auf. Er rief nach MaE Nun hörte die Alts vom Glücke dB Freundes ihrer Herrin. Sie schlug dar über die Hände über den Kopf zusammen. T" Zehntausend Mark Stipendium nun gingen de guten Alten über den Untertanenverstandi solches Geschenk an einen Künstler konnte " nicht begreifen. „Mein Gott! Freil'n M- , da ist ja Herr Wehring ein Millionär 8° worden!" tagte sie ein über das andre Mal'.» „Ach, Martha," lachte Frieda, „so arg es noch nicht! . „Aber es kann werden!" fiel Rolf ein und dann setzte er hinzu: „Nun, MMJ Martha, sorgen Sie für einen guten TM Was wir wollen, habe ich bereits mitgebra«. Hier ein Kapaun, da Spargel, da Butter, Laben Sie Salat! Also frisch auf! An Kochmaschine!" . z Er legte die genannten Sachen in MartA bereitgehaltene Schürze und schob dann Alte lachend in die Küche hinaus. „Des, immer wunderlich," meinte Frida, naM« Martha aus der Stube war. „Jetzt bm entschieden in ihren Augen ein Kröins, , Der junge Künstler war an das Bild " der Staffelei seiner Freundin heranaeiceten. .. „Nun sieht sie mich wohl drei Jahrs die gute Martha, antwortete er, während i Auge prüfend die Arbeit der Freundin trachtete. Unfälle scheid am zw Luftballon ist Stunde keim der Ballon, Füllung Höck geblieben ist, größte Beso heiligen Stt dallon „Die nieder. Die dar voll Ne Feld, auf d sMicki vert -00 Frank Hauptmann > dieser sich v ltgenheit de' 3n GeestsNÜ Mon auf, Weier Hino Ladung mit der kühlen i m in die dnen Damp! Entdeck! Goldschatz b Hauses in K wurden dort gesunden, ? rheinische ui Mang des Md außero / Zentimet! Wosses, oi Miel, der Men mag, Wert der M Goldwert zu genau sestg! °0vOO Mk. , Ein felt kurzem M sollte i Wfinben. Erstorbene tragende («randrängte M, und c Arzte in di Ai der Leick 7 Oien,, i/rzellangesl Menden G Achten, i ab Mik, die d Ai°r den T Aung schr! Ach zweiM ? Tiefe G- Ageni 2 Nunter ein <°'s° saß Nen, inr Kann!" attk Ga 7,.SU dec Me S, I Teewaff Kn Sitzt Mn hat ^chtliches " Seewas g-N Tube 'NttNschaftli T^s-rse ^"ium, m schein I, »seinen !- Nie gA' bedei K, die T Kehligen, Ebenen B i^as Er ZA fort. »Ai und il H Stöße, ter emw ^Die Vii « da ^sser be m nahm s^en aus. Gebäre du^^iarbe >rnen il ff° 'Aie ich plötzlich l y NW sei sie >7 >rat ) N .»Uu I-k'Du wi hM Freu lei e Z Äug" Alf bcu »4 'M grob E°nn! di°?A dem tz 7 Wörn
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