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Ottendorfer Zeitung : 02.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190508025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-02
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 02.08.1905
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angen, die nett. Dir ausgefühlt der Kw« orden, und hatte eher aubte niÄ i, Abhilfe -8 brachen e Unsicher- r an, dich lfe bedacht n KriegS« >ei Mulden an eine« n Hinblick vornherein l die Ber« er Städte, bekannten chof denn Städte« Moskau« r PeterS« auflraten i, die lurz e Zwrifrt einberufen nifest sort, e noch vel« jekt, dessen i geworden H ist ein Volksv-r« tes schasst aber rind mend tätiS- es, an dek er Wiedel« friedlichen kämpfen, ht einzeln, techt. r« in gemein' illgMeineN tnng; adel les müßen -den. Laßt l entgegen' offen t-ei' fnrsse d° denen, d<e Darin, daß über ißre nichts llN' z gewiesen^ ld zu neue« ütterungen« ff Tausend« ' war - erkunde " schna^ ür. Elge^ k> dazu,^, WisfenA ^er, sontA denken A besang überA l« le auf der .ies-d LK adel* waren ,,, altung g°S°»cü^ r l.tt belrebüß« rSiet»L vamle weil er ern. h»eu. zen weilte" dem Re>V e Gesches in W ^s besang m, die dü eilten. Z mentrachle" - entg< immer/. ndbewohN" wn in ren hat A olkstraE nd fie elfen, K-» Ä aser w>^ r die°^ äsp°sitr< VersügnE ^8i« ziemlich ernster Unfall ist dem Mzen Ernst zu Sachfen-Weimar-Eisenach bei nner Automobilfahrt zugestoßen. In der Nacht Ui Donnerstag fiel das Automobil des MM Ernst zu Sachsen-Weimar-Eisenach, «Mnandeurs des 25. Dragoner-Regiments in Mdwigsburg, bei einer Kurve infolge zu starken Minsens in einen Graben. Der Prinz erlitt Rippenbrüche und eine leichte Gehirner- Mewng. Das Unglück ist, wie eine weitere Meldung besagt, bei der Eisenbahnhaltestelle Milzbrand bei Neuenbürg erfolgt. Dem MM wurde die erste Hilfe vom Oberamt- in Neuenbürg geleistet. Es wurde dann A Wagen von Wildbad geholt, mit dem der Mz nach Ludwigsburg weiterbefördert wurde. M Wagen des Prinzen befanden fich noch M Herren und der Chauffeur, die alle mit Won Verletzungen davonkamen. Wegen des Altenbekener Unglücks hat ß Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen aufsichtführenden Beamten eingeleitet. Der Menbahnminister v. Budde ordnete die Sperrung eingestürzten Tunnels an. , Beim Einzug. Bei dem Einzug des' Agm Herzogs in Koburg, soll fich, laut M. Ztg.', ein nettes Stückchen zugetragen Men. Der Bürgermeister einer kleinen Ge- Ainde vom Lande wurde dem Herzog, als !>eser die Grenze der Stadt betrat, vorgestellt. T°r Himmel war prächtig blau und die Sonne achte herrlich hernieder. Der Bürgermeister Me keinen Sinn für diese meteorologischen Machen; seine Kartoffeln und sein Heu lagen M mehr am Herzen als das schönste Wetter, .^besangen ging er auf den Herzog zu, reichte M die Hand und sagte: „An Ragen, Herr ^rzog, brauchet mar halt rächt notwendig I" / Hoffentlich hat der junge Fürst diesen Ml verstanden und sogleich den Regen an- Kordnet. SSV Schülerselbstmorde. Eine Zu- MMenftellung über Schülerselbstmorde wird U Grund amtlichen Materials von Professor Mnburg in der .Umschau' veröffentlicht. Mach beträgt die Gesamtzahl dieser Selbst- ^orde in Deutschland für die Zeit von 1883 / 1900 nicht weniger als 950. Eulenburg versucht, welchen Anteil Haus und Schule an M Zustandekommen der Schülerselbstmorde Men mögen, und kommt dabei zu dem Er- Mis, paß sich die Wagschale unzweifelhaft zu ungunsten des Hauses herabsenten Me. Gewiß sei auch die Schule mit ihren /Malischen, 'N mancher Hinsicht veralteten M rückständigen Einrichtungen und mit ihrer N zu geringen Berücksichtigung der Schüler- s'Mdualitäten nicht von der Mitschuld freizu- /<hen, aber das Übel, dos schließlich zu der Migen Erscheinung der Schülerselbstmorde Mt, siege doch hauptsächlich in den Mängeln Familienlebens und der häuslichen Er- Willig. Tas Gift in der Schüssel. In Hohe- N« im Harz erkrankten in einem Hotel vierzig ?"Meigäste nach dem Genuß einer Speise. Nm Hotelpersonal find ähnliche Krankheits- Me sestzustellen. Zwei Arzte aus Bennecken- Ap find zu Hilse geeilt. — In Einsiedel bei MMitz erkrankte die Familie des Formers Adner infolge des Genusses giftiger Pilze. Frau und zwei Kinder find bereits ge- ,°wen, der Zustand des Mannes und der ^rn beiden Kinder ist bedenklich. » We«« das am grünen Holze passiert k dÄ der Zeche „Friedlicher Nachbar* bei Men wurde ein Elektrotechniker infolge unvor- Agm Berührens der elektrischen Leitung Mbex eine« raffinierten Heiratsschwindel h?? uus Hamburg berichtet: Die Fischer-Ewer der „.Mb? führen das UnterscheidungSsignal 8. L. A die Nummer. Darauf baute Herr Samuel Mch, seines Zeichens ein Schneidergeselle aus / edlen Pufztalande, der vor einigen Jahren nach r Mrg gekommen war, seinen Plan, als er die jtzMr eines süddeutschen Gastwirts, die in Hamburg /Murhalt sich vervollkommnen wollte, kennen ge- M hatte. Er hatte sich ihr gegenüber als Kauf- ausgegeben, ohne fich auf nähere Auskünfte /»lassen, und sich mit ihr verlobt. Vor einigen Sonn- holte Herr Baruch seine Braut ab und erklärte ihr, heute sollte sie seinen Betrieb einmal kennen lernen. Die Liebesleute fuhren von den St. Pauli- LandungSbrücken aus nach Blankenese. Auf der Tour lagen 20 bis 30 Fischer-Ewer, die alle die Weithin leuchtenden Buchstaben 8. L. zeigten. Stolz zeigte Herr Baruch auf die Fahrzeuge und erklärte dem jungen Mädchen, dies alles sei sein Eigentum. Voller Entzücken fiel die Braut dem reichen Bräuti gam in die Arme. Nach Hause zurückgekommen, schrieb fie bis tief in die Nacht einen Brief an die Eltern, in dem fie ihnen das ihr wiederfahrene Glück mitteilte. Darauf meldete der Vater seinen Besuch an, und am 15. d. kam er. Samuel Baruch fuhr am nächsten Tage wieder mit ihm nach Blankenese und zeigte ihm sein schwimmendes Vermögen. Der biedere Süddeutsche, der von Schiffahrt keine Ahnung hatte, glaubte alles. Die Hochzeit wurde verabredet. Bei paffender Gelegenheit brachte der Schwiegersohn Gefährliche Diedstahlsobjekte. Aus dem bakteriologischen Institut in Saarbrücken wurde, wie jetzt erst bekannt wird, schon vor vierzehn Tagen und auch letzthin wieder eine Anzahl Kaninchen gestohlen, die mit Typhnsbazillen und sonstigen Krankheitserregern geimpft find. Versuchter Raubmord. In einem in der Alserftraße zu Wien gelegenen Juwelengeschäft versuchte der siebzehnjährige Laufbursche Otto Wolschinowitz die allein anwesende Verkäuferin Anna Soucha zu erwürgen, um einen Raub auszufkhren. Durch die Hilferufe der Über fallenen wurde der Täter verscheucht. Ultimatum des Kaisers der Sahara a« Frankreich. JacqueS I. hat nunmehr, aller wei teren Umschweife müde, ein Ultimatum an die Regie Vom Eilenbaknunglück bei lUnäau am Loäenlee. Ein Bild grauenhafter Zerstörung bietet gegen wärtig die Traiektanstalt in Lindau am Bodensee durch ein Eisenbahnunglück, das fich dort zugetragen hat. Bei dem um 11 Uhr 2 Minuten von Lindau abgehenden und um 11 Uhr 38 Minuten in Ober reitnau ankommenden Stückgüierzug Nr. 2110 sollte in der Station Oberreitnau ein Wagen ausgestellt werden. Anscheinend während des Rangiermanöbers gerieten die letzten 14 Wagen, die nach erfolgter Ausstellung wieder anzuhängen waren, ins Rollen und sausten bei dem starken Gefälle mü rasender Geschwindigkeit die Bahnlinie in den Bahnhof Lindau-Stadt zurück. Unterwegs versuchte man die Wagen durch Eisenbahnschwellen zum Entgleisen zu bringen, doch vergeblich — die Wagen fuhren mü fürchterlicher Wucht in die Trajektanstalt ein. Zwei Trajektkähne würden beiseite geschoben, wobei der Hintere ein großes Leck erhielt, und von den Wagen stürzten sieben in das Wasser, wo fie total zer trümmert liegen.blieben. Sie bilden ein grauen volles ChaoS von Holz- und Eisenteilen. Fünf Waggons blieben unzerstört. Der Materialschaden ist bedeutend, doch ist glücklicherweise ein Menschen leben nicht zu beklagen. vor, er könne von der Konkurrenz zwei Erwerbungen für 10 000 M. kaufen, aber sein ganzes Geld stecke in den Ewern und Fanggeräten. Bereitwilligst stellte der Schwiegervater das Geld zur Verfügung, das, so wollte es der Schwiegersohn, als Hypothek auf den Ewßr eingetragen werden sollte. Das Geld war bald zur Stelle und dem Samuel Baruch auS- gehändigt. Er ermahnte seinen Schwiegervater, am andern Morgen pünktlich vor dem Amtsgericht zu sein, um die Eintragung der Hypothek vorzunehmen. Der zukünftige Schwiegervater wartete auch Stunde aus Stunde, unterdes hatte aber Herr Samuel Baruch mit dem Gelde schleunigst das Weite ge sucht. Bisher konnte der Schlaumeier nicht ermittelt werden. Berechtigter Lebensüberdruß In Freu denheim bei Mannheim erhängte fich ein 16 Jahre alter Schlosserlehrling, weil ihm sein Vater den Wunsch nach einem Fahrrad nicht erfüllt hatte. Mit dem Gerüst i« die Tiefe gestürzt. Auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt a. M. brach am Donnerstag ein 35 Meter hohes Gerüst zusammen, die darauf beschäftigten Arbeiter mit fich reißend. Zwei Mann waren sofort tot, ein dritter wurde schwer verletzt und starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus, vier andre wurden leichter verletzt. Aus der Haft eMafse«. Der Arbeiter Mühlenbach in Fraulautern, der seinen Vater, welcher das Leben der Mutter bedrohte, er- fchoffeu hat, wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. rung Frankreichs übersandt. Das Schriftstück ent hält die folgenden Punkte und Forderungen: 1) S. Maj. JacqueS I. hat als unabhängiger Sou verän dieselben Rechte auf diesem Planeten wie jeder andre Herrscher. 2) S. Maj. erkennt daher nicht die Jurisdiktion irgend eines andern Poten taten M. Auch et hält an dem göttlichen Recht der Königs fest. 3) Sollte der Kaiser das Opfer feind licher oder illoyal gesinnter Bewohner dieses Pla neten werden, so wird die Regierung des Sahara- reicheS diese Missetäter zu strafen wissen. 4) Die Regierung Sr. Maj. erkennt künftighin die Kom petenz der französischen Gerichtshöfe nicht mehr an und schiebt ihnen die Verant wortlichkeit für alles, was durch sie ge schieht, zu. 5) Wenn Frankreich sich korrekt gegen den Kaiser benimmt und ihm zuerkennt, was ihm gebührt, so will Se. Majestät sich nicht weiter mit Frankreich befassen, das schließlich doch nur eine untergeordnetere Stellung auf diesem Planeten ein- nimmt, und das große Weik der Zivilisation, das die Regierung von Sahara begonnen hat, forlsetzen. Sollten jedoch die Franzosen gleich Banditen und Räubern handeln, so wird Se. Majestät dafür Rache nehmen, wie Fürsten es tun, wenn ihre Rechte und die ihres Reiches verletzt worden find! — Das Dokument ist dem Minister Rouvier zugestellt worden. Das Auswärtige Amt hat das Schriftstück dem ,Petit Parisien' zur Veröffentlichung übermittelt. Ein so drohendes Ultimatum muß. zweifellos Frank reich, das im Augenblick auf das schwerste durch die politische Lage bedrängt ist und kaum gegen den König Jacques mobil zu machen wagen darf, die ärgsten Verlegenheiten bereiten. Eine furchtbare Bluttat. In Brugg hat der Eisenarbeiter Glanzmann seine Frau ermordet. Die Tat geschah im Schlafzimmer. Der Mörder würgte zurrst sein. Opfer, band ihm die Hände auf dem Rücken zusammen und erstach es alsdann. Eiseub ah nkaraftrophe in England. In Liverpool stießen am Donnerstag auf dem Waterloo-Bahnhofe zwei Züge aufeinander. Mehr als 20 Personen wurden getötet und viele verwundet. Der Löwe ist loS! In dem Orte Well- meadow (Wales) gab es kürzlich in einer Menagerie eine große Panik. Während einer Vorstellung brach eine Löwin aus. Die Zu schauer eilten in wilder Flucht dem Ausgange zu, wobei Kinder und Frauen umgeworfen nnd unter die Füße getreten wurden, glücklicher weise ohne ernstliche Verletzungen zu erleiden. Die Löwenjagd ging dagegen nicht ohne Ver letzungen ab. DaS Personal der Menagerie versuchte nämlich, die Löwin zu erschießen. Dabei erhielt ein Zuschauer einen Schuß ins Bein und eine Kau wurde in ihrem ver schlossenen Hause durch ein fehlgehendes Ge schoß, das die Türe durchschlug, ebenfalls ins Bein getroffen. Eine Viertelstunde später war auch die Löwin ein Opfer der Jäger geworden. Hohe« Besuch hat Tokio erhalte«. Der Kriegssekretär der Ber. Staaten Taft und Alice Roosevelt weilen gegenwärtig in Japan und wurden am Mittwoch vom Mikado in Audienz empfangen. Hieran schloß sich ein Festmahl und Gartenfest. Die amerikanischen Gäste be suchten einen Teil des kaiserlichen Privatparkes, den bisher Fremde nie betteten durften. Gericktskalle. Detmold. Das Reichsgericht hat die Revision der Frau Martha Kracht aus Lemgo, welche am 8. April von dem Schwurgericht in Detmold wegen Beleidigung durch anonyme Briefe und wegen Mein eids zu anderthalb Jahr Zuchthaus verurteilt wor den war, verworfen. Erfurt. Das hiesige Kriegsgericht verurteilte den Unteroffizier Behrens vom 96. Infanterie- Regiment wegen fortgesetzten Diebstahls und Be truges gegenüber Untergebenen und wegen Ver leitung eines Postens zur Pflichtverletzung zu bier- monatigem Gefängnis, Degradation und Versetzung in die zweite Klaffe des Soldatenstandes. Glogau. Graf Pückler-Klein-Tschirne sollte sich am Donnerstag vor dem hiesigen Gericht wegen Nötigung und Bedrohung des Vogtes eines benach barten Gutes und der Gutsleute zum zweiten Male verantworten. Der erste Termin im Januar mußte wegen Nichterscheinens des Grafen vertagt werde». Auch diesmal war der Angeklagte nicht erschienen; das Gericht hat seine Verhaftung beschlossen. Lage (Lippe). Am Donnerstag abend wurde in dem Beleidigungsprozetz des Vizepräsidenten des tippischen Landtages, Stärkefabrikanten Hoff mann, gegen den Redakteur der ,Landeszeitung', Emil Neumann, das Urteil verkündet. Neumann Wurde in allen sechs Fällen der Beleidigung für schuldig befunden und zu zwei Wochen Gefängnis und 500 Mk. Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte legte sofort Berufung ein. buntes Allerlei. Ei« neues Gemüse. Ein englischer Gärtner hat ein neues Gemüse entdeckt oder vielmehr fabriziert; er nennt es „Pomate", da es ge wissermaßen ein Bindeglied zwischen der Kar toffel (Potatoe) und der Tomate ist. Die neue Gemüseart ist kleiner als die Tomate und ihr Fleisch ist weiß. Die Pomate figuriert bereits auf den aristokratischsten Tafeln Englands; es ist das Gemüse der Zukunft und dürfte bald auch auf unsern Märkten zu finden sein. * * * Zutreffend. Gelegentlich einer Unter«,. Haftung wurde der japanische Marschall Oyama gefragt, ob er den General Kuropatkin persön lich kenne. „Jawohl," erwiderte er, „aber nur flüchtig." Macht der Gewohnheit. Geldbriefträger (an der Zimmertür pochend): „Post, Post!" Student (noch schlaftrunken aus dem Bette ruserü.: „Brost, Prost """ H Erschrocken faßte Robert ihre Hand: „O "h, ich bin ein Barbar, ein Undankbarer!" ^»Sie waren es soeben, ich leugne es nicht," Akte die Kleine ernsthaft zu, die Tränen Eilend, „nun bekennen Sie sogleich, warum w solche Wut über den guten Mr. Burgoyne j>, »Warum?" Robert zögerte einen Augen- ^nn flüsterte er: „O Nelly, weil ich Wuchtig bin, weil ich Sie liebe." s, Tys Wort war gesprochen, das Wort, das ^ scheinbar harmlosen Verkehr der beiden suchen auf immer zerstören oder fie mit einer An Kxjjx verbinden mußte. hMefe Sülle folgte seinem Bekenntnis. Nelly lA 'hm ihre Hand entzogen. Eine Sekunde sah fie ihn halb betroffen, halb forschend nm alsbald ihm vorauszueilen, dem ru. K, Mert ließ fie einige Zett gewähren; als ihM aber garnicht nach ihm umsah, folgte er HMnell und legte sanft feine Hand auf ihren D wodurch er fie zwang, ihren Schütt dem MA anzupasfen. h .»Wollen Sie mir davonlaufen, Nelly ?" hob gd D an: „Sind Sie so böse, daß Sie mich Amer Antwort würdigen?" sch^g die Augen zu ihm auf; Arger Ee lag nicht in ihrem Blicke, als fie fragte: „Mr. Eigen, find Sie ganz »^wutigt durch ihren Blick, fragte Robert: Mn sicher, Nelly, mein süßes Lieb?" kio, D seufzte ein wenig: „O, Mr. Eigen, Sie wirklich sicher, daß dies nicht ein Irrtum, eine vorübergehende Neigung, vielleicht eine Regung aufflackernder Eifersucht ist? — O lachen Sie nicht. In unsern Kreisen ge schieht dergleichen häufig. Die Männer ver lieben fich so leicht in eine Schauspielerin, um sehr bald zu erkennen, daß fie ein flüchtiges Wohlgefallen für Liebe hielten." „Kleine Weisheit!" lachte Robert; ernst fügte er jedoch hinzu: „Nein, Nelly, meine Liebe für Sie beruht nicht auf einem flüchtigen Rausche der Leidenschaft; vielmehr ist fie nach und nach entstanden aus der Hochachtung, die mir die ebenso pflichttreue wie liebende Tochter und Schwester einflößte. Lange ging ich neben Ihnen her, ohne mir des Gefühls bewußt zu sein, heute ist es mir klar geworden. Sind Sie mir böse deshalb, Miß Rayton, Nelly, meine geliebte kleine Nelly, mein alles, mein Leben ?" „Nein, Robert, ich bin sehr glücklich." Kaum hörbar hauchte die junge Künstlerin das Be kenntnis. „So sagen Sie mir, daß Sie mich lieben," bat Robert, fie an fich ziehend. Hoch errötend, die Augen gesenkt, stammelte fie die geforderten Worte. So kehrten Schüler und Schülerin als Ver lobte zu Mrs. Rayton zurück und baten glück- strahlend um ihren Segen. Mrs. Rayton hatte diese Lösung des freund schaftlichen Verhältnisses zwischen ihrer Tochter und dem Lebensretter der kleinen Jenny voraus gesehen und zwar mit eruster Sorge, ohne doch eine Waffe dagegen zu finden. An und für sich begrüßte fie eS ja mit Freude, daß Nelly einen Beschützer fand. ES war auch nicht eine Abneigung gegen Robert, welche fie diese Verbindung fürchten ließ. Allein fie selbst und ihr Gatte hatten unter dem Druck gelitten, welchen die Verstoßung aus seiner Familie ihnen auferlegte; mußte sie nicht ein Gleiches iüc ihr Kind und Robert Elgen fürchten? — Würden die Murrays eine Schauspielerin und noch dazu die Tochter einer Schauspielerin als Familienglied aufnehmen in dem Augenblicke, wo sich die eigene Tochter einem Lord ver mählte ? Unumwunden sprach Mrs. Rayton ihre Be fürchtungen aus, als dos glückliche Paar vor fie trat. „Ich habe nichts gegen Ihre Person, Mr. Elgen," betonte sie, „aber was werden Ihre Verwandten zu dieser Verbindung sagen?" Die Frage warf einen leichten Schatten über die wonnestrahlenden Züge des jungen Mannes. Etwas verlegen erwiderte er: „Ich glaubte, wir seien schon früher darin überein- gekommen, daß ich meinen jetzigen Bemf vor meinen Angehörigen geheim halte, bis ich mir eine dauernd sichere Lebensstellung erworben habe. Ich meine, auch dann wird erst der rechte Zeitpunkt sein, meine Eltern von meiner Verheiratung in Kenntnis zu setzen." Mrs. Rayton seufzte. Ihr Verstand kämpfte vergebens gegen ihr Herz, als fie in die flehenden Blicke ihrer Tochter schaute. „O, meine Sinder," schluchzte fie, „ich fürchte, ihr werdet einst beide meine Nachgiebigkeit ver dammen." „Niemals, meine Mutter," jubelte Robert, we Hand der würdigen Frau küsfeno, „Sie bedenken meine Familienverhältnisse nicht. Mit wem habe ich zu rechnen? — Mit einem Stiefvater, dessen Güte ich mißbrauchte, so daß er Gott danken wird, wenn er mick überhaupt versorgt weiß. — Mtt einer Mutter, die alles Tadelnswerte an ihren Kindern übersteht, und dir beim ersten Anblick von meiner füßen Nelly entzückt sein wird." — Robert hielt inne. Mrs.Ray'.on fragte: „AberJhreSchweftern?" Robert zuckte die Achseln: „Nina wird mög licherweise unangenehm berührt sein; das tut nichts; fie betiebt es, gegen mich fast immer die strafende Gerechtigkeit zu spielen. An ihrer Liebe verlieren weder Nelly noch ich." „Und Betty?" forschte Nelly ängstlich und scheu, „Betty, die bald Lady Delhan heißen wird?" Finster sagte Robert: „Ja Betty wird frei lich einen Schauspieler unteren Ranges nicht als ihren Bruder präsentieren können; meine Frau kommt dabei wenig in Betracht. Genau genommen bin ich aber auch kaum verwandt mit ihr, der Tochter meines Stiefvaters." „Allerdings, eine Verwandtschaft ist das nicht zu nennen," bestätigte Mrs. Rayton. Robert schwieg. Nach einiger Zeil sagte er mit weicherer Stimme: „Dennoch möchte ich Betty, als der einzigen in der ganzen Familie, die mir stets gleiches Verständnis entgegen brachte, die das Gute in mir erhieft, was ich noch besaß — ich möchte ihr anvertrauen so wohl den Wechsel in meiner Lebensstellung als auch meine Verlobung mit Nelly." öq la (Fortsetzung folgt.,
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