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tou. ilief r IM. uritee. !ter Herr cherungS- biiiigM jerteu j». e JahreS- lltzmacherin ^Okrilla. weil u. kkrtva^' verschieb Preisen cher 'erstellbar -tehlampe. Taffen K^ c., für 2 N ln, Eier E t unentbehE sparnis. erol -er Nachnah^' iäe a 8pr^ gm üchr ührungen z.ylrriM^ l»ik »v ndrrrl' chinen et' 'tr. 17» is/r Ottendorfer Zeitung. Die „Vttendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich t Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Annahme von Inseraten bt» vormittag <o Ahr. Inserate werden mit m ps. für dir Sxaltzetle berechnet Tabellarischer Satz nach bi- sonderem Tarts. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdors und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Leid und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Nr. 88. Sonntag, den 23. Juli 1905. 4. Jahrgang. der deutsche Texiilarbeiterverband dann eu Freiberg. Für die Zulassung von Aus ländern an der hiesigen Königlichen Berg akademie bestehen Ausnahmebestimmungen die an Schärfe denen an keiner deutschen technischen Hochschule oder Universität nachstehen. Vor urzem haben die Bestimmungen abermals eine Verschärfung erfahren, indem das Finanz ministerium unter anderem folgenden Nachtrag genehmigt hat: In den ersten 14 Tagen nach Zeginn des Studienjahres steht die Belegung von Plätzen (Arbeitsplätze in den Laboratorien und Zeichensälen) nur Angehörigen des leutschen Reiches frei, während nach Ablauf dieser Zeit die noch frei gebliebenen Plätze nach Ermessen des betreffenden Professors auch an luöländer verteilt werden können. Sollte der Inhaber eines Platzes, er mag Deutscher oder lusländer sein, den ihm überwiesenen Platz nicht oder nur in ungenügender Weise benutzen und eine an ihn ergangene Verwarnung des »treffenden Professors erfolglos bleiben, so teht es diesem frei, ihm den Platz zu ent ziehen und anderweitig zu vergeben. Auch »ierbei sind Deutsche, welche noch ohne Platz eblieben sind, in erster Reihe zu berücksichtigen. Chemnitz. Bei dem hiesigen Kreisturnfeste wurden am Sonntage — ausschließlich der Dauerkarten, Festkarten, der Sängerkarten usw. — ca. 42000 Eintrittskarten für den Fest platz verkauft, am Montage 25000 und am Dienstage 22000. Der Festplatz wurde also, in -der Mitte blieben einige Sparren stehen, der größte Teil des Dachwerkes wurde samt der Schieferbedachung heruntergeworfen und teils mit fortgeführt. Auch die Mühle ist größtenteils abgedeckt worden. In den Gärten und an den Straßen ist eine große Anzahl Bäume teils entwurzelt, teils umgebrochen und die Baumkronen große Strecken weit in die Felder getragen worden. Desgleichen fiel eine große starke Linde dem Unwetter zum Opfer. Von den Feldern des Gastwirts Miersch sind mehrere Getreidepuppen in die Lüfte gehoben worden und völlig verschwunden. Die ganzen Verheerungen sind innerhalb vier Minuten geschehen. Pomßen-Grimma. Am Sonntag fuhr ein zweisitziges Automobil auf der Chaussee mit einem Motorrade zusammen. Durch den Zusammenstoß wurde der Motorfahrer in einen Graben geschleudert. Er erlitt verschiedene Hautabschürfungen an der rechten Seite. Das mittag wird der 21 Jahre alte Wirtschafts gehilfe Paul Max Müller vermißt. Er leidet an Epilepsie und es ist anzunehmen, daß er ich das Leben genommen hat. Bei seinem Aeggange war er bekleidet mit kariertem Barchenthemd, blauer Stoffhose, Ledergürtel um diese, grauer Arbeitsweste und Mütze und ging barfuß. Er ist ungefähr 1,65 Meter xoß, und trägt eine Zylinderuhr mit Kapsel »i sich. Müller hat schwarzes Kopfhaar und leinen schwarzen Schnurrbart. Meißen. Hier wurden am Donnerstag rüh zwei sich umhertreibende junge Burschen nach der Polizeiwache geführt. Dort gaben die Burschen zu, anfang dieses- Monats aus einer Erziehungsanstalt bei Frankurt a. d. Kder entwichen zu sein und sich bis jetzt bettelnd durchgeschlagen und die Nächte zumeist im Freien zugebracht zu haben, — Am Mittwoch gegen 4 Uhr nach mittags ging hier vom Rauhentale nach dem Stadtparke zu eine Windhose. Der Wirbel sturm kam, einer grauen, undurchdringlichen Nebelwolke gleich, das Rauhental herab, auf dem ganzen Wege an Gebäuden und Bäumen Schaden anrichtend. Drei am Aufgange des Rauhentals befindliche Kinder, die vor Angst abgesehen von den Turnern, während der eigentlichen Festtage von mindestens 90 000 Per- onen besucht. Die Chemnitzer Straßenbahn »förderte während des 3. sächsischen Kreis turnfestes auf der Linie nach dem Festplatze am Sonntag ca. 45000, am Montag ea. 50000 und am Dienstag ca. 30000 Personen. Chemnitz. In Abwesenheit der Eltern am das im 6. Lebensjahre stehende Mädchen de» in der Elisenstraße wohnenden Hand» arbeiters Wendsch zu nahe an den Ofen, wobei eine Kleider durch glühende Kohlen in Brand gerieten. Das Kind stand sofort über und über in Hellen Flammen und erlitt so schwere Brandwunden, daß es unmittelbarfdarauf ver starb. Leipzig. Im Krankenhause verstorben ist jener 62 Jahre alte Schreiber, der sich auf der Durchreise nach Rußland befand, am 12. Juni wegen Flecktyphus hier angehalten und zur Vorbeugung einer Ansteckungsgefahr, sowie Verbreitung dieser gefährlichen Krankheit im Krankenhause untergebracht und isoliert werden mußte. Das Ehepaar Maschkowitz, bei dem der Verstorbene wohnte, befindet sich noch in der Anstalt. Meerane. Der Streik in den Färbereien scheint ein schwerer wirtschaftlicher Kampf zu werden und länger anzuhalten als man an fänglich glaubte, wenn der Sächsisch-Thüringische Färberring seinen soeben gefaßten Beschluß, Aussperrung aller Appretur- und Färberei arbeiter, in der Tat umsetzt, falls am Sonn abend nicht so viel Arbeiter an in ihre Plätze zurückkehren, daß die Betriebe aufrecht erhalten werden können. Die Zahl der noc Arbeitenden ist so geringfügig (insgesamt be Bornemann und Batky vielleicht 30 bis 40) daß an eine Aufrechterhaltung der Tätigtet nicht mehr gedacht werden kann. Daß die Ausständigen bei der gereizten Stimmung, die unter ihnen herrscht, ohne Unterzeichnung des Lohntarifs wieder an die Arbeitsstätten zürück- kehren, ist unwahrscheinlich und so wird am Montag die Aussperrung aller Arbeiter der zu dem genannten Färberringe gehörigen 25 Be triebe erfolgen, die sich auf folgende Orte ver teilen: Gera, Greiz, Mohlsdorf, Mylau, Netzschkau, Reichenbach i. V. und Weida. Die Zahl der Färberei- und Appreturarbeiter in diesen Betrieben wird auf 12 000 bis 15 000 geschätzt, so daß dann insgesamt ungefäh 13500 bis 16 500 Arbeiter brotlos wären und Vertlichrs und Sächsisches. DttenSort-Dkrilla, 22. Juli igoo. — Die Tageslänge ist nun in langsamer Abnahme begriffen. Die längsten Tage mit rund 16 Stunden 27 Minuten Länge sind vorüber. In den nächsten zwei Wochen ver mindert sich die Tageslänge um 20 Minuten. Später erfolgt dann die Abnahme schneller, im Juli insgesamt um 1 Stunde 5 Minuten, im August um 1 Stunde 45 Minuten. — Am 5. August findet eine partielle Mondfinsternis, am 30. August eine totale Sonnenfinsternis statt. Beide Naturerscheinungen sind in Deutschland jedoch nur teilweise sichtbar. — Ein „Tischchen, decke dich!" ist von der Natur jetzt ausgestellt, an dem sich alle Kreatur aus Erden leben kann. Dem Vogel auf dem Baume, dem Tiere im Wald fließt jetzt die Nahrung im Ueberfluffe zu, der Reichtum ist gar nicht klein zu kriegen. Und selbst der Mensch, der von der Kultur verwöhnt ist, könnte jetzt ohne alle ihre Künste ein paar Tage lang wohl auskommen. Die Wälder sind mit den saftigsten Beeren, Blaubeeren und Erdbeeren bestanden, die zum Scbmause Maden und nimmer bester schmecken, als wenn sie vom Strauch direkt in den Mund wandern. Die wild wachsenden Waldbeeren sind dem gärtnerischen Kunstprodukten vorzuziehen. Was Wir an künstlichen Erd- und Stachelbeeren rc. in unseren Gärten besitzen, kommt an Güte und Wohlgeschmack den Wildlingen des Waldes Nicht gleich, soweit es sie auch an Größe und stolzem Aussehen übertrifft. Von dem reichem Segen, den der Sommer ausstreut, machen unsere Hausfrauen mit Freuden Gebrauch. Die jungen Gemüse, Schoten, grüne Bohnen usw. sind etwas köstlicher und weit nahrhafter und gesünder als die ewigen Kartoffeln mit gebratenem oder sonstwie zubereitctem Fleisch. Namentlich für Kinder ist häufiger und reichlicher Genuß frischen Gemüses eine wahre Wohltat Für die Gemüsekonserven, deren Herstellung jetzt so massenhaft betrieben wird, können wir uns weniger begeistern. Aber das frische Gemüse, und man kann es bis tief in den Herbst hinein frisch bekommen, daß sol unseren Mittagstisch so häufig wie möglich zieren. Der gcmüselose Winter ist dann noch lang genug. Königsbrück. Auf dem Gefechtsschießplaj bei Königsbrück wird in der Zeit vom 24. Jul bis mit 2, August das Königliche 12. In fanterie-Regiment Nr. 177 täglich von 6 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags Schießen in größeren Abteilungen abhalten. ein. Mylau. Die vorgenommene Sektion an der 4 jährigen Ella Simon hat infolge der zu weit vorgeschrittenen Auflösung keinen Anhalt dafür gegeben, wodurch der Tod eingetreten ist. Den Eltern wurden die Reste de» Kindes zur Bestattung übergeben. Neben der Leiche wurden die Ohrringe und unweit davon di« zusammengewickelten Kleidungsstücke gefunden. Von dem Mörder fehlt jede Spur. — Zum Lustmord der kleinen Ella Simon aus Reichenbach i. V. wird gemeldet, daß die gerichtliche Sektion der Leiche am Donnerstag Nachmittag stattfand. Am Mittwoch hat man noch die Mütze und die Strümpfe de» Kinde» zerstreut aufgefunden. Es erfolgte die aber malige Verhaftung des Eisenarbeiters Reinhold aus Mylau, gebürtig aus Schönbach. Dieser hatte vor ca. einer Woche in trunkenem Zu stande in einem Mylauer Materialwaren« geschäfte geäußert, er wisse, wo das Kind liege es sei garnicht weit von Mylau entfernt, man fände es entblößt usw. Daraufhin erfolgte die Verhaftung. Man konnte ihm jedoch nichts nachweisen, und so ließ man ihn wieder frei. Am Mittwoch wurde er nun aufs neue in Hast genommen, um näher vernommen zu werden, da auch das Signalement das zwei Frauen s. Zl, angaben, teils auf ihn paßt. Man glaubt in ihm den Täter resp. Mit- mistenden gefunden zu haben. Planen. Der Streik der hiesigen Maurer kann als für die Arbeiter verloren und somit als beendet angesehen werden. Die Arbeiter haben, wie bei dem großen Streik vor zwei Jahren, nichts erzielt. Viele werden jedoch nicht wieder eingestellt werden. Das Angebot der hier eintreffenden Arbeitswilligen übersteigt die Nachfrage, so daß nicht einmal alle um Arbeit Nachsuchenden eingestellt werden können. Die Streikenden sind somit völlig ersetzt. Plauen. Im Nachbarorte Schneckengrün brannten am Donnerstag die Besitztümer der beiden Gutsbesitzer Zenker und Michael voll ständig nieder. Nichts wurde gerettet. Die Gutsbesitzerin Michael wurde schwer verletzt. Pulsnitz. Billig einzukaufen gedachten gelegentlich des hiesigen Jahrmarktes zwei aus Prießnitz bei Dresden nach hier gekommene Frauenspersonen (Mutter und Tochter), dadurch daß sie beim Fragen nach Stoffresten im Freudenbergschen Laden, Schloßstraße, drei Stück Kleiderstoffe, insgesamt 20 Meier, im Werte von 39 Mark an sich nahmen, die die Mutter unter ihrem Schulterkragen zu ver bergen suchte. Da aber die verehelichte Freudenberg dies beobachtet hatte, wurde ihnen die Ware wieder abgenommen und die Diebinnen der Polizei übergeben. Kamenz. Bei dem am Sonntag nachmittag aufgetretenen heftigen Gewitter erschrak di Ehefrau eine» hiesigen Gewerbetreibenden über einen Blitz und die kurz darauf folgende schwere Detonation und den Feueralarm der Maßen, daß sie einen Schlaganfall erlittt, durch welchen sie nicht nur gelähmt wurde, sondern auch die Sprache verlor. Klotzsche-Königswald. Am Mittwoch nachmittag fand in Klotzsche die Bestattung des am letzten Sonntag daselbst verstorbenen Orts geistlichen, Herrn Pastor Vogel, des ersten Pfarrers von Klotzsche, der die Pfarrstelle va- selbst seit ihrer Errichtung im Jahre 1895 be kleidet hatte, unter großer Beteiligung statt. Weißig b. Bühlau. Seit Montag vor- m für die Streikenden jetzt wöchentlich 9 bi» 10 Mark und für ein Kind jedes Verheirateten außerdem noch 75 Pfg. Streikunterstützung ge zahlt wird. jDie Ausständigen erhielten bi» etzt in der großen Mehzahl 13,50 Wochenlohn und verlangen Mann für Mann 15 Mk. also eine Zulage von 1,50 M- pro Woche, das ist )ie Hauptforderung, deren Nichtbewilligung zum Streikausbruch geführt hat. Es kann schon etzt mit Bestimmtheit behauptet werden, daß sie Arbeiter am Sonnabend, ohne ihre Forderung erfüllt zu sehAi, nicht in die Färbereien zurück« Zehren und auf der Unterzeichnung des Lohn- rariss bestehen. So ist also für Montag früh eine gewaltige Aussperrung zu erwartent, die wahrscheinlich nicht ohne Nachteile für die anderen Textilbranchen bleiben wird. Aus dem Erzgebirge. Von schweren Gewittern wird das Erzgebirge in diesem Jahre heimgesucht, die schon mancherlei Schaden angerichtet haben. Am Dienstag Mittag kam ein solches über den Bergen bei Oberwiesenthal zur Entladung, wobei tiefe Dunkelheit eintrat. Ein Blitzstrahl traf das Haus des Handel- manns Göllnitz an der nach dem Fichtelberg führenden Straße, ohne glücklicherweise zu zünden. Dagegen wurde der im Hause weilende Besitzer vorübergehend gelähmt. Auch jenseits der sächsisch-böhmischen Grenz« haben die Gewitter arg gehaust. So wurden auf dem Milleschauer, wo ein neues Unterkunfts haus seiner Fertigstellung entgegengeht, sechs Maurer vom Blitz getroffen. Im Gräflich Buquoischen Revier Hirschberg wurde durch Blitzstrahl ein mehrere Joch umfastender Wald komplex eingeäschert, Syrau. Ein Großfeuer äscherte ein Wohn» Haus und sechs landwirtschaftliche Gebäude aut schrieen, wurden vom Wirt des „Schweizerhauses" in Sicherheit gebracht. Einen Petroleumwagen, der ebenfalls dort Land, drehte der Sturm gleich nach der ent- zegengesetzten Richtung. Das Luft- und Sonnen- )ad an der Bismarcksäule wurde vollständig umgelegt, wodurch dem Verein Volkswohl be- zauerlicherweise großer Schaden erwächst. Die Windhose nahm ihren Weg über den Stadt park und den Plasten und fuhr dann zwischen »m Marienhofe und dem Katharinenhofe nach Neudörfchcn hinab. Dort haben besonders die Gärten von Schröder, Patzig, Pötschke und Würfel, sowie die Pflaumenbäume an der Straße schwer gelitten. Auf dem Plasten wurde das gepuppte Getreide in die Höhe ge wirbelt und weit sortgetragen. Im Stadt parke wurden drei starke Bäume teilweise um- gelegt, abgebrochen oder abgedreht. Auf dem Kinderspielplätze am „Waldschlößchen riß der Sturm eine Anzahl Aeste von den zwei schönen Weiden und trieb sie bis an die gegenüber liegenden Häuser, wo sie ein Fenster ein schlugen. Eine Jalousie wurde ausgehoben und auf die Straße geworfen. Im alten Kirchhofe an der König Albert-Straße wurde eine Anzahl Akazien schwer beschädigt. An dem Grundstücke des Porzellanbossierers Zeidler an der Talstrabe nahm der Wind ein ganzes Stück Giebel mit fort, an dem Myleriuüschen Grundstücke am Steinberge wurde das Dach arg beschädigt. Schlimmer als in Meißen ha die Windhose in Piskowitz bei Lommatzsch ge wütet. Die gegen 70 Meter lange Scheune de» Gutsbesitzers Gühne, die noch fast neu ist, wurde fast ihre» ganzen Daches beraubt. Nur Motorrad wurde vollständig zertrümmert.! der deutsche Textilarbeiterverband dann eu Auch das Automobil wurde vielfach beschädigt.! gewaltige UnterstützungSjumme aufbringen müßt