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Ottendorfer Zeitung : 16.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190507164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-16
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.07.1905
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frauenraebe. Roman von William Frank. (Fortsetzung.! Fröstelnd, denn die Abendluft tränkte sich mit kaltem Nebelhauch, drückte Edward den Hut ins Gesicht, zog den Mantelkragen fest am Halse zusammen und eilte dem nächsten Bahnhof zu, von wo ihn schnell ein Zug nach London führte. Ans dem Wagensenster gelehnt, schaute er in den Sternenhimmel hinaus. Unwillkürlich falteten sich seine Hände, und wieder und wieder seufzte er in die Nacht hinaus: „O du Schöpfer von Himmel und Erde, der du Schutz und Linderung den Schwachen verheißest, erhalte sie gesund an Leib und Seele und erweiche das Herz jenes harten Mannes, daß er Erbarmen fühle mit dem jungen Wesen, das unauflöslich an ihn gebunden ist.* Und während Edward Somersets Gebete in dem einsamen Koupee verhallten, kniete Betty, Lady Delhan, an der Seite ihres toten Ge mahls. Rotes Blut tropfte von ihren kleinen Händen, klebte an ihrem Kleide, rotes Blut, das in Strömen über den prächtigen Teppich dahin floß, auf welchem er hingestreckt lag. Das Blut, es quoll aus einer tiefen Wunde, die sein Herz durchbohrt und seinen Lebensfaden auf einmal zerrissen hatte. 9. „Wie spät der Kapitän heute morgen zum Kaffee kommt!* rief Nina Eigen ihrer Mutter entgegen, indem sie gähnend von den Briefen aufsah, die auf dem Kaffectisch vor ihr lagen. Deutschland. * Der Kaiserhat dem Graf-Rege nten Leopold aus Anlaß des am 10. d. erfolgten Todes seiner Mutter, der Gräfin Karoline zur Lippe-Biesterfeld, ein persönliches, überaus buldvolles und in herzlichen Worten gehaltenes Beileidstelegramm zugesandt. In dieser Depesche wird im Gegensatz zu den voraufgegangenen Telegrammen des Monarchen an den Graf- Regenten zum ersten Male die Anrede Erlaucht angewandt. * Der Reichskanzler Fürst Bülow wird seinen Sommerurlaub wieder aufNorderney verbringen. * Die Nachrichten über einen Stillstand in den Vorbereitungen der Reichsfinanz reform find «ach den Informationen der ,Tägl. Rundsch/ unzutrcffend. Es steht fest, daß demnächst Finanzvorlagen an den Reichs tag kommen werden, und ebenso steht fest, daß dieselben im Reichsschatzamt fertiggestellt sind. Da aber die entscheidende Instanz, der Bundes rat, zurzeit nicht tagt, so kann sein Einverständnis auch nicht eingeholt und demgemäß über den Inhalt dieser Vorlagen nichts veröffentlicht werden. Die Rückkehr des Reichsschatzsekretärs wird zu Anfang September erwartet *Als Entschädigung für die An siedler in Deutsch-Südwestafrika will die Regierung von dem Reichstag weüere 10 Millionen Mark verlangen. Bekanntlich hatte der Reichstag nur 5 Millionen Mark bewilligt, da er der Überzeugung war, daß keinerlei rechtliche Ansprüche auf Entschädigung seitens der Ansiedler beständen, und daß es nur dar auf ankommen könne, die Ansiedler in Fällen der dringendsten Not zu unterstützen. Die Re gierung dagegen ist andrer Ansicht; sie erkennt zwar auch keine juristischen Ansprüche an, wohl aber moralische. * Dem Vernehmen nach find an der zu ständigen behördlichen Stelle die Arbeiten an der Änderung der Krankenkassen organisation wieder ausgenommen worden. Ob jedoch schon in der nächsten Reichstagstagung ein hieraus bezüglicher Gesetz entwurf wird vorgelegt werden oder ob man mit dieser Änderung warten wird, bis die ein heitliche Organisation der gesamten Arbeiier- poUnlcke Kunäsekau. Der russisch-japanisch« Krieg. * Zu den Friedensverhandlungen zwischen Rußland und Japan will China insofern hinzugezogen werden, als es sich um das lünstige Schicksal derMandschurei handelt. *Auf der Insel Sachalin machen die erobernden Japaner weitere Fortschritte. * DerGerichtshof in Tokio hat den früheren Attache bei der französischen Gesandt schaft, Bougouin, der kürzlich unter der Anklage der Spionage verhaftet worden war, zu 10 Jahr harter Arbeit verurteilt. Sein Dolmetscher namens Maki ist zu 8 Jahr Ge fängnis ohne harte Arbeit verurteilt worden. Beide sind überführt, sich gegen das Gesetz über Bewahrung militärischer Geheimnisse vergangen zu haben. * * * Zu de» russische» Wirre«. * Die Schreckensmeldungen aus dem „heiligen Rußland", wie es sich selbst hochtrabend nennt, wollen kein Ende nehmen. Wieder ist ein hoch- gestellter Beamter einem Attentat zum Opfer gefallen: der Stadthauptmann von Moskau, Schuwalow, wurde bei einem Empfange von Bittstellern von einem derselben durch drei Revolverschüsse getötet; der Dkör« der wurde verhaftet. *über das Gebiet von Tiflis ist der Belagerungszustand verhängt worden. ' In Batum stockt jede Tätigkeit. Die Läden find geschlossen, ebenso die Kontors der Banken mit Ausnahme der Reichsbank. In den Handel gebrachtes Fleisch wurde durch Be gießen mit Petroleum untauglich gemacht, ohne daß es gelang, den Täter zu entdecken. teilung die Probe auf das Exempel gemacht. Die Liberalen müssen die Zeche bezahlen; sie verloren: München, Augsburg (Stadt), Kempten- Memmingen, Günzburg, Jmmenstadt, Schwein furt, Zweibrücken, Kaiserslautern. In Nürnberg find die Sozialdemokraten durch die vereinigten bürgerlichen Parteien aus ihren Sitzen verdrängt worden. Frankreich. *Die parlamentarischen Akten über das französische Gesetz von der Trennung von Kirche und Staat find mit der Annahme dieses Gesetzes durch die Deputiertenkommer noch nicht geschlossen. Jetzt hat noch der Senat zu sprechen. Bei der Zusammensetzung des Senatsausschuffes, der das Trsmmngs- gesetz vorberaten soll, erlitt der frühere Minister präsident Combes eine persönliche Nieder lage. Er blieb bei der Wahl dieser Kommission in der Minderheit, und dieses ganz unerwartete Ereignis wird die Wirkung Haben, daß die Kandidatur des Herm Combes für die Nach - folgeLoubets in der Präsidentschaft nicht aufgestellt werden wird. England. * Premierminister Balfour wird einen An trag einbringen, in dem eine neue Wahl- kreiseinteilung empfohlen wird. Der Antrag schlägt im allgemeinen vor, daß die Anzahl der Mitglieder, dis jeder Wahlkreis in die Volksvertretung entsendet, derart bestimmt wird, daß auf je 05 000 Einwohner ein Ab geordneter entfällt. Flecken mit einer Be völkerung von weniger als 18 500 Seelen sollen aufhören, als besondere Wahlkreise zu bestehen. Grafschaften oder Gemeinden mit zwei Volks« vert eiern und einer Einwohnerzahl unter 75 000 sollen einen Vertreter verlieren. Die Neneinteilung der Wahlbezirke auf dieser Grundlage würde England siebzehn Parlaments mitglieder mehr geben, von denen auf London 5, auf seine Vorstädte 6 entfallen würden. Schott land würde 4 Sitze, Wales 1 Sitz gewinnen, während Irland 22 Sitze verlieren würde. — Dieser letztere Umstand wird natürlich wieder heftige Opvofition der Irländer Hervorrufen. *Das Unterhaus lehnte einen Antrag auf Ausschließung solcher Einwanderer, die während eines Streiks englische Arbeiter er setzen sollen, mit erheblicher Mehrheit ab. Schweiz. *Der schweizerische Bundesrat hat den jenigen Staaten, welche bei der diesjährigen internationalen Arbeiterschutz - Kon ferenz vertreten waren, durch ein Rund schreiben Kenntnis von den Protokollen der Konferenz gegeben. Der Bundesrat bemerkt, es sei unerläßlich, daß zum Zweck der Um wandlung dieser Beschlöffe der Konferenz - in Verträge eine diplomatische Konferenz stattstnde und ersucht um Mitteilung, ob die Staaten hiermit einverstanden seien. ' Im Falle der Bejahung erbittet er bis Ende Oktober ihre Ansicht über Ort und Zeitpunkt der Kon ferenz. Dänemark. *Die Gerüchte, daß Prinz Karl von Dänemark den norwegischen Thron besteigen werde, find nach Meldungen aus Christiani« falsch. Balkanstaate». * Durch den „Potemkin*-Zwischenfall hat die Pforte solchen Schreck bekommen, daß sie schleunigst die Befestigungen am Bos porus ausbeffern läßt, obwohl die Staats kassen bis auf den Grund leer find. , * Der Meinungsaustausch zwischen den vier Schutzmächten Kretas über die gegenüber dem Anwachsen der aufständischen Bewegung auf der Insel zu unternehmenden Schritte hat zunächst die Vereinbarung ergeben, einen neuer lichen gemeinsamen Appell an die Revolutionärs zu richten. Die Regierungen der bezeichneten Mächte werden demgemäß abermals eine Proklamation an die Aufständischen, gelangen lassen, durch die sie nachdrücklich zur Niederleguag der Waffen aufgefordert werden tollen. Afrika. *Zu seinen diplomatischen Erfolgen gesellen Nina an göttliche Gerechtigkeit oder Gnade glaubte, so andächtig lauschte sie auf jede Art von Vorzeichen, Ahnungen oder andern Aber glauben. Mrs. Murray antwortete nicht auf die Frage ihrer Tochter, bis diese wiederholte: „Wieso, Mutter? hatte der Kapitän eine Erscheinung? oder sah er etwas im Traum?" „Behüte, Kind, was sollte er sehen?" rief die Gekragte ärgerlich, „bist wohl gar eben- solch Gänschen wie dein armer, alter Stief vater. Ihr werdet meine Nerven noch zer rütten, anstatt euch eurer jetzigen, angenehmen Lebenslage mit mir zu erfreuen; wir können aber den Diener zum Kapitän schicken, mir wird auch die Zeit lang bis zu seinem Kommen." Nina klingelte. Mrs.Murray fragteden herbei eilenden Diener, wo der Herr sei. Der Mann antwortete: „Er befindet sich in der Bibliothek, Madame, ich klingelte vor zwanzig Minuten zum Frühstück." „Vielleicht ist der Herr ausgegangen?" be merkte die Dame mit einem bedeutsamen Blick auf ihre Tochter. Doch der Diener verneinte das ganz ent schieden. „O nein, Madame, ich brachte dem Henn vor einer Viertelstunde ein Telegramm. Seitdem hat er die Bibliothek nicht verlassen, ich weiß es ganz sicher." Beide Frauen sprangen auf. „Ein Tele gramm!" riefen beide wie aus einem Munde. „Woher?" „Das weiß ich nicht," lautete die Antwort. Schnell faßte sich Nina und sagte ruhig zum Diener: „Schon gut, Finnis, Sie können gehen." l habest ^dnten 1 wefiimg.. sich dem Sultan von Marokko nun auch militärische. Seine Truppen tollen die Empörer unter Bu Hamara total geschlagen haben. Von unci fern. Japanische Berlinermne». Japane rinnen in Berlin gibt es jetzt im ganzen 19. Die jüngste derselben ist eine geborene Berlinerin, dis kleine Tochter des Legation?« fekretärs Dr. Oda. Wie bei den Christen her vorragende Personen bei den Kindern Paten« stelle annshmen, so werden sie in Ostasie« gebeten, den Kindern den Namen zu geben. Zur Zeit der Geburt dieser jüngsten Berlinerin japanischen Blutes war Prinz Arisugawa in Berlin. Er wurde gebeten, der Neugeborenen den Namen zu verleihen, und nannte sie Joshi-Ko. Die erste» Polizeibluthunde in Deutsch land find von London aus beim Polizeiinspcktor Bussenius in Braunschweig eingetroffen. Die Tiere find 6 bezw. 11 Monate alt. Die 39 Bergleute, die beim Brande ans der Zeche „Borusfia" im Bergwerk blieben, gelten als verloren. Gin schwerer Unfall hat sich bei den Artillerie-Schießübungen der aktiven Schlacht flotte in Kiel ereignet. Der Matrose Stoiber wurde durch ausschlagende Pulvergase und Patronenhülsenstkcke derart schwer verletzt, daß er bald darauf verstarb Seiner eigene« Erfindung zum Opfer gefallen ist in Kiel der Kupferschmiedemeister Ferdinand Otterpohl. Er experimentierte auf dem Hofe seines Anwesens mit dem von ihm selbst erfundenen Apparat zum Bleilöten. Auf bisher unaufgeklärte Weise explodierte der Apparat, und Otterpohl wurde von den abge sprengten Stücken derart schwer verletzt, daß er auf dem Wege nach dem Spital verstarb. Bei de» Sprengarbeiten, die ein Kom mando des 3. brandenburgischen Pionier- Bataillons zur Beseitigung der Überreste der abgebrannten Warthe-Brücke in Landsberg aus führt, hat sich ein schwerer Unglkcksfall ereignet, der den Tod eines Menschen zur Folge hatte. Nachmittags traf ein weithin fortgeschleudsttes Sprengstück einen Gast in der Schenkwirtschaft von Rönnebeck, die in der Gegend des Warthe» Ufers sich besindet. Der Mann, der gerade Billard spielte, wurde in die Brust getroffen und brach auf der Stelle zusammen; sein Tod trat bald darauf ein. Da die Beurteilung de! Schuldfrage dem Kriegsgericht in Spandau, der Garnison des Pionier-Bataillons, obliegt, hat sich am Sonntag auf die telegraphische Nachricht von dem Unfall eine militärische Gerichts« kommisston von Spandau nach Landsberg be geben, um den Tatbestand festzustellen. Infolge einer eigentümlichen Ursacht hat ein Büdner bei Aoizenburg Schaden er« litten. Wie das ,Hamb. Fremdenb!/ berichtet, hatten auf einer Koppel bei Boizenburg Schülerinnen der höheren Töchterschule auf ihrem Ausfluge Gasbälle liegen lassen. Di« Kuh des Büdners fraß vier solcher Bälle auf und erkrankte alsdann dermaßen, daß der Tier« arzt die Notschlachtung anordnete. Liebestragödie. Die bei einer Ulmer Sommerbühne angestellte junge Schauspieleri» Lilly Jäger erschoß sich in einem Kaffeehause Neuulms wegen unglücklicher Liebs zu einem Offizier. Im Gesängkis zu Glogau soll ein Mann laut eigenen Emgrständnis der Ärzte infolge falscher Behandlung erblindet sein. Da sozialdemokratische Breslauer ,Volksmacht bringt darüber einen langen Bericht: Del Minister des Innern, dem das Glogauer Ge fängnis unterstellt ist, habe bereits Berich: ci»^ gefordert. Da man nach den Erfahrungen des Plötzenseeprozrsses die Nachrichten sozialdem»' kratischer Blätter aus Gefängnissen mit Vorsicht aufnehmen muß, wird es nötig sein, abzu« warten, was die amtliche Untersuchung und im Falle eines Verschuldens der GefäNgms« Verwaltung — die gerichtliche Verhandlung M die Sache zu Tage fördern wird. h?°U2, wc N» bei "Z ^ing, Eis zu ^.^ung, ar Ä? em > ^chnmckg Kds ist ^Nid ha! oder 'hiMlieng le. .schwerer A Kurden ' beim l Strecke st beide Beir "Mi ein. Tefi ^kurzem ii «kni Badei Mende de iner Gutn . r« Löw W sein ! 2», wenn N.ch vor; Mer fung In Kar! Men. Es f Much ein Uenviertel , Mu mit — sterordentlick ? seinem H M fremde ^v-lchl. § Wukönig, V« '^He Reisei « 18 bisweilen M»en des Lösten m du W e Wissen." hat der Wer zu ri gebeten, da dies h Zerstreut L Würdiger I^hohe Bil Wen mizul ID auf de M gespv M Ein IsD Hotel a „Ob ht' re fand h A daß v V Berqw ^en fine KM Pro! N«°m-mss 7h ^Nanono /»ge kom Sich zu Mrs. Murray wendend, fuhr sie ebenso kübl fort: „Wir wollen nach dem alten Man» sehen, komm, Mutter!" Mrs. Murray stöhnte. „Gewiß eine traurige Nachricht von Robert, die mir Murray ver schweigen will." Nina stampfte unwillig mit dem FM, während sie klopfenden Herzens neben der Muftel durch den Korridor der Bibliothek zuMm- „Immer Robert! Mutter, wie mich dieser Name schon langweilt." . Die Mutter warf ihr einen strafenden Bn» zu. „Dann bist du eine höchst unnatürliche Schwester, meine Tochter." Unter diesem Zwiegespräch erreichten d« beiden Frauen die Bibliothek, den Lieblings« aufenthalt des Kapitäns. Hier pflegte er M»- Briefe zu schreiben. Hier arbeitete er s»»' langen Artikel über Marinewesen aus, welch niemand las, noch weniger druckte. Nina öffnete die Tür und stieß die schweb Portieren zurück. Da lag auf dem Fnßbo^ der Kapitän, die Arme wett ausgestreckt, » grauen Haare wirr über die Stirne fallend. Mit lautem Schmerzensschrei sank Murray an der Seite ihres Gatten nieder, y das bleiche Haupt auf ihren Schoß und ft»^, entsetzt in die weit offenen Augen des ° scheinend toten Mannes. _ Fassungslos rief sie der Tochter zu: , her, Nina, er ist tot, gewiß, dein armer Ba ist tot; schicke nach Robert, nach Betty! . „Sende zuerst nach dem Arzt!" klare, ruhige Stimme ein und erinnerte die Dienstboten, welche auf den Schrei ^schwach dem 5° stau! Mu s > ka M °«der V Gegei -in .Herz X^lte d uni U emhic U«°schm ^konnte > U Haber M Tel- sü> Versicherung angeregt werden wird, stehe nicht fest. *Zur Personentarifreform hat der Bund Deutscher Verkehrsvereine an die für die Verwaltung der StaatSeisenbahnen zuständigen Ministerien und Generaldirekttonen folgende Resolution eingereicht: Die Jahresversammlung des Bundes Deutscher Verkehrsvereme begrüßt die von den deutschen Eisenbahnverwaltungen beabsichtigte Betriebsmittelgemeinschaft als den Anfang einer den Verkehr erleichternden und verbessernden einheitlichen Verwaltung; sie nimmt aber mit Bedauern davon Kenntnis, daß die geplante Tarisreform für den Eisenbahn-Personenverkehr weniger eine Verein fachung, als eine Verteuerung bedeuten würde. Die Verkehrsvereine erheben im Interesse des die Eisenbahn benutzenden Publikums entschieden Wider spruch gegen jede Verteuerung der Tarife, insbesondere Gräfin Karoline zur Lippe-Biestcrfeld ch. Die Gräfin Karoline zur Lipve-B>esterfeld ist ihrer schweren Krankbett erlegen. Vier Tage währte der Todeskampf. Die Arzte hatten Wassersucht, verbunden mit einem Herzleiden, fefigestcllt. Die Entschlafene hat nur ein Alter von 61 Jahren er reicht; sie war am 6. April 1814 in Mannheim geboren und ist ihrem Gatten, dem am 26. Sep tember des vorigen Jahres verstorbenen Gras- Regenten Ernst zur Lippe-Biesterfeld, bald in den Tod gefolgt. Sie war die Tochter des Grafen Leopold von Wartensleben und seiner Ge mahlin Mathilde, geborenen Halbach-Bohlen. . Der älteste Sohn der Verewigten, Graf Leopold, führt die Regentschaft des Fürstentums Lippe. Die älteste Tochter, Gräfin Aoelheid, ist seit dem Jahre 1889 mit dem Prinzen Friedrich von Sachsen- Meiningen verwählt; ihre beiden jüngeren Töchter find ebenso wie die beiden jüngeren Söhne, dis im 8. Husarenregiment als Oberleutnant und Leutnant stehen, unvermählt. gegen die Einführung bezw. die fernere Erhebung von Schnellzugzufchlägen und gegen den Wegfall der zum sozialen und gesundheitlichen Besten notwendigen Sonntags» und Bäderkarten, ebenso gegen die Auf hebung des Freigepäcks. Bei den günstigen finan ziellen Erträgnissen der preußisch-hessischen Staats bahnen insbesondere, erscheinen Erhöhungen der Fahrpreise um so weniger gerechtfertigt, als bei dem Eisenbahnbetrieb in erster Linie nicht fiskalische, sondern Wirtschaftliche und Verkehrsinteressen maß gebend sein sollten. Daher ist eS auch wünschens wert, daß besondere Erleichterungen des Verkehrs, die sich unterhalb des gemeinsamen Tarifs be wegen, wie z. B. das badische Kilometerheft, von der Tarifreform nicht berührt, sondern beibehalten werden. *Wie der Münchener Mg. Zig/ mitgsteilt wird, beabsichtigt die j a p an i s ch e R e gi e - rung, die neben der Neuenichtung einiger diplomatischer Gesandtschaften in Konstantinopel und Lissabon auch ihre Handelsbeziehungen zu dem europäischen Festlands durch Gründung neuer Konsulate tn diesem Jahre wesent lich erweiterte, in München schon in aller nächster Zeit ein japanisches Konsulat für das Königreich Bayern zu errichten. * In Bayern wurde dieser Tage durch die Kammerwahlen nach der neuen Ein- Mrs. Murray antwortete gleichgültig: „Du weißt doch, daß Unpünktlichkeit bei den Mahl zeiten nun einmal seine Schwäche ist, also wo zu die Frage?" Behaglich nahm darauf die behäbige Dame ihren Platz an dem wohlbesetzten Kaffsetische ein und las prüfend die Adressen der einge gangenen Briefe. Enttäuscht legte sie die selben beiseite: „Wieder keine Zeile von Robert! — Was nur der Junge so lange in der Fremde tut!" „Unfug wie immer, was sonst," entgegnete Nina scharf. „Aber wo nur der Kapitän bleibt? — So spät pflegt er sonst doch nicht zu erscheinen. Bist du sicher, daß ihm nichts zngestoßen ist?" Mrs. Murray warf ungeduldig den Kopf zurück: „Was du dich nur heut um deinen Stiefvater quälst, es ist doch sonst nicht deine Art. Er ist bereits seit drei Stunden unten, ich denke in seinem Zimmer. Ich war froh, ihn mal los zu sein, versichere ich dich; denn ich wußte in der Tat nicht mehr, wie ihn zu beruhigen. Seit dieser Hochzeit ist es wirklich nicht ganz richtig mit dem alten Manne. Er lief die halbe Nacht in dem Schlafzimmer auf und ab, sich die Haare raufend und die Hände ringend, weil seiner Betty etwas Entsetzliches zugestoßen sei!" „Wieso?" frckgte Nina in anscheinend nachlässigem Tone. Hätte jedoch Mrs. Murray ihre Tochter angesehen, so würde sie der jähe Farbenwechsel sowie der Ausdruck des Schreckens, des Schuldbewußiseins auf ihren -Zügen, in ihren Augen befremdet haben. So wenig
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