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51 JaW seine aufgestachelte Eifersucht bis zur höchsten Raserei zu steigern. Von der Szene, die nun folgte, laß mich schweigen, laß mich nicht noch einmal in der Erinnerung die Aufregung und Qual durch« machen. Beate hatte meisterhaft vorgearbeitet, Herbert ließ keine Erklärung gelten, er hielt uns beide, seinen Freund und sein Weib, des Treubruches für schuldig und verdammte schonungslos. Unter der Wucht solcher Anklage schwieg ich stolz und trotzig, und als er mir gebot, das Zimmer zu verlassen, da er mit Dom allein zu sprechen habe, tat ich es hocherhsbenen Hauptes in dem vollen Bewußtsein meiner Reinheit und Schuldlosigkeit. Aber wie klein wurde ich draußen, wie ver zehrten mich Reue und Qual! Nur zu genau wußte ich, was zwischen den beiden Männern verhandelt wurde, und ich zitterte und bebte vor Angst. Noch denselben Abend kehrte ich nach Stein burg zu meinen Eltern zurück, an deren Herzen ich endlich die lindernden Tränen fand. Dorn sah ich nicht wieder, niemals wieder! Obgleich ich nicht wieder nach Landegg zurücklehrte, hoffte ich doch noch auf eine Emlenkung. Ich schrieb au Herbert, ich legte ihm die Szene klar, ich klagte mich an, zu sehr der Kunst ge lebt zu haben mid bat ihn, mir zu vergeben. Es wäre dies meine einzige Schuld, und ich Hütte ihm weder in Gedanken noch Worten je die Treue gebrochen. Die Briefe kamen alle uneröffnet zurück. Jetzt erst habe ich aus Herberts eigenem Munde erfahren, daß er diese Briefe nie empfangen hat. Und er hatte doch heimlich darauf gehofft und gewartet. Er zweifelte noch an meiner Schuld trotz alledem, aber mein hartnäckiges Schweigen nahm ihm die Zweifel allmählich. Ich beschuldigte ihn der grausamsten Härte und Unversöhnlichleit und verschloß ihm mein Herz mehr und mehr. Wir beide ahnten nicht, daß Beate aus kleinlichem Haß diese Briefe unterschlagen hatte. Sie konnte es mir nicht vergeben, daß Dorn sie um meinetwillen vernachlässigte. Dorn war vielleicht der einzige Mann, den sie je geliebt hatte, und daß sie keine Gegenliebe fand, nagte an ihrem stolzen Charakter. Daß sie darum ihres einzigen Bruders Glück vernichtete, be dachte sie wohl nicht, und wenn ihr der Ge danke vielleicht kam, so war es doch zu spät. Mich warf die furchtbare Aufregung auf das Krankenlager. Ein hitziges Nervenfieber ließ mich wochenlang zwischen Leben und Tod schweben. Ich genas endlich, aber ich war gebrochen und elend, und es ist fast ein Wunder zu nennen, daß ich daraus meine Stimme rettete. Was auS Herbert und Dorn geworden war und ob ein Duell stattgefunden hatte, wußte ich nicht. Man hielt mir ängstlich jede Er innerung fern. Da spielte mir der Zufall ein Münchener ZeitungSblatt in die Hände. Ahnungslos las ich eine kurze Notiz und sank darauf ohn mächtig zu Boden. Die Zeilen enthielten die niederschmetternde Nachricht, daß der gefeierte Heldentenor Hans Dorn einer Verwundung wegen, die er sich in einem Duell zugezogen hatte, wie man mutmaßte, für immer seiner so glänzend begonnenen Laufbahn entsagen müsse. Das linke Bein war steif geblieben und würde eS nach Ausspruch der berühmten Professoren bleiben. Was ich beim Lesen dieses Berichtes empfand, überstieg alles, und wenn ich bis dahin meinem Gatten noch einen Nest Zuneigung bewahrt hatte, so erstarb er jetzt in heißem Groll, der gegen ihn in mir emporschlug. Du siehst mich so entsetzt an, Elisabeth. Set ruhig, Kind! Es war ein Verhängnis und nicht deines Gatten Absicht, seinen Freund, den er so heiß geliebt hatte, so furchtbar zu strafen. Im Gegenteil, eine Aufwallung von Großmut und Edelsinn ließ ihn noch im letzten Augenblick die auf Dorns Herz gerichtete Pistole senken. Er konnte nicht ahnen, wie unglücklich er ihn treffen sollte, und daß es besser gewesen wäre, er hätte ihn getötet. Doch das Bewußsein, ihn um sein Ledensglück be- trogen zu haben, hat ihm bisher das Leben verbittert; er hat furchtbar gelitten, wie er mir gestand, und seine Schuld ist wahrlich gesühnt. Doch nun höre weiter, Elisabeth. Aus dem Mitleid für Dorns Geschick erwachte eine heiße unbezwingliche Liebe, und ich durste dieser Liebe leben, denn ich war von meinem Gatten geschieden worden, auf seinen Wunsch, dem ich bereitwilligst nachkam. Aber der Gegenstand meiner Liebe verbarg sich vor mir und vor der Welt. Schon nach Jahren sprach man nicht mehr von dem Manne, dessen Name einst be geistert genannt wurde." ! F 34 (Fortsetzung folgt.) )igt. De» Nonat S-« Sydow iß, rfe verbüß m Zustas enwege er» sich aber» isiigen dir Fische von Auf d« von ihn«! ollen, v>i» d zahlreich ings- und von del eiche Be« ist eine» iner Zahn' hntechnilek ! haben. Sessel, del a schwerer Gefängnis Einlegung -t. Wessel des PrÜ« nicht an» >. Er Hof chungshaß l Ausgang >er Urteils' lattin tele» Radfahrer llen. Der -trunkenes sten besten erschießen- sbereit iS schleunige mit seines ereilte das getroffen, a Krefeld r Webe^ tosten und astenbahN' erletzungen vchens M in HaS' nm Spiel abgefahren ließen ihn , war der ten. Ein unweit der gekleidete« md in des unten ver» daß er be» ißaus, den verschwand i. AIS der wollte, st« sich in des e erschossen- itimations' er Schmid« 5. April d- von dort des TotS 100 Franb mwaltschast tnis gesetzt- n Königs' 19 jähriges trohbündel nde Leute ten. Das ffen hatte, Yes eigen» uden sein, geborenes 6. Juni 1906. Leise winden Amoretten Zarte dust'ge Kosenketten Wm die Kerzen zweier Iüvstenkinöev. Lenzesbtauev Klüver Kimmet, Lautes buntes JestgewimmeL Künden Amor als Kevzübevwindev. Schmetternder Husch und festlich' Keschmück Keute verkündet IHv stilles Mück! Laut ertönen Kochzeitsktänge, » Kurrarufen, Jiestgefänge, Alles gitt dem jungen Jürstenpaare, Daß es auf dem Kaiserchrons Kirrst in Höchster KöHe woHne; Denn es kommen und kommen die Jahre Koffenttich spät, denn Häusliche WuH' SLeHt za dem sorgenden Kerrscher nicht zu! Kolkes Liebe zu erwerben Ist ein Wecht des Kaisereröen. Und das Kiek ist köstlich und erHaben. Äie kann solches Out veratten. Leicht ist solches zu verwatten, Leichter als die andern Krdengaben. Nirbt man's, so Lang' der Kimmel blaut. Kält's auch, wenn 'mal das Wetter staut. Schöne Zeit der jungen KHe! In des Kimmels nächste WäHe JüHrst du die, die deinen Wund geschlossen. Wenn auch deine Hräume weichen, Wleiben — deiner OottHeit Zeichen Wnd der Liebe — deine zarten Sprossen. DankbavlicH preist man das Geschick, Wleibt uns vor allem Liebe zurück. And da IHr's mit Gott begonnen. Mögen seine Onadensonnen Immer Kuren Lebensweg bescheinen. Daß sie alles Leid versöhnen» Alle Kure Wünsche krönen, Jür Kuch alle deutschen Kerzen einen. Darauf, iHr Hellen Drommeten, erschallt, Kausche, du deutscher Wanne vwalöl orte uns ner nicht, langsaS, argloses l wuchert» !, die ich ich ver» igte mV 1 nur aw nit Guts' el außer' ersäumnis ir es eia estachelte« leigte sich m endlich loschen za Gefühlen, heftig^ nge, daß licht mehr ier zurück, Park be' ad mein» einsamen n StamS ir nichts immer, er vlich, daß habe und Ich war auf das heftigste erschrocken und ffWe mich mit bitteren Vorwürfen an, trotz mner Warnung zu früh von meinen Plänen ^sprachen zu haben. Er aber beruhigte mich und meinte, daß dies nicht der alleinige Grund Ich war tieftraurig und von Schmerz Mllt und konnte meinen Tränen nicht ge lten. Er suchte mich abznlenken und bat ^ich, ihn in das Mufikzimmer zu begleiten, wo er seine Noten holen wollte. Als wir das schloß betraten, iahen wir Beate auf der schwelle stehen. Ein eigentümlicher Blick traf Uns, dessen Bedeutung mir erst später klar wurde. Arglos betraten wir das Mufikzimmer. Vorn fand bald seine Noten, nur der Klavier- wrszug aus „Lohengrin", den wir so oft zu- mwmen durchgesungen hatten, fehlte noch. Wir hatten alle Noten auf der Erde ausgebreitet Ard knieten beide davor, in den Blättern und Ochern suchend. Zufällig berührten sich unsre Hände. Ich fah, wie Dorn erblaßte und zu- 'ummenzuckle. Dann plötzlich ergriff er meine Hand und preßte sie stöhnend und wortlos an we Lippen. Der Abschied ging ihm nahe, wie wir, ich ließ ihm darum meine Hand, ich zog ße nicht zurück. Da — wollte es das Geschick oder hatte Aale uns belauscht und beobachtet? — wurde we Tür ungestüm geöffnet, und Herbert stürzte herein, zornig, wie ein rächender Gott. Ent- Seistert starrten wir ihn an, ehe wir aufsprangen. Allerdings die Stellung, in der Herbert uns Uchen hatte, war seltsam genug: beide kniend Teile an Seite, Dorn meine Hand an seine Rippen preffend. Mehr bedurfte es nicht, um