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Ottendorfer Zeitung : 16.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190504167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050416
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-16
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 16.04.1905
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(Fortsetzung folgt.) Sir Berta, die Zofe, war ein nettes, anstelliges Mädchen, und mit ihrer Hilfe ging das Aus packen und Einräumen verhältnismäßig schnell. Dennoch war eS darüber 12 Uhr geworden. Als die lauten Schläge der Turmuhr bis zu Elsabeths Ohren drangen, erschrak sie leicht. Jetzt mußte Herbert kommen, wie Beate gesagt satte. Sie fuhr jedoch ruhig in ihrer Arbeit ort. rschmirkltid tte. Zeate alle!« äftigt. hob fie den agte Elisa' reichte lp die jung« draußen H Landwirt V eS ist sch-* Du kaiv^ dich; ich kann ihn nicht kränken, denn nur auf seinen besonderen Wunsch habe ich das weiße Kleid angelegt. Er liebt es und mag mich nicht in Trauerkleidern sehen, überdies be deutet Weiß und Schwarz ebenfalls Trauer, und dann kommt es doch hauptsächlich darauf an, was ich innerlich mit Herbert fühle. Das Außere hat so wenig Wert." Die Worte klangen kühn, trotz der bescheiden höflichen Form. Beate warf einen schnellen Blick auf die junge Frau. „Dann verzeih mir," sagte fie, sich erhebend und ihre Handarbeit zusammenlegend, „ich meinte es gut. Ich muß nun hinuntergehen, len, un" rate. „Ich tomme mir hier eher wie ein Gast als wie die Herrin im Schlosse vor," sagte fie sich. „Man sorgt für meine Bequemlichkeit und meine Zerstreuung, aber man scheint nicht willens zu sein, mir Herrinnen rechte einzuräumen." Ein banger Seufzer hob ihre Brust. „Vorläufig bin ich nur dem Namen nach die Herrin, Beate ist es in Wirklichkeit. Id verstehe ja auch nichts von dem Getriebe eine großen Wirtschaft, und fie leitet fie schon seit langen Jahren. Es wird schwer sein, meinen Stand zu wahren und mir meine Stellung zu er obern. Außerdem scheint fie mich für ein Kind zu halten, das noch nicht weiß, was es zu tun hat, und glaubt darum, mich erst erziehen zu müssen. Ihr Vorwurf meines Kleides wegen traf gottlob nicht, ich konnte sie widerlegen. Aber wird das immer der Fall sein? Mit solchen Gedanken machte fie sich an daS Auspacken der vielen mitgebrachten Dinge, di« sich zum Gebrauch für eine junge, eben verhei ratete Frau eignen. Sie waren teils selbst ge kauft, teils Geschenke andrer. Darüber ver gaß fie bald ihre Sorgen. Go manche liebe Erinnerung wurde wach. Dieses Stück hatte die Mutter für fie ausgesucht, jenes hatte eine liebe Freundin ihr geschenkt, ein drittes hatte fie eigenhändig gekauft. Liebkosend strich ihre Hand darüber hin, oder fie drückte wohl hin und wieder verstohlen einen Kuß auf irgend ein Stück, das eine liebe Hand ihr gespendet hatte. eine Menge Arbeit wartet meiner. Ich mochte dich am ersten Tage nur nicht allein frühstücken lasten, sonst wirst du mich um diese Zeit schwer lich bei einer Handarbeit antreffen." „Ich danke dir, Beate." „Da ist nichts zu danken, Elisabeth," wehrte fie lächelnd Elisabeths Einspruch ab. „Ich denke, du wirft jetzt auspacken wollen und das wird dir die Zeit vertreiben. Ich werde dir Hilfe schicken. Auf Wiedersehen denn, übrigens," fie wandte sich an der Tür noch einmal um, „um 12 Uhr kommt Herbert zum zweiten Frühstück nach Hause, wenn du ihn dann sehen willst." Die Tür war hinter ihr ins Schloß gefallen und Elisabeth sah ganz verdutzt drein. „Wenn du ihn sehen willst!" Seltsamer Zusatz. Als ob bas nicht selbstverständlich wäre. Beates Worte und ihr ganzes Wesen hatten die junge , Elisabeth empfand bei dieser Antwort ein nchtes Unbehagen, aber fie unterdrückte es und We nur ernsthaft: . .Es ziemt sich für eine GutSfrau nicht, so aufzuftehen. Ich bin auch eigentlich an As Frühaufstehen gewöhnt und war heute nur "Ede von der Reise. Von morgen ab soll das Ewers werden." Sie hatte fich bei diesen Worten am Tisch ^dergelassen und fich den Kaffee eingeschentt. hatte fie nicht bemerkt, wie ironisch der war, der aus Beates Augen zu ihr hin- M flog. Letztere erwiderte jedoch nichts und »dv Elisabeth erst ihr Frühstück beenden, ehe das Wort ergriff. -Elisabeth — sei nicht böse, wenn ich dich Awas aufmerksam mache, woran du viel- 'Et nicht denkst und was die Aufregungen Zerstreuungen der letzten Tage aus 'mem Gedächtnis gebannt haben mögen." v Die Angeredete hob fragend ihre Augen zu Sprecherin auf. »Was meinst du, Beate?" L "Wir find in einem Trauerhause — Helle beleidigen und schmerzen ein lief- 'kauerndes Gemüt." ^Elisabeth war dunkelrot geworden, und jetzt u^Eurde es ihr klar, warum Beate fie heme Sestern so sonderbar gemustert hatte. Heid d- dir unangenehm, mein weißes »Von mir spreche ich nicht, sondern ich denke du Muß eS ihn nicht kränken, daß "M mit ihm trauerst ?" «usabeth zwang ihre Erregung nieder und Da klopfte es an ihre Tür. Das Mädchen öffnete und brachte die Meldung, daß der Herr Graf durch seinen Diener anfragen lasse, ob die Fran Gräfin ihn empfangen wolle. Elisabeth gab eine zustimmende Antwort, dann verabschiedete fie Berta, eilte vor den Spiegel und ordnete ihr Haar. Wenige Minuten später trat Graf Landegg ein. „Guten Morgen, mein Lieb." erwiderte ruhig: „Nein, liebe Beate, du irrst Frau verstimmt. hell in ihr unken fad cde eS ihr c, aber fit men. Sie md ihre» genommen, entgegen' Und wenn nicht, hat fie darum ein Recht, mich zu tadeln? Wir find zwei ganz ver schiedenartige Naturen, und ich fürchte, wir werden uns nicht verstehen. Auch bin ich zu selbständig erzogen, um mich noch am Gängel bande führen zu lasten. Wie kann ich ihr aber entgegentreten, ohne Herbert zu verletzen ? Bin ich ihm nicht vor allen Dingen schuldig, den Frieden zu wahren? " So erkannte Elisabeth schon am ersten Tage, daß ihr Leben aus Landegg Kamps bedeuten würde, dessen Ende und Sieg sehr ungewiß war. Sie war jedoch voller guter Vorsätze. Beate war ihr vom ersten Augenblick an nicht sympathisch gewesen, fie wollte ihr aber die besten Seiten abzugewinnen suchen. -MAA An der Spitze der Art verwendet werden. Kulturländer marschiert England, zwei Tagen los. t.Prakt. WrMZ) GericktsbaNe. Gesellschaft hat daS Reichsgericht die Verhandlung über die von der Gesellschaft gegen das Urteil des Kammergerichts angemeldete Revision auf den 10. Juli angesetzt. Ei» «euer Vulkan in Mittelasien? Meldungen über meteorologische Beobachtungen aus verschiedenen Teilen Indiens bringen das jüngste große Erdbeben in Vorderindien mit dem Austauchen eines neuen Vulkans an einem noch nicht festgestellten Punkte Mittelasiens in Verbindung. übereinzukommen wäre, daß die Vorschriften der Haager Kriegsrechtskonvention auch auf den Seekrieg Anwendung finden sollen, soweit nicht die besonderen Verhältnisse des Seekriegs deren Anwendbarkeit ausschließen. folgte Selbstmord Ler Fürstin Tenischew erregt in Petersburg, kolossales Aufsehen. Gerücht weise verlautet, daß auch eine andre hochgestellte Dame fich ebenfalls ans politischen Gründen unter einen Eisenbahnzug geworfen hätte Md getötet worden sei. Der Nachlass des ermordeten serbische« Königspaares. Von halbamtlicher Seite be streitet man entschieden, daß fich unter dem Nachlaß des früheren Königspaares, der zum Verkauf kommen soll, noch die Geschenke be finden, die König Alexander zu verschiedenen Zeiten von dem Zaren und von andern Herrschern erhalten hat. Alle diejenigen Gegen stände, die als Geschenke fremder Herrscher (auch aus der Zeit Milans) erkannt worden seien, Wßte er an der Grenze zunächst sich einer europäischen'" Ku, hochnotpeinlichen Paßrevifion unterziehen, wobei besten Kohlenreichtum bekanntlich namentlich darauf geachtet wird, ob ber Name des Reisenden als Nihilist oder Nn- Beim Zusammensturz einer Tribüne während der Abendbetstunde in der katholischen Küche zu Mulsch bei Heidelberg wurden vier Kinder unter den Trümmern begraben. Ein 11 jähriges Mädchen ist seinen Verletzungen er legen. würden denselben durch Vermittelung LerGesandt- ! schäften zurückerstattet werden. Anderseits würden die Wäsche und Kleidungsstücke der Königin Draga deren Schwestern übermittelt werden. Das Ende des „Selbstmörderklubs". Der Vorsitzende des Selbstmörderklubs, Mr. Daniel Löser, ist in Bridgeport, Connecticut, eines natürlichen Todes gestorben. Er war der letzte überlebende des Klubs, der ursprünglich aus 13 Mitgliedern bestand, und der einzige, der fich nicht selbst den Tod gegeben hat. Als der Klub vor 10 Jahren begründet wurde, lachte man allgemein darüber, aber das Publikum änderte bald seine Meinung, als ein Mitglied nach dem andern das verrückte Gelübde hielt. Die Mtglieder waren Deutsch-Amerikaner, lustige Leute Md Lebemänner, denen man solche Ein fälle gar nicht zutraute. Aber nach jedem «Ass? io lOOOmetoiseften Tonnen. Gemeinnütziges. Bewährtes Mittel gegen Schnupfe«. Ein Teelöffel voll gestoßener Kampfer wird in ein mehr tiefes als weites Gefäß getan und nun zur Hälfte mit kochendem Wasser gefüllt. Alsdann setzt man einen Trichter darauf, oder noch besser, man Wpt eine dreieckige Papier« düte darüber, deren Spitze man soweit ab schneidet, daß man die ganze Nase hineinstecken kann. Nun atmet man die warmen Dämpfe eine Viertelstunde durch die Nase ein, wieder holt das Verfahren nach einigen Stunden und MM ist diesen lästigen Begleiter in ein bis Stiftungsfest starb ein Mitglied durch eigene Hand, und gewöhnlich wählte es eine phan- Die Kohlenproduktion ist unter den heutigen Verhältnissen das Hauptmoment im wirtschaftlichen Leben der Nationen. Denn von der Kohle hängt in letzter Linie unsre gesamte industrielle Pro- luktion, der gesamte Verkehr, ja vielfach sogar die Landwirtschaft ab, insofern nämlich, als ohne Kohlen die nöligen Werkzeuge nicht hergestellt werden können, abgesehen davon, daß in vielen landwirtschaftlichen Betrieben Maschinen aller zur Aufrechterhaltung des Weltreiches beiträgt. Es folgt dann Deutschland, und es ist nach gewiesen, daß unser Kohlenvorrat noch viele Jahr hunderte reichen wird, wenn die englische Kohle längst erschöpft ist. Der Unterschied beträgt aber immerhin fast Ist, Million 1000metriger Tonnen. Ganz erheblich aber ist der Unterschied zwischen den andern kohlenproduzisrenden Ländern, an deren Spitze Frankreich steht, welches allerdings fast nur ein Viertel der Kohlen Deutschlands produziert. Es folgen dann Belgien, Rußland, und in letzter! Linie steht Österreich. Wird aus mit 'eine« r Sonntag der Nähe :r Straße ;r Wagen ar Weiter« mute und cbeigeruien dann der Berlin. In der Feststellungsklage des Berliner Magistrats gegen die Große Berliner Straßenbahn- Klubfitzung und tötete fich, nachdem er den Bericht zum Druck gegeben hatte. weiter wohl« industrielle en. Kürnberg Preise be- Die Ein« 20. Anguß re Summe den staatlich anerkannten Feiertagen brauchen die Angeklagten nicht die Fortbildungsschule zu besuchen. Wegen der Strafzumessung wurde jedoch die Sache an sie Vorinstanz zurückgewiesen. Ulm. Die im Bebelschen Erbschaftsprozeß unter legene Partei bat Berufung eingelegt. Paris. Das Schwurgericht verurteilte den Anarchisten Philipp, der an der im März 1904 in Lüttich erfolgten Explosion einer Dhnamitbombe beteiligt war, zu 15 Fahr Zuchthaus. eile entstand der Stadt m auf de» rter Ursache enhans und Die Nach' politischem Interesse, die Prof. K. v. Stengel in der Marine-Rundschau' veröffentlicht. Be hufs Herbeiführung eines internationalen Ver trages der gedachten Art hält Stengel es für notwendig, von der Erörterung solche Punkte auszuscheiden, über die voraussichtlich keine Einigung erzielt werden kann. Dahin gehört vor allem die Frage des Beuterechts im See- . kriege. Den einen ein Überbleibsel roher! Zeiten, erscheint es den andern als unentbehr lich zur Niederwerfung des Feindes und zur Abkürzung des Seekrieges. Ist daher eine Abschaffung des Seebeuterechts zurzeit kaum denkbar, so könnten doch manche Härten auf diesem Gebiet beseitigt werden, beispielsweise dadurch, daß man fich über die Frage einigt, ob sür die feindliche Eigenschaft der Ware die Staatsangehörigkeit oder der Wohnsitz des zählung aller einzelnen Gegenstände zu be stimmen, die für Konterbande erachtet werden sollen. Dagegen konnte der Unterschied zwischen absoluter und relativer Konterbande festgestellt Md bei der relativen betont werden, daß Ms den Umständen fich unzweifelhaft ergeben müsse, daß die betreffende Ware einem Kriegführenden zugeführt werden soll. Vereinbarte man dies, dann würde fich daran die Praxis anschließen, neutrale Schiffe nur in der Nähe des Kriegs schauplatzes aufzubringen. In bezug auf neu trale Postschifie dürfte ein Einverständnis darüber erreichbar sein, daß fie grundsätzlich von der Anhaltung befreit bleiben, während den Kriegführenden da? Recht auf Kontrolle der Korrespondenz eingeräumt wird. Im Punkte der Prisengerichte gewährt das jetzige Ver handeln vor einem Gericht desselben Staates, dessen Kriegsschiffe ein feindliches oder neutrales Schiff aufbrachten, die für den Handel wichtige Raschheit der Entscheidung: dagegen tönnten internationale Grundsätze über die Bildung der Prisengerichte erster und zweiter Instanz, über die Zulässigkeit der Berufung u. a. vereinbart werden. Endlich ist erwägenswert, ob nicht Eigentümers ausschlaggebend sein soll. WaL die Konterbande betrifft, so erscheint es unmög- vie Zweite ZrieSenskonferenz und die Reform -es Zeekriegsrechts. Bekanntlich wird auf Anregung des Präsi denten Roosevelt in einiger Zett eine neue „Friedenskonferenz" statifinden. Wird diese auch ebensowenig wie ihre Vorgängerin vom Jahre 1899 den ewigen Frieden bringen, so nirste sich doch eine internationale Verein barung über einige bestrittene Punkte des See kriegsrechtes erzielen lassen. In bezug hierauf ist eine weitschichtig angelegte Untersuchung von , . Politische Selbstmorde russischer Aristo- ^a»m«en. Der aus politischen Gründen er- nicht zum wenigsten Antwort: „Leider!" Der Amtsanwalt beantragte für die'e Ungebühr sofort zu vollstreckende drei Tage Haft (!), das Gericht beließ es aber bei 10 Mark Geldstrafe. — Daran wird sich ein netter „Emp fang" zu Hause angeschlossen haben! §8 K«rnik.. Mehrere Fortbildungsschüler katho lischer Konfession waren auf Grund orts statuta rischer Vorschriften angeklagt und auch vom Land- gericht zu Geldstrafen verurteilt worden, weil fie an einem katholischen Feiertage die Fortbildungs schule nicht besucht hatten. Gegen diese Entscheidung legten die Angeklagten Revision beim Kammergericht ein und behaupteten, sie seien nicht verpflichtet, an hohen katholischen Feiertagen die Fortbildungsschule zu besuchen. Das Kammergericht wies jedoch die Revision der Angeklagten in der Haupisache als un begründet zurück, da die katholischen Feiertage der Fortbildungsschulpflicht nicht entgegenstehen, und an Kuntes Allerlei. Bo« feite« des Tierschutzes werden folgende Mahnungen in Erinnerung gebracht: Wenn die Vögel brüten, sperrt die Katzen ein. — Man tötet neugeborene Hunde und Katzen ' am schmerzlosesten durch einige wuchtige Hiebe auf das Gehirn mit einem Holzschlägel. Kinder und unzuverlässige Personen beauftrage man damit nicht. — Landwirte, sorget bei euren Pferden und überhaupt bei allem Vieh für Helle, luftige Ställe. Luft und Licht ist zum Gedeihen jedes Haustieres unbedingt nötig! — Denkt an oen Kettenhund, sorgt sür ihn! Gebt ihm auch Bewegung! auf seine ?n. Der mal sollen ! Neumarkt ingskosteu Ei« tüchtiger junger Mann. Prinzipal (zum neu engagierten Kontoristen): „Sie kommen meinem Diktat nicht nach — weshalb steno graphieren Sie nicht? Sie sagten doch beim Eintritt, daß Sie Stenograph sind?" — „Das bin ich auch, aber dann geht es noch lang samer." i Ihm ist nicht zu helfe«. Ausländer (zu seinem Freunde auf Ler Promenade): „Grüßte der mir?" — Freund (immer verbessernd): Unverbrenubares Papier and dem Feuer widerstehende Tinte find nach einer Mitteilung von Richard Lüders in Görlitz ! schon erprobt worden. Der Papierfabrikant muß eine genügende Menge von Asbestfasern und Borax in der Stoffbütte verteilen. Die hierzu gehörige Tinte mischt man mit 40 Ge wichtsteilen feingemahlenem Graphit, 72 Ge wichtsteilen Kopalharz, 3V- Gewichtsteilen Gall« äpseltinktur und 14 Gewichlsteilen schwefelsaurem Indigo. Man lasse diese Stoffe, unter gutem Umrühren, mit einer entsprechenden Wassermenge auskochen. Die Ursache des Brückeneinsturzes in Gumbinnen, wobei zehn Mann des Füstlier- Regimenrs Graf Roon ins Wasser stürzten und einer ertrank, liegt in einem Zusammentreffen unglücklicher Zufälligkeiten. Bei dem in der Nacht herrschenden Frost ist wahrscheinlich ein Med der eisernen Spannkette gesprungen, so daß diese bei der stärkeren Strömung infolge des zeitigen höheren Wasserftandes der Pissa bei der Belastung nachgab, wodurch sich ein Ponton mit Wasser füllte und so die Brücke ins Schwanken und zum Einsturz kam. Die drücke ist vor vierzehn Tagen ausgebaut und abgenommen worden, und es find schon be deutend stärkere Truppenmengen über fie ge gangen. Die älteste Einwohnerin des Kreises Memel und wobl auch Ostpreußens, Barbe Jacks, ist im Kirchspiel Dt.-Krottingen gestorben. Da fie stets erzählte, fie wäre so alt als Kaiser Wilhelm, müßte fie 108 Jahre geworden sein. Genaueres ließ fich darüber nicht feststellen, weil Barbe Jacks in Rußland gebwen ist, aber von Schmelz aus, wohin ihr Vater als Brett schneider übergefiedelt war, will fie zur Zeit, als die Franzosen auS Rußland zurückkehrten,! in der Landkirche den Konfirmationsunterricht genossen haben. In ihrer Hütte auf der Jagutter Feldmark an der Krottinger Chaussee lebte fie, bis fie, fast 100 jährig und hilflos geworden, in das Dorf Klauspußen in Pflege kam, wo fie nun gestorben ist. Tin Abenteuer, Las für die Nihilisten« kurcht der Russen bezeichnend ifi, erlebte in Kibarty (Rußland) ein bekannter Kaufmann aus Pergedorf. Mit einer Troika, in Begleitung eines Dolmetschers von Eydtkuhnen kommend, archist in dem aufliegenden Register verzeichnet T — Nachdem er in dieser Beziehung als un- derdächtig befunden wurde, wurde bei der Zoll revision sein Reisegepäck einer recht gründlichen Revision unterworfen. MM fand hierbei eine Wechbüchse mit Schokolade-Bonbons, in die stch beim schnellen Schließen ein Stückchen groben Bindfadens eingeklemmt hatte. Entsetzt stob alles auseinander. Eine Bombe! Nur der Kaltblütigkeit des vermeintlichen Nihilisten, der die Blechbüchse schleunigst öffnete und den Men Inhalt an die Grenzkosaken verteilte, die »Zündschnur" aber als Andenken behalten durfte, ist es zu danken, daß die Reisenden vor Unabsehbaren Folgen bewahrt blieben, bis man die „Bombe" chemisch untersucht hätte, wobei E>s Furcht ihre Öffnung vielleicht einfach unter- dlieben wäre. Durch eine Explosion schlagender etter, die sich in der der belgischen Kohlen». uno gewvymily wuyue es eine pyan- «ttawerksgesellfchaft gehörigen Grube Noirchain Esche Todesart. Ein Redakteur wartete ab, n Mons am Dienstag nachmittag ereignete, bjz an ihn die Reihe kam, dann schrieb er für ""»den sieben Bergleute getötet und emer verletzt, seine Zeitung einen burlesken Bericht über die Für die Hinterbliebenen der Getöteten - - -- dezm. für die Verunglückten bei dem Zusammen- Wz des Wasserwerkes in Madrid find die «tinister des Ackerbaus und der öffentlichen ^besten durch königlichen Erlaß ermächtigt worden, Geldsammlungen zu veranstalten. Die Msturzkatastrophe hat großes Elend über viele Emilien gebracht, deren Ernährer von den iusammenstürzenden Gewölben getötet oder so dtttvundet worden, daß fie zeitlebens erwerbs- Mhjg bleiben werden. Bei der Auflösung der Arbeiterkundgebung ist am Montag ein Arbeiter getötet, und 17 verwundet worden. 11 andre wurden verhaftet. Als die Polizisten Ele Revolverpatronen verschossen hatten, schritten Kavallerie und Gendarmerie ein. Der Wagen Bautenministers geriet unter die Mani- Wanten und wurde mit einem Steinhagel überschüttet. „Mich!" — Ausländer: „Ihnen?" —Freund „Sie!" —^ Ausländer: „Also doch mir." I —" ", 0E- Gts-Ikfthch :aunftem. >er Straf« ' (eß gegen wegen-Ur ahr Zuchi- verurteilt. enen Jähre Verurteilte eb. Weger, reu. Der r Anklage- Vermögen getrennter i Lebzeiten, irrer Frau, das Mit« r Ler Frau ngetretene« Vermögen rgen selbst' oird später an seiner Den, wenn die Nach' - verdichtet- Signal- der Regie- Verfügung 'N Führern eschrsebeneN chriach a« wehr Anlaß ienstag i§ ihrigen de» uether ver- ige Tochlel gelockt, ver' ckelt. T-r s abgelegt- Haft wurd« stet. >on1870/7t, er, hat B genommeN- nut darüb^ mngen faß' m, Has A der Straße hafiRich-l bringe» un« flüchtig awretzko igen in d» -rden. Bamberg. In einer Verhandlung vor dem hiesigen Schöffengericht gab ein Kaufmann auf die ... Frage des Vorsitzende«, ob er verheiratet sei, die lich, ihren Begriff und Umfang durch Auf-
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