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vorder in Hannover entdrckt. Im Sep hütet worden. t werden, dem Wege von den wommen. enr t« iktcur des Weiße, rve am DU asche mit o" en geraut- älkstarrk-^ Der wegen Brc idstistuug im Elbinger Gerichtsgefängnis untergebrachte Rentier Wolff hat sich, der »E'bing. Ztg/ zufolge, in seiner Zelle erhängt. Wolff, der in Marienburg unter den Lauben ein Hausgrundstück besitzt, war der zweifachen Brandstiftung beschuldigt. In beiden i war ein neuer großer Laubenbrand ver- mehrere Leute. Die Krankheit wurde damals vbü den Ärzten nicht gleich erkannt, sodaß sehr schnell hintereinander'acht. Personen an ihr starben und viele schwer erkrankten. Erst eine Überfahrene Kinder. Als am Mittwoch tnoigen der Zirkus Drexler in Vaireuth eintraf, wurden die Wagen mit der Menagerie über die steile Mainbrücke gefahren. Die Wagen wurden nicht mit Pferden, sondern mit Stricken nach Marquardt entsandte Miniflerial-Medizinal- kommüfion stellte den Ausbruch der Genickstarre fest, worauf sofort um-angreiche Absperrungs maßnahmen getroffen wurden. Die Epidemie dauerte von Anfang März bis Mitte Juni ML und lenkte die Aufmerksamkeit der gesamten medizinischen Welt auf den kleinen Ort des Havellandes. Von den genesenden Personen wurde ein Mädchen schwachsinnig und ein Knabe taubstumm; verschiedene Dorfbewohner leiden heute noch an Augenüüelu. Ein neues «verbrechen der Kinder Jhr eigenes Kind verbrannt. In Posen wurde eine Kindesmörderin verhaftet, die im Ofen ihr neugeborenes Kind verbrannt hatte. Ei» schrecklicher Selbstmord. Der 73 jährige Franz Kindl in dem böhmischen Orte Hiskow versuchte sich an einem Niemen Zu erhängen. Als der Niemen zerriß, nahm er ein Taschenmesser und durchschnitt sich den Hals fast bis an die Wirbelsäule. Lebens überdruß war das Motiv zu dieser gräß lichen Tat. Elisabeth war es unbehaglich zu Mut. Es war die erste Heimlichkeit, die sie vor ihrem Gatten hatte, und sie hatte noch dazu eine andere ausgesordert, sie mit ihr zu teilen. Sie tchämte sich jetzt darüber. Warum sollte er es eigentlich nicht wissen, daß sie bei Edith Boyne burg gesungen hatte? Sie wußte sich das Gefühl, aus dem heraus sie Edith um Schweigen gebeten hatte, selbst nicht recht zu erklären, aber widerrufen ließ es sich jetzt nicht mehr. Was sollte Edith nur denken, vor der, wie vor allen widern sie den Schein einer glücklichen Ehe stets zu wahren gesucht hatte? Eine Gelegenheit, wo die beiden Frauen wieder allein waren, hatte sich seitdem nicht gesunden. Entweder war Graf Boyneburg oder ber kleine Werner zugegen. Und Elisabeth Mite sich nach Musik und hatte doch nicht den Amt, offen und vor aller Welt ihrer schönen ^unst zu huldigen. Da zog der Frühling ein, und mit ihm wuchs die Sehnsucht. Alle Befürchtungen, alle gedenken zerrannen in ein Nichts. Die Künst- Ueele war in Elisabeth erwacht aus dem Winterschlaf; sie läßt sich nicht zügeln, sie gurmte und drängte und warf alle Hindernisse über Bord. .Nur einmal wieder ein Instrument be- Mren, nur einmal wieder singen dürfen nach Herzenslust! . Unten im Mufiksaale steht der herrliche Bech. Um, unbenutzt, verstaubt. In ihrer nächsten Nähe liegt das Paradies. Und davor stehen usw nicht hinein dürfen? Nein, sie hält cs wHt länger aus. Und wenn die ganze Wett Die Genickstarre in Galizien. Wie amtlich gemeldet wird, sind bis zum 8. April tember v. wurve im Nicklinger Holze bei Han nover ein -scheußliches Verbrechen an einem Knaben verübt. Der Täter blieb damals un- nmstt-lt Jetzt hat der Gcmeindepolizift von Eicklingen in den beiden Kindcsmörvern Bücher und Paul die Personen ermittelt, die am Tage der Tat in jenem Holze umherschweiften, und , Zwar Bücher in der Tracht eines Postbeamten. Der verletzte Knabe erkannte in dem Verbrecher Paul den Täter; beide leugnen die Tat. Durch Selbstmord dem irdischen Achter entzogen hat sich in Bromberg der auf Bahnhof - Angermünde beschäftigt gewesene Stationsgehilfe Max Schirmessen. Sch. hatte ans einer für die-EN'rbahn-Hcmv'kasse in Stettin bestimmten Geldtasche durch Ausschneiden und Wiederzu- nähen einen Betrag von über MO Mark ent wendet. Nach der Tat war er sodann flüchtig geworden. Wie jetzt darüber bekannt wird, hatte sich der ungetreue Beamte nach Bromberg gewandt, wo er sich in einem Restaurant erschoß. In seinem Besitz wurden Barmittel nicht vor gefunden, auch fehlte die Uhr, die er wahrschein lich verkauft hat, um sich den Revolver anzu- ichaffen. Der Selbstmörder stammt aus einer achtbaren Stettiner Familie. Ein geheimnisvoller Selbstmord wird aus Mainz gemeldet. In dem Walde bei Gonsenheim hat sich ein gmgekleideter Fremder erschossen, der eine Tasche mit eleganter Reise ausrüstung mit sich führte. Seine Wäsche trägt das Monogramm E. v. S. Alle Briefe und sonstigen Paviere hatte er vor Ausführung der Tat verbrannr. Die Ermittelungen nach seiner Persönlichkeit find bisher ohne Erfolg geblieben. Am Tage zuvor halte er in einer Gastwirtschaft erzählt, daß er als englischer Offizier am Pursnkriege teilgenommen hätte. Girier A . fahren uiM Z95 bttE >re später x > um 27-/. ötterung io !V- Prozent vie Gesamt"" »lagt. k lchLlung. «eth K. in N ich dem Kv" vergeblich" ig eines b erhalten. slung gE :n sein, en gedachü- l", der DH Tage grst^ : der VolkA ;ren im ScblosssZ, § c NhnliM des DeE kam mehr S als den r wegen m r Die Genickstarre trat auch in den sechziger hen urmcü. i Muhren im Dorfe Marquardt bei Potsdam auf. . sinter den Folgen der Epidemie leiden dort noch lick vervE ff-»- . - -- - - - . . „ r im AuslE teilt worden H «erden kann ^ Die Erlaub n Mittellos der Einums e sticht, E. ichen polW lg der durchs len darf Schiffes A esenen nach»! Weisung imE ig erfolgt, Häfen zwW n wir alA einmal i L z uns »o" zangew „ f geschult^ genommen, scheu, d-«' essend. . nünisch e die Ml und A, -c diesen § -r Eli« hatte A) singen auch e nicht, dH Äisabeth i . - - ft . . und A I erinnert verlegest - Z uckstarre h^l Armcek^ kau und llvcriami»^ gen und te ist in in dem dt' ährend Herzen N ihernahw- hasten KüE estanden. miteinander. uoec u»-. ahütte, U -^na« flreichen Z 'Mm gen und hütet t „Moltkes^ ) der Verehr hinübergezogcn. Zahlreiche Kinder, die eben Banner aus dem Unterricht gekommen, griffen mit an. da er cißI Dabei kam ein schwerer Wagen ins Nolten und entlasse» 's Überfuhr eine ganze Anzahl Kinder, von denen lüns verletzt ins Kra^enyaus, mehrere andre ' in ihre Wohnungen gebracht wurden. in Galizien in 78 Gemeinden 437 Erkrankungen und 188 Todesfälle an Genickstarre vorge kommen. Eine merkwürdige Strandung wird von der jütländischen Westküste gemeldet. Der große englische Tanldampfer „Beacon Light" ist dort auf einem vor mehr als einem halben Jahrhundert uutergegangenen Vollschiff fesige- raten. Die Wrackreste erschweren die Flott- machung des „Beacon Light", der zunächst vom Wrack abgebracht und dann von einem Riff abgeschleppt werden muß. Schiffe für Rußland. Das in russischen Besitz übergegangone Werkstattschiff „Phönizia" hat seine Reise nach Libau angetreten. Das Schiff wird als Hilfskreuzer in das vierte Unteroffizier des Lehrbataittons in der neuen Felduniform. Mit der Erprobung einer neuen Felduniform sür unser Heer ist begonnen worden; das Lehr- bataillon in Potsdam und das 2. Bataillon des Königs. Infanterie-Regiments Nr. 145 in Metz tragen bereits die neuen Uniformen. Die Farbe ist für Rock und Hose grau, und zwar von derselben Tönung wie die MannschastSmäniel, also ein dunkleres Grau. Der Schnitt des Rockes ist unge fähr derselbe wie früher, nur hat man Taschen an den Seiten angebracht und die Taille ist insofern fortgefallen, als sich im Innern eine Schnürvor- richmng befindet, die den Nock mebr zur Bluse oder Litewka macht. Der Stehkragen ist nibetzalten, nur ist er niedriger geworden. Der Kragen und die Nrmclaufschläge sind rot, die Achselklappen tragen wie bisher die Farben der verschiedenen Armee korps. Geschwader eingereiht. Das Werkstattschiff „Garjistan", bei dem die Umbauten zum größten Teil erledigt find, wird erst am 15. Mai seine Reise nach Libau antreten. Dieses Schiff wird ebenso wie die „Phönizia" mit besonderen Signalraaen ausgerüstet. — Der 7430 Raum meter große Dampfer „Bosnia" von der Hamburg-Amerika-Linie ist ebenfalls nach Ruß land verkauft worden. Der Dampfer ist zwecks größerer baulicher Änderungen nach der Werft von Blohm u. Voß gebracht worden. Eine Götzendienst-Gemeiilde in Peters burg. Aus den soeben veröffentlichten statistischen Angaben der Stadt Petersburg geht hervor, daß es dort eine eigenartige Götzendienst- Gemeinde gibt, die ans etwa hundert Personen, Männer und Frauen besteht, ihre eigene Ver waltung hat, sich einen Priester hält, der ihr Bethaus, einen regelrechten Götzentempel, ver darüber aus den Fugen gehen soll, fie muß fingen. Herbert ist nicht zu Hause; fie hat ihn vor kurzem das Schloß verlassen sehen. Wahr scheinlich wird er auf die Felder geritten sein und so bald nicht wiederkehren. Mit kurzem Entschluß eilt Elisabeth hin unter und steht nun hochaufatmend vor der Tür; einen Augenblick zögert fie, dann öffnet fie. Eine dumpfe Luft strömt ihr entgegen. Wohl fetten betritt jemand diesen Raum, der nur monatlich einmal von den Dienstboten ge säubert und gelüftet wird: auch fie ist seit jenem ersten Tage, wo Herbert fie flüchtig hindurch- gesührt, nicht wieder darin gewesen. Eine seltsame Befangenheit überkommt Elisa beth, und ihr Herz klopft in lauten Schlägen. Aber mutig schreitet fie näher und öffnet die Fenster und läßt die schöne Frühlingslust ein. Dann nimmt fie die Schutzdecke vom Instru ment und betrachtet dieses Prachtstück fast zärt lich. Die Jahre scheinen spurlos an ihm vor übergangen zu sein. Eine spiegelglatte schwarze Fläche leuchtet ihr entgegen und ein sreund- licher Gedanke an die einstige Besitzerin, der dieses Instrument heilig gewesen sein muß, steigt in ihr auf. Ob das Innere dem Außem entsprechen mag? Elisabeth vermag ihre Ungeduld kaum noch zu zügeln. Als die Luft im Zimmer nur ein wenig erträglicher geworden ist, schließt fie die Fenster und öffnet den Flügel. Blendend weitz liegen die Tasten vor ihr, bebend vor Erregung setzt fie sich nieder und berührt fie wie liebkosend mit ihren feinen schlanken waltet. Man sieht da zahlreiche Götzen aus Stein und Metall, denen die Gemeindemitglieder ihre Ehrenbezeugungen erweisen. Interessant ist, daß diese Götzendienst-Gemeinde mit all ihren Attributen im Zentrum Petersburgs und zwar in der Jtaljanskaja-Straße domiziliert. Beraubung einer Muttergottes. In der Stadtkathedrale in Charkow machte man die unangenehme Entdeckung, daß in der Nacht das Bild der wundertätigen Achtysschen Mutter gottes gestohlen war. Die Polizei begab fich sofort auf die Suche nach den Dieben, und es gelang ihr, wenigstens das Muttergottesbild zu finden, das die Diebe fortgeworfen hatten, nach dem die goldene Einfassung mit den Brillanten abgelöst war. Von den Spitzbuben selbst fehlt bis jetzt jede Spur. Schiller-Feier« finden jetzt beinahe täglich in verschiedenen Landesteilen Amerikas statt. Dienstag hatten Cincinnati, Milwaukee, San Antonio fowie Memphis größere Veran staltungen. Sowohl die breiten Schichten des Deutschtums als auch die gebildeten Amerikaner legen ein lebhaftes Interesse sür die Ehrung des großen deutschen Dichters an den Tag. In New Jork wird ein großartiger Fackelzug veranstaltet. Vom Mont Pelee. Der Gouverneur von Martinique erklärt in einem Telegramm die von auswärtigen Blättern verbreitete Nachricht über einen erneuten Ausbruch dcs Mont Pelee sür falsch. Das Telegramm fügt hinzu, es habe eine leichte, wahrscheinlich vorübergende Zunahme der Tätigkeit des Vulkans stattge- sunden, es Hensche aber gegenwärtig keinerlei Beunruhigung. Liebe und Reitpeitsche. Den Buren- kämpferu, die fich anläßlich der Ausstellung nach St. Loms begaben, scheinen die schönen Amerikanerinnen die Köpfe verdreht zu haben. Aber die Amerikanerinnen lassen fich nicht ungestraft lieben, sie wollen auch geheiratet sein. Im November 1903 schrieb der viel genannte Burengeneral Ben Viljoen folgenden zärtlichen Brief an Miß Belfort: „Teuerste! Meine Gedanken find immer bei Dir. Dein freundliches Gesicht steht vor mir. und ich höre Dich sagen: „Mein Ben!" Meinen Augen entströmen Tränen, wenn ich an die glücklichen Tage denke, die ich in Deinem lieben Heim verlebt habe. Immer und ewig Dein Ben!" Am letzten Oktober aber lautete ein Brief des Generals an seine geliebte Mary: „Der Tag einer Heirat mit mir ist für immer vorüber! Ben." Und was tat die „teure Mary" ? Ging fie in ein Kloster, oder ertränkte fie fich in einem Teich mit weißen Wasserrosen? Nein! Das wäre zu romantisch. Die amerikanischen LadyS find praktisch: Sie nahm eine Reitpeitsche, ging nach Chicago und gerbte dem ungetreuen General gründlich das Burenfell. Oericktskatle. Düsseldorf. Ein Fall von unschuldiger Ver urteilung erregt in der hiesigen Bürgerschaft um so mehr Bedauern, als der zu Unrecht Verurteilte nicht lange nach Verbüßung der gegen ihn erkannten Strafe gestorben ist. ES handelt sich um den Agenten Johann Sonnen von hier, den die hiesige Straf kammer am 10. Februar d. wegen Urkundenfälschung zu 10 Monat Gefängnis verurteilt und sofort in Haft genommen hatte. In einem späteren Zivil- proxefle ist dann fsstgestellt worden, daß der frag liche Vertrag echt sei, daß also eine Urkundenfäl schung nicht vorliege. Sonnen hatte noch vor seinem Tode das Wiederaufnahmeverfahren beantragt. Münster. Mit DarlehnSschwindeleien auf dm Namen des Papstes beschäftigte fich dieser Tage die hiesige Siraskammer, vor der fich der Arbeiter Kock aus Mettingen wegen raffinierter Betrügereien zu verantworten halte. Er hatte eS verstanden, einer BefitzerSfrau nach und nach die Summe von 10 000 Maik unter dem Vorgeben abzuschwindeln, daß daS Geld als Darlehn sür den Papst Verwendung finden und mit hundert Prozent verzinst werden sollte. Orleans. Ein psychologisches Drama, daS bereits die Gerichte beschäftigt hat, liegt zurzeit dem Schwurgericht von Orleans zu erneuter Btrhand- lung vor. DaS erste in der Sache gefällte Urteil der Geschworenen ist nämlich von dem KassationS- hofe wegen eines Formfehlers kassiert worden. ES handelt sich um einen Mord, den der Advokat Baron de Surcouf im Oktober v. an einem gewissen Pierre Valve beging, und zwar aus Grünom und unter Umstände», die diesem Falle ein ganz eigenartiges Interesse verleihen. Jener Valäe war ber Vertrauensmann des Schwiegervaters des Barons de Surcouf, eines sehr reichen SchloßbesitzerS namens Renault. Der alte Herr stand, wie alle Welt wußte, mit der Frau Valöes in . . . freund schaftlichen Beziehungen und Halts überhaupt diese mit dem zehn Jahre jüngeren Valöe selbst verheiratet, um seinem Verhältnis mit dieser Bäuerin eine bessere Grundlage zu geben. Renault geriet aber bald, wie daS in solchen Fällen oft eintritt, in völlige Abhängigkeit von dem Ehepaare Valäe. Darüber wurde sein Schwiegersohn, Baron de Surcouf, sehr erbost, und es soll häufig zu heftigen Auftritten zwischen ihm und Renault ge kommen sein. Ein wahrer Haß bildete fich bei dem sehr nervösen Advokaten allmählich besonders gegen Bales heraus, der als plumper Bauer die Stellung, die er bei Renault einnahm, nicht nur miß brauchte, sondern sich auch dem Schwiegersöhne seines Herrn gegenüber sehr stech und selbst grob zeigte. Natürlich wurde dieses Verhältnis auf die Dauer unerträglich, besonders da Renault auf die Klagen Surcoufs gegen Valve und dessen Frau nicht hörte, über die Umstände, unter denen ficki daS Drama selbst abgespielt hat, ist noch ein gewisses Dunkel gebreitet, das die ersten Ver handlungen noch nicht gelichtet haben; man weiß nur, daß der Baron de Surcouf am 18. Oktober 1904 Steuerbcamte benachrichtigte, Valöe habe seinem Schwiegervater ein Faß Branntwein gestohlen, das er in der Nacht in sein HauS schaffen wollte. Er ersuchte sie, die erforderlichen Schritte zu tun, und stellte fich selbst mit auf dis Lauer im Garten RmaultS. Gegen 11 Uhr nachts hörte man mehrere Schüsse fallen, und als Personen hinzueilten, fanden sie Valve blmübsrströmt sich in furchtbaren Schmerzen windend auf der Erde liegen. Der Unglückliche bauchte nach entsetzlichen Qualen, ohne über den Hergang der Dramas eiwaS mitteilen zu können, einige Stunden später sein Leben aus. Surcouf, derfcst- genommen wurde, behauptete, in der Notwehr ge- hanoelt zu haben, wofür aber nicht der geringste Anhalt vorliegt, und war auch mit den Umständen in keiner Weise in Einklang zu bringen ist. Er wurde vom Schwurgericht zu sieben Jahr Zwangs arbeit verurteilt und tritt in der neuen Verhand lung als völlig gebrochener Mar» vor seine Richter. ' "» 1 >> - > Kuntes Allerlei. Die Schnelligkeit der Menschen «nd Tiere. Der Ingenieur Olshausen hat Messungen der Geschwindigkeit angestellt, mit der sich Menschen und Tiere bewegen. Ein Fußgeher macht auf guten Straßen in 12 Sekunden eine sechzehntel Meile (d. h. etwa 10 Meier in 12 Sekunden oder etwas über 3 Kilometer in der Stunde). Der deutsche Soldat legt in der Stunde 5 Kilometer zurück, wenn der Marsch nicht allzulange dauert. Die höchste Geschwindig keit, die ein Schwimmer erreicht, ist 1 Meter in der Sekunde. Ein Achtruder-Gig fährt in der Sekunde etwa 4,7 Meter, Skiläufer legen 9 bis 10 Meter in der Sekunde zurück. Eis segelboote gleiten in der Minute bis zu 1V- Kilometer über die glatte Fläche hin. Das höchste was ein Radfahrer an Geschwindigkeit erzielte war 22 Dieter in der Sekunde. Ein Pferd kann im Galopp 10 Kilometer die Stunde ziemlich lange aushalten. Der schnellste Hund der Welt, der rusfiche Wolfshund, läuft 25 Meter in der Sekunde, während die Gazelle in derselben Zeit 27 Meter durcheilt. Die Gazelle, so rasch fie ist, ist fie doch nicht so schnell als der Strauß, der 33 Meter in der Sekunde zurücklegt. Allerdings hilft er mit seinen Flügeln nach. Der Walfisch, der von einer Harpune getroffen ist und in seiner Angst in die Tiefe taucht, bewegt fich mit einer Geschwindigkeit von 300 Meter die Minute. Der bekannte Regenpfeifer durchfliegt 7500 Meter in der Minute und unsre Schwalbe 800 Dieter. Der . Wanderfalke fliegt von Nord afrika nach Norddeutschland ohne jede Unter brechung und braucht zu diesem Weg 11 Stunden. * * * Frau Grumps: „Wenn der Fremde, mit dem du sprachst, nichts von seiner Frau er- wähnte, wie weißt du denn, daß er verheiratet ist?" — Herr Grumps: „Der guckte mich so teilnehmend au, als ich ihm sagte, ich wäre verheiratet." Händen. Dann spielt fie kräftiger. Eine be zaubernde Tonfülle schlägt an ihr Ohr. Sie spielt weiter und weiter; jede Scheu ist ver flogen. Darauf erhebt fie ihre Stimme. Wie Orgelton, so voll und klar, hallen die TSne aus ihrer Kehle in dem hohen, wetten Raume wieder. Ein jubelndes Entzücken erfüllt sie. Das find noch dieselben Töne, die fie einst besessen hat, nein, weicher, voller noch; fie hat ihre Stimme noch, fie ist nicht verloren. O, wie un ermeßlich reich ist fie! Zeit und Raum find vergessen; fie lebt nur in ihrer Kunst. „Elisabeth Elisabeth!" In jähem Schrecken fährt fie auf, vor ihr steht, wie aus der Erde gewachsen, die hohe dunkle Gestalt Beates. Ein geisterbleiches, angsterfülltes Gesicht starrt zu ihr hinüber. „Elisabeth, was tust du?" Elisabeth hat fich erholt. Sie steht jetzt stolz aufgerichtet vor Beate. „WaS wünschest du von mir, Beate?" „Hast du vergessen, daß du in einem Trauerhause bist?" „Ein Trauerhaus? Bleibt es denn ewig ein Trauerhaus? Beinahe ein Jahr ist ver gangen." „So hast du kein Verständnis sür unsern Schmerz." „Ich ehre diesen Schmerz, aber was hat das damit zu tun, daß ich einmal finge? Willst du mir daraus einen Vorwurf machen? Habe ich nicht lange genug gewartet und meine Sehnsucht nach der Kunst unterdrückt?" „Nach der Kunst?" fragt Beate. „Das ist deine Sehnsucht? Hahaha!" Das rauhe Lache« erschreckt Elisabeth. Sie tritt näher zu Beate hin, und ihre Stimme bebt: „Beate, was habt ihr gegen die heilige Kunst, warum haßt ihr fie wie die Sünde?" „Warum fragst du mich danach?" erwidert Beate finster. „Die Kunst, die Musik brachte einst Unglück über ihn und dieses Haus." „Ich dachte es mir." „Wie? Und dennoch . .?" „Was dennoch, Beate? Ein yalbes Jahr hindurch habe ich meine Sehnsucht bekämpft, aber jetzt konnte ich es nicht länger, und wenn die ganze Welt dagegen gewesen wäre, ich mußte einmal wieder fingen, ich mußte." „Elisabeth!" ruft Beate, von diesen leiden schaftlichen Worten erschreckt, „so sprach jene andre auch — willst du neues Unglück über Herbert bimgen?" „Da sei Gott vor!" wehrt Elisabeth entsetzt ab; „doch ich sehe nicht ein, warum ich nicht wenigstens fingen soll, wenn er nicht zu Hause ist." „Sc könnte früher wiederkommen, als du denkst. Laß dich warnen, Elisabeth, und komm hinaus, daß er dich nicht hier antrifft. Wenn du klug bist, unterdrücke deine Leiden- schast für die Musik, laß ihn nicht merke», daß du hier in diesem Zimmer gesungen hast, komm!" S is (Fortsetzung folgt.)