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Ottendorfer Zeitung : 26.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190503267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050326
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-26
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 26.03.1905
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poiirilcks kunälckau. Der ruffisch-japamsche Krieg. * Lenewitsch setzt den Rückzug fort, und da er alle Brücken Hinler sich abbrechen läßt, können ihm die Japaner nicht allzuschnell folgen. Infolgedessen war für die ermatteten Russen der 21. März nach langen Strapazen ein Ruhetag. * über den Einzug des siegreichen japanischen Oberbefehlshabers Oyama in das den Chinesen heilige Mulden wird berichtet: Vom Südtore bis zu den Gebäuden, die als das Quartier für den Feldmarschall und leinen Stab ausgesucht worden waren, bildeten Truppen der zweiten Armee Spalier. Der Stab deS Feldmarschalls wurde von dem Stabe der Armee Okus begleitet. Die In fanterie der Wache des Hauptquartiers, eine Kavallerieabteilung und ein Detachement Gendarmerie eröffneten den Zug. Dahinter folgte Oyama, in dessen Stab General Kodama und der Prinz Fukwchima ritten. Dann folgte der Stab der zweiten Armee mit den Militärattaches und den Korrespondenten. Die Spalier bildenden Truppen, die den heftigsten Kampf in der Schlacht auszu halten gehabt hatten, zeigten in ihrem abgerissenen Zustande deutlich besten Spuren. Die Fahnen waren vollständig zerfetzt. Marschall Oyama machte einen gealterterten Eindruck. Sein Gesicht war tief ernst und durchfurcht. Im Innern der Stadt hat ihm der chinesische Vizekönig eine Anzahl schöner chinesischer Häuser zur Verfügung stellen lasten. Chinesische Soldaten und chinesische Polizei hielten das Volk zurück. Die Leibwache des Vize- königS nahm an dem Einzuge teil, wobei sie japa nische und chinesische Fabnen von gewaltigem Um fange trug. Die ganze Stadt war mit derartigen Fahnen bedeckt. Seitdem die Rusten in Mulden eingerückt waren, hatten die Chinesen ihre Landes fahne verstecken müssen, denn die Rusten duldeten nur die russischen Farben, über 100 006 Chinesen sahen sich den Einzug an. Ihrer Gewohnheit gemäß zeigten sie keinerlei Erregung und verhielten sich vollständig ruhig. * Man schätzt die japanischen Ver luste bei Mu kden aus 50 OM Mann und die der Russen von Beginn des Kampfes bei Mulden bis zur Beendigung der Schlacht bei Tieling einschließlich der Gefangenen auf 175 000 Mann. * Die ersten russischenGefangenen von Mulden sind in Japan eingetroffen. Die Regierung hat 40 Dampfer gechartert, die den regelmäßigen Transportdampfern bei der Fort schaffung der Gefangenen und Verwundeten be hilflich sein sollen. *Der Kriegsrat in Petersburg unter dem Vorsitz des Generals Dragomirow beschloß, den K r i e g s or t z u s e tz e n und n e u e Mobili sierungen anzuordnen. Nach Informationen von vertrauenswürdiger Seite sei aber dieser Beschluß mehr aus diplomatischen als aus militärischen Erwägungen gefaßt worden, mit andern Worten, die Rüstungen seien beschlossen worden, um Rußlands Stellung bei Friedens verhandlungen zu verbessern. * * -tc Die revolutionäre Bewegung in Ruhland. 'Die Bewegung unter der landwirt schaftlichen Bevölkerung der Umgegend von Dorpat breitet sich weiter aus; hin und wieder nimmt sie da, wo die Gutsbesitzer keine Zugeständnisse machen, einen gewalttätigen Charakter an. Agitatoren, die von L-bau kamen, haben den Ausstand der Arbeiter und Bauern in den Bezirken von Grobin und Hasenpot ins Werk gesetzt. Bei 17 Besitzern verhinderten die Ausständigen die andern Ar- burer zu arbeiten. Truppen find dorthin ab gegangen ; der Gouverneur ist gleichfalls in das Aarstandsgebiet abgereist. * Am Montag abend schossen in Lodz unbekannte Personen auf den Polizei- offizier Mosgunow, der durch drei Kugeln schwer verwundet wurde; die Angreifer find verschwunden. * * * Deutschland. * Während der Kaiser seine Mittel- w.e erfahrt von Kuxhaven aus angetrcten hat, find die Kaiserin und Prinz Eüel Friedrich am Donnerstag mittels der Bahn nach Italien abgereist. A frauen. Roman von E. Borchart. (Forvrtzung.) „Es ist meine letzte Gesangstunde/ antwortete Elisabeth traurig ihrer Mutter. „Gräme dich nicht, mein Kind,* tröstete Frau von Rittberg; „die Zeit geht schnell vor über, und mit neuen Kräften nimmst du nach Fräulein Steins Rückkehr deine Studien wieder auf und läßt dich von ihr immer weiter führen.* „Wenn Papa nur erst seine Zustimmung gegeben hätte! Kannst du gar nichts dazu tun, Mutter?* „Vorläufig nicht — Gedulde dich doch, Kind!" Hier wurde das Gespräch durch die Köchin unterbrochen, die sich Befehle für den Mittags- tisch hol-n wollte und diese Gelegenheit be nutzte Elisabeth, um in ihr Zimmer zurück- zuqehen. Sie fühlte, daß sie sich zerstreuen müßte, und so nahm sie ihre Zuflucht zu ihrem „Beichtvater* , wie sie scherzend ihr Tagebuch nannte. Sie hatte es zu ihrem fieb- zehnten Geburtstage vom Vater erhalten und es seitdem treulich geführt. Nicht von jedem einzelnen Tage berichtete sie mit dem gewöhn lichen: „Ich tat dieses und jenes, ging hier- und dorthin * Nur was ihre Seele bewegte, durchlebtes Weh, durchkostete Freude, daS fand in diesem Buche Ausdruck. Es war ihr ein stummer Freund geworden, dem sie ihr Innerstes erschloß, ihr Fühlen und Denken an vertraute. Darum hütete sie das Buch auch * Kai'er Wilhelm hat bei Gelegenheit der Enthüllung eines Denkmals für Kaiser Friedrich in Bremen eins beachtenswerte Rede gehalten, in der er aussührte, jedes neu- gebaute Kriegsschiff bedeute eine weitere Sicher heit des Friedens. * An Stelle des verstorbenen Frh. v. Hammerstein ist der bisherige Oberpräfident der Provinz Brandenburg v. Bethmann- Hollweg zum preußischen Minister des Innern emannt worden. *Dem Generalmajor z. D. Meckel in Groß-Lichterfelde ist vom Kaiser von Japan in Anerkennung der großen Verdienste, die er sich um die japanische Armee als Lehrer der Taktil erworben hat, das Großkreuz des Ordens des Heiligen Schatzes verliehen worden, eine der höchsten Auszeichnungen, über die der Kaiser von Japan vcnügt. * Nachdem die rechtlichen Grundlagen über eine im Anschluß an ein A uto mo b i l g e s e tz eventuell zu bildende Zwangsgenossen- schast der deutschen Automobilbefitzer er wogen worden find, liegt die Materie nunmehr dem Reichsamt des Innern vor zur Erwägung der Formen und Bedingungen, unter denen eine derartige Zwangsgenossenschast zu er richten wäre. * Das preußische Abgeordnetenhaus erledigte in erster Lesung die Entschädigung der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg- Glücksburg. (150 000 Mk. Jahresapanage und das Schloß Glücksburg.) * Die Novelle zur preußischen Wahl kreiseinteilung wird nach den ,B. P. N/ dem Landtage in dieser Session sicher nicht mehr zugehen. Österreich-Ungar«,. *Der Vermittelungsversuch An- drassys ist gescheitert. Das Kabinett Tisza wird abtreten und durch ein unpo! it i- sches Geschäftsministerium ersetzt werden. Die Opposition hat beschlossen, der neuen Regierung sofort in energischer Obstruktion zu begegnen. Man erwartet stürmische Szenen im ungarischen Reichstage, möglicherweise eine abermalige Auflösung, die natürlich nur den Kossulhianem zugute kommen würde. Dänemark. * Der Folkething nahm in zweiter Beratung mit 56 gegen 46 Stimmen den Gesetzentwurf über die Einiührung der K ö rp e r str a s e in der vom Landsthing beschlossenen Fassung an. Das Zustandekommen des Gesetzentwurfes ist damit gesichert. Spanien. * In Andalusien herrscht unter den Landarbeitern ein erheblicher Notstand. Zehn tavsende verlangen Brot und Arbeit. Die Lage flößt ernste Besorgnisse ein. — In Malaga wurde der Bevollmächtigte der Weltfi ma Larios erdolcht; man vermutet ein anarchistisches Komplott. «alkanstaaten. *Der französische Botschafter Constans hat beim Sultan allerhand Be schwerden erhoben. Er verlangt u. a. für Frankreich eine Entschädigung wegen der Deutsch land bewilligten Konzession der Bagdadbahn uuo will ferner für Frankreich einen Teil der Gc- schützbeftellung haben, die der Firma Krupp übertragen ist. In modernstem Sinne droht er aber nicht mit Flo-tendemonstnrion oder son stigen kriegerischen Gewaltmaß^egeln, sondern mit der Schließung der. . . Ottowm-Bank; auch würden für alle Zeiten die Notierung türkischer Werte an der Pariser Börse unter bleiben. Die türkischen Minister sind infolge dessen in argen Schwulitäten. * Montenegro geht nun daran, seinen Hafen von Anriwari auszubauen, für große Schiffe zu vertiefen und durch Wellen brecher und Dämme gegen die Sirokkowiude zu schützen sowie gleichzeitig eine Bahn von Antivali bis Skutarisna zu bauen. Diese Arbeiten sollen durch ein italienisches Konsortium in zwei Jahren auszeführt werden. Monte negro bezweckt dadurch, sich mit feiner not ängstlich vor allen Blicken und nannte es ihren Beichtvater. Auch heute schrieb sie eifrig und als fie fertig war, sühlte sie sich etwas ruhiger. Noch einmal überlas fie das Geschriebene, ehe fie das Buch wieder verschloß: „Die Saison ist zu Ende. Gestern hatten wir unsem letzten Tanzabend. Papa stöhnt über die lästigen Repräsentationspflichten, ich mache mir auch wenig aus diesen großen Ge sellschaften. Nur der Tanz macht mir immer dasselbe Vergnügen. Was mochte Karl Günter gestern nur fehlen ? Er war so verändert, so müde und abgespannt, nicht wie sonst, sprudelnd von Witz und Laune. Dennoch war er wie immer der schönste von allen Offizieren, umringt und angeschwärmt von den jungen Damen. Ich glaube, wenn er nicht mein Brudep wäre, könnte ich rwch auch für ihn begeistern und ihn lieben, wie ein Weib den Mann ihrer Wahl liebt. Nur zweifle ich daran, ob ich überhaupt je so lieben kann. Ich bin eine viel zu kühle, ruhige Natur, und die Liebe muß doch eine mächnge, gewaltige Leidenschaft sein, die das ganze Herz überflutet, das ganze Sinnen und Denken erfüllt und beherrscht. Nein, ich werde gewiß nie lieben können. Gestern ist mir etwas begegnet, worüber ich mir vergebens klar zu werden suche. Ich weiß nicht, warum ich den Grasen Landtag, der mir stets mit Ehrerbietung und Ritterlichkeit be gegnete, dessen Auszeichnung mich stolz machte, gestern zu meiden suchte, warum seine Nähe «ich beängstigte. Lag es daran, daß er sich wendigen Einfuhr von dem österreichischen Hafen Cataro unabhängig zu machen. Italien unter stützt das Unternehmen, um den Handel nach Montenegro und Albanien für die italienische Handelsflotte zu gewinnen und Österreich daselbst zu verdrängen. Amerika. -Zwangsmaßregeln gegen Vene zuela werden jetzt gleichzeitig von den Ver. Staaten und Holland ange kündigt für den Fall, daß Castro sich weigert, die schwebenden Fragen einem Schieds gericht zu unterbreiten. Frankreich hat bekanntlich schon zwei Kriegsschiffe nach Carracas entsandt und Italien gedenkt das gleichfalls zu tun. Zus äem Keickstage. Der Reichstag erledigte am Dienstag debattelos den Etat des ReichsuulitSrgerichtS und begann hierauf die Beratung deS MtlitSretatS beim Titel „Kriegsminister". Die Beratung erstreckte sich zu nächst auf die Frage der Reform der Militörjustiz. Hierzu lagen zwei Resolutionen vor, die eine ein gebracht namens der Freisinnigen durch Wg. Müller- Meiningen und die andre ««gebracht vom Abg. Gröber (Zentr f. Abg. Müller-Meiningen empfahl die erste Resolution. Er machte aufmerksam auf die krassen Unterschiede in den Bestrafungen von Vor gesetzten und Untergebenen und erörterte die Ange legenheit der Soldatenmißhandlungen. Abg. Gröber begründete die Resolution deS Zentrums. Abg. Himburg (kons.) bekämpfte beide Resolutionen, durch deren Annahme die Disziplin des Heeres gefährdet werde. Kriegsminister b. Einem verhielt sich ab lehnend gegen die Forderungen der Resolutionen. Daß ein Vorgesetzter, der sich an einem Untergebenen vergeht, weniger streng bestraft wird, als sm um gekehrten Falle ein Untergebener, sei durchaus ge rechtfertigt ; jener vergehe sich gegen da? Rechtsgut des einzelnen, dieser vergreife sich an der Allgemeinheit, an der Grundlage der Armee, an der Disziplin. Nach weiteren Bemerkungen wurden die Reso lutionen Gröber und Müller-M iningen ange nommen; das Gehalt deS Kriegsministers wurde bewilligt. Am 22. d. wird die zweite Beratung des Militäretas beim Titel „Gehalt des Ktiegs- ministerS" fortge etzt. Mit zur Beratung steht die Resoltion deS Zentrums, wonach in der Übersicht über die Er gebnisse des HeeceSergä izunqSschäfiS eine Scheidung nach Herkunft und Beschäftigung der Milttwpflichtigen auch dahin erfolgen soll, oo die AuSzehobenen eine zweijährige oder dreijährige Dienstzeit zu leisten haben. Abg. Kämpff (fr. BP.) weist auf die allge meinen Klagen hin über die einseitige Bevorzugung der Produzenten durch die Proviantämter. Emtge Proviantämter gewährten den Landwirten ganz un- zulä sige Erleichterungen, z. B. in Weißenfels. Abg. v. Brockhausen (kons.) erwidert, die Laudwirtschaft habe so bedeutend an den Militär- lasten zu tragen —er erinnere nur an die Manöver lasten —, daß sie wohl eine Berücksichtigung bei der Pioviantlieferung verlangen könne. Der Handel habe vorzugsweise dem Engros-Geschäfte zu dienen. Generalmajor v. Gallwitz legt dar, daß die Militärverwaltung nur deshalb vom Produzenten gern kaufe, weil sie dort tusser und billiger kauf«. Erst wenn der Produzent v.rsage, wende sie sich an den Handel. Die Militärverwaltung könne aber keineswegs anerkennen, daß fie sich bei allen ihren Einkäufen der beq,emen Brücke des Handels be dienen müsse. Im Jahre 1003 habe sie für Wttzen aus erster Hand durchschnittlich für die Tonne 163 Mk. bezahlt und aus zweiter 167 Mk-, bei Rogaen aus erster Hand 138 Mk., aus zweiter 138, vci H tter aus erster Hand 128 Mk., aus zweiter 135 Mk. Sie hade asio entschieden billiger gekauft und ohne die Gefahr, von vornherein Muffware zu erhalten. ' Abg. Meist (soz.) bringt einige Fälle zur Sprache, wo geistrLichwache Rekruten auSgehoben und nachher wegen Gehorsamsverweigerung mit schweren Strafen bedacht seien. Generalmajor Sixt v. Armin erwidert, daß die Sanitätsoffiziere angewiesen seien, streng auf solche Leute zu achten, aber es sei auch bekannt, daß gerade Geistesschwäche gern verborgen werde. So bald fie vom Vorgesetzten erkannt werde, würden die Leute sofort entlasten. Abg. Werner (Antis.) empfiehlt der Militär- verwaltuug, den Händlern tüchtig auf die Fmger zu sehen und im übrigen den Mittelstand zu be vorzugen. Abg. Böttger (nat.-lib.) bringt verschiedene Beschwerden der Äewervctrerbenden gegen die Miii- meinen Pläneu so feindselig gegenüberstellte? Warum erschrak ich eigentlich, wenn sein Blick dem meinen begegnete? — Ich weiß es nicht, aber ich schlief die Nacht schlecht und mußte immer an den Grasen Landegg denken. — Heute morgen fand ich Mutter in sehr kummervoller Stimmung. Was verheimlicht man mir? Mir bangt vor einer ungekannten Gefahr,. der ich nicht entgegentreten kann. Dazu kommt heute auch noch der Abschied von Leonore Stein, die ich verehre und liebe. Schon in den nächsten Tagen geht fie und will neun Monate fern bleiben. Wie werde ich fie vermissen! Ich wünschte, fie bliebe hier, denn mir ist, als ob mich mein bester Fnund verließe, als ob ich nun auch meine Hoffnungen für die Zukunft zu Grabe tragen müßte.* Hier brach Elisabeth ab, klappte daS Buch zu, verschloß es in ihren Schreibtisch und machte sich zum Ausgehen fertig. 3. In einer Straße des eleganten Tiergarten viertels zu Berlin steht mitten im Garten eine Villa. Einig« Stufen führen von der Straßen seite aus auf eine Veranda, von der man durch eine hohe Glastür in die inneren Räume gelaugt. Es find fünf große luftige Z mmer, die im Erdgeschoß liegen, mit Deckenmalerei und Stuck, mit schönen Tapeten und elektrischem Licht ausgestattet. Im Gegensatz dazu wirkt die gediegene Einrichtung eigentlich einfach, nirgends herrscht Merladuiig, und doch hat jedes Stück einen hohen Wert und zeugt von dem tärberwaltung zm Sprache, namentlich mbetreff dei I Kannnenwesens. , Abz. Dov.« (frs. Vgg.) tritt dem Abg. v. Brock- s Hausen entgegen und verlangt die gleiche Berück- i sichtigung des HandelS mit den Produzenten. Man habe der Landwirtschaft zuliebe aus Ostpreußen Pferde nach Südwestafrika geschafft, die sich gar n G bewährt haben. Abg. Graf v. Mielczynski (Pole) wendet sich gegen die Soldatenmißhandlunqen und gegen die Zurücksetzung, die die polnischen Rekruten in der Armee erleiden. Jniwischen ist eine Resolution deS Abg. Grase« Stolberg (kons.) eingegangen auf Revision deS Gesetzes über die Naturalleistungen. nach der IW tung, daß die Leistungen in vollem Wert bezahlt, werden. ' Kriegsminister v. E i n e m teilt mit, daß sich die oflprcußischen Pferde in Südwestafrika ganz ausge zeichnet bewährt hätten. Von der ungenügenden Entschädigung für Ouartierverpflegung sei er auch überzeugt upd hoffe, bald von günstigen Verhand lungen mit dem Reichsämt der Innern berichten zu können. Die" Rede deS'Adg. Gräfin v. MietczynSb sei ein rechtes Spiegelbild von den Zuständen in der Provinz Posen gewesen. Er hoffe aber, kein ganz wahres. Ex müsse ganz ausdrücklich dagegen protestieren, daß der polnische Soldat in der Armee schlechter behandelt werde als ein andrer Soldat. Abg. v. TreuenfelS lkons.) führt darüber Klage, daß bei den Kaisermanöoern in Mecklenburg die Heranziehung von Gespannen einen unglaub- ' lichen Umfang angenommen habe. Generalmajor Gallwitz entschuldigt die Vor kommnisse mit der Ausdehnung der Manöver und bittet, ihm daS gesamte Material zu unterbreiten. > Abg. v. Jaunaz (els.-lothr. LondeSpartei) schildert den Fall, wo in Metz ein Rentier von einem Posten auf einem oft begangenen Wege er schossen wurde. KrikgSwinister v. Einem antwortet, daß der Posten tatsächlich gegen seine Instruktion gehandelt babc. Die Untersuchung sei eingeleitct. Er werde Näheres darüber später mitteilen. In Metz lei in l-tzter Zeit vor dem Vorfall wiederholt auf Poste« geschossen worden. Abg. Eickhoff (frs. Vp.) bedauert, daß die elsaß-lothringischen Realschüler nicht mit de« preußischen gleichberechtigt feien, ebensowenig die mecklenburgischen. Redner ergeht sich dann noä über den Kastengeist deS Gardekorps und über die Beleidigungen, die Juden sich im Dienst gefalle« lassen wüßten. Der Krisgsminister habe hier muß niemals die jüdischen Militärs verteidigt. Auch Herr Liebermann von Sonnenberg habe auch wider besseres Wissen seine Behaup-ung nicht zurück gezogen, daß eine Jude namens Bier vom General Grafen Los zu seinem Eisernen Kreuze beglück wünscht wurde. Kriegsminister v. Einem erwidert, er erinnere sich nicht, daß hier im Hause von antisemitischer Seite die Behauptung ausgestellt sei, daß jüdische Soldaten sich im letzten Feldzug« schlecht gesch'ige« hätten oder sie jetzt schlecht dienten. Er habe l« seinem Regiment jüdische Soldaten gehabt und er könne erklären: sie haoen gut gedient. Abg. Ledebour (soz.) bedauert, daß die Offiziere und auch der Kriegsminister noch immer nicht von dem Wert der zweijährigen Dienstzeit durchdrungen seien. Die Produkte einer lange« Dienstzeit seien zurzeit in Rußland zu bewundern. , Abg. Liebermann von Sonnenberg (Antss.) geht sehr ausführlich auf den Fall MoseS Bier ein und aufdie Rede des Generaloberst v.LoS m Aache« am 19. Januar 1903 und schildert, wie der Jrrlm« zustande gekommen sei, daß Herr Bier Inhaber Les Eisernen Kreuzes sei, und wie die Meldungen hier über in die Presse gelangt seien. Nach wetteren Bemerkungen deS Abg. Eick hoff hierüber und einer kurzen Erklärung des Präsidentin Grafen Ballestrem üben eine« Brief de» Generaloberst v. Los in dieser Sache, wurde die weitere Beratung vertagt. Von stak unä fLrn. Tas kgl. Schauspielhaus in Berlin, das im Innern gänzlich nmgebaut ist, wurde am Mittwoch in Gegenwart des Kaiserpaareß mit einer Vorstellung von Kleists „Der Prinz von Homburg" wiedereröffnet. Eine Hundertjährige. In Barr (Elsaß) ist eine Frau Schmitt 100 Jahre alt geworden; zu ihrem seltenen Fest ist auch ein kaiserliches Geschenk eingegangen. Der Kreisdirektor über reichte ihr im Auftrage des Kaisers eine Tasse mit dem kaiserlichen Bildnis aus der Porzellan- Manufaktur zu Berlin. Der Statthalter hatte die Hundertjährige durch ein herzliches GM Wunschtelegramm erfreut. Kunstsinn der Inhaberin, deren Charakter sich überall widerspiegelt. Besonders das dek Veranda zunächst liegende Zimmer trägt den » Stempel ihrer Eigenart aufgedrückt. An den I Fenstern hängen weiße Tüllgardinen ohne jeden Überhang und lassen voll und hell die Sonnenstrahlen eindringen. Die Möbel be stehen aus Rohrgeflecht, kleine Polster und schwellende Kissen bedecken fie, auf dem Fuß* boden ist eine feine Matte ausgebreitet. Alle andern Gegenstände sprechen von Kunst und Mustk und sind ihr geweiht, von deB herrlichen Bechsteinflügel, der die Mitte des Zimmers einnimmt, bis zu den Notenschränken, den Büsten uno Bildern unsrer großen Meister, die auf Säulen und Konsolen ihren Platz g^ funden haben, oder die Wände bedecken. Dies war Leonore Steins Lieblingszimw^ Sie war der gefeierte Stern der Königliche* Hofoper, dem das Publikum zujauchzte, de» die Majestäten auszeichnelen, den die Press' bis in den Himmel erhob. Und fie verdiente diese Auszeichnungen alle. Köstliche Stiniw' mittel, feine Auffassung, tiefinnerliches Sw* und die Gestalt und Schönheit einer Juno ver* einigten sich zu einem vollendeten Ganzen. Ihre große, wahrhaft königliche Erscheinung der edle Ausdruck des Gesichtes und der WE laut ihrer Stimme entflammten alle Hörer Begeisterung. Leonores Vielseitigkeit war " staünlich, darum war fie auch für die Oper ein unersetzliche Kraft und ihr Ruhm befestigte ss" / mehr und mehr. . I Sie mochte vielleicht dreißig Jahr alt se> I und stand aus der Höhe ihrer Kunst und w* I 8 im Stadive hatten ( eines Zi Kommer jedoch ! denn di Tra sehr be Tr. Mo traurige Kopfschr derwechs Versuche Das S der sich Schritte Geistes! wird all Uni St. Jol mann § rung nc aufgesch eintrat. Schrecke trunkene Waffe r Hand a Na. wurde t festgeno Verlin > gemacht wurde, ziehen, Auf Gr briefe n verhafte beamten urteilun Tei erhöhte Steinbl Reisend Üb« in Bei Restaur Markus wurde zusamm bildet, i Prächtig Camp ar stört, auf Ko, Ein wurde s Beifort Zuges staunen ein Net andre 1 Zug w Der T Waren in Po Tausew Wachst hatte m ob es und der An einen Bräuiig »Der ft Fränkel Ballon auf der reichen Hochzer Die so gesetzt Verlob: mit de wurde. Dei der va Molake ergriffe. Schönhe Dätigkei heit. < Dienen, Hunde t Fremder Tuslulu Einlaß Dies flnnahb. Hand S erreichbc die Mis bas Vn stolzen So mu, einer g sich sche sagte u Wahrhe konnie. 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