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Ottendorfer Zeitung : 09.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190504093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050409
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-09
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 09.04.1905
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Hk Twei frauen. 10j Roman von E. Borchart. (Fortsetzung.) So waren die ersten Wochen vergangen. Die Besuche waren erledigt und somit auch die Unruhe im Hause gewichen. Es fand sich ab und zu ein Stündchen, wo das Brautpaar zu sammen plaudern konnte. Elisabeth wußte es jedoch stets so einzurichteu, daß Vater oder Mutter zugegen waren, denn sie hatte eine Scheu vor einem Alleinsein mit dem Bräutigam und bebte auch vor der geringsten Zärtlichkeit zurück. Das Dabeisein andrer legte dem stolzen, verschlossenen Mann aber einen Zwang auf und das empfand Elisabeth als Wohltat. Sie gab sich dann im Verkehr mit ihm freier und redete sich ein, mit ihrem Los zufrieden zu sein. Wenn sie auch kein tief beseligendes Glücksgefühl empfand, so war sie doch stolz auf ihren Bräutigam und stolz darauf, daß er, dem hundert andre freudig als Gattin gefolgt wären, gerade sie erwählt hatte. Nur eins schmerzte sie tief. Er zeigte nicht das geringste Interesse für ihren Gesang, er hatte noch nie gebeten: „Laß mich deine Stimme hören und finge mir ein Lied," und er wußte doch, daß sie dieser Kunst um seinet willen entsagt hatte. Sie wartete vergeblich darauf, ja, sie versuchte es manchmal geschickt, das Gespräch darauf hinzulenken, aber Graf Landegg schien nicht verstehen zu wollen und keinerlei Notiz von ihren Anspielungen zu nehmen. Elisabeth war viel zu stolz, ihm ihre Lieder aufzudrängen. Darum sprach sie auch bald nicht mehr von ihrem Singen, aber wenn Graf Landegg nicht zugegen war, trieb sie ihre Studien um so eifriger, dann sang sie, als wenn sie sich für lange Entbehrungen entschädigen müßte. Eines Tages saß Elisabeth wieder vor ihrem Flügel und sang. Ihre glockenreine Stimme erfüllte den Raum; sie klang mächtiger und schöner denn je und sie berauschte sich förmlich an dem sie umfluienden Wohlklang. Die Außenwelt war für sie verloren, sie ver gaß, daß sie Brant war und daß sie damit ihrer Kunst entsagt hatte, und sie vergaß, daß Graf Landegg bald kommen mußte. Da tat sich die Tür auf und Landegg er schien. Er war durchaus nicht geräuschlos ein getreten, die Tür hatte geknarrt und seine Sporen hatten geklirrt. Elisabeth mußte ihn bemerken, und sie hatte ihn auch sofort gesehen, aber in diesem Augenblick war ihr alles gleich gültig außer der Musik. Sie vermochte es nicht, sich zu unterbrechen: eine höhere Macht trieb sie, erst zu Ende zu fingen und den Ein druck nicht durch vorzeitiges Abbrechen zu ver wischen. Erst als der letzte Ton verklungen war, erhob sie sich und ging ihrem Verlobten entgegen. Auf ihrem schönen Gesicht lag noch der Abglanz eines tiefempfundenen Glückes. Es fiel ihr nicht auf, daß Graf Landegg ihr keinen Schritt entgegen machte, fie ging zu ihm und reichte ihm freudlich die Hand zum Gruß. Er drückte einen flüchtigen Kuß darauf. „Elisabeth, hast du mich heute nicht er wartet ?" General Frh. v. Horn, der neue bayrische KriezSuunister. Deutschland. * Kaiser Wilhelm, der am Mittwoch vormittag 10 Uhr vor Neapel eintraf, wurde vom Salut der zur Parade im Hafen ver sammelten italienischen Flotte empfangen. Bald kam der von seiner Weltreise Mückgekehrte Prinz Adalbert an Bord, um seinen Vater nach jahrelanger Trennung zu begrüßen. Am Donnerstag trafen das italienische Königspaar «nd mehrere Minister in Neapel ein. Die Begrüßung war überaus herzlich. * Der Kaiser wird am 10. d. in Korfu mit dem König von Griechenland zu sammentreffen. * Die vom Staatssekretär des Jnnem und vom preußischen Handelsminister in sichere Aussicht gestellte Vorlage wegen der Rechts fähigkeit der Berufs vereine ist, nach der ,National!. Korr/, so weit gefördert, daß jetzt das Einverständnis bezw. die Zu stimmung der Einzelregierungen zu den in den zuständigen Reichsinstanzen ausgearbeiteten Vorschlägen erfordert, bezw. erwartet werden kann. *Die preußischen Minister gehen in diesem Jahre frühzeitig in Urlaub. Der Kriegsminister und der Minister der öffentlichen Arbeiten find bereits abgereist. Herr v. Einem auf sechs Wochen nach Tirol, Herr v. Budde an die Riviera. Der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes Frh. v. Richthofen, der eben falls Mitglied des Preuß. Staatsministeriums ist, geht auf sechs Wochen nach der Riviera, Admiral v. Tirpitz wird seinen Urlaub auf Sardinien verbringen. Auch der Landwirt schaftsminister v. Podbielski nimmt demnächst * Die obligatorische Einführung von Arbeiterausschüssenfür die Bergwerks betriebe wurde von der Kommission des Preuß. Abgeordnetenhauses mit Stimmengleichheit a b - gelehnt. *Dem Vernehmen nach werden die vom Reichstage bewilligten neuen Kavallerie regimenter als Regimenter „Jäger zu Pferde" formiert und behalten ihre seitherige Ausrüstung, zu der, soweit es nicht bereits der Fall ist, auch die Lanze tritt. Dies gilt indes Politische Kunälebau. Der russisch-japanische Krieg. * Nach russischen Berichten ist dierussische Armee auf dem Kriegsschauplätze jetzt wieder vollständig geordnet. Ihre Vorlinien stehen nach Süden von der Station Sipingai senkrecht zur Bahn, nach Norden von der Station Schuanmaodse etwa parallel mit dem Lauf des Lomiho. * Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch arbeitet täglich mehr als 12 Stunden an der Abfassung seines ihm vom Zaren aufgegebenen Berichtes über diemilitärischeLageinOstasien. Die Abreise des Großfürsten nach dem Kriegs schauplätze ist immer noch im Prinzip be schlossen; es ist aber nicht einzusehen, was fie nützen sollte. * Der Kri^srat, der sich mit der Über gabe von Port Arthur befaßt, setzt seine Beratungen täglich fort. Es bestätigt sich, daß sich sehr belastendes Material gegen die Anordnungen des Admirals Alexejew ergeben hat. Zu den russischen Wirren. * Die Nachrichten aus dem Innern lauten fortgesetzt ernst. Im Kaukasus dauern die Unruhen fort, in Tiflis haben neuerdings blutige Ausschreitungen stattgefunden. Auch in den baltischen Provinzen ist die Ruhe noch nicht wieder hergestellt. Die Behörden haben, um etwaigen Unruhen infolge der An wesenheit Maxim Gorkis vorzubeugeu, diesem die Erlaubnis gegeben, nach der Krim abzureisen. Sein Prozeß soll auf den 16. Mai verschoben worden sein. * Das Kriegsgericht inSiedlce verurteilte wegen Aufruhrs in den Kasernen und Wider setzlichkeit gegen die Mobilifiernngsorder vier Reservisten polnischer Nationalität zum Tode, drei zu Zwangsarbeit und 36 zur Einreihung in Strasbataillone und zu Gefängnisstrafen. *Auf Verordnung des Kultusministers wurde die Warschauer Universität ge schlossen. Alle Studenten wurden relegiert und ihre Legitimationen ihnen per Post zugestellt. Während der Nacht wurden in vielen Häusern der Vorstadt Wola Haussuchungen vorgenommen. 70 Personen wurden verhaftet und viele Waffen beschlagnahmt. *Wie man dem ,R. W. Abendbl/ von gut unterrichteter Seite meldet, ist es dem Mörder des Ministers Plehwe, Sassonow, gelungen, aus der Peter, Pauls-Festung zu ent kommen und nach dem Auslande zu flüchten. (?) nur für die preußische Armee. Sachsen beab sichtigt ein Husarenregiment und ein Manen regiment zu errichten; Bayern stellt wahrschein lich ein Cheveauxlegersregiment auf. * Zur Frage der w ürtt emb e r g i s ch en Verfassung 8 revision erklärte Minister präsident v. Breitling am Dienstag in der Kammer der Abgeordneten, die Hoffnung auf baldige Vorlegung werde in Erfüllung gehen. *Die Verstärkung der Kameruner Schutztruppe ist dem Vernehmen nach so gefördert worden, daß — die rechtzeitige An nahme der Vorlage im Reichstage vorausgesetzt — die Offiziere usw. bereits am 10. d. die Ausreise von Hamburg antreten sollen. *Aus Südwestafrika wird gemeldet, daß der Bandenführer Abraham Morris gefallen, der Häuptling Morenga nach Olifantkloof entkommen ist. "Zur Prüfung des Verhältnisses zu Ungarn wurde im Wiener Abgeordneten hause ein Ausschuß von 48 Mitgliedern gewählt. * Die Lage in Ungarn ist infolge des Fehlschlägen? des Kompromißvorschlages höchst ungewiß. Der Ministerpräsident Tisza ist ge nötigt, gegen seine frühere Absicht das Pro visorium weiterzuführen, bis ein Nachfolger gefunden ist. Es besteht jedoch wenig Aussicht, daß das neue Kabinett in kurzer Zeit gebildet werden kann. Kaiser Franz Joseph beabsichtigt, Ende dieser Woche nach Wien abzureisen. Das Abgeordnetenhaus wird Sitzungen abhalten, umübereineAdresse an denMonarchen zu beraten, in der dem Wunsche Ausdruck ge geben werden soll, die Ernennung eines Ministeriums auf Grund desKoalitionsprogramms zu vollziehen. Frankreich. *Bei seiner Durchreise durch Paris hatte am Donnerstag König Eduard mit dem Präsidenten Loubet eine kurze Zu sammenkunft. "Die beiden entgegengesetzten Pole der Kammer, die Nationalisten und die Sozialisten, wollen Interpellationen wegen der Marokkofrage einbringen. Was da groß zu interpellieren wäre, ist nicht einzuseheu : Kaiser Wilhelm wie Delcassö haben als ihr Programm die Politik der offenen Tür sür Marokko proklamiert. Ruhland. * Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen find zum Besuche des Zarenpaares in Zarskoje Selo eingetroffen. *Die Frühjahrsparade, die all jährlich vom Zaren in Begleitung des gesamten kaiserlichen Hauses abgehalten wird, findet in diesem Jahre nicht statt, ein Fall, der in der russischen Geschichte einzig dasteht. Auch die Herbstmanöver in Zarskoje Selo find sür dieses Jahr abgesagt. Balkanstaaten. * Die Haltung der Albanesenstämme in Speck Djakavs nimmt einen bedroh lichen Charakter an. Die Albanesen verlangen die Begnadigung Verbannter, Ent fernung christlicher Gendarmerie, und die Auf hebung der neuen Viehsteuer. *Die Unzufriedenen auf Kreta haben erklärt, daß fie keinen revolutio nären Schritt gegen die bestehenden Be hörden untemehmen wollen; zur Aufrechthaltung der Ordnung wurde ein leitendes Komitee mit dem Geistlichen Papagiannakis als Präsidenten eingesetzt. Nach dem ,Neon Asty' hat die kretische Gendarmerie den Befehl erhalten, auf die Unzufriedenen nicht zu feuern, solange sich diese auf bloße Versammlungen und Beschluß fassungen beschränken. Zus ciem Keicbstage. Der Reichstag erledigte am Dienstag in dritter Beratung debattelos den dritten Nachtragsetat für 1904 und ferner in zwei Beratungen den Antrag deS Adg. Büsing (nat.-lib.) betr. Änderung der Grundbuchordnung. Nachdem die Wahlen der Abgg. Merten und Gamp debattelos für gültig erklärt worden waren, kam es zu einer längeren Erörterung über die Frage der Gültigkeit der Wahl des Abg. Äarbeck. Die Sozialdemokraten beantragten namentliche Abstimmung über len auf Gültigkeit lautenden Kommissionsbeschluß. Da nur 171 Mit glieder anwesend waren, der Reichstag also beschluß unfähig war, wurde die Sitzung vertagt. Am S. d. wird der Entwurf betr. die Kon trolle des Reichshaushalts, des Lan deshaushalts von Elsaß-Lothringen und des Haushalts her Schutzgebiete für 1904 in erster und zweiter Beratung ange nommen. Die Übersicht der Einnahmen und Aus gaben des ost afrikanischen Schutz gebiets 1902 geht an die Rechnungskommission. Es folgt die erste Beratung des Entwurfs einer Maß- und Gewichtsordnung. Abg. Müller-Sagan (frs. Bp.): Wir stehen dem Entwurf sympathisch gegenüber. Wir haben allerdings Bedenken gegen die Widerruflichkeit der kommunalen EichnngSämter, vor allem für diejenigen Städte, die erhebliche Einnahmen aus den Eich ämtern beziehen. Die Städte müßen von StaatS wegen entschädigt werden, wenn sie ihre EichungS- ämter verlieren. Abg. Engelen (Ztr.) schließt sich den Be denken des Vorredners an und bittet um Über weisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Abg. Bärwinkel (nat.-lib.) begrüßt die Ein führung deS Systems der Nacheichung für das Reich und die Abschaffung der polizeilichen Nepressiv- maßnahmen. Die alljährliche Nacheichung erscheint uns bedenklich. Besonders hart aber wird die Ver staatlichung der Eichungswesens von den Gemeinden empfunden werden, die derartige Ämter besitzen. Ich bin auch für eine Kommission von 21 Mit gliedern. Abg. Stolle (soz.) spricht sich gegen die Blanko vollmacht aus, die der Entwurf dem Bundesrat erteile. Der Reichstag müsse bei den auf Grund deS Gesetzes ergehenden Begimmungen gehört Werden. Die Kommission werde viele Bestimmungen um arbeiten müssen. Die Verstaatlichung des Eichungs wesens sei als durchaus notwendig zu begrüßen. Abg. Schickert (kons.) regt an, die Nacheichung der GaS- und Wassermesser überhaupt zu unter lassen. Eine Finanzquelle werde aus der Verstaat- lichung nicht hervorgehen. Abg. Raab (Antis.) erklärt sich für die Ver staatlichung des Eichungswesens; die Nacheichung müsse aber kostenfrei vorgenommen werden. Zum ersten Male verschwinde auS unsrer Gesetzgebung das Pfund und der Zentner. Staatssekretär Graf v. PosadowSky: Die Gemeinden sind bisher vom Staat nur widerruflich beauftragt, die Eichungen vorzunehmcn. Dieser Auftrag kann jederzeit zurückgezogen werden. Wir wollen eine finanzielle Einnahme zugunsten der I Landesregierungen mit dem Gesetz nicht E, Die Selbstkosten müssen aber gedeckt werden. die Kommunen sollte keine Einnahmequelle^, gebildet werden. Den Gedanken bitte ich Sic^ auszuscheiden, daß wir den Kommunen eim^ schädigung zahlen. Ein solcher NechtStitel ist 's gegeben. Schaffen Sie eine derartige BestiE so ist das Zustandekommen deS Gesetzes gE Was das NachcichungSwcsen anlvngt, so Habens auf diesem Gebiete noch wenig Erfahrungen- sammelt. Die Wassermesser fallen nicht unters Gesetz; die Nacheichung der Gasmesser ist iN s Vorlage nicht vorgeschrieben. Mit dieser Los- bekommen wir einheitliches Recht sür DeutM Ich hoffe, daß diese Vorlage noch in dieser E zur Verabschiedung gelangt. ... Abg. Dove lfrs. Vga.) hält eine emhei^ Regelung dieser Materie für nötig, nicht aber' neuer Reservairecht für Bayern, wie er im > gefordert werde. ,. Abg. Wamhoff (nat.-lib.) teilt mit, dai Stadt Osnabrück aus den Eichungen iE 70—80000 Mk. einnehme, Frankfurt a. ff, Stuttgart ähnliche Summen, die man ihnen nicht ohne weiteres entziehen dürfe. Abg. Osel (Ztr.) hält da» bayrische ElchM recht für besser als die gegenwärtige Vorlage; Reservatrecht stehe allerdings bis jetzt nur aus Papier. Nachdem sich Staatssekretär Graf Posadom nochmals entschieden gegen eine Entschädigung "x Städte ausgesprochen, wird der Gesetzentwurf Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen. Es folgen Petitionen. Die Petition betr. die Einfuhr russischer SchE in die Schlachthäuser des oberschlesischen JndM bszirkS wird ohne Debatte durch Übergang i" Tagesordnung erledigt. Die Petition betr. die Einführung einer - sonderen Eidesformel für Dissidenten beantragt Kommission dem Reichskanzler als Material st überweisen. Abg. Hoffmann (soz.) spricht sich gegen ° heutige Eidesformel, überhaupt aus und wirft sf christlichen Religion vor, daß sie es bisher M vermocht habe, die Menschen zur Wahrheit zu ziehen. Der wirklich sittliche Mensch brauche kews Eid. Selbst Geistliche, wie Pastor Ehlert - Hannover, erklären den Eid für unnütz und unsiM In seiner heutigen Gestalt sei der Eid eine M katur und führe zur Lüge und Heuchelet. Die Bittschrift wird der Regierung als Matern überwiesen. Eine Reihe weiterer Petitionen wird nach erheblicher Debatte nach den Beschlüssen der Mission erledigt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Von I^ab unä fern. Abermals ein Ruhstrat-Prozeh. Äsl Mittwoch hat in Oldenburg abermals ein Rue' strat-Prozeß stattgefunden und hoffentlich da letzte! Der Herausgeber vom ,Residenzbotest Biermann ist wegen Beleidigung des Minister Ruhstrat zu fünfviertel Jahr Gefängnis veN urteilt worden. Er hatte in seinem Blatte de' hauptet, daß der Minister in einem der letztest Ruhstrat-Prozesse einen Meineid geleistet Hub der darin bestehen solle, daß der Minister m Zeuge verschwiegen habe, auch in neuerer M „gejeut" zu Haven. Daß dies tatsächlich del Fall gewesen, haben die Verhandlungen ergeben! nicht aber, daß der Minister als Zeuge danach auch gefragt worden fei. Aus den M Handlungen gewinnt man nicht den Eindruw daß die Angelegenheit schon völlig und eiM wandsfrei aufgeklärt wäre. Aber anderst ist Biermann offenbar auf aufgebauW Skandalosa geeicht und fristet damit sein <A' schäft. Jedenfalls sind geschäftstreibende Sitten' lichter ebensowenig sympathisch, wie hasM' dierende Beamte. Letztere können adel die leider allzusehr verbreitete Unsitte de» Hasardspiels in der Langenweile der Nicht' Großstädte sür sich geltend machen. Unsre Altvordern, die alten Germanen, haben auch schon ganz abscheulich hasardiert, wie Tacitus berichtet, und schlechte Sitten erben sich eben leichter fort als gute. Die erste« Schnellzüge mit 100 Kilo' meter Geschwindigkeit in der Stunde werden mit den neuen Lokomotiven, die auf der Welt' ausstellung in St. Louis waren, auf den Strecken Berlin—Hamburg und Berlin—Han' nover voraussichtlich noch in diesem Sommer gefahren werden. Der eigentümliche Klang in seiner Stimme ließ sie befremdet zu ihm aufschauen, und fie erschrak vor dem Küstern Ausdruck in seinen Augen. „Doch, ich wußte, daß du kommen wolltest, Herbert." Seine Stirn runzelte sich. „Ich habe mich heute verspätet — ich glaubte, du würdest bereits gewartet haben. Statt dessen finde ich dich ganz in deine Mufik vertieft, meinen Eintritt nicht beachtend." Elisabeth war jäh errötet. „Verzeih, ich hatte die Zeit vergessen . . ." „Mer deiner Kunst I" ergänzte er. „Ach Elisabeth, du hattest nicht allein die Zeit, sondern überhaupt deinen Bräutigam vergessen, gestehe- es nur." Die Tränen waren Elisabeth nahe, aber fie drängte fie zurück. In ihrem Herren regte sich etwas wie Trotz. Er hatte nur einen Vor wurf für sie, anstatt, wie fie erwartet hatte, eine liebreiche Anerkennung ihrer herrlichen Begabung. Hatte er denn gar kein Verständ nis sür die Kunst, oder war er gar eifersüchtig auf fie? Daß das erste nicht der Fall war, wußte sie, und das zweite sah seinem Charakter nicht ähn lich, wenigstens hatte er noch nie derartiges verraten. Er hatte sie bisher mit zarter Rück sichtnahme behandelt, darum verletzte sie jetzt sein Vorwurf um so tiefer. „Du meinst, weil ich das Lied noch zu Ende sang, ehe ich dich begrüßte? Nun, das geschah nicht allein um der Kunst willen, ich wollte, daß du mich hörtest, daß du, dem man so hohes Kunstverständnis zuspricht, mir sagtest, wie die meine Stimme gefallen hat. — Dein Urteil wollte ich hören." Graf Landegg sah sie forschend an. „Bist du eitel, Elisabeth, und wünschest du von mir eine Lobhymne zu hören." „Nein, ich bin nicht eitel," stieß Elisabeth her« vor, nun wirklich in Tränen ausbrechend. Der düstere Bann war von Graf Landegg jäh gewichen. „Elisabeth, du sollst nicht weinen, vergib mit meine Heftigkeit und vergiß fie." Er hatte fie an sich gezogen und streichelte ihr Haar: „Deine Stimme ist wunderbar schön, aber gerade darum — es mag sonderbar klin gen — hat fie mich trübe gestimmt und . bittere Erinnerungen in mir wachgerusen. Eli' sabeth," jetzt zitterte seine Stimme vor Er regung, „versprich mir, daß die Kunst, der du um meinetwillen entsagen mußtest, nicht dem ganzes Sinnen und Denken in Anspruch neh' men wird versprich es mir I" Elisabeth war es bei diesen Worten seltsam beklommen zumute geworden, fie verstand seine Forderung nicht gleich. Da zuckte eine Ahnung in ihr auf. Sollte die Kunst eine Rolle m seiner ersten Ehe gespielt haben und haste er deshalb so gar kein Interesse für ihren Gesang? Damit würde sie ja den Schlüssel zu seinem so befremdlichen Wesen gesunden haben, und es tat ihr leid, ihn verstimmt zu haben. Das Gefühl der Dankbarkeit überwog noch jedes andre in ihr. Was er an den Ihren getan hatte, war noch zu frisch in ihrem Gedächtnis- ^°n v. Rit Manegen, ? kam ja a U er helfe glaubte, ^angenehm sich d Mst beschri davon L dieses! bringe Line W Liegen u »acht. 2 Träne, vermei Mte.« W^iß wa zog ^Mastste L7>hrt hatb y °u v. Ritt und b Ar und ! Ritt Die G Oberschlefie wieder zahl an Genickst Beurlaubte) Ameekorps weiden, l der Garde diesem Jal Armeekorps geplante A Regiments Abteilung i Die P, Gegend vo schlossen n ergießt fi- an der Äc Erdöl von Leider passi Arbeiters d zündete und gen Himme Erschos ,Wests. Mi stammende t Regiment. Nach e Mark, die ir gegenwärtig sorschungen befindet sich Absam 16l daß das wi deutschen S Vergift Arbeiten olo ganze Fami »ringen; di Petersilie S Erkrankten i LiebeS! Weiler die 1 dem Kanal beerdigt, fl und sestgeste sirr junges Satte ein V schreiner uni einem Preis U>ar. Die Re Verbind Aesen ab, Ehrerin St flickte fie d Wse und s den Rhein. Ein ne "lH Almer schiff bauen des lenkbar wllen fie ja m mit einen Und hat ein . Hunger Md wird i fwiner schreck Mern auc ^uzen ist -lischt tatst Abensmittel Pfund 3 Rechnung. ^Ein hei ^enschenv' More statt Men, daß Deutlichen ( ^gerichtet l dein Erdbodi Mhedrale i Mn schwer Hauptstc Mich ab ">°hner.) v Die Gr York i Mse der vo °'t 150 P Mte eine La, z? 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