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rf. nerstLiß, S8 Kukrig» starlc rucke, 20 —. kiLjilsi- . 8i»L- r-, Oe- s. rv. Obum äirekt S burK Kook- LLclsp Sden 80 OckseN !74 Kälber zusammen sür je 50 -40 Mk., kalben und . Schlacht bendgewicht -70 M-, Schlacht- dendgewich! K 64 bis -50 Mk., : Ruhig, ßer, neuer, A, l 75 bis erikanischer ) bis 205, o 1000 irg 141-143 preußischer Gerste, pro 75, schle- irische und ! 128—140 scher, alter, russischer, Okx netto: , grobkörnig, — — — >0. Buch inländischer uo 1000 leg r, 190 biö insaat, pro 220—235. !0, r:aplata Küböl, pro ,9. Raps- .00, runde 1. 16,50- netto ohne >0—13,20- rhne Sach !0. Roggen- 10- 12,20- mr Artikel -stehen sich l (50 Kilo: r,6b. Heo 30—34) Ottendorfer Zeitung. Vie „Vtteiidsrser Zeitung» erscheint Dcensrag, Donners- ^tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen l,20 Mark. Annahme von Inseraten bi, vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf, für die Spaltzeile berechnet Tabellarischer Satz nach be> sonderen» Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Mkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Nr. 27. Freitag, den 3. Mär; 1905. 4. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Dttendort-Dkrilla, 2. März lzor /V Für die Besitzer von Obstbäumen ist jetzt die beste Zeit und Gelegenheit die Ver tilgung der Obstbaumschädlinge vorzunehmen, da infolge der Blätterlosigkeit der Bäume ihre Brutstätten und Nester am besten erkannt werden können. Die am häufigsten vor- kommenden Obstbaunuchädlinge sind: 1. Der Goldafter. Die Brut desselben überwintert in Form von kleinen Raupen in dürren zusammen geringelten Blättern, welche noch an den Bäumen hängen, 2. Der Ringelspinner. Die Eier desselben sind gleich einem Fingerring um dünne Nestchen gesetzt. S Der Schwamm spinner. Dieser legt seine Eier in dicken feuerschwammähnlichen braunen Gebilden an Obstbäume und Zäune. Die Vernichtung geschieht am besten durch Abschneidcn und Verbrennen der betreffenden Zweige und Blätter. Hierbei sei auch auf die Vertilgung der Blutlaus hingcwiesen, welche sich an cin- und zweijährigen Zweigen, aber auch an älteren Teilen von Apfelbäumen meist in größerer Gesellschaft ansetzt und leicht an dem weißen schimmelariigen Ueberzug zu erkennen ist welcher beim Zerreiben blutrot wird. Besonders wirkungsvoll bei der Vertilgung der Blutlaus wird Kalkmilch und Petroleum empfohlen. Auch die mit Blatt- und Schildläusen be hafteten Zweige der Obstbäume bez. Weinreben wolle man nicht versäumen abzuschneiden und zu verbrennen, da durch die klebrigen Aus scheidungen derselben leicht der Nährboden für weitere pflanzliche Schädlinge, besonders Pilze gebildet wird. — Der März. Die beiden ersten Monate de- Jahres, die unruhig genug verlaufen sind, liegen hinter uns, mit dem gestrigen Mittwoch traten wir in den letzten Monat des ersten JahreüviertelS ein, in den Monat, der uns den Frühlingsanfang bringt. In diesem Jahre erfüllt unsere Herzen nach dem langen Winter, der uns mit seinen stürmischen Unwettern zu gleich auch politische Stürme in überreicher Menge brachte, ein besonders glühendes Frühlings-Verlangen, sehnsuchtsvoll harren wir alle dem jungen Lenze entgegen. Mag er zehnmal unter Sturmgebraus seinen Einzug halten, wir grüßen die Stürme als Boten und Ankündiger seiner Nähe. In den Straßen wird cs lebendiger, jubelnde Kinderscharen spielen ihre lustigen Spiele, all«, die der Winter an das Zimmer bannte, leben auf in der wieder erwachenden Natur. Ein völliger Umschwung tritt in dem Leben des LandmanneS ein. der ja viel inniger mit der Natur ver knüpft ist als der Städter. Emsige Tätigkeit im Garten und auf den Feldern tritt an die Stelle der winterlichen Ruhe, überall regen iich fleißige Hände. Freilich ist der März noch ein recht unwirscher Geselle, der uns nicht nur Sturm und Hagelschauer, sondern, wenn er sich von der schlimmen Seite zeigt, auch Schnee und Eis bringen kann. Den Siegeslauf der Licht und Leben spendenden Sonne vermag jedoch keine Naturgewalt mehr aufzuhalten, sie triumphiert schließlich doch über alle Märzeö- Tücken. Trügen nicht alle Anzeichen, so wird der beginnende Monat seinen Namen als Lenzmonat auch volle Ehre machen. Jedenfalls ist das Gefühl, mit dem wir dem Erwachen des Frühlings entgegengehen, von dem, mit den wir uns in den Winter fügen, verschieden wie Tag und Nacht. — Beachtenswert für junge Leute, die sich dem Postfach widmen wollen, sind dies- bezügliche Ausführungen, die der „Sülles. Ztg." geschrieben werden: Das Reichspostamt hat verfügt, daß Zivilonwärter bereits mit t6 Jahren al» Postgehilfe eintreten können, andererseits dürfen die Kandidaten dat . 21, Lebensjahr erreicht haben- Nur be s Telegraphcngehilfen bleibt für die Annahme > das is. Lebenrjahr weiter die Grenze, Die Neuordnung soll dazu beitragen, den Zugang von Zivilanwärtern zur Post zu erhöhen, da llsher der Bedarf in keiner Weise gedeckt wurde. Besonders im Sommer, wo die Bäder vermehrte Arbeitskräfte erfordern und auch der Erholungs- und Kururlaub der Be- amten Ersatzkräfte bedingt, macht sich stet« ein großer Beamtenmangel bemerkbar. Viele Eltern lassen ihre Söhne nicht zur Post über treten. weil sie nicht in der Lage sind, sie, wie vorgeschrieben, vier Jahre zu unterhalten. La ll ist jedoch zu bemerken, daß die Kandidaten n den seltensten Fällen ununterbrochen vier Jahre ohne Tagegeld bleiben, vielmehr werden re, so oft sich Gelegenheit bietet, zu Ver- wetungen herangezogen, und sie gelangen durchweg in ziemlich kurzer Zeit in den Genuß von Tagegeldern. — Was die Postlaufbahn elbst anbelangt, so stehen den Kandidaten die Sekretärsstellen offen, einschließlich Oberpost- ckretär und Postmeister, die tüchtige, strebsame Beamten sicher erreichen. Der Eintritt in einem Lebensalter schon von 16 Jahren ge- tattet vielen den direkten Uebergang von der Schule zur Post, denn die meisten erreichen gerade in diesem Alter das BerechtigungS- Mgnis zum einjährigen Dienst, mit welchem re vielfach die Schule verlaffen. Deswegen ist wohl anzunehmen, daß bei dem diesjährigen Osterabgang sich mehr als sonst Kandidaten zur Postlausbahn melden werden. — Eine Distriktssitzung der sächsischen Guttempler fand am 26 Februar im Saale des Kaulbachshofs statt. Außer den Vertretern sämtlicher 24 sächsischen Logen nahm eine größere Anzahl nichtstimmberechtigter Ordens- Mitglieder aus den verschiedensten Gegenden Sachsens an den Verhandlungen teil. — Zur Angelegenheit der Gräfin Montignoso ist mitzuteilen, daß König Friedrich August von Sachsen sich mit allen vom Justizrat Körner getroffenen Maßnahmen einverstanden erklärte und ihn der Durchführung des eingeleiteten Rechtsstreites beantragte. Die Gräfin selbst will , angeblich auf Herausgabe oder Sicher stellung ihre« Heiratsgutes klagen. — Der Verband sächsischer Industrieller richtete, wie die „Sächsische Industrie" meldet, an die Maßgebenden Stellen in Sachsen eine hoffentlich erfolglose Eingabe, in der er sich den Bestrebungen anschließt, die eine Aufhebung des HohneujahrtagcS als Feiertag bezwecken. — Mit dem 1. hat in Sachsen die Schon zeit für männliches und weibliches Edel- und Dammwild nebst besten Kälbern, sowie für Krammetsvögeln begonnen. Dagegen dürfen Schnepfen und Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild vom 1. März bis 15. Mai, wilde Enten aber nur noch bis zum 15. März ge- schostrn werden. Medingen. Sonntag nachmittag hat sich unterwegs, als er um Arbeit zu suchen auö- gegangen war, der hiesige Fleischer und Arbeiter Karl Strauß mit Arsenik vergiftet. Auf dem Heimwege begriffen war er in der Nähe der Schafmühle zusammengesunken und mußte in seine Wohnung geschafft werden, wo er in der Nacht darauf starb. Häusliche Not und Arbeitslosigkeit soll Strauß zu der Tat veranlaßt haben. In den Besitz des Giftes soll er sich schon vor Jahren gesetzt haben, als er in einer Ottendorfer Glasfabri arbeitete. Moritzburg. Für unsere neue Kirche bat der Dresdner Bildhauer Herzig den Haupt schmuck des Altars, eine in Holz geschnitzte Darstellung der Geburt Jesu, fertiggestellt. Dresden. Montag nachmittag stürzte au Königsbrücker Straße ein Radfahrer, der einen Brotwagen überholen wollte, dabei aber an besten Deichsel anstieß, auf die Straße und blieb besinnungslos liegen. Man brachte den am Kopfe schwer verletzten und star blutenden, anscheinend auch innerlich zu Schaden gekommenen Verunglückten zunächst in eine Hausflur und hierauf im Unfallwagen in das Friedrichstadter Krankenhaus. Der Geschirr- führer soll ohne Schuld sein. — In neuerer Zeit sind wieder an hiesige Einwohner Briefe gelangt, in denen mitgeteilt wurde, daß in einer Stadt in Spanien der Briefschreiber, der gewöhnlich nur mit dem Anfangsbuchstaben seinen angeblichen Namen zeichnet, als politischer Gefangener in Haft gehalten würde. Der Empfänger des Briefes wird darin aufgefordert, eine Summe Geldes einzuschicken, um einen Koffer auszulösen, der auf irgend einem Bahnhöfe stehen und in dem ich in einem Geheimfache eine Summe von einigen hunderttausend Mark befinden soll. Der Zritte Teil dieser Summe wird dem Einsender des Geldes nach Auslösung des Koffers als Belohnung versprochen. Dies ist natürlich Schwindel und dem Absender des Briefes ist es nur darum zu tun, Geld zu erlangen. Es werden deswegen alle, die derartige Briefe er halten sollen, dringend gewarnt. — Der Rat gibt im „Dresdner Anz." be- -annt, daß vom 1. März in Dresden die offenen Verkaufsstellen der Uhrmacher, Gold- chmiede und anderer Händler mit goldenen rlbernen Uhren, Juwelen, Gold- und Silber waren bereits um 8 Uhr abends für den geschäftlichen Verkehr geschloffen sein müssen. — Auf der Chemnitzer Straße stießen Ziefer - Tage zwei Radfahrer, der stadtwärts ährende Kaffendiener Fleischer und der land- värt» fahrende Arbeiter Döbick, so heftig zu- ämmen, daß beide zu Boden stürzten. Ersterer rüg hierbei einen Bruch des Nasenbeines und, wie es schien, auch schwere innere Kopf verletzungen davon, während der andere un- verletzt blieb. Bischofswerda. In der Glasfabrik von Sucker und Co- ereignete sich in der Nacht zum Sonnabend ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Schürer August Greth wollte abends gegen 11 Uhr Master in zwei Eimer holen und hatte zur Beleuchtung eine sogenanute Sturm laterne mit, die er zwischen den Zähuen trug. Durch das Schaukeln mochten einige Tropfen Petroleum verschüttet worden sein, wodurch die Laterne explodierte, dem Bedauernswerten die Kleider in Brand gerieten und er an Armen Brust und Unterleib schwere Brandwunden erlitt, sodaß seine sofortige Ueberführung ins Krankenhaus nötig wurde. Pirna. Graf von Hoensbroech sprach mit großem Erfolg- in einer Volsversammlung vor einem mehr als tausendköpfigen Auditorium. Etz erfolgten gegen 75 Neuanmeldungen zum Evangelischen Bunde. Die Versammlung faßte folgende Resolution: „Die Versammlung deutscher Männer und Frauen dankt dem Grafen v. Hoensbroech für seine wertvollen und anregenden Worte und erklärt sich bereit, jederzeit in seinem Sinne zum Heil des geliebten Vaterlandes gegen ultramontane Be strebungen auf deutschen Boden zu wirken." — Folgendes Kleinbahn-Idyll, besten Wahrheit dem „Pirn. Anz. ausdrücklich ver bürgt wird, hat vor einigen Tagen ein Reisender auf einer der Nebenbahnen der Freiberger Umgegend erlebt. Als der Zug vielmehr das „Zügele", nach längerem Warten von einer Zwischenstation in Bewegung geriet, rief nach einem ungefähr drei Minuten langen Fahren die markante Stimme de« Schaffners: „Linie .... halten I" Allgemeines Erstaunen bei den Reisenden. Schon glaubte man sic wieder genötigt, den Weg in der dortigen mi Schneeverwehungen dieses Jahr außerordentlic heimgesuchten Gegend zu Fuß machen zu müssen, als die weitere Erklärung folgte: „Die Milchkrüge vergessen I" Unter dem ungeheuren Jubel der Reisenden hierüber setzte sich alsdann der Zug wieder in Bewegung, ohne indes die vergessenen Milchkrüge mitzunehmen. Meißen. Die 25 jährige Arbeiterin Quas dorf. die im November vorigen Jahres die Rentenempfängerin Wendrich erschlug, um sie ihrer Sparkastenbücher zu berauben, und dann )ie Leiche 14 Tage lang im Keller barg, bis re dieselbe in die Elbe schleppte, entgeht der Strafe für ihr Verbrechen. Sie wurde für geisteskrank befunden. Freiberg. Der Streik der Brauereiarbeiter lauert nun fast 17 Wochen. Ein Ende ist edoch noch nicht abzusehen. Di« Streik ommission hat die Bedingung gestellt, daß nnerhalb 14 Tagen die eine Hälfte nach Bedarf eingestellt werden nnd die Einstellung des Restes bis spätestens 1. April erfolgen soll. Die Brauereileitung will jedoch nur innerhalb 14 Tagen die Hälfte wieder einstellen und sich zezüglich der anderen nicht binden. Chemnitz. Aus Anlaß des Besuches Sr. Majestät des Königs sind Herrn Ober bürgermeister Dr. Beck von einem gemein nützig gesinnten Bürger, besten Name nicht ge nannt werden soll, 300 M. sowie 100 M. von F. G. zur Verteilung an Arme, und von der Sächsischen Webstuhlfabrik (LouiS Schön herr) 2000 M. zu irgend einer wohltätigen Stiftung übergeben worden. Leipzig. Wohl in Rücksicht auf die be ginnende Engroßmeffe hat der Rat beschränkende Bestimmungen über das Reklamewesen erlösten, oweit sich dasselbe auf das Umherfahren mit Motorreklamewagen und Dreirädern und die auffällige Kostümierung von Plakatträgern usw. erstreckt. Die Bestimmungen über den Straßen handel werden auch auf Spielwaren ausgedehnt — die fliegenden Verkäufer des „kleinen Cohn" usw. werden das Straßenbild nicht mehr stören. Wird vielleicht die Messe schon wieder so groß, daß derartige Verordnungen sie hemmen müssen. — Verschwunden ist seit dem 25. Februar das hier in der Breitestraße 26 bei den Eltern wohnende Schulmädchen Marta Frieda Palmowski, geboren am 21. November 1892 in Schönefeld. Ueber die Ursache hierzu hat man keinen Anhalt. Die Vermißte ist von großer, kräftiger Gestalt. Meerane. Eine aus sechs Schulknaben im Alter von 11—14 Jahren bestehende Diebesbande hat hier innerhalb der letzten vier Wochen eine Reihe von Geschäftsleuten in mehr als 20 Fällen durch Entwendung von Geld und Waren ganz empfindlich geschädigt. Einen Ladeninhaber, der sie bei einem Griff in die Ladenkasse ertappte, bedrohten sie sogar mit Erstechen. Drei der jugendlichen Uebeltäter werden gerichtlich bestraft werden, die anderen kommen mit Schulstrafen davon, da sie noch nicht 12 Jahre alt sind. Thun. Strumpffabrikant Weigert jun. trat vor drei Wochen angeblich in Geschäfts angelegenheiten eine Reise nach Amerika an. Jetzt weiß man, worin die GeschäftS- angelegevheiten bestanden. Weigert war über schuldet; soeben wurde über sein Vermögen der Konkurs eröffnet, Annaberg. Während in unseren Gegenden an verschiedenen Straucharten sich bereits das Wiesererwachen des Frühlings bemerkbar macht, liegt auf dem Gebirgskamme der Schnee noch meterhoch. In der Gegend von Oberwiesental bilden Schlitten und Schnee schuhe das einzige Verkehrsmittel. Falkenstein- Die hiesige Stadtvertretung hat den Bau eines Elektrizitätswerkes einstimmig beschlossen und hierfür 450000 Mk. bewilligt. Die Summe soll bei der LandeSverstcherungS- anstalt Dresden ausgenommen und da» Werk in diesem Jahre gebaut werden. Cainsdorf. In der Königin-Marienhütte setzte sich am Montag abend plötzlich der zu beiden Seiten der Gießpfanne befindliche Dreharm in Bewegung, wobei der Werkmeister Weinhold derart an den Kops getroffen wurde, daß er eine schwere Verletzung der Schädeldecke erlitt. Ein anderer Arbeiter erlitt ebenfalls eine Verletzung.