Volltext Seite (XML)
net eine änftigen rläßlich. anisator ichinksn- cstandes Der eltaus- veutsch« tgeteilt, erorden nn den daß er grnnd« mehms. frans» Berlin n ver- t zum ien an- votenen zünden, ur An« gs mit Lochen, bis zu itrouille »aneben Sftigten Polizei en und Schutz teht zu ;ebühr- -traßen rcnende ", das lt) auf« worden er aus Aus« ärdienst enst bei ienschiff !it dem Heraus vetters, , einge- hte der ord zu« rtgrenze den ge« er des is, auf Die fuhren Minge wurden 2ie Ge« wllwut« )und ist I einem erwiesen rf dem erschien ) wollte schöpfte erhaltet, Hehler uwelen« tun zu Unschuld. ebe den r wurde olt und )a stellte hten er ste war brauchte seines w, um !en zu starre en und nfällig, l alles eschwor ihnen Marie im den diesem in das lten sie und er Anfang Lerche er die Heide« durch« md vor em den m hielt, ken die erunter. ltgegen, tosen!* eckte fie ee. ich ver« r Tone, machst Internationale Militär - Ausstellung. Zum sechzigjährigen Rsgierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs wird in Wien im Jahre 1908 eine internationale Ausstellung für Armee- und Marinebedarf abgehalten. Die Ausstellung wird dem Umfange nach einer Weltausstellung entsprechen; es wird dies die größte Aus stellung Österreichs fest der Weltausstellung von 1873 sein. Die Zehe als Mittelfinger. In der wissenschaftlichen Sitzung der Gesellschaft der Arzte in Wien stellte Hofrat Professor von Eiselsberg einen Mann vor, der durch Unfall um den Mittelfinger der rechten Hand gekommen war. Dem Manne wurde die zweite Zehe des rechten Fußes entfernt und an Stelle des fehlenden Fingers angeheilt. Nach einigen Wochen schon konnte der Kranke das Spital verlassen; es darf erwartet werden, daß der Patient im Laufe der Zeit die Zehe wie einen Finger wird gebrauchen können. Ein aufsehenerregender Militärbefrei- »«gsschwindel. In den letzten Jahrzehnten wurden in mehreren ungarischen Gemeinden Geburtsregister gefälscht und so Tausende dem Militärdienst entzogen. Die Knaben wurden in den Registern teils als Mädchen, teils als verstorben geführt. Der vom Honvedminister Mtsandte Kommissar stellte fest, daß in jedem einzelnen Falle die Schreiber bestochen wurden. Als., der Kommissar in die Ortschaft Szrodko kam, versuchte man, ihn durch eine Summe von NOVO Kronen zu bestechen. Im Komitat Templin allein wurden 5000 solcher Fälschungen Mgestellt. Eine umfassende Untersuchung ist sw Gange. Hunderten von Leuten wird der Prozeß gemacht werden. Eine große Feuersbrunst brach in der Freitagnacht in den neuen zum Beladen der Kohlenschiffe dienenden Kais am Tyneflufse (England) aus. Die Kais, deren Wert auf Nahezu 200 000 Pfund geschätzt wird, find vollkommen zerstört, ebenso eine große Menge von Maschinen neuesten Typs, die zum Be wachten und Löschen der Schiffe dienten. Die Flammen bemächtigten sich außerdem eines kroßen hölzernen Schuppens. Eine Unmenge Holz ist verbrannt, 50 Eisenbahnwagen find zerstört. Ein armloser Mann als Kutscher. 3ii einem Restaurant in London saß am Mitt woch ein Deutscher, Herr Uthan; ex hat keine Arme. Dies hielt ihn aber nicht ab, eifrig Wit dem Bleistift, den er zwischen die Zehen oes rechten Fußes geklemmt hatte, Notizen zu Areiben, von Zeit zu Zeit mit dem linken Fuße eine Havanna zu Munde zu führen und Vann mit den Füßen eine Flasche aufzukorken, vm sich für die Ausführung einer merkwürdigen Wette zu stärken. Er hatte sich nämlich ver- Mchtet, einen Zweispänner von Shepherds Bush in die City zu kutschieren. Als er auf ven Bock stieg, mit dem linken Fuße die Zügel Mi ff und mit dem rechten Fuße lustig mit vtt Peitsche knallte, rief das Publikum begeistert »Hurra!". In schlankem Trabe fuhr er der Tladt zu. Die Londoner Droschkenkutscher ver saßen in maßlosem Staunen weiterzufahren, A fie ihren merkwürdigen Kollegen sahen. To fuhr er die Oxford-Straße hinunter und Vann nach Charing Croß. Als er an der Bank vorbei in die Throgmorton - Street Wog, bereiteten ihm die Mitglieder der Stock Exchange eine begeisterte Kundgebung. Der vmlose Kutscher setzte dann seinen Weg nach dhepherds Bush fort. Er behauptet, daß es M nirgends besser fahre, als in den Straßen Londons, weil die Polizei dort für Ordnung Mge. Am Abend war sein rechter Fuß emsig vamit beschäftigt, einen Bericht über seine Fahrt für eine deutsche Zeitung zu schreiben. Herr Uthan ist ohne Arme geboren und lernte vtteits als Kind reiten. Ein ärztlicher Zweikampf ans Motor- Pagrn. In einem Vororte Brüssels erkrankte die Achter eines dortigen Rentiers. Schnell einen M Herbeil Diagnose auf Darmfellentzündung. Üblicher Schreck des Vaters: schnell einen andern M herbei I Diagnose auf Gehirnhautentzündung, spontanem Zusatze, daß Arzt Eins ein aus- Wachter Esel sei. Dieser Tage nun sahen die "benaschten Spaziergänger in einer der Alleen jenes I Vorortes zwei Motorwagen in boller Fahrt nebeneinander hereilen, mit einer erschreckenden Schnelligkeit sich einander den Rang ablaufend und gefährliche Wendungen machend. Augenscheinlich suchte sich der eine Wagen den Nachstellungen des zweiten zu entziehen. Schließlich gewann dieser einen Vor sprung, wendete, legte sich quer vor den Weg des andern und stoppte. Vom Lenkersttze erhob sich, mit einer tüchtigen Peitsche bewaffnet, der Äskulap der Darmfellentzündung; er bleute dem festgelegten Manne der Gehirnhautentzündung seine Theorie mit klatschenden Schlägen ein. Dieser wehrte sich, so gut er konnte und schimpfte. Die Menge krümmte sich vor Lachen, bis ein Hüter des Gesetzes zur Stelle war und beide zur weiteren fachmännischen Erörterung auf die Wache bat. Fortschritt in der drahtlosen Tele graphie. Marconi kündigte in einem Vortrage Konstanz. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Bierbrauereibefitzer Huber wegen Wechselfäl schungen in 27 Fällen im Gesamtbeträge von rund 130 000 Mk. zu ein Jahr acht Monat Gefängnis unter Anrechnung von vier Monat Untersuchungs haft. Straßburg. Der 60 jährige Geflügelhändler Trudersheim War in der Nacht vom 30. zum 31. August v. nach Hause gekommen und hatte mit seiner Frau Streit angefangen. Sein Sohn Georg mahnte zur Ruhe. Jetzt entstand zwischen Vater und Sohn Streit, wobei der Sohn schwer verletzt wmde und an den Folgen der Verletzung starb. Der wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode angeklagte Vater behauptete, er habe im Jahre 1870 eine Kugel in den Kopf erhalten, und sei seit jener Zeit nach dem Genüsse geistiger Getränke nicht recht im Kopfe. Der Sachverständige bestritt dies. Der Angeklagte Kuf Vekekl äes Kaisers geprägte MeclaiUen aus Anlaß der Einweihung des Berliner Domes. an, daß er einen Empfangsapparat für draht lose Telegramme erfunden habe, der es ermög licht, die Geschwindigkeit der Übermittelung von den bisherigen 24 auf 100 Worte in der Minute zu erhöhen. Eisenbahnunfall in Amerika. Auf der Bahnlinie Cleveland—Pittsburg fuhr von zwei Sonderzügen, die das Publikum zur Feier des Amtsantritts des Präsidenten Roosevelt nach Washington bringen sollten, der eine auf den andern auf, als dieser hielt. Neun Personen kamen ums Leben, 18 erlitten Verletzungen. Gericktsdalle. Frankenthal. Zwei jugendliche Eisenbahn- frevler, die 13- bezw. 14jährigen Schulknaben Reimer und Dietrich aus Mundenheim, standen vor der hiesigen Strafkammer, um sich wegen vorsätzlicher Gefährdung eines Ersenbahntransportes zu verant worten. Sie hatten vor einiger Zeit aus purem Wissensdrange sU), um zu beobachten, was Wohl geschehen würde, Steine zwischen die Schienen der elektrischen Bahn Ludwigshafen—Mundcnheim ge klemmt. Glücklicherweise konnte das Hindernis noch rechtzeitig beseitigt werden. Die jugendlichen Misse täter wurden zu je 1 Jahr Gefängnis verurteilt; das Gericht beschloß, sie der Gnade des Prinz-Re genten zu empfehlen. habe infolge des Genusses von Spirituosen geistig gelitten, jedoch die Tat nicht in unzurechnungs fähigem Zustande begangen. Das Schwurgericht sprach dm Angeklagten frei. Gorkis Cntbaftung. Genauere Einzelheiten über Gorkis Be freiung ans dem Gefängnis bringt der .Standard': „Nachdem er einen Monat in der Festung verbracht hatte, erfreute sich Maxim Gorki am 27. v. nachmittags nur kurze Minuten der Freiheit. Schon um Mittag war die Kaution von 10000 Rubeln für ihn bezahlt, doch die Formalitäten zur Entlassung eines Gefangenen aus der Festung lassen sich nicht so schnell erledigen. Es war bereits 5 Uhr, als Gorki endlich die verhaßten Gefangenen kleider ablegen und seine eigene Kleidung an ziehen konnte und aus den finstern Mauern hinaus auf den Hof der Kathedrale treten durfte, in den Besucher hineingelafsen werden. Der Platz lag im vollen Hellen Sonnenlicht, und der endlich Befreite hielt an der Schwelle seines Gefängnisses inne, um in einem langen vollen Atemzuge die reine und frische Luft in sich einzuatmen und nach dem blauen Himmel aufzublickeu. Dann ging er wie gestärkt mit schnellem festen Schritt dem Ausgange zu; er war noch nicht weit gegangen, als ihn sein Freund und Verleger Piatnizky begrüßte. L-ie beiden schüttelten sich herzlich, aber schnell die Hände, und dann ging es eilig weiter, denn zu Hause, um eine kurze Strecke entfernt, warteten auf ihn sein Weib und seine Kinder. Zwar hatte Gorki sein Weib auch in der Zelle sprechen dürfen, aber nur durch ein Gitter ge trennt, im Dunkeln und in Anwesenheit eines Beamten. Ungeduldig, seine Lieben zu um armen, mit ihnen sich auszusprechen, eilte Gorki mit dem Freunde durch das Ho stör und wollte, nun endlich ganz frei, in die Droschke steigen, die draußen wartete. Aber in diesem Augen blicke kamen ein paar Leute in Zivilkleidung auf ihn zu und faßten ihn an der Schulter. „Es tut uns sehr leid" — sagte einer von ihnen —, „aber wir müssen Sie bitten, uns zu folgen. Ich bin ein Beamter des besonderen Bureaus für die Sicherheit des Zaren und des Staates." Gorki wurde leichenblaß; er schien nur mit äußerster Selbstbeherrschung an sich zu halten und kämpfte einen harten inner lichen Kampf. Aber da er die Nutzlosig keit jedes Widerstandes einsah, folgte er den Beamten zu ihrem Wagen und fuhr mit ihnen zu dem berüchtigten und gefürchteten Puschin-Hause an den Ufern des Moika flusses. Piatnizky fuhr in der Droschke, die seinen Freund in die Freiheit und nach seinem Heim haste führen sollen, hinterher und sah ihu hinter den Pforten verschwinden, die kaum weniger verabscheut und gefährlich find als die Tore der Festung, die er eben verlassen. Dann eilte er zu dem nächsten Telephon, um Frau Gorki von dem neuen Unglücksfall zu benachrichtigen. Nachdem er einige Stunden gewartet hatte, er fuhr er, daß General Trepow bestimmt hatte, Gorki sollte Petersburg verlassen, und daß er deswegen seine Verhaftung angeordnet habe, obwohl er soeben mit seiner Einwilligung aus dem Gefängnis entlassen worden war. Gorki sollte also forttransportiert werden, über alles weitere verweigerten die Beamten jede Aus kunft. Abends um 9 Uhr ging ich (der Be« richterstatter) nach seiner Wohnung, da ich ge hört hatte, er sei wieder freigelaffen. Sie war hell erleuchtet, wie wenn sie zur Begrüßung ihres Henn feierlich illuminiert worden wäre. In dem Augenblick, da ich die Klingel zog, riß Frau Gorki, ohne auf das Dienstmädchen zu warten, die Tür west auf, und der kleine Junge, sein Sohn, lief auf mich zu und rief: „Papa, Papa!" Ich kann die schmerzliche Enttäuschung nicht beschreiben, die sich auf ihren Gesichtern aus drückte, als fie einen Fremden vor fich sahen. Aber Frau Gorki ist eine tapfere Frau, sie wischte fich eine Träne aus dem Auge, unter drückte einen Seufzer, lächelte schmerzlich und reichte mir die Hand. Sie wußte wohl von der plötzlichen erneuten Festnahme ihres Gatten, aber sie hatte doch noch vier Stunden gewartet, in der Hoffnung, man würde ihn wieder frei geben. ..." LuMes Allerlei. Der merkwürdigste aller Vereine ist wohl der von Deutschen in einer kleinen Ort schaft bei Portalegre gegründet worden ist. Der Verein heißt kurz und bündig: „Antihände indenhosentaschenhaltenverein". Ein herrlicher Name, einfach und deutlich erklärt er den Zweck deS Vereins, der tatsächlich viele Mitglieder zählt. Die Mitglieder, die mit den Händen in der Tasche überrascht werden, zahlen fünf Mil reis Strafe, im Wiederholungsfälle zehn Milreis. Man darf der Vereinskaffe glänzende Geschäfte prophezeien; denn das „Diehändeindiehosen- taschenstecken" ist etwas, was man in Amerika mit Vorliebe tut. * * * Beruhigung. A.: „Komm schnell auf die andre Seite, da kommt der Huber, dem ich zehn Mark schuldig bin." — B.: „Fürchte dich nicht, — der geht uns aus dem Wege — er ist mir nämlich zwanzig Mark schuldig." Daher. „Fürchtet sich dein Pferd vor dem Automobil? — ,Ja, Herr." — „Wie ist das möglich. Es ist ja doch blind und taub." - „Wer es kann nochriechen,Herr." Mn wirklich müde kamst! Was schadet es Mn, wenn ich die Blume verliere?" > »Warum bist du so gereizt?" Marie Luise V überrascht zu ihm auf, „ich gönne dir doch U diese Rosen zu deiner Freude," setzte fie ^Kch hinzu. . .„Gut, gut — wir wollen uns auch nicht Mer darüber auslaffen," erwiderte er un- Uutdig, „ich möchte dir nur mitteilen, daß heute nachmittag einen Besuch in Dornow Mchen wollen und noch bei einigen andern ^ten. Dein Vater sagte mir, die Gernheims Wn nette Leute, in unserm Alter, er hat den Gernheim gut gekannt." - Marie Luise kam bei seinen Worten in eine ^e, innere Aufregung, doch sagte fie sehr »Zu Dornows fahre ich nicht, Aurel, diese Me find Papa und mir unangenehm — zu ^übrigen gern — wenn du es durchaus »Selbstverständlich wirst du zu den Dornows Men.« Aurels Stimme klang hart und fest, M er war aus einen Kampf vorbereitet, „gib albernen Launen in dieser Beziehung auf, wünsche nun einmal diesen Verkehr!" hiL < in," sagte Marie Luise, „ich tue es nichts jh" jener hochmütige, abweisende Zug kam m ^„Msicht, den Aurel schon einmal an ihr be- hatte, und der fie so häßlich entstellte. was gibt's denn," sagte ihr Vater hinter ihr, „du bist ja so wild, Marie ^"Marie Luise erklärt mir ohne jeden Grund, ne nicht zu den Dornows führe. Hast du etwas dagegen, Onkel, daß die Leute mit uns verkehren?" „Aber ganz und gar nicht, lieber Aurel, und Marie Luise wird natürlich fahren — wie kann man um solche Albernheiten ein so häßliches Gesicht machen, Marie Luise?" „Papa," nef Marie Luise in plötzlich Ms- brechender Verzweiflung, „wie kannst du das verlangen — gerade du, Papa?" und sie wandte fich kurz und ging dem Hause zu. Ihr Vater sah ihr einen Augenblick erschrocken nach, es war ihm, als habe er aus ihrer Stimme die Angst vor einem Kampfe herausgehört, in den er sie nun selbst hineingestoßen. Am Nachmittag fuhr das junge Paar nach Dornow. * * Der Sommer ging hin und die Heide be gann zu blühen. Marie Luise, der alles früher so einfach und klar erschienen „war, stand jetzt oft vor dem Leben wie vor einem großen, un lösbaren Rätsel. Es glitt ihr etwas unter den Händen fort, von dem sie bestimmt gehofft hatte, es ewig behalten zu dürfen, und das schon im ersten Jahre, in dem fie noch kaum zur Freude und zum Genuß des erlangten Besitzes gekommen war. Und trotzdem der Kampf kaum begonnen hatte, so machte sie doch keine Anstrengungen aufzu halten, auszubeffern — fie sah nur müde und trostlos zu, wie alles um fie zu zerfallen schien. Sie hätte niemand mit Worten erklären können, wie das alles zusammenhing, wo und wie die Fehler begangen würden, und dennoch fühlte fie greifbar den Verlust mit den allerbittersten Schmerzen. „Hat er mich denn überhaupt noch lieb?" dachte fie und sah mit starren Augen in die trüben Nebeltage hinein. Aurel war zu Zeiten weich, zärtlich und nach gebend, aber auch dann fühlte sie die Kluft, fühlte, daß ihm das Heidehaus keine Heimat war wie ihr, daß er sich immer weiter von ihr entfernte, bis er den Weg zurück nicht mehr finden würde. Mit den Dornows wurde der Verkehr nicht so lebhaft, als fie gefürchtet hatte. Aurel fuhr öfter allein hinüber und Marie Luise marterte dann ihr Hirn mit Eifersuchtsgedanken und empfing ihn bei seiner Rückkehr mit kühlem, gleichgültigen Lächeln. Aurel legte ihr Schwergen und ihre Zurück haltung als Kälte und Gleichgültigkeit aus, er fühlte fich in all seinen Gefühlen betrogen, im tiefsten Innern verletzt. Er hatte geglaubt, fich mit Marie Luise, deren Wesen ihm so unaus sprechlich süß erschienen war, in vertrauter, liebe voller Weise einzuleben. Er hatte vom Märchenlands ihrer wechselvollen Einsamkeit geträumt, und er fand allmählich ein trockenes, dürftiges Band, das nichts gemein hatte mit seinen lebensvollen Phantasien. Er sehnte fich nach einer Aussprache, aber wenn er ihr ruhiges Gesicht bettachtete, so dachte er erbittert: „Wo zu? — fie vermißt nichts — sie würde mich gar nicht verstehen — und wenn auch — sie würde nichts ändem wollen, sie sucht die Schuld in mir allein." So schwieg er und seine Ritte nach Dornow wurden immer häufiger. Dott schien man ihn zu verstehen. Frau v. Dornow lud das Haus voll Leute, gab Diners und Gattenfeste und entwickelte ein buntes Treiben, Kommen und Gehen. Aurel traf immer Abwechslung, und kam er noch so verdüstert und müde, er ging mit heiterm, leichten Herzen fort. Frau von Dornow fühlte, daß er litt, fie fühlte und sah es mit den Augen ihrer be« ginnenden Liebe — fie fühlte, daß er lang sam wieder zurückkam — in den Bann ihres Wesens. Sie sprach nie über das Heidehaus, und nie über das, was zwischen ihnen ge wesen; taktvoll umging fie alle Gebiete, die ihn unangenehm berühren oder verletzen konnten. Er sollte sich wohl bei ihr fühlen, er sollte kommen Und in ihrem Hellen Boudoir mit den blumigen Seidentapeten standen Blumen — überall, und sie selbst im lichten, knisternden Seidenkleibe wie ein mattes Pastellbild in dieser leuchtenden Pracht — lächelnd und mit liebens würdiger Sorgfalt um ihn bemüht. „Wie ist es hier so reizend — wirklich ent zückend," sagte er ganz verträumt, sah fich um und seufzte tief. Und sts war zufrieden und wartete ge duldig. * * * Der Winter kam und das Weihnachtsfest nahte heran. Der alte Varnheim saß mit seiner Tochter im großen Wohnzimmer, die Lamps schien traulich und das Kaminfeuer verbreitete eine angenehme Wärme. DH 1 (Fortsetzung folgt.)