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polirilcke Kunäkcbau. Ter russisch-japanische Krieg. *Am Schahe soll es in den letzten Tagen etwas lebhafter zugegangen sein. Der Berichterstatter des .Standard' bei der Armee des Generals Oku, meldet wenigstens, daß das russische Geschktzseuer während der letzten dre Tage das heftigste seit sechs Wochen gewesen sei. Die Russen hätten viele schwere Geschütze in Stellung gebracht und feuern seit dem Fall Port Arthurs unaufhörlich. "Die Übergabe der Gefangenen von Port Arthur ist am Sonntag abgeschlossen worden. Es find im ganzen 878 Offiziere bezw. Beamte und 23 491 Mann. Alle Ge fangenen, soweit sie transportfähig find, werden nach Japan gebracht. Von den 878 russischen Offizieren haben 441 ihr Ehrenwort gegeben, nicht mehr gegen Japan kämpfen zu wollen, und erhielten deshalb die Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren. Die Generale Fock, Smirnow und Gorbatowsky sowie Admiral Willmann haben es vorgezogen, nach Japan in die Gefangenschaft zu gehen. * über den Zustand der russischen Schiffe in Port Arthur erfährt .Reuters Bureau', daß sich augenblicklich nur zehn brauch bare Schiffe im Hafen von Port Arthur be finden. Diese Schiffe wurden von den Russen benutzt, um von den gesprengten Kriegsschiffen wieder an Land zu gehen. Der Hafen ist durch die gesunkenen Kriegsschiffe fast völlig gesperrt und es ist gefährlich, durch die Minenfelder Schiffe hindurch zu bringen. Bei dem Mangel an Tauchermaterial konnten die gesunkenen Schiffe bisher noch nicht untersucht werden. "In Port Arthur herrschen Typhus und andre ansteckende Krankheiten; der ganze Ort und die Einwohner mußten vor dem Einmarsch der Japaner desinfiziert werden. "Mit den Japanern freuen fich auch die Chinesen über Port Arthurs Fall. Die Zeitungen in Schanghai usw. äußern fich be geistert über den Fall der starken Feste, der als Sieg der gelben über die weiße Rasse betrachtet wird. Zahlreiche chinefische Publizisten veröffentlichen Ausrufe an ihre Landsleute, in denen sie das chinefische Volk anspmnen, dem Beispiel der Japaner zu folgen. Die Chinesen und die Japaner zusammen könnten die weiße Raffe auf der Welt vernichten. (Wenn cs auch nicht ganz so schlimm ist, so wird ein Hinweis aus diesen Übermut nicht schaden.) * Der japanische Militärkommandant in Söul hat wegen der herrschenden ungeordneten Zustände angeordnet, daß in Zukunft japa nische Gendarmen den Polizeidienst ver sehen sollen und daß alle Ausländer, ebenso wie die Koreaner, diesen zu gehorchen haben. "Das japanische Repräsentantenhaus nahm unter großer Begeisterung eine Adresse an den Mikado an, worin es heißt, daß alle militärischen Erfolge seinen Tugenden zu danken seien. * * -t: Deutschland. * Die am 1. Dezember d. fällige Volks zählung soll mit Rückficht auf die für das Jahr 1907 in Aussicht genommene Berufs- und Betriebszählung nach ihrem Umfang er heblich eingeschränkt werden. Aller Voraussicht nach wird weder die Frage nach dem Geburtsort, die in zwei Jahren bei der Berufszählung gestellt werden soll, noch die Frage nach dem Wohn- und Arbeitsort, nach der Muttersprache und nach den Gebrechen ge stellt werden. Dagegen besteht die Absicht, die bereits im Jahre 1895 in das Erhebungs formular aufgenommene Frage nach der militärischen Ausbildung der landsturmpflichtigen Männer im Alter von 39 bis 45 Jahren in diesem Jahr zu wiederholen. * Dem Vernehmen nach werden fich in dem preußischen Staatshaushaltsetat für 1905 auch verschiedene auf die Verbesserung der Schiff- rahrtverhältnisse der Oder in Schlesien abzielende Neusorderungen be finden. Dahin gehören die ersten Raten für die Erweiterung des Koseler Hafens durch ein drittes Becken, die Anlage zweier neuer Kohlen- kippcr in diesem Hafen und die Herstellung einer Schleppzugschleuse an der Neißemündung. "Auswandernden Personen wird häufig der Rat erteilt, ihre Entlassung aus dem preußischen Staatsverbande zu beantragen. Die Regierungspräsidenten find angewiesen worden, dafür zu sorgen, daß alle in Frage kommenden Behörden und ihr Personal fich jeder derartigen Einwirkung enthalten. "Für die Behandlung der sich nnter- w e r f e n d e n A u f st ä n d i s ch e n in D eutsch- Südwestafrika werden seitens der Farmer folgende Vorschläge gemacht: 1 ) Bedingungslose Unterwerfung, 2) Überweisung der noch vorhandenen und sich zuerst unterwerfenden Hereros an die NegierungSstLtten und die Farmen, Eisenbahn- und Bergwerksunternehmungen als Lohn arbeiter unter Aufhebung der Freizügigkeit; 3) Ein teilung der etwa darüber hinaus vorhandenen, sich zuletzt unterwerfenden HereroS in bestimmte Reservate niit Verpflichtung zur unentgeltlichen Arbeitsleistung bei Wege- und Wasser- oder sonstigen öffentlichen Arbeiten. ES kann dem gemeinen Volke unter den Hereros leicht begreiflich gemacht werden, daß es unter der Herrschaft der Weißen bester fahren wird, als unter derjenigen der Kapitäne, die es schändlich auSsogen. Selostverständlich ist eine besondere Aussicht der Eingeborenen, mit Rücksicht sowohl auf ihr Wohlverhalten wie auf ihre gute Behand lung durch die Arbeitgeber, notwendig, weshalb uns 4) die Errichtung eines Amtes für Eingeborenen angelegenheiten angezeigt erscheint. "Nach fünfzigstündigem Kampfe gegen 750 Witbois, denen fich 250 Hereros unter Friedrich Maharero angeschlossen hatten, wurde am 7. d. Groß-Nabas von Major Meister genommen. Einzelheiten fehlen noch. Frankreich. "Die Mitglieder der Hullkommisfion, die zur Untersuchung des Zwischenfalls in der Nordsee eingesetzt ist, find nun voll zählig in Paris versammelt. Rusfischerseits gedenkt man neues Beweismaierial für die Be- havvtung beizubringen, daß die Japaner tatsächlich Anschläge auf die Flotte Rosch- djestwenskis in den europäischen Gewässern geplant hätten. * Die „blutige Luise", die schon vor Jahren totgesagte Kommunistin Luise Michel, ist in Paris nun wirklich nach schwerem Lungen leiden im Alter von 69 Jahren gestorben. Dänemark. * über die Ursache des Rücktritts von vier Ministern melden Kopenhagener Blätter, diese Minister hätten kürzlich verlangt, daß der Marineminister Joehnke gleichzeitig mit dem Kriegsminister Madsen zurücktreten solle, da angeblich ein Zwiespalt zwischen beiden den Kriegsmimster zum Rücktritt veranlaßte. Minister präsident Deuntzer habe fich geweigert, den Marinemmister zu diesem Schritte zu zwingen und daraufhin hätten die andern Minister ihre Entlassung gegeben. Voraussichtlich wird das Ministerium bis nach dem Zusammentritt des Reichstags im Amt bleiben. Ruhland. "Über Rußlands innerpolitische Lage sprach fich Prof. Michael v. Reußner zu dem Berliner Korrespondenten der ,N. Fr. Pr/ aus. Unter anderm erwiderte er auf die Frage, ob in Rußland eine Revolution bevor stehe, folgendes: „Wenn der Zar fich nicht ent schließt, die Reformen auszuführen, wenn er nicht vor allen Dingen eine Konstitution gibt und dem ruffischen Volke das Mindestmaß der jenigen Rechte gewährt, die die andern euro- läischen Völker, die sogar die Japaner besitzen, o ist die Revolution schwer vermeidlich. — Furchtbar greift der Krieg in das Familienleben ein. Die Reserveoffiziere werden einberufen, Tausende von Familien müssen ihre Söhne hergeben. Wer aber nach Asien geht, schließt mit dem Leben ab, denn in Rußland täuscht man fich nicht darüber, daß dort kein Kampf mehr stattfindet, sondern eine Schlächterei. So st ganz Rußland von Haß gegen den Krieg er- üllt und gegen die Zustände, die ihn herbeige- ührt haben." Amerika. "Das amerikanische Repräsentantenhaus hat das Befestigungsgesetz ohne Zu satz angenommen. Bei der Debatte wurde er wähnt, daß augenblicklich 31 Häfen stark be festigt seien, so daß kein Flotten kommandant es wagen werde, nahe zu kommen. Es wurde ferner auf den Wert der unter- weilchen Minen hingewiesen, durch die die Russen viele Schiffe verloren hätten, während durch das javanische Geschützseuer nur zwei Schiffe zum Sinken gebracht worden seien. * Der kleine Raubstaat Venezuela und Herr Castro, sein ebenso rühmlich bekannter Präsident, haben durch alle mehr oder weniger empfindlichen Lektionen der letzten Jahre nichts von ihrer angeborenen Frechheit verloren. Neuerdings macht Herr Castro den Per. Staaten Schwierigkeiten, die ihrerfeits natürlich gern die Gelegenheit ergreifen, ihre Macht auch auf dem südlichen Kontinent fühlen zu lassen. Die Regierung in Washington hat am 31. Dezember an Venezuela eine Botschaft geschickt, die auf ein Ultimatum hinausläuft. Es wird Erfüllung der Verpflichtungen nach dem Protokoll von 1903 verlangt und Genug tuung für die Ausweisung eines amerikanischen Bürgers aus Caracas sowie für die ungesetz mäßige Beschlagnahme des Eigentums der American Asphalte Company gefordert. Wenn die Forderungen nicht innerhalb 60 Tagen voll ständig erfüllt seien, werde eiue Flotte ge schickt werden, die die Zollämter in La Guaira, Puerto Cabello und Maracaibo besetzen soll. Afrika. * Neue Kämpfe in Marokko, wobei die Truppen des Sultans Wiedemm geschlagen wurden, werden nach Paris berichtet. Zwischen den marokkanischen Regierungstruppen und den Scharen des Prätendenten sand etwa 30 Kilometer von Udscha ein Zusammenstoß statt. Die letzteren wurden geschlagen, zogen sich aber nach einem schon vorher ausgewählten Punkt zurück, wo Verstärkungen bereit standen. Als die Regie- rungstruppen die Fliehenden verfolgte», gerieten sie in einen Hinterhalt und wurden vollständig aufgerieben. Der Verlust an Toten und Ver wundeten beträgt 400 Mann. Vie Gründe zur Kapitulation waren nach offizieller russischer Aussage fol gende : In den Hospitälern lagen 10—15 000 Mann in größter Not. Bei den meisten zwei felte man an Genesung. Der Prozentsatz der täglichen Beerdigungen war größer als bei irgend einer andern Belagerung. Ein großer Teil der Kranken litt an Beriberi. Diese Krank heft machte die Leute in den Laufgräben ge radezu blind. Jeder Kampffähige in den Schanzen war schon mindestens einmal ver wundet worden, es gab sogar Leute in der Verteidigungslinie, die sechsmal schwer ver wundet worden waren. Nur 3000 Mann waren wirklich noch imstande, vollen Dienst zu tun. Ein Teil kämpfte mit scheußlichen Wunden weiter, während die Kälte ein Heilen dieser Wunden verhinderte. Endlich ging auch die Munition aus. Eine große Zahl der großen Geschütze war noch vollständig gebrauchsfähig, aber man hatte keine Granaten mehr für sie und in Port Arthur konnte man die großen Granaten nicht anfertigen. Der ursprüngliche Plan eines all mählichen Rückzuges auf die Forts an der See wurde infolgedessen als nutzlos ausgegeben und die Belagerung endete so tatsächlich aus Mangel an Munition, nach Ansicht der Russen einige Monate früher, als es sonst der Fall gewesen sein würde. Schließlich wurde auch noch be kannt, daß die Japaner beabsichtigten, die Sturmangriffe in immer größerem Maßstabe zu betreiben, um die Festung vor dem russischen Neujahrsfeste zu nehmen. Dieser Neujahrstag ist der 13. Januar. Der russische Bote, der Depeschen für den Zaren nach Tschisu brachte, sagte über den Wert der Forts: Unsre Forts waren gut. Bessere gibt es gar nicht. Dasselbe gilt von unsern Geschützen. Es fehlte uns aber an Mannschaften und Munition. Die. Japaner waren in der Tat niemals imstande, die Be festigungen des eigentlichen Port Arthur zu stürmen. Diese waren, davon find wir immer ' noch überzeugt, uneinnehmbar für sie. Wir hatten aber unsern Bedarf an Mannschaften und Munition nicht genügend überlegt, um so gewaltige Werke halten zu können. Wir hatten genügend Lebensmittel gewisser Art, aber in der letzten Zeit kein frifl es Fleisch, außer sehr " mangelhaftem Pferdefleisch. Die Übergabe erfolgte, wie derselbe Bote mitteilte, mit Einwilligung des Zaren. Nach einem Reuterschen Spezialbericht hatte man aus Petersburg Siösfel mitgeieilt, er besitze daS volle Vertrauen der Regierung und man werde alles, was er tue, gutheißen. General Kuro- patkin hatte auf eine Anfrage, wie es mit Entsatz stehe, geantwortet, er habe alle Hände voll zu tun und könne nichts versprechen. Von unct fern. Im Ruhrrevier herrscht unter den Berg leuten große Aufregung; mehrere Gruben find schon in den Ausstand eingetreten und beide große Albeiterverbände, der sozialdemokratische und der christliche, haben fich solidarisch erklärt. Die Arbeiterführer find bemüht, einen all gemeinen Streik, der 200 000 Mann umfassen s würde, zu verhüten. Das Bergamt hat eine Vermittlung abgelehnt. Unfall des Prinz Regenten von Bayern. Prinz-Regent Luitpold von Bayern ist am 7. d. zu später Stunde im Münchener Schloß auf dem Parkettboden ausgeglitten und hat fich eine Zerrung des inneren Seitenbandes am rechten Kniegelenk zugezogen. Trotzdem nahm der Regent an der Abendtafel teil, die zm Feier des Geburtstages des Prinzen Ludwig staltsand. Wenn die Verletzung auch augen blicklich zu ernsteren Bedenken keinen Anlaß gibt, so wird fich der greise Regent, der der Vollendung seines 84. Lebensjahres entgegen geht, doch die größte Schonung auferlegen müssen. Eine neue gewaltige Sturmflut hat die Nordseeküsten Deutschlands heimgesucht und allenthalben Verwüstungen augerichtet. Von allen Seiten laufen Hiobsposten ein. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten scheint das ent fesselte Element bei weitem größeren Schaden angerichtet zu haben, als in der Vorwoche. Auch eine Reihe von Schiffsunfällen ist zu ver zeichnen, denen zahlreiche Menschenleben zum Opfer gefallen fein dürften. Viertausend Pfund Korinthen, ein Geschenk der Berliner griechischen Gemeinde für unsre Truppen in Südwestafrika und für die Institute des Roten Kreuzes, werden in den nächsten Tagen ihrer Bestimmung zuge führt werden. Das Geschenk ist vom Aus wärtigen Amt und dem Vorstande der Gesell schaft vom Noten Kreuz angenommen worden. Es sollen nach griechischem Muster Versucht mit Korinthen-Abkochungen als Vorbeugungs- Mittel gegen Typhus, Influenza und andre epidemische Krankheiten gemacht werden. Der deutsche Schinken-Wettbewerb Berlin 1905, der im Februar veranstaltet wird, hat einen großen Erfolg aufzuweisen, über 1400 Anmeldungen find aus allen Teilen des Deutschen Reiches eingegangen. Mit Rück sicht hierauf hat der Preuß. Landwirtschafts minister zu den bisher schon bewilligten acht Staatsmedaillen noch weitere acht Staots- medaillen gewährt. Außerdem kommen viele goldene und silberne Medaillen zur Verteilung. Die zum Wettbewerb eingesandten Schinken werden in einer im Hotel Kaiserhof einzu richtenden Kosthalle sür das Publikum aus- geschnitten. D Dieses soll dadurch Gelegenheit bekommen, selbst die Schinken zu prüfen und auf ihren Wert zu vergleichen. Der gesamte beträchtliche Erlös daraus ist ausschließlich für Wohllätigkeitszwecke bestimmt und wird von der Lotalkommisfion verteilt. Gegen den Fähnrich znr See Pratj« vom „Mars" ist nach erfolgter irrenärztltcher Beobachtung, wie dem ,Berl. Lok.-Anz/ be richtet wird, die Anklage wegen Diebstahls erhoben worden. Der Angeklagte. wird be schuldigt, einem Kameraden 100 Mk. entwendet zu haben. A 6mLpic!bM äc.ü8^icksLls. Lös Roman von C. v. Berlepsch. Mit gellendem Angstschrei streckt der Kranke die Hände empor. Dann wird es still im Zimmer, er atmet schnell. Gertrud läßt fich auf den Stuhl nieder, den Fräulein Waldburg vorhin eingenommen. So hat sie an des Kindes kleinem Bett gesessen, all' die langen fürchter lichen Stunden; seine Hand in der ihren haltend. Sie legt ihren Kops auf das Kiffen neben den seinen. Langsam fällt eine Träne aus ihren Augen. Wieder fährt er empor. „Die weiße Blume geb' ich dir nicht, ich hab' sie mir ja von dir erbettelt. Klein wenig, sagt fie? Nein, gar nicht. Fort von ihr; tu ihr nichts zuleide. — Sag' nicht ja, wenn der Priester dich fragt; es ist ja doch alles gelogen, du liebst ihn ja nicht. — Da, ihre Träne auf den Lilien, es hat nicht soffen sein. — Haha — laß mich sür dich sterben — in ihrem Schoß. — Ihr Blut auf meinem Gesicht, nehmt es fort; schnell!" * * * Während er so sprach, fuhr drunten eine Equipage donnernd über das Pflaster. Baron Lüders hatte fich eben mit seiner jungen Frau von dem kleinen Hochzeitsdiner aufgemacht, um eine mehrwöchige Hochzeitsreise anzuireten. Er hatte Italien vorgeschlagen, das Land der Liebe. Da war ein kalter, finsterer Zug über das Antlitz seiner Bcattt geglitten und sie hatte gesagt: „Nein, nicht Italien. Eine Nordlaudsreise soll es werden, am liebsten zwischen Schnee und Eis." Und der gehorsame Bräutigam war ohne Widerrede auf die Launen seiner Verlobten eingegangen. Sie schloß noch im Finstern die Augen, als fie an der Wohnung des Doktors vorüber kamen. Wenn fie wüßte, daß der da oben mit dem Tode ringt, daß er mit seinen wirren Reden eben bei ihr ist! * * * Getrud streicht dem Kranken leise mit der Hand über das Gesicht. Es wird dunkel vor ihren Augen. „Das Kind, das Kind — es ist das einzige, was fie hat! Und ich ließ es sterben! — Jst's wahr, daß du kein Herz hast? Sultan schüttelt den Kopf dazu. Seht ihr, es ist doch nicht wahr!" So geht es fort im Fieber und zerreißt ihr das Herz. Er kann, er darf nicht sterben. Wenn er stirbt, dann ist fie seine Mörderin. Und fie liebt ihn doch über alle Maßen. — Sie blickt zu Fräulein Waldburg auf. „Er muß bleiben, ich laß' ihn nicht sott. Ich häng' mich an ihn, der Tod wird Erbarmen Haden." Sie ringt die Hände in verzweiflungs voller Qual. „Bete, mein Kind, bete zu Gott, daß er ihn erhalte." Sie fieht die Sprechende mit einem langen wunderbaren Blick an; dann gleitet fie vom Stuhl hernieder auf die Erde und faltet die Hände, den Kopf auf das Bett legend. Betet fie? Und der Tod hat Erbarmen, fie ringt ihm das teure Leben ab mit ihrer Liebe. In der ganzen Zeit ist fie kaum von dem Bett des Kranken gewichen; ihre Nähe allein war imstande, ihn zu besänftigen. Auf einem Lehnstuhl an seinem Bett schlummert fie ein, wenn die Natur ihr Recht verlangt, seine Hand haltend oder ihren Kopf auf sein Kissen bergend. Eine Gewiß heit erfüllt trotz all' dem unsäglichen Schmerz ihr Herz mit süßem Schauer: er liebt fie über alles Denken. Dem alten Geheimrat steht in der Be handlung des Kranken Professor Helffrich zur Seite. Schon am Tage nach ihrer Übersiedelung in des Doktors Wohnung erhielt Gertrud die Nachricht, daß die Freundin ihrer Jugend ge storben sei. An demselben Tage hatte Helffrich sie durch den alten Geheimrat um fünf Mnuten Gehör bitten lassen. Sie konnte es ihm nicht versagen. Als fie in das Zimmer eintrat, in dem er fie erwartete, hatte fie vor ihm gestanden, totenbleich und er hatte, sein kleines Mädchen an der Hand, gesenkten Blickes zu ihr gesprochen: „Nehmen Sie den Fluch der Vergangenheit von mir. Sie allein können es, da Maria nun nicht mehr ist." Und das Kind hatte die Hände zu ihr emporgehoben und fie hatte seinen Mund ge küßt und dem Vater die Hand gereicht. Weiter war kein Wort zwischen ihnen gefallen. Seit dem war er täglich mehrmals zur gemeinsamen Beratung mit dem Geheimrat dort. Es ist in der zweiten Hälfte des Sep tember; da geht Assessor Thomas mit seiner Braut an der Wohnung des Doktors vorbei. Sie blickt ihn fragend an. „Wie mag es ihm gehen?" „Soll ich eifersüchtig werden?" „Kurt!" „Liebchen! Professor Helffrich meint, daß er jetzt durch ist," „Kurt!" „Was wünscht mein Goldkind?" „Ich möchte einmal zu Fräulein Werner hinauf, die so hochherzig seine Pflegerin ward. Als er noch so krank war, habe ich es nicht gewagt, fie mit meinem Besuch zu belästigen." Mit inniger Liebe ruht sein Blick aus ihrem gesenkten Antlitz. „Goldelse, waS willst du tun? Weißt du nicht, daß die Tonangebenden unsrer Gesell schaft den Stein gegen fie ausheben? Wenn deine Mutter wüßte, was für unschickliche An wandlungen du hast! Was würde fie dazu sagen!" Ein Schatten fliegt über ihr rosiges Antlitz. Daun erhebt fie den Blick und schaut ängstlich prüfend in sein Antlitz. „Was sagst du dazu?" „Ich sage, daß du mein tapferes kleines Mädchen bist und daß ich dich küssen würde, wenn fich das auf offener Straße schickte. Ja, geh', mein Liebling und grüße deine kalte Freundin von mir." Sie 1 druck unt lange au! ihm seine Edith in klommen „Wo mit dir?" »Ja v einen Gc fie hier." „Darf „Die Morten, ol !cst liegt Aber der Unwa das Wor Ich Fähtte zr heil veke gegangen, Wohlbest Die und Edill rüsiung. „Wa- du das § „Es ! GMHl. Elses S Mädchen, „So' Ansichten entdecken. Bei ei »«glückt i Münchener ! Auwmobilst es bauptsää Fahrzeugs zu ermitteln eine starke zeug und vermindern, Mannschaft die Steig: Dampsspritz Rollen. B ab-.uspringe Mantels h! dem Fahr; Muschine ! der Stelle Das v bei Poppe einem Wi. Kampf, in Ohr ausge Mn zur E Schnei bürg und ! Scknsestüri verbunden, Schneeschn gegangen. Der k Paris ist gewachsen. 5000 Pfer gegen meh aus die Z Dödli entsetzliche Etabttssem eröffnet u Rumen a zus. mmew Orchestern Retter un Reiier wi ' der Stell töiei werd Warde sch Ein s der hohen Präs es A Mustonen ha! sich s Gärtner, lobt! Jr siwen, r Wäutigav den Proft körverüch Anscheine! seinen hei Ein Nnoouö Der Ein aus Lon; fallen, k zieher he dem seine ihm die Frank be Opfer in der Hand Ictzungen Von den Aus Nom wt mann, vl den er ei Icdensges veehaftet. Ein reücht r meister 40 000 i towa. l^m'oer vermittln schließen