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ubehör ist schält la. Iden 14 Ochsen 14 Kälber zusammen ür je 50 -41 Mk., alben und Schlacht» lendgewicht -66 Mk., Schlacht» 'endgewicht t 50 bk -46 Mk., : Ruhig jer, neuer, s, 176 bis rikanischer bis 205, 1000 irz 41 — 143 preußischer lerste, pro '3, schle» ische und 28—140, her, alter, russischer, KZ netto: robkörnig, ). Buch- rländischer o 1000 kg 190 bis saat, pro 20—235. , Laplam üböl, pro >. RapS- 0, runde 1. 16,50. ttto ohne '-13,20- ne Sack, '. Roggen- )- 12,20. r Artikel ehen sich (50 Kilo: 6b. Heu 30-34.) Die „Vttenderfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich I Mark. Durch die Post bezogen 1,20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Gkrilla mit Moritzdorf und Amgegend Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Annahme von Inseraten bt, vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf. für die Spaltzeile berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Druck un- Verlag von Hermann Rühle in Hroß.GkrMa. Für -is Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Nr. 3. Freitag, den 6. Januar 1906. 4. Jahrgang. Vertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, 5. Januar 190s. — Auf das am morgenden Hohneujahrs tage im Gasthof zum Hirsch stattfindende humoristische Konzert des I. Original Dresden-Trio seien die geehrten Leser noch von dieser Stelle aufmerksam gemacht. — ES wird darauf aufmerksam gemacht, daß am Erscheinungsfest (Hohneujahr) auch in hiesiger Kirche eine Kollekte für die Zwecke der Evangelisch-lutherische Heidenmission ver anstaltet wird. Die von Leipzig aus geleitete Mission hat ihr Arbeitsgebiet in Ostindien und in Deutsch-Ostafrika, wo sie mit außer ordentlichen Segen wirkt. Leider hat sich in diesem Jahre ein großer Fehlbetrag in der Kasse nicht vermeiden lassen, der z. Zt. noch 1OOoOo Mk. beträgt. Deshalb ergeht seitens der Missionsverwaltung die dringende Bitte um Hilfe an alle Missionsfreunde- und Freundineu und besonders auch an alle Ge meinden unseres Vaterlandes um reiche Opfer christlicher Liebe bei dieser Kollekte. — Leit einiger Zeit tauchen im Verkehr Ansichtspostkarten au, deren Vorderseite nur die Hälfte Raum für die Adresse läßt, während die andere Hälfte für Mitteilungen bestimmt ist und vom Publikum vielfach auch in dieser Weise verwendet wird. Nach den bestehenden Vo'schriflen sind Postkarten, die in dieser Weise benützt werden, unzulässig und werden dem Absender, sofern er zu ermitteln ist, zurück gegeben. Vom Auslande eingehende derartige Karten werden entsprechend austaxiert dem Empfänger zugeücllt. Noch ein anderer Brauch bei Benutzung von Ansichtspostkarten ist neuerdings zu beobachten, der ebenfalls gegen die postalischen Vorschriften verstößt. Häufig klebt der Absender einer Ansichtskarte die Freimarke statt auf der Vorderseite — auf der Rückseite der Karte auf. Im inneren deutschen Verkehr ist dagegen nur etnzuwenden, daß dieser Gebrauch den Postbeamten unnötige Arbeit verursacht, da das Vorhandensein des Wertzeichens besonders vermerkt werden muß. Siud aber solche Karten nach dem Auslande bestimmt, dann werden sie als unfrankiert be handelt und der Empfänger hat das tarif mäßige Porto zu bezahlen. — Mi! dem neuen Jahr gelangt das neue Fünfzigpfenniastück zur Ausgabe, während die Entscheidung über das neue Fünfmarkstück noch aussteht. Lomnitz. Am 4. d. Mts. fand an hiesiger Schule die Probe für die seit vergangenen Monat erledigte Kirchschulstelle statt. Daran beteiligten sich die Herren Pech aus Pulsnitz M. S. und Hientzsch aus Langebrück. Er schienen waren ferner Herr Sup. Kaiser aus Radeberg, Herr Bezirksschulinspektor Dr. Lange und die Herren Schul- und Kircheuvorstände. Die Wahl fiel auf Herrn Pech aus Pulsnitz, der nach der gesetzt. Kündigungsfrist sein neues Amt Antreten wird. Bis dahin ist mit dem Schul- uud Kirchendienst Herr Lehrer Joachim beauftragt werden. Dresden. Der Dresdner Bankverein hat das seinerzeit von ihm in der Zwangs versteigerung erstandene, auf der Ferdinand- straße gelegene „Palastresmurant" an den Frankfurter Millionär Huck verkauft. Es soll der RcstaurotionSbetrieb ausg^^x^ und ^aS Grundstück für die Zwecke einer hiesigen Zeitun umaebaut werden. Weißer Hirsch. Das seit 8 Tagen ver mißte Dienstmädchen, das auf der Bismarck- Straße in Stellung gewesen, hat sich auf der Bahnur cke bei Geithain überfahren lasten; der Tod ist alsbald eingetreten. Pillnitz. Der berühmte 300 Jahre alte Kamelienbaum im hiesigen Schloßgarten war am Dienstag Vormittag der Gefahr, durch Feuer zerstört zü werden, ausgesetzt. Der Baum wird im Winter zum Schutze gegen die Kälte mit einem Bau umgeben, der wieder ¬ um mit Laub ausgefüllt wird. In einem Vorbau ist ein Ofen ausgestellt. Hier brach am Dienstag Vormittag Feuer aus, das sich in dem Laube schnell forlpflanzte. Das mit Schindeln ^gedeckte Dach wurde durch das Feuer vernichtet und der Baum selbst blieben erhalten. Die Blut des Baumes dürfte aller dings gelitten haben. Berbis'd 0 rf. Dienstag fand hier aus dem Revier des Herrn Kammcrherrn Frhrn. von Spörcken königliche Jagd statt, zu der Se. Majestät der König auf dem Eisenbahnwege über Moritzburg-Radeburg von DreSden- Radebeul eintraf. Der Zug hielt am sog. Pfarrhol e. Die Schuljugend und die Milckär- vereine von hier und der nahen Umgebung patten Kette gebildet und brachten dem Könige eine überaus herzliche Huldigung dar. An der Jagd nahm auch Herr Amtshauptmann Dr. Uhlemann-Großenhain teil. Das Er gebnis der Strecke war ein recht befriedigendes. Abends geleiteten die Militärveceinler Se. Majestät mit Fackeln zur Heimfahrt. Radeburg. Am vergangenem Sonnabend und durch Herrn Amtshauptmann Dr. Uhle mann die feierliche Einweisung unseres neuen Bürgermeisters, Herrn Richter aus Leipzig, in Gegenwart des vollzähligen Stadtgemeinde- rateö, sowie der Herren städtischen Beamten im Sitzungssaals des StadtcateS statt. — Die Radeburger Pastor alkonfcrenz be absichtigt, nächsten Freitag im Saale des Gasthofes „Stadt Dresden" hier einen kirchlichen Familicnabend abzuhaltcn, welchem alls er Anklang findet, weitere folgen sollen. Eisenberg-Moritzburg. Durch den wütenden Sturm in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend sind in der König-Albert-Allee zwei mächtige Bäume (eine Linde und eine Kastanich umgebrochen resp entwurzelt worden. Diese hatten sich quer über die Straße gelegt und mußten noch in der Nacht so weit beseitigt werden, daß die Passage frei wurde. Schaden ist dadurch niemanden entstanden. HainSberg. Vom Bahnhof Hainsberg wird gemeldet, daß hier Eisausbruch und Eis versetzung herrscht; die Gefahrenmarke 0 sei erreicht. Die Weißeritz und die aus ihr sich übereinandertürmenden Eisschollen haben eine Höhe von 2,10 m erreicht. Altenberg. Der wegen betrügerischen Bankerottes flüchtig gewordene Fabrikbesitzer Witt aus Altenberg ist in Belgien festgenommen worden. Stadt Wehlen. Bei 14 bis 16 Grad R. unter Null Hat die Eisdecke Tragfähigkeit er langt, weshalb zwischen Wehlen und Pötzscha eine natürliche Brücke hergestellt und so die Verbindung mit dem Bahnhof Pötzscha zu stände gekommen ist. Wie schnell und überraschend der Stillstand des Treibeises auch den erfahrenen Bootsleuten gekommen ist, be weist der Umstand, daß unser Fährdampfer, als er sich Monlag früh aus seiner Fahrt auf Pötzichaer Seile befand, plötzlich durch das Eis von Wehlen abgeschnitten wurde. Der Dampfer liegt noch drüben Schandau. In den Forstrevieren der Sachlichen Schweiz findet eine Beschränkung der Hofjagden statt, da der König die Pachtunc der Jagdgebiete des Bezirkes Schandau links der Elbe ausgegeben hat. Der Königliche Jagdherr behielt nur die Gebiete rechts der Elbe. Herrnhut. Feuer entstand am 2. d. M. früh zwischen 3 und 4 Uhr im alten Brüder hause und vernichtete das obere Stockwer dieses Hauses, sowie der angrenzenden Brüder hausbäckerei. Da die Gebäude noch Vie Holzwerk enthielten, griff das Feuer mit großer Schnelligkeit um sich. Zum Glück herrschte vollständige Windstille, sonst hätte unabsehbarer Schaden entstehen können, da die ganze Um gebung aus älteren Gebäuden besteht- Das Gebäude, in welchem das Jener ausgebrochen, ist das erst? und älteste Haus von Herrnhut, aus dem Jahre 1722, Großenhain. Ein bedauerlicher Ünglücks- fall ereignete sich Dienstag Vormittag in der 11. Stunde im Hinterhause des Eckhardt- Nothingschen Geschäftshauses am Frauenmarkt hierselbst- Die etwa 10jährige Tochter der daselbst wohnhaften, reich mit Kindern ge segneten, wenig begüterten Fabrikarbeiterswitwe Scholze goß — trotz aller in den Zeitungen und auch sonst ergehenden Warnungen — Spiritus aus einer Spintuöflasche in die Flammen eines von ihr angezündeten Ofen- feuerchens, natürlich, um dieses schneller an- zufacken, und die Folge war, das brennender Spiritus^ der sowieso bei den jetzigen Kälte graden über uS leicht spritzt und darum doppelt zesährlich für derartigen Gebrauch ist, die K'eiver des Mädchens in Brand setzte. So rasch auch der ältere Bruder des Kindes den Brand erstickt?, so waren doch Arm, Brust und Le'b des beklagenswerten Opfers eigner Invorsichtigleit so arg verbrannt, daß die Haut sich förmlich in Fetzen ablöste und die Verletzte schwer erkrankt darniederliegt. Hoffen'lich gelingt es der Kunst des eilig herbeigerufenen Arztes, das Mädchen am Leben zu erhalten. Anderen aber diene auch dieser Fall zu erneuter, eindringlicher Mahnung Petroleum oder Spiritus unter keinen Um- tänden zum Feuer anmachen zu verwenden! Niedercolmnitz b. Freiberg. Von einer wunderbaren Genesung am Weihnachtsheiligen abend wird berichtet: Der 37 jährigen Witwe Naumann wurden vor sieben Jahren in der Klingenberger Papierfabrik, beide Arme ge lähmt, sie verlor die Sprache und nach und nach das Augenlicht. Am Heiligen Abend rief sie plötzlich nach ihrem etwa neunjährigen Sohne, dec zu Bett gegangen war. Dieser war so erschrocken, daß er schreiend die Nachbarschaft alarmierte. Es stellte sich heraus daß die Frau ihre Arme wieder nach freiem Willen bewegen, sprechen und auch sehen konnte. Leipzig. In Brockhaus Konversations lexikon befindet sich im siebenten Bande unter „Geheimmittel" als „Pharmazeutische Spe zialitäten,, auch das Haarwasser „Javol" an geführt, und eS ist gesagt, daß derjenige, welcher solche Geheimgrmittel kaufe, sein Geld verschwende und eine verwerfliche Industrie befördere. Durch diesen Artikel fühlte sich der Verfertiger des „Javol" geschädigt und strengte gegen den Verlag vom Brockhaus-Lexikon in Leipzig eine Schadensersatzklage an mit dem Anträge, den Beklagten zu verurteilen, bei 1500 Mark Strafe für jeden Fall es zu unterlassen, das „Javol" unter Geheimmittel, welche die Gesundheit schädigen, anzuföhren; ferner, bei Strafe, diesen Band des Lexikons mit der betreffenden Seite nicht mehr in Ver kehr zu bringen und die bisher vertriebenen Bände zarückzuziehsn. Als Begründung dieser sich auf Z 824 des Bürgerlichen Gesetzbuches stützenden Klage wurde angeführt, das „Javol" ein kosmetisches Mitel zur Haarwuchsförderung und Körperpflege und kein Geheimmittel sei, durch diese Bezeichnung erleide der Kläger einen bedeutenden Schaden, wenn man zum Beispiel nur 15 M. Schaden pro Jahr bei jeder der 15 000 in Deutschland befindlichen Verkaufsstellen rechne. Die (beklagte Verlags buchhandlung machte den Schutz des § 193 des Reichsstrafgesetzbuchss (Wahrung berechtigter Interessen) für sich geltend, indem das Konversationslexikon zur Belehrung des Publikums diene. Der Schreiber jenes Artikels, Dr. B-, welcher Chemiker ist, kann als zuverlässig gelten. Das Landgerich Berlin hatte die Klage abgewiesen und auc die vvm Kläger A. im Ostseebad Kolberg beim Kammergericht in Berlin eingelegte Berufung hatte keinen Erfolg. Die dann beim Reichs gericht eingelegte Revision ist nun auch durc Urteil des 6. Zivilsenats zurückgewiesen. — Der erst 25 Jahre alte Uhrendieb virtuos Mandeler, der in Berlin schon viel „gearbeitet", es aber aus guten Gründen vor« zezogen hat, ffich unsichtbar zu machen, hat etzt eins exemplarische Strafe durch das leipziger Landgericht erhalten. Er hatte ürzlich durch einen nächtlichen Einbruch in ein siesiges großes Uhrengeschäft Uhren im Werte von 600 M. entwendet. Als Strafe wurden in anbetracht seiner vielen Vorstrafen vier Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust ausgeworfen. Diese strenge ilhndung befriedigt um so mehr, als gerade Sachsen im letzten Jahre von Uhrendieben in geradezu beängstigender Weise heimgesucht morden ist- Lunzenau. Zwischen hier und Bertelsdorf wurde der 50jährige Handarbeiter Franke und n dem Ortsteil Hüttengrund bei Marienberg der Fabrikarbeiter Freier, 40 Jahre alt, er- roren aufgesunden. Hohenstein-Ernstthal. Einen überaus chlechten Geschäftsgang hat neben der Weberei sie Wirkbranche der gesamten Umgebung. Die Wirker in den Dörfern bei Hohenstein E. sind eit längerer Zeit ungenügend beschäftigt. Am chlechtesten steht in der Wirkhandschuhbranche. In Strickhandschuhen ist die Beschäftigung etwas besser. Giegengrün. Der Weber Christian Klotz, der seiner Ehefrau den Hals durchschnitt und sie tötete, ist jetzt als unheilbar geistes rank in die Landesirrenanstalt Colditz ein geliefert worden. Zwickau. In einer Sitzung der Stad« verordneten wurde von der Gegenpartei des Bürgermeisters Münch wider alles Erwarten eine nochmalige Abstimmung über die Bürger meisterwahl vorgenommen. Wie gemeldet, hat die Entscheidung über die Gültigkeit der Wahl Münchs vom 30. November v. I- einzig und allein von der Kreishauptmannschaft zu erfolgen. Von dieser war die Weisung an die Stadtverordneten ergangen, sich zu erklären, ob sie die Wahl Münchs vom 30. November v. I. als eine Neuwahl oder eine Wiederwahl auffafsen; die Kreishauptmannschaft ist nicht verpflichtet, sich nach einem bezüglichen Be schlusse zu richten, sondern ihr liegt die rein rechtliche Entscheidung des Falles ob. Sie wünschte aber die Klärung der Angelegenheit im Stadtparlament und hoffte auf eine Bei legung des erbitterten Kampfes. Diese Hoffnung war trügerisch; denn die dem Bürgermeister feinvliche Partei ließ die Anfrage des Kreis« Hauptmanns einfach unbeantwortet. Sie suchte ferner durch eine neuerliche Abstimmung die Kr-ishauptmannschaft auszuschalten, zum mindesten aber die Entscheidung dieser Be hörde im Sinne der Stadtverordneten-Minder- heit durchzudrücken. Man ist aufs höchste ge spannt, wie sich die Kreishauptmannschaft ent scheiden wird. In der Sitzung wurde fest gestellt, daß der frühere Stadtverordneten vorsteher Baumeister Wolf trotz seiner Gegner schaft gegen Münch amtlich erklärte, die Wahl Münchs zum Bürgermeister habe nunmehr auf Lebenszeit zu gelten, sei also eine Wiederwahl. Treuen. Im Schneesturm umgekommen ist der Mitte der vierziger Jahre stehende Fabrikweber Mothes in Treuen, als er sich auf dem Wege naü Netzschkau befand, um dort Arbeit zu suchen. Man fand den Mann in der Flur Pfaffengrün beinahe aufrecht stehend in einer Schneewehe. Netzschkau. Ein wahrhaft tragisches Geschick ist einem hiesigen Arbeiter beschieden. Der Bedauernswerte, der bis vor zwei Jahren völlig gesund war und in einer dortigen Fabrik sein Brot verdiente, verlor dann infolge einer Krankheit sein Augenlicht. Jetzt ist der Mann auch noch geisteskrank geworden. Aus dem Vogtlande. Ein strenger Winter, wie er seit langen Jahren im Vogt« lande nicht aufgetreten ist, hat sich seit einigen Tagen eingestellt.