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Alle drei Angeklagten wurden zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der Ehemann Nowak und die Frau Steinat wurden sofort verhaftet. Hannover. Ein ZeugniSzwangSvsrfahren war gegen den Redakteur Leinert vom sozialdemokratischen Volkswillen in Hannover eingeleitct worden. DaS hiesige Amtsgericht verurteilte ihn jetzt zu 100 Mk. Geldstrafe, weil er die Aussage darüber verweigerte, wer ihm die Unterlagen zu dem Artikel: „Sind Polizeikommissare SchtedSmänner?' geliefert hat. Liegnitz. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Gutsbesitzer Weidelhofer, der bei einer Jagd auf seinem Jagdgebiet dm Rentner Hänsel auS Hainan au« Fahrlässigkeit erschossen hatte, zu vier Wochen Gefängnis. Das Schlafen äer Oasen mit offenen Sehern wurde kürzlich in der .Deutschen Jäger-Zeitungs mit Recht als eine Fabel bezeichnet. Wenn aber als Beweis da für die Tatsache angeführt wird, daß man oft die Hasen geradezu heraustreten muß, so ist daS, führt Konrad Eilers in demselben Organ aus, wohl ein Trugschluß. Wenn der Hase auch mit offenen Sehern schliefe, was sicherlich nicht der Fall ist, so würde er doch wirklich schlafen, folglich nicht in vollem Besitze seines Bewußtseins und seiner Sehfähigkeit sein. Mit dem Umstande, daß der Hase seinen Feind oft in unmittelbare Nähe kommen läßt, wäre also das Märchen vom Schlafen mit offenen Sehern nicht zu widerlegen. Ich bezweifle aber überhaupt, daß die Hasen, denen man manchmal fast auf den Kopf tritt, schlafen, glaube vielmehr, daß sie einfach durch die Furcht vor dem Feinde festgebannt werden, in der Meinung, sie würden nicht gesehen oder doch durch Süllfitzen am leichtesten ihrem Feinde entgehen. Aus der Tatsache nun, daß schon mancher Jäger auf diese Weise einen Hasen unmittelbar vor sich mit offenen Sehern fitzen sah, wird dann wohl daS Märchen vom Schlafen mit offenen Sehern entstanden sein. Man konnte sich das Stillfitzen der Hasen eben nicht anders erklären als durch den Zustand deS Schlafes. Ich habe mir auf der Hühner jagd zum Gaudium meiner Jagdgenofsen wiederholt den Scherz erlaubt, einen vor mir fitzenden Hasen bei den Löffeln zu ergreifen, hochzuhalten und dann den quäkenden Angst meier daS nach ihm benannte Panier ergreifen zu lassen. Auch in diesem Herbst ist es mir zweimal gelungen. Einmal sah ich zufällig den Hasen vor mir fitzen, das andre Mal stand der Hund vor dem Hasen. In beiden Fällen hatte der Hase offene Scher und sah aus wie die leibhaftige Angst, schlief also sicherlich nicht. Ich könnte mir auch nicht erklären, wie er beim Betriebe der Hühnerjagd in seiner nächsten Nähe zu schlafen vermöchte. Kuntes Allerlei. Dilemma. Beamter (erst kürzlich ver heiratet): „Mein Schwiegerpapa wünscht, daß ich mich in die Lebensverficherung aufnehmen lasse. Da muß ich ein Zeugnis beibringen, daß ich völlig gesund bin. Gleichzeitig plagt mich meine junge Frau, ich solle mit ihr auf einige Wochen verreisen; — da muß ich aber ein ärztliches Zeugnis beibringen, daß ich leidend bin! Was tun?" (M- »r/, Ein teures „T". Professor (im Hotel seine Rechnung musternd): „Herr Oberkellner, bei dem Roquefor(t) fehlt noch ein „T." — Oberkellner: „Ach so, Herr Professor! — Ein Tee macht 50 Pfennig." (Lust. Gesellsch.-) Umkehr. Autor: „Nun, Herr Doktor, wie gefällt Ihnen meine Übersetzung aus dem Russischen?" — Kritiker: „Ich will Ihnen einen Rat geben — übersetzen Sie das Stück mög lichst schnell ins Russische zurück.""""' Budapester Studenten verübten am 26 No vember große Skandalszenen, weil der Rektor das Offnen des Haupttores der Universität ver weigerte und bewarfen die anrückenden Polizisten vom Balkon der Universität aus mit Kohlen stücken. Die Polizei drang ein und es kam zum Handgemenge, wobei drei Studenten ver wundet wurden. Bon der Pariser Unglncksbahn. Auf der Pariser Untergrundbahn fand wieder einmal ein schweres Unglück statt. Zwischen 6 und 7 Uhr abends entgleiste am 26. November bei der Einfahrt in die Station ein Zug. Es sollen dabei zahlreiche Personen verwundet worden sein. Nntergrnndbahn und Republik. Der Bau der neuen Uutergrundbavulinie in Paris hat die Republik bedenklich ins Wanken gebracht, deren Bildsäule nämlich, auf dem Platze gleichen NamenS. Die schöne Figur hat sich gesenkt, da der Boden unter ihr durch die Unterführungs- arbeiten nachgegcben hat. Man ist jetzt eifrig an der Arbeit, um die ins Wanken geratene Republik aufs neue zu stützen. Natalie von Serbien verunglückt. Die ehemalige Königin Natalie von Serbien wurde am Sonntag in Biarritz das Opfer eines Wagenunfalles. Die beiden Pferde ihres Landauers wurden Plötzlich scheu und rasten gegen einen Baumstamm. Dabei wurde der Wagen zertrümmert. Vorübergehende fanden die Königin in ihrem Blute schwimmend. Sie hatte eine tiefe Wunde an der Stirn und kleinere Verletzungen, die von Glassplittern herrührten, davongetragen. Nachdem ihr in einer benachbarten Villa die erste Hilfe zu teil geworden war, wurde sie in ihre Wohnung gebracht. Ein herbeigerutencr Arzt stellte fest, daß ihr Zustand nicht besorgniserregend ist. Ein weiblicher Anwalt. In Carcassonne (Südfrankreich) trat zum ersten Male vor die Geschworenen eine junge Advokatin namenS Gaillaud. Sie ist der zweite weibliche Anwalt Frankreichs und verteidigte mit Glück ein des Kindesmordes beschuldigtes Mädchen, dessen Freisprechung sie erlangte. Die Mönche und ihre Bernhardiner. Der Jahresbericht deS Schweizerischen AlpenkludS er wähnt unter den zahlreichen Schutzhütten, die Während deS vergangenen sommers wiederum in den verschiedensten von Touristen ausgesuchten Gegenden errichtet wurden, im besonderen die neuen Stationen, die am großen St. Bernhard-Paß an gelegt und mit dem Hospiz in telephonische Ver bindung gebracht worden sind. Dabei gedenkt der Bericht der zahlreichen Rettungstaten, die durch die das Hospiz führenden Mönche und ihre berühmten Bernhardinerhunde auch in diesem Jahre vollbracht wurden. Diese weltentrückten und weltfremdenMänner haben alle verwendbaren modernen Hilfsmittel ihrem wohltätigen Zwecke dienstbar gemacht. Mer alle in der Umgebung des HospizeS liegenden Berge und Wege erstreckt sich jetzt der von ihnen organisierte Rettungs dienst. Wenn von verirrten Wanderern, deren Kräfte durch langes Umherirren oder durch die Un bilden deS Weilers, durch Kälte oder Schnee ge schwunden sind, jemand eine von den Schutzhütten des HospizeS zu erreichen vermag, so ist er gerettet; denn durch Telephon oder elektrische Kiingelleitung kann den Mönchen angezeigt werden, wo Hilfe be nötigt wird. In Begleitung ihrer trefflich abge richteten Hunds gehen sie dann an das RettungS- Wcrk. Unzählige abgestürzte oder verschollene Wanderer sind von diesen Hunden aufgcfundcn worden. Nicht weniger als 2000 Menschen fanden in diesem Jahre durch daS St. Bernhard-Hospiz Rettung aus Lebensgefahr. Familien-Tragödie. In Zürich hat eine Mutier sich und ihre 13 jährige Tochter durch Einatmen von Gas ums Leben gebracht. Tags zuvor hatte die schwermütige Frau in der Stadt einen langen Gasschlauch zur Leitung des Gases von der Küche ins Schlafzimmer, und die Totenkleider für sich und das Töchterchen gekauft und dieselben vor dem Todesschlafe im Neben zimmer znrechtgelegt. Eisenbahnunfall in Benedig. Infolge Versagens einer Bremse überrannte am Sonn tag im Bahnhof in Venedig der aus Mailand kommende Schnellzug den Sicherheitsblock und stürzte von dem zwei Meter hohen Damm herab; die Maschine lief noch mehrere Meter weit in den Gcpäcksaal. Bei dem Unfall wurden fünf Personen schwer verletzt. Präsident Roosevelt besuchte mit seiner Gemahlin und seiner Tochter Alice das deutsche Haus auf der Weltausstellung. Geh. Rat Lewald empfing die Gäste und geleitete sie durch die prächtigen Räume des Erdgeschosses. Im ersten Stock wurde zu Ehren des Präsidenten Roosevelt ein Frühstück gegeben. Eine Entführung. AuS St. Louis wird von der Entführung eines Millionärssohnes berichtet, die von unerhörter Dreistigk-it der Räuber zeugt. Am 16. November besuchte der 16jährige Sohn eines Groß fabrikanten von Virginia in Begleitung von Ber- wandien die Ausstellung. Er wurde plötzlich vermißt, und man war bis Ende voriger Woche nichi imstande, eine Spur von ihm zu finden. Die größte Wahrscheinlichkeit lag für die Annahme vor, daß der Verschwundene überfallen und ausgeplündert Leuten, die auf unserem Grund und Boden getötet werden, bleiben Eigentum ter Bank. Die Bank ist für verlorene Revolver und Messer nicht verant wortlich. Kunden, die sich üben wollen, werden er sucht, nach den Federn in den Händen der Buch halter zu schießen, und den Kassierer unbelästigt zu lassen. Leute, die schnell bedient werden wollen, mögen freundlichst beachten, daß das Ausschüße« der Lampen die Arbeit unsrer Beamten mehr ver zögert als beschleunigt. Die Leichenbestatter werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Bank nicht für die Beerdigungskosten von Personen aufkommt, die von unsern Beamten im Geschäftsbetriebe ge tötet werden." Sin Kampf ans dem Schafott. In Demarara Caol in Britisch-Guiana sollten kürz lich zLei Verbrecher gehenkt werden. Nachdem wurde, um so mehr, als er eine Handtasche bei sich trug, in der sich Juwelen besanden, die seiner Schwägerin gehörten. Endlich erhielt jedoch sein Bruder einen Zettel deS Inhalts, daß sich der junge Mann in guten Händen und wohl befinde, aber nur gegen ein hohes Lösegeld freigelassen werden würde. Dsr Briesschreiber sagt nicht, wie viel er für die Freilassung des Verschwundenen verlangt, aber der Vater, Mr. Putnoy, ist zu den größten Opfern bereit. Man hat bereits festgeßellt, daß bei der Entführung ein hübsches Frauenzimmer die Hand im Spiel hatte. Sie diente als Lockvogel und brachte den jungen Monn, wie man annimmt, zu einem Hause in der Nähe von St. Louis, wo er dann überfallen und festgchalten wurde. NnS dem wilden Westen. Seit dem jüngsten verwegenen Bankraube in Cody hoben die meisten Banken in Wyoming (Ber. Staaten) folgende Be kanntmachung an ihren Türen angeschlagen: „Wir zeigen an, daß wir Mitglieder der amerikanischen Scharfschützen-Vereinigung sind. Kunden, die glauben, daß der Kassierer sich geirrt hat, werden ersucht, nicht vor einer etwaigen Klarstellung zu schützen. Fremde dürfen die Bank nur mit hochgchodcnen Händen betreten, andernfalls setzen sie sich dem Feuer unsres Schützenstabes aus. Depositen von an dem einen schon die Exekuiion vollzogen war, entspann fich zwischen dem andern und dcm Henker ein Kampf auf Leben und Tod. Der zum Strang Verurteilte, ein Haibindianer, hatte einen Mann erschossen und dessen Hütte in Braid gesetzt, nm die Mordiat zu ver bergen. Als der Henker dem Delinquenten den Strick um den Hals legen wollte, riß dieser fich los und nun entspann sich ein wilder Kampf, in dem der Indianer fich mit fast übermensch licher Kraft verteidigte und den Henker und drei andre Männer überwältigte. Endlich gelang es, den Rasenden, der mit den Zähnen um fich biß, zu fesseln und ihm den Strick über den Kopf zU werfen. Dann wurde er auf die Fall tür gelegt, diese geöffnet und in der nächsten Minme war er gerichtet. GericbtsbaUe. Harburg. Wegen gemeinschaftlicher Körper verletzung ihres fünfjährigen Kindes und Enkel kindes hatten sich die Eheleute Nowak und die Graf Katsu, der einem der ältesten Geschlechter Japan» cmgehört, hatte schon frühzeitig Wert und Bedeutung einer größeren, nach modernen Begriffen ausgerüsteten Kriegsmarine für Japan erkannt. Seine Bestrebungen gingen hauptsächlich dahin, neben einem seemännisch in jeder Beziehung aus gebildeten Personal die neuesten Typen aller Fahr zeugarten für Japan zu beschaffen. Der glühende Patriotismus und dis große Bereitwilligkeit deS japanischen Volkes, für dis Wehrhaftigkeit deS Vaterlandes kein Opfer zu scheuen, brachte die japa nisch« Marine schließlich auf dm Standpunkt, daß sie sich der russischen von Anfang an überlegen zeigte. Gerade die Erfolge des Seekrieges sind in letzter Linie auf den Grafen Katsu zuruckzusühren. Unser Bild zeigt den Grafen und seine Gattin. Oer Kegrünäer äer japanischen Marine, is .'lugen . Er sie mit vorbei« )icnst- l der vande, abcn? rfte er westen nii an reichte -. Es zwang, Giöke n. Ec !k MN >er an en, der er sich in ihm Nun derzeit, ihr, er eichien, z, ursin- Äugen- ang zu Heilung z Blut kräftiger und lebensvoller in meinen Adern pulsieren. Sind Sie zufrieden mit mir?" Er hatte den Kneifer fallen lassen und schaute sie ehrlich an. Wie lieb ihre Augen blicken, während sie sprach: „Ich wünsche Ihnen voy ganzem Herzen Glück zu Ihrem Heilverfahren." Es wäre ganz natürlich und unauffällig er schienen, wenn er im Spiel neben sie getreten wäre und ihre Hand erfaßt hätte; aber er blieb zurück und reihte fich anderweitig ein. Später, so Hoffle er, sollte sie ihm freiwillig ihre Hand reichen. Der Zufall ließ ihn Angelikas Hand fasten, sie errötete und ihre Mutter lächelte. In einem Pfänderspiel traf ihn das Los, drei Damen der Gesellschaft mit Blumen zu vergleichen. Er trat vor Eleonore Rüdesberg hin und sagte leichten Tones: „Gnädiges Fräulein, ich vergleiche Sie mit der Dionaea corymbosa, deren Blättchen sich über dem Jnsekr schließen, das unvorsichtig seinen Fuß darauf setzt. Gefährlich sind schöne Augen und schöne Lippen." Ein leichter Blick streifte Dr. Haller, der nebdn ihr stand, dann verneigte er fich tief und trat vor Else Gerlach, unbekümmert um den bösen Blick, den Eleonore ihm zuwarf. „Ich sah Hecksnröschen blühen, als ich hier her kam. zarte, luftige Blüten mit spitzem Dorn. Ich dachte dabei an Sie." Einen Augenblick stand er unentschlossen und blicke zu Gertrud hinüber: aber er wandte sich nicht zu ihr. Es zucke um seinen Mund, als er schnell auf Angelika zuichritt, die ihre hell blauen Augen erwartungsvoll zu ihm aufschlug. „Am Bach und auf sumpfigen Wiesen blühen kleine, blaue Blümchen; sie rufen: Vergiß — mein — nicht." Wieder Erröten hier und Lächeln dort. Bei einem Rundspiel trat er zusammen mit Gertrud aus dem Kreis. Ec sprach zu ihr mit gedämpfter Stimme: „Gestatten Sie mir nachträglich einM Ver gleich, Fräulein Werner?" Sie lächelte. „Ihre Vergleiche haben scharfe Spitzen." Sie dürfen fich nicht fürchten; die Blume, mit der ich Sie vergleichen will, gehört nicht in das Gebiet der Botanik, sondern in das der Poesie. — Die Dichter sprechen von einer blauen Wunderblume, die als Schlüssel —" „Bitte, bitte meine Herrschaften in den Kreis hinein!" mahnte Thomas ungeduldig. Oertzen aber fügte erst schnell noch flüsternd hinzu: „Die blaueBlume ist umsponnen vonsagen- Haftern Duft. Wer sie brechen will, verzehrt fich in Sehnsucht nach ihr sein Leben lang." „Ist Ihre Frau Mama mir sehr böse?" fragte Thomas während des Spieles Else im Flüsterton. Sie errötete so heftig, daß er wohl merkte, es sei wirklich so, und um fie aus ihrer Ver legenheit zu reißen, gab er dem Gespräch eine andre Wendung. „Sehen Sie dort Fräulein Werner, Eis in Eis, unnahbar in Haltung und Antlitz." „Lassen Sie mir Fräulein Werner in Ruhe," sagte Else fest, ihre kleine Gestalt höher auf richtend. „So lange fast als ich sie kenne, ver ehre ich in ihr das Ideal reinster Weiblichkeit." Er blickte die Kleine frappiert an. Es war ihm selten vorgekommsn, daß ein Mädchen so energisch für eine ihrer Mitschwestern Partei nahm. Else fuhr leicht erregt weiter fort: „Haben Sie nicht davon gehört, wie hoch herzig fie im Frühjahr ihr Leben in die Schanze schlug, um ein Kind aus dem Wasser zu reiten ? Läßt das allein nicht schon auf herrliche Eigen schaften schließen? Stolz und verschlossen darf sie wohl sein, das gerade flößt mir so große Achtung vor ihr ein. Meinen Sie, ein Gesicht nähme umsonst einen soscstenund zuweilensobitter traurigen Zug, wie dies bei Fräulein Werner geschieht, an? So sehen nur Menschen aus, die viel gekämpft und viel gelitten und alles mit fich allein ausgemacht haben. Ja, fie darf stolz sein! Haben Sie fie schon einmal gehört, wenn fie auslodert für alles was gut und recht ist? Wenn sie so unbestechlich gerade urteilt? Mancher schüttelt wohl den Kopf über ihre Eigenart; für mich ist fie wie ein Heller Stern, dem ich nachziehen möchte, wo er auch leuchtet." „Else, Kind," sagte ihre Mutter später ver weisend zu der Tochter, „wie konntest du nur so auffallend erregt zu dem Assessor sprechen? Ich stand wie auf Kohlen.. Nimm dir ein Bei spiel an dem gemessenen Betragen deiner Schwestern." Dabei zupfte fie Elses Kleid in die richtigen Falten und schob ihr die Nadeln tiefer in das reiche Blondhaar. Die Kleine senkte den Kopf, ohne ein Wort zu erwidern, aber ein etwas spöttisches Lächeln zuckte um ihren Mund. * * * Dr. Hallers Blick schweifte während des Spielens ost zu Gertrud hinüber. Es hatte so wenig Ermunterndes in ihrer Begrüßung ge legen, daß er verletzt von ihr zu ückgcirelen war, an Eleonores Teste, die er gern mochte in ihrer süschen, heiteren Weise. Das Begegnen mit der alten Frau im Walde warf einen Schatten auf ihr schönes Bild; aber er verharrte doch trotzig bei ihr. Nun erst recht, da O.rtzcns Blick ihn getroffen. Nein, Gertrud war nicht zum Spielen ge schaffen. Ernst und träumend blicken ihre Augen in die Weite, fie wäre wohl am liebsten ganz allein tief in den Wald hineingegangeu. Als fich nach einer kleineren Pause wieder alle zum Spiel versammelten, da suchten Hallers Angen fie vergeblich. Sie war verschwunden und seine Tanie mit ihr. Er hatte auch Taute Therese heute noch gar nicht vernünftig sprechen können, er mußte sich heimlich forlstehlen, um sie anfzusuchen. Toch da kam sie eben, ohne Gertrud und ries ihn leise an ihre Seite. „Komm, Reinhold, wir können deine Hilfe gebrauchen." , „Was ist geschehen? — Gertrud — ?" „Gott sei Dank, nein; aber wir haben eins Frau im Walde gesunden, die vor Entkräftung zusammengesunkeu zu sein scheint. Gehe den Pfad rechts entlang, bis du an einen großen Eichbaum kommji, geradezu. Lu kannst den Weg nicht verfehl» n. Ich will nur etwas von unsern Eßvonäteu holen, oullsich» httft em wenig Wein der Armen wieder; aus." SS » (Fortsetzuuz' sHM