Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 30.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190411302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19041130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19041130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-11
- Tag 1904-11-30
-
Monat
1904-11
-
Jahr
1904
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.11.1904
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WM rem nge und war der nen dem sie und Vie rk- ch. fter er- ily her M aer ort bt. ht. >tS ge- m- gte im e zu- gS- ner ner gs. rnd >em >ere ger ru» z» rnd nd, ler- -em ln- hne en. den ine die ril, lüs dt« zS- Eine blamierte Prinzessin. Das Ober- «richt des Kanions Thurgau hat gegen die Prinzessin Alexandra zu Isenburg, Besitzerin zweier Schloßgüter in der Schweiz, wegen uachgewiesener Betrügereien zum Nachteil ihrer Gläubiger den Konkurs verhängt. Hinrichtung. Der 34 jährige Schäfer Theodor Burchardt aus Esplingerode, der am L3. Februar vom Göttinger Schwurgericht zum Tode verurteilt wurde, weil er den Vieh händler Bust aus Hollenbach ermordet und ihm mehrere tausend Mark geraubt hatte, wurde amDonnerstag durch den Scharsrichter Engelhardt Ms Magdeburg mittels Fallschwertes enthauptet. Im Wahnsinn. In Alteneffen warf eine Bergmannsfrau in einem Anfall von Geistes störung ihr viermonatiges Kind aus dem zweiten Stock in den Hof. Sie selbst sprang nach. Mutter und Kind find tot. Eine abscheuliche Bluttat hat der neun zehnjährige Waldarbeiter Karl Katzenberger in Poppenlauer bei Schweinfurt verübt. Wegen eines Liebesverhältnisses, das sein sieben Jahre älterer Bruder mit einem Mädchen im Orte unterhielt, herrschte zwischen den beiden Brüdern eine bittere Feindschaft. Als der Vater den älteren Sohn auf der Kirchweih zur Rede stellte, sprang der jüngere herbei und stieß seinem Bruder, den er schon zuvor mit Bauchaufschlitzen bedroht hatte, das Messer in den Unterleib, so daß der Verletzte alsbald starb. Dann ließ sich der Mörder im Tanzsaale noch drei Extratouren aufspielen, bis die Gendarmerie erschien und ihn verhaftete. Duellierende Ärzte. Wegen eines Wort wechsels am Krankenlager eines Patienten fand zwischen den beiden Budapester Ärzten Doktor Wilhelm Friedrich und Dr. Ungar ein Säbel duell statt; beide Duellanten wurden schwer verletzt. Ein sonderbarer Patient war der Gegen stand einer Mitteilung zweier Arzte an die ärztliche Gesellschaft der Krankenhäuser in Paris. Es handelte sich um einen Kranken, der auf seine besondere Bitte nicht weniger als drei Mal einer schweren Operation, die eine Öffnung des Leibes bedingte, unterworfen worden war. Wegen heftiger Schmerzen und Stömngen des Allgemeinbefindens hielt er sich überzeugt, daß er von einer tuberkulösen Bauchfellentzündung ergriffen wäre, und wurde daraufhin 1896, 1898 und 1901 operiert. Der Mann erwies sich aber als geradezu unersättlich in seinen Ansprüchen und verlangte vor kurzem die vierte Operation. Diesmal aber widersetzten sich die Chirurgen, nachdem sie jedesmal festgestellt hatten, daß die Klagen des Patienten unbe rechtigt und wahrscheinlich nur die Folge einer eigentümlichen hysterischen Veranlagung waren. Die Propheti« von Paris. Die bekannte Wahrsagerin Atme, de Thebes hat soeben ihren Kalender für das Jahr 1905, der für die Parise rinnen schon ein vertrauter Ratgeber ist, veröffent licht; so hat auch der ,Figaro' nichts eiligeres zu tun, als seinen Lesern das wichtigste von ihren Prophezeiungen mitzuteilen: Für 1905 kündigt Mme. de TyäbeS an: „Während der ersten Jahres zeit werden die Herrscher mehr als gewöhnlich von sich reden machen. . . mögen die Fürstinnen sie nicht nachahmen I" Die Tätigkeit der Planeten flößt ihr für die Ordnung der Jahreszeiten im Jahre 1905 wenig Vertrauen ein, was die Meteorologen sicher sehr überraschen wird. Auch für das Leben der Völker eröffnet ste uns keine tröstenden Aussichten. „Ich glaube, das Jahr 1905 wird ein rotes Jahr sein, das auf ein graues Jahr folgt." Viele Kriege stehen leider am Horizont, auf der Erde und zu Wasser drohen die grössten Unruhen. „England wird seinen Anteil an der Angst haben und wird gleich nach Beginn des Jahres 1905 Zellen der Unruhe durchmachen, in denen Trauer herrschen wird, und unter den Trauerfällen find solche, die die ganze Well beschäftigen werden . . . Auch Deutschland wird in Trauer sein . . . Das politische Europa wird in den ersten Monaten des Jahres 1905 unersetzliche Verluste ertragen. . ." In Frankreich steht nach Mme. de Thobes das Ver schwinden mehrerer Personen bevor, eine Angelegen heit, die großes Aussehen erregen wird. Dagegen verspricht Mme. de Tyebes einen neuen Fortschritt aus ideellem Gebiet. Auch Belgien und Spanien haben ihren Anteil an der Bewegung, und „Rom wird dec Schauplatz einer plötzlichen Veränderung" sein. (Jedenfalls macht die Dame mit ihren Pro- Kopf leicbt in die Hand gelegt, die ste ans die Knie stützte. Zu ihren Füßen aus dem Rasen Dr. Haller, eben einen längeren Vortrag hal tend, der, nach dem Gelächter seiner Zuhörer zu urteilen, voller Witz und Laune sein mußte. Eleonores Augen hingen an seinem Antlitz und jetzt eben blickten auch seine leuch tenden grauen Augen zu ihr empor, was sie erröten machte. „Wie schön!' rief Gertrud, unwillkürlich stehen bleibend. „Wie schön!' hatte auch Dr. Haller gedacht, als ihm Eleonore heute zuerst entgegengetretcn war, im einfachen, lichtblauen Kaltunkleide. „Wie schön!" dachte er auch jetzt, als er in ihre dunklen Augen blickte. Da sah er zur Seite und gewahrte die Nahenden. Er stand auf, um sie zu begrüßen. „Warum verbeugt er fich so tief vor der Lehrerin?" dachte Eleonore grollend. „Ein weniger respektvoller Gruß hätte auch genügt." Langsam wich der Zauber, mit dem Eleonores Schönheit den Doktor jedesmal wieder umfing. Es gibt etwas, dasmächtigerist als die vollendetste Schönheit: die Seele, die aus einem reinen Menschenantlitz spricht. Die Begrüßung wurde allgemein, dann ging es an das gemeinsame Kaffeekochen. Die Frau Oberlehrer hatte die Bereitung des würzigen Trankes übernommen, die Gerichtsratssöhne schleppten Geschirr aus dem Forsthause herbei und holten klares Ouellwafser, während die übrige Jugend, bunten Sommervögeln gleich, den Walb durchstrich, um trockenes Holz zur Stelle zu schaffen. Dr. Haller befand fich an (Fortsetzung folgt.) ee« Der Kamps gegen die Hereros im Sandfeld wird im Mil.-W.-Bl/ einer längeren Besprechung unterzogen, der vir das Folgende entmhmenr Die Gefechte, dis Ende September unter den Augen des Generals v. Trotha stattsandeu, brachten die Gewißheit, daß der Widerstand des Feindes gebrochen war, ein Operieren in größeren Abteilungen im gehörte. Der Beckenschläger tötete einen Be amten, der ihm eine Vorladung unter Straf androhung überreichte, und der Trommler schlug einen Wirt mit einem Hammer tot. Der erste Bläser ist ein Raubmörder, dasselbe Verbrechen hat ein Klarinettist, ein früherer Gastwirt, be gangen. Der stellvertretene Dirigent wurde be traft, weil er seine Frau in Stücke geschnitten >at. Die Kapelle konzertiert jeden Tag in Noumea, und die Bewohner find entzückt von der neuen Einrichtung. Eine ««angenehme Überraschung. Der englische Passagierdampfer „The Grange" hat bei seiner Landung in London Mitteilungen wer eine Beschießung während seiner Fahrt m Firth of Forth gemacht. Sechs Geschosse haben in sehr kurzen Intervallen den Dampfer bestrichen. Eins schlug auss Deck auf, bohrte fich hinein, sprang aber wieder ab. Kurz bevor es einschlug, stand genau an der getroffenen Stelle ein Passagier. Sofort nach dem Fallen des ersten Schusses wurde auf dem beschossenen Schiffs die Dampfpfeise in Tätigkeit gesetzt, und sie gab ununterbrochen Signale, bis die Schüsse verstummten. Während des Vorfalls herrschte leichter Nebel bei klarem Himmel. Doch war es nicht möglich, auf größere Distanzen als eine Meile zu sehen. Irgend ein Fah-zeug war nicht zu fichten, und so kann nur angenommen werden, daß ein englisches Kriegsschiff llbungsschüsse abfeuerte, unter den gegebenen Verhältnissen allerdings eine große Unvorsichtigkeit. Gewaltige Schneefälle find in den letzten Tagen in der ganzen Schweiz niedergegangen; die Schneemassen decken alle Täler, so daß die meisten Pässe unpassierbar geworden find. Ei« ««gewöhnliches Brautpaar bean tragte, wie aus Ostende gemeldet wird, beim dortigen Standesamt sein Aufgebot. Der Bräutigam ist der Neffe seiner Braut, und zwar ist letztere die Schwester des Vaters des ersteren. Der Bräutigam ist 23 Jahre und seine „Tante" 24 Jahre alt. In St. Louis bestohlen. Dem japanischen Prinzen Fushimi hat man auf der Weltaus stellung in St. Louis, zu deren Besuch er die weite Reise unternommen hatte, recht übel mit gespielt. Dieben war es gelungen, in das von dem Prinzen bewohnte Hotel einzudringen und Juwelen im Werte von 5000 Dollar zu ent wenden. Ein deutscher Erfolg. DaS Nantucket- Leuchtschiff bei New Nock ist jetzt, nachdem die Marconi-Apparate von Staats wegen entfernt sind, mit dem deutschen System „Telefunken" ausgerüstet. Hierdurch ist an einem der wichtigsten Punkte des internationalen Schiffs verkehrs die Nutzbarmachung der drahtlosen Telegraphie gewährleistet. Und stolz das Geldstück mißachtend schritt sie an ihnen vorüber m den Wald. „Das war Unverschämt, nicht wahr?" sagte Eleonore, hinter einem gezwungenen Lachen ihre Beschämung verbergend. „Ich weiß doch nicht, die Frvu mag recht haben " Es passierte Eleonore RüdeSberg wohl zum erstenmal, daß ein ritterlicher Verehrer es wagte, andrer Meinung zu sein, als ste. Wir dürfen jeden Menschen nicht Mein für seine Fehler verantwortlich machen, verschiedene Verhältnisse helfen seinen Charakter bilden, sogenannte „gute Freunde" halten ihm die Augen zu. Eleonore sah den Doktor scheu von der Seite an. „Lassen Sie Ms umkehren, wir haben Holz genug, um unsern Kaffee aus eigenen Mitteln kochen zu können." Sie gingen schweigend nach der Wiese zurück, wo man sie bereits vermißt hatte. „Was haben ste wohl mit einander gehabt?" fragte fich Gertrud; „sie sehen beide so ernst und nachdenklich aus." Der Kaffee mundete vortrefflich im Freien. Fräulein Angelika Gerlach, die älteste der drei Oberlchrerstöchter, waltete als Hebe und konnte es kaum schaffen, alle die Tassen zu füllen, die ihr dargeboten wurden. „Meine Töchter find alle sehr häuslich ge sinnt, trotzdem fie sich doch so ausnehmend für das Höhere interessieren, das unser armes Leben mit poetischem Hauche umwebt," sagte die zärt liche Mutter Oberlehrer zu Assessor Thomas, der dicht neben ihr saß, den Kaffee trinkend, GericktskaUe. Bamberg. Ein großer Weinpantscher-Prozeß wurde vor der hiesigen Strafkammer verhandelt. Angeklagt waren der Weinwirt Leonhard Held aus Bamberg und der Kaufmann Albert Kahn von Stuttgart. Es stellte sich heraus, daß ersterer seit fünf Jahren einen „garantiert reinen" Apfelwein verkauft hatte, der mit Ansätzen von Glyzerin, Wein- und Apfelsäure reichlich versehen war. Kahn hatte ihm dazu die Chemikalien geliefert und sich dadurch der Beihilfe schuldig gemacht. Die beiden Angeklagten wurden zu Geldstrafen von 250 Mk. und 100 Mk. verurteilt. P»sen. DaS Ober-KriegSgericht verurteilte den Hirschberger Oberjäger Perfecko, der bei der Nb- schiedSfeier für einen Einjährigen in Hirschberg im «streite den Oberjäger Schulze erstochen hatte, zu ein Jahr Gefängnis. DaS Urteil der ersten Instanz lautete auf drei Jahr Gefängnis. Schka«. Onkel: .Einwal werde ich noch deine Schulden bezah len!" Smdent (leffr zu seiner Wirtin, das absMs st«hi): „Puwpen mir rasch noch zwanzig Viv rk, Fl au Muller l Prompte Austuuft. „Warn m weinst du denn, Kleinertz" — '! hu! , Karl har mir «LÜre LkmmMste i, l cen Kanal . geworfen!" - „Mtt Absicht^ MU Käse." OLuft. <i! i «WM—« den Fräulein Angelika ihm huldvoll l üchclnd kredenzt hatte. Der Assessor trank zu hastig und verbi, fich an seinem Kaffee; Tränen traten ihr. ' die Augen. ' „ „Flink, flink, den rechten Arm in die Höhe rief seine Nachbarin ihm besorgt zn. , Er folgte ihrer Weisung, aber — o Jammer — er schlug dabei unter die Kaffeetasse der Dame, deren brauner Inhalt sich über ihr neues graues Beigekleid ergoß. Er stand be- stürzt vor ihr, seine eigene Tasse krampfhaft mtt der Linken umklammeind. „Gnädige Frau, wie soll ich mich ent- schuldigen!" Sie war empört auf ihn und doch lächelten ihre Lippen. Was erträgt man nicht alles um seiner Töchter willen! „Es schadet ganz gewiß nichts, Herr Assessor, beruhigen Sie sich nur. Else, komm her, mein Kind, du mußt mir behilflich sein, den Schaden zu reparieren." Else kam zur Mutter herüber, ihr schien die Luft gewitterschwül, denn ihrer Mutter Wangen glühten unheildeutend. „Kann ich Ihnen dabei nicht meine Dienste aubieleu? Wasser holen oder dergleichen?" „Sie find sehr liebenswürdig, Herr Assessor, aber wir machen das schon allein." Sie winkte ihm lächelnd zu. Das fehlte auch noch, daß er es ihr durch seine Gegenwart unmöglich machte, ihrem vom Arger über- fließenden Herzen durch einen erbitterten Rede strom Luft zu machen! !andfelde aber unmöglich sei. General von Trotha änderte daher vom 30. September ab ein Verfahren. Er beschloß, die Hereros nicht ms dem Sandfelde herauszulassen und fie in nesem der Vernichtung preiszugeben. Damit vurde allerdings der Standpunkt verlassen, der >ei Beginn des Aufstandes veranlaßt hatte, die klbteilung v. Glasenapp nach der Ostgrenze zu enden. Diese sollte bekanntlich die Hereros >aran hindern, mit ihrem Vieh über die Grenze zu fliehen; die Absperrung aber mußte fie hierzu geradezu zwingen. Die Änderung des Kriegs- ilanS ist dadurch begründet, daß es wichtiger rft, die Hereros zu unterwerfen, als das Vieh M retten; sobald die Hereros halb freiwillig, >alb gezwungen in daS Sandfeld gegangen waren, konnte überhaupt nur wenig Vieh übrig »leiben, daß der Gedanke an Erhaltung des Viehes zurücktreten mußte. . . . Wer unsre Truppen im Oktober bei der Bildung des Absperrungsgürtels aus der Bogel- »erspektive hätte beobachten können, müßte das angsame, scheinbar zwecklose Kreuz- und Quer-, So» und Zurückmarschieren, das zeitweise Zu- ammendrängen und Auseinanderziehen uner- lärlich finden. Drei Umstände bedingten diese cheinbare Unsicherheit: die gänzliche Uner- orschtheit des vermutlich wasser- und werde- osen Sandfeldes, die Unsicherheit über den Verbleib und wahren Zustand der Hauptmasse ,es Feindes und die Schwierigkeit, Wasser und Verpflegung für die eigene Truppe und den Zusammenhang ihrer Operationen zu sichern. Aus den näheren Ausführungen über diese drei Erschwernisse der Kriegführung sühren wir nur noch an, was zu den Wasserverhältnifsen im Sandfelde gesagt wird. Es heißt da: Furchtbar ist im Buschfeld wie im Waldland der Wassermangel. Daß es genug regnet, zeigt die Pflanzendecke, die so stark ist, daß Dünen bildung sehr wenig vorkommt. Alle fallenden Tagewasser finken Messen sofort in die Tiefe. Ihre Erschließung ist also abhängig von der Tiefe des rotgelben Sandes. Im Eisebfeld, im Kaukaufeld, aller Wahrscheinlichkeit nach in dem noch gar nicht bekannten Debrafeld und vielleicht noch an andern Stellen tritt die unter dem Sande lagernde, wasserführende Kalkstein schicht, deren zerstörte Oberhaut das Haupt- matenal für den Sand hergegeben hat, nahe an die Oberfläche. In den sreigelegten Kalkkesseln ist es leicht, die üblichen Kalahari- Pfützen zu graben. Aber auch im Sandselde muß es möglich sein . . . General v. Trotha meldet unterm 6. Oktober, daß die Hereros Wasserlöcher frisch aufgemacht haben. Unsre Truppen verstehen es auch . . . Daß em Vor gehen mit Wassererschließung , sehr mühsam, langsam und angesichts des Feindes gefährlich ist, dürfte klar sein. Aber von der Kunst, Wasser zu finden und zu erschließen, hängt der Kriegserfolg in dem Sandfelde mehr ab wre von der Kunst der Gefechtsführung. Kuntes Merleü Amerikanische Frisuren. Die Ameri kanerin frisiert sich mtt ganz besonderem Schick und zwar ohne wettere Hilfsmittel anzuwenden, als Kamm, Bürste und ihre beiden Hände. Die Brennschere ist auf dem Toilettentisch verpönt. Wenn das Haar von Natur kraus ist, w ver- sucht fie sogar, es mit Hilfe von Wasser und Büche möglichst zu glätten, 'M dre langen Wellen her-mszudekommen, l/ie für hübsche » Gesichter die kleidsamste Umrahmung des Kopses bilden. Den Krusten dreht fi ch die Amerttanenn s so geschickt, daß das Haar v sn allein „steht uno Unterlagen oder andre hier Mlande übliche H"ss» ' mittel unnötig find. phezeiungen ein brillantes Geschäft; die Wett will aber betrogen sein!) Eine schöne Beute machte jüngst die „Somnambule" Dösiröe, die ihr Wahrsage- geschäst in Clermont-Ferrand etabliert hatte. Zu der elegant aufiretenden Dame, die aus den Karten die Zukunft und andres prophezeite, kam ein biederer Landwirt aus Beaumont, einer von denen, die mit den größten Kartoffeln auf warten können. Ehrfurlsvoll betrat er die vornehm ausgestaüete Wohnung der Prophetin, wo er von einem gallonierten Diener empfangen wurde. Im „Wartezimmer" traf er hochfeine Herrschaften, mehrere Offiziere u. a., die fich angeblich auch die Zukunft prophezeien lassen wollten; es stellte fich später heraus, daß diese Herrschaften mit Frau Döstrse im Bunde waren und „Kundschaft" spielten, um Gimpel ins Netz zu locken. Frau Döströe versprach dem naiven Landmann, daß er am 1b. Dezember das große Los der Panama-Lotterie gewinnen weche, wenn er ihr 35 000 Frank opfern würde. Der Mann verkaufte darauf alles, was er be saß, und gab der Wahrsagerin 20000 Frank; den Rest von 15 000 Frank blieb er schuldig. Jetzt ist die Wahrsagerin mit ihrem Anhang und mtt den 20 000 Frank spurlos verschwunden und wird von der Staatsanwaltschaft steckbrief lich verfolgt. Ei« Orchester vo« Mörder«. Eine Musikkapelle Haden die Sträflinge der franzö sischen Strafkolonie Noumea in Neu-Kaledonien begründet. Der Dirigent ist, wie ein englisches Blatt berichtet, ein berüchtigter Mörder, der früher dem Orchester der Pariser Oper an- Eleonores Seite, Gertrud war im Gespräch mit dem Oberlehrer zurückgeblieben, fie meinte diesen Raub an dem Allgemeinwohl begehen zu dürfen, weil es genug Holzsammler waren. Der Doktor und Eleonore drangen immer tiefer in das Dickicht ein, er bog ihr die Zweige zurück, damit diese sie nicht verletzten. „Am liebsten kehrte ich gar nicht mehr auf die Wiese zurück," rief fie lachend, „aber dann würde es ein großes Lamento geben über un gezogene Kinder, die fich im Walde verlaufen haben und von der bösen Hexe —" Auf einmal wich fie mit leisem Aufschrei zurück; aber schnell gefaßt sagte fie über mütig : „Da ist ste ja schon!" Sie deutete auf eine alte Frau in ärmlicher Kleidung, die eifrig Kräuter in einen großen Korb hineinsammelte. Sie zog eine größere Silbermünze aus ihrer kleinen Börse und sprach: „Da, Alte, macht Euch einen vergnügten Tag, es sind heut lauter vergnügte Menschen im Walde." Dabei warf fie der Men das Geld nach lässig zu, so daß es ihr vor die Füße rollte. Die Frau richtete ihre gebückte Gestalt auf und wehrte dem Doktor, der einem inneren Drange folgend das Geldstück aufheben wollte. „Lassen Sie's liegen, Herr, ich nehm's doch nicht. Ich bin doch kein Hund, dem man einen Knochen zuwerfen darf, wenn man felbst satt ist bis an den Hals. Auch arme Leute find Menschen. Ich habe übrigens nicht gebettelt, Fräulein." Der russische ^uftbaUonpark bei ^ukäen. DaS Gelände der Mandschurei ist bekanntlich sehr gebirgig und unübersichtlich. Weite Flächen sind mit mannshohem Grase bewachsen, wodurch der Aufklärungsdienst ungemein erschwert wird. Gerade dadurch hat sich in dem russisch - japanischen Kriege die Wichtigkeit der Luftschtsfahrt für das moderne Heer erwiesen. Die Japaner leitm sogar von dem Ballon aus das Feuer auf die russische Festung Port Artbur, stellen von hier aus die Treffer fest und machen dadurch das Feuer der Belagerer erst besonders wirksam. Aber auch bei LiauMg und Mulden hat man den Lnftschifferabteilungen des Heeres ganz besondere Aufmerksamkeit zu gewandt und diese Truppen schätzen gelernt. Unser Bild zeigt einen Teil d«S Luftballonparkes bei Mulden, der zur Verfügung KuropatkinS steht. In den bevorstehenden EntscheidungSkämpfen am Schatze Wird man sicher durch die Verwendung von Luft ballons manchen für den Feind vernichtenden Schlag ausführen können.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)