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Ein deutscher Fürst als Erfinder. Die neuste Nummer des vom kaiserlichen Patentamte herausgegebenen ,Patentblattes' macht eine Anordnung von Schiffsschrauben flügeln für zwei- und mehrflügelige Propeller bekannt, deren Erfinder der Grotzherzog Friedrich August von Oldenburg ist. Die Erfindung ge langte, wie der ,Tägl. Rundschau' geschrieben wird, am 5. April 1904 in den Geschäftsgang des Patentamtes, und von diesem Tage an wird daher auch ihr Vorzugsrecht datieren. Die Auslage erfolgte am 1. September, es kann somit bis zum 1. November gegen die An meldung Einspruch erhoben werden. Erfolgt ein solcher nicht, so wird das Patent erteilt. Es dürste noch nicht vorgekommen sein, daß ein regierender deutscher Fürst amtlich in die Listen des Patentamts eingetragen wurde. Bon einem plötzlichen Tode ereilt wurde der Generalmajor z. D. Friedrich Girschner in Görlitz. Der alte Herr hatte sich nach der Wohnung eines dortigen Zahnarztes begeben, um mit diesem eine zahntechnische Angelegenheit zu besprechen. Während seines kurzen Ver weilens im Wartezimmer erlitt der Offizier plötzlich einen Ohnmachtsanfall. Trotzdem fo- fort alle Mittel versucht wurden, um den Be wußtlosen wieder zur Besinnung zu bringen, verschied er nach kurzer Zeit; ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende bereitet. Vermächtnisse. Der in Koblenz ver storbene Rentner Braun hat seiner Vaterstadt Boppard ein Legat von 100 000 Mk. vermacht, aus deren Zinsen katholische Lehrlinge unter stützt werden sollen. — Der Stadtgemeinde Gocha hat der kürzlich verstorbene Fabrikbesitzer Fahr in seinem Testament ein Legat von über 100000 Mk. mit der Bestimmung vermacht, daß die Zinsen der Stiftung gut beleumundeten Bewohnern der Stadl zur Unterstützung dienen sollen, die ihren Lebensunterhalt infolge körper lichen Leidens nicht mehr erwerben können. Der Aussatz in Deutschland. Deutsch land hat zwar nur einen kleinen endemischen Herd, zeigt aber desungeachtet deutlich die Er folge der staatlichen Absperrungsmaßregeln gegen die erkrankten Individuen Die Statistik im Kreise Memel zeigt von 1848 bis 1891 eine stete Zunahme der Lepra, Dann setzten die Abspermngsmoßnahmen ein. Die Folge war, daß, während 1893 noch 25 Leprafälle im Kreise Memel verzeichnet wurden, diese Zahl heute auf 10 gesunken ist. Am bedeutsamsten ist dabei, daß in den letzten Jahren überhaupt kein neuer Leprafall mehr vorgekommen ist. Hinzu kommen für das gesamte übrige Deutsch land noch die im Auslande erworbenen Fälle, die sich noch immer auf 25 belaufen. Eine Weiterverschleppung von hier aus ist aber nicht beobachtet worden. Mit dem Leben gebüßt. In Verden wurde am Dienstag der 25 jährige Ziegler Joseph Kobus aus Rönnebeck durch den Scharf richter Engelhardt aus Magdeburg enthauptet. Kobus war am 27. Februar zum Tode ver urteilt worden, weil er am 17. Januar in der Büsseschen Ziegelei zu Hammerbeck bei Blumen thal den Zieglermeister Sander ermordete. Tod durch Blitzstrahl. Bei Goftyn (Posen) fuhr der Blitz durch den Schornstein des Dominialhauses und tötete einen in der Nähe des Kamins stehenden 18jährigsn Knecht, während dessen Mutter schwere Brandwunden erlitt. Um vom Schulbesuch befreit zu werden, hat in Kallstadt bei Frankenthal ein sechsjähriges Bübchen das elterliche Anwesen in Brand ge steckt. Der schulfeindliche Kleine hat mit Streich hölzern, die er sich zu verschaffen gewußt hat, einen an das Wohnhaus anstoßenden Schuppen in der Absicht angezündet, Schuppen und Haus in Asche zu legen. Befragt, warum er das Feuer angelegt habe, gab er an, daß er das Haus habe niederbrennen wollen, damit seine Schulbücher von den Flammen vernichtet würden und er nicht mehr in die Schule müsse. . Flickarbeit nützt nichts. Alan hat sich lange gesträubt, den durch Abrutschen der Eisen- gelenke gesunkenen Bogen der Maximiliansbrücke in München abtragen zu lassen. Die bauende Firma wollte ihn flicken und verkleistern und sand dabei bei maßgebenden Fachleuten viel Wohlwollen. Nun geht das aber doch nicht, und der Bogen muß neu gebaut werden. Man hat allerdings fast ein Vierteljahr Bauzeit darüber versäumt. Mir S35 vo« Kronen flüchtig geworden ist in Wien am Dienstag der bei der Zentral bank der deutschen Sparkassen angeftellte Diener Anton Jesmer. Er sollte 155 000 Kronen beim Giro- und Kassenverein und 80 000 Kronen beim Bankverein erlegen, war mit ersteren Be trag in das Institut zurückgekehrt und hatte angegeben, daß er den ihm übergebenen Scheck bet der Osterreich-Ungarischen Bank noch nicht Ein Pnlverturm aufgeflogen. Das massive Pulverhaus am großen Steinbruch bei Trautenau ist infolge Explosion des dort in großer Menge lagernden Zündstoffes in die Luft geflogen. Eine Person wurde getötet. Zwei in der Nähe befindliche Häuser wurden arg verwüstet. Meuterei englischer Matrosen in Fiume. Acht aus dem Dienst entlaufene Malrown des in Fiume eingetroffenen englischen Segelschiffes „Andromeda" drangen in Fiume abends an Bord des Schiffes und insultierten den Stell vertreter des Kapitäns und den Schifsskoch. Klläer aus Oeurlck-^eugumea. Die friedliche Entwickelung unsrer Besitzungen in der fernen Südsee ist abermals durch einen traurigen Zwischenfall unterbrochen worden. Auf den Guinea-Inseln hatten sich, nachdem ein größerer Aufstandversuch vor mehreren Jahren mit Energie niedergeschlagen worden war, die Eingeborenen anscheinend mit der deutschen Herrschaft zu be freunden begonnen, nur vereinzelt kamen noch Ausschreitungen vor. Im allgemeinen konnte jedoch Gouverneur Dr. Zahl von der fortschreitenden Pazifizierung der Kolonie berichten. Jetzt aber ist ein jäher Wechsel eingetreten, denn eine Abteilung Eingeborener hat die katholische Mission angegriffen und fünf Priester und fünf Schwestern ermordet. ES soll die Absicht bestanden haben, alle Weißen zu ermorden. Die Polizeitruppe hat die Ver folgung der Mörder sofort ausgenommen, es wurden 36 Mann gefangen genommen und 16 da von hingerichtet. Wie cS scheint, erheben sich die Eingeborenen in den dortigen Gegenden von Zett zu Zeit ohne sichtbaren Grund, denn eS ist im höchsten Grade unwahrscheinlich, daß sie etwa durch die katholischen Missionare zu so schrecklichen Untaten gereizt worden wären. habe einlösen können, weshalb er später kommen müsse. Hühnerjagd im großen Stile. Aus Grünberg in Böhmen wird geschrieben: Bei den auf den Grünberger Revieren abgehaltenen Hühnerjagden des Besitzers des ,New Jork Herold', Gordon-Bennett, wurden in den ersten drei Tagen 8161 Rebhühner geschossen. Unter den Jagdgästen befindet sich auch der durch Tiger-, Elefanten- und Bärenjagden bekannte Marquis de Bretuil. Die Hühnerjagden finden in den nächsten Tagen ihren Abschluß. Dieser schoß auf die Matrosen, wodurch einer getötet, ein andrer schwer verwundet wurde. Die übrigen wurden verhaftet. Eine Affäre in der Londoner Gesell schaft. Ein Skandal, der die Familie des Londoner Lordmayors Ritchie betrifft, erregt enorme Sensation in Citykreisen. Die Tochter des Lordmayors, Fräulein Constance Ritchie, war mit einem in ägyptischen Diensten stehenden Beamten Macalman verlobt und am Sonntag hätte die Trauung stattfinden sollen. Eine große Zahl von Gästen aus den höchsten Gesellschafts kreisen war geladen, der Lordmayor gab noch abends zuvor ein Festbankett, aber der Bräuti gam war nicht erschienen. Er teilte inzwischen selbst den Zeitungen mit, daß er von der Ver lobung zurückgetreten sei. Seither ist er ver schwunden, angeblich nach dem Festlande abge reist; Fräulein Ritchie aber liegt schwer krank zu Bette. Der „Kaiser" amüsiert sich — der Saharakaiser Jaques I. nämlich! Er ist, wie aus Brüssel gemeldet wird, unter die Vegetarier und Temperenzler gegangen, und lebt nur noch von grünen Erbsen, Bonbons und Milchkaffee. Der bescheidenen Lebenshaltung entspricht aber nicht das sonstige Auftreten des Monarchen; denn er liebt es, stundenlang in königlicher Tracht vor dem Spiegel zu stehen. Die königliche Tracht aber sieht so Ms: Fes, gelbe Beinkleider, rotbraune Schuhe, kurzer Stoß degen und gelber Mantel mit blauschwarzem Saum. Die Rückseite des Mantels ziert eine von einem Bienenschwarm umgebene Kaiser krone. Die Kaiserkrone auf dem Rücken er innert an ein Clownkostüm und die Bienen scheinen andeuten zu sollen, daß es im Kopfe des Kaisers bedenklich summt und brumm:. Bei den Manöver» im Thurgau wurde am Montag ein Manöverbummler namens Hof mann aus Winterthur, der unvorsichtigerweise vor die Mündungen einer feuernden Batterie lief, durch einen blinden Kanonenschuß tödlich verletzt; er starb bald darauf. Eine Zaren - Pension an Japaner. Der französische Gesandte in Tokio hat, wie dem .Daily Expreß' aus Kobe berichtet wird, die jährliche Pension übermittelt, die der russische Kaiser den beiden Ricksha-Kulis auszahlen läßt, die bei der Reise des Zaren in Japan dessen Leben retteten. Man wird sich entsinnen, daß damals, als der Zarewitsch den Ort Otsu am Ufer des Sees Biwa besuchte, ein verrückt ge wordener Polizist sich mit gezogenem Säbel auf ihn stürzte. Die beiden Ricksha-Kulis waren nicht unerheblich an der Rettung des russischen Thronfolgers beteiligt, und der Zar erwies sich dankbar, indem er den Leuten jährlich eine Pension auszahlen ließ, die den Kulis ermög lichte, in für japanische Verhältnisse angenehmer Wohlhabenheit zu leben. Als der Krieg aus brach, sprachen die beiden Kulis ihre Befürch tung aus, daß sie nunmehr wohl genötigt sein würden, wieder die Rickiha zu ziehen. Die Freude der Leute, daß sie sich in dieser Beziehung getäuscht hatten, war groß. GericbrskaUe. Greiz. Eine Frage von prinzipieller Bedeutung ist vom Jenaer Oberlandesgericht entschieden worden. Es handelte sich darum, ob ein Handwerker mit seinem eigenen bei ihm in der Lehre befind lichen Sohne einen Lehrvertrag abzuschließen hat. In diesem Falle befand sich nämlich ein Buchbindermeister in Greiz, der infolgedessen von der Handwerkskammer aufgefordert wurde, mit seinem Sohne einen Vertrag abzuschließen. Da er sich wei gerte, erstattete die Kammer Anzeige und das Schöffen gericht verurteilte den Meister zur Abschließung des Vertrages und zu einer Marl Geldstrafe oder einen Tag Haft. Auf eingelegte Berufung bestätigte das Land gericht das Urteil des Schöffemichts. Staatsan walt sowohl wie Verurteilter legten Berufung beim Oberlandcsgericht ein und dieses entschied, daß der Barer mit seinem Sohne keinen Lehrvertrag abzu- fchließen brauche, wohl aber müsse er den Lehrling eintragen lassen. Die Kosten des Verfahrens hat die Staatskasse übernommen. Wilhelmshaven. Das OberkriegSgericht Nord seestation Wilhelmshaven verurteilte den Matrosen Helfrich wegen Fahrraddiebstahls im Rückfälle zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere. Kuntes Allerlei. Auf der Sekundärbahn. „O je, jetzt ist der Zug schon davongefahren!" — Stations diener: „Zahlen Sie a Maßl, dann pfeif' ich ihm, daß er wieder zurückkommt!" iM-gs-l Endziel. Höhere Tochter: „Zu was denn so viel Geographie lernen; wenn man nur weiß, wohin man seine Hochzeitsreise machen will, daS genügt." .lMcggknü/j dir das alles bekennen zu müssen, das wirst du ermessen können, und ich hätte dir diese peinliche Auseinandersetzung erspart, wenn es möglich gewesen wäre." Mit weit geöffneten Augen hatte ihm seine Gattin zugehört und starrte ihn auch jetzt, nach dem er schwieg, noch immer regungslos an, als könnte sie das soeben Vernommene nicht fassen. Endlich löste sich aber dieser Bann, sterichtete sich jählings in die Höhe und rief ihm mit zuckendem Munde entgegen: „Also bankrott?" Er zuckte zusammen bei dem harten Klang ihrer Stimme, senkte das Haupt und bejahte stumm. „O mein Gott l" schluchzte sie auf und sank händeringend in ihren Sessel zurück. „Bankrott! — Aber es ist ja nicht möglich," fuhr sie fort, „es ist nicht denkbar, daß du uns zu Bettlern gemacht hast. So gewissenlos, so schurkisch kann ein Gatte, ein Vater an den Seinen nicht handeln!" „Sei nicht herzlos und ungerecht, Berta. Wie kannst du mir Gewissenlosigkeit vorwerfen, wo ich mit jedem Gedanken nur an euer Wohl gedacht habe." „So ist es also wahr, nur allzu wahr," stöhnte die Frau. „Aber was nun, was ge denkst du zu tun? Wie willst du diese Schande vor der Welt verbergen? O, mit Fingern wird man auf uns zeigen, höhnend, spottend, die Gesellschaft wird uns ächten, sodaß wir uns schämen müssen, über die Straße zu gehen. Und hast du auch schon daran gedacht, was aus Hilda werden soll, glaubst du vielleicht jetzt noch an die Heirat? Mit Verachtung wird man dir die Tür zeigen, dir, dem bankrotten —" „Berta!" schrie er auf in härtester Seelen pein. „Verdamme mich nicht," bat er welch, „wenn du mich verläßt, so habe ich ja niemand mehr, der mir raten, helfen könnte. Sieh, es gibt noch einen Weg, den Schaden wieder gut zu machen. O, gewiß," setzte er mit bestechen der Zärtlichkeit, ihre Hände streichelnd, hinzu, „ich will arbeiten, will in kurzer Zeit das Doppelte von dem wiedergewinnen, was ich verloren habe, aber du mußt mir helfen, deinen Beistand gebrauche ich dazu." „Was könnte ich tun?" entgegnete seine Frau ungläubig. „Alles!" rief er, „alles! Gib mir dein Geld, vertraue es mir auf kurze Zeit an, ich will es dir reich verzinst zurückerstatten binnen Jahresfrist. Du kannst mir diese Bitte nicht abschlagen, denn du würdest dadurch nicht über mich allein, sondern auch über unser Kind das Unglück heraufbeschwören. Es liegt in deiner Hand, das Verderben abzuwenden, und es wäre unnatürlich, grausam, wolltest du hier noch zögern." Er starrte sie mit halb geöffnetem Munde an, als wäre jede Sekunde für ihn eine ver lorene, in der die Antwort seiner Frau nicht schnell genug erfolgen würde. Sie batte ihn unverwandt mit blitzenden Augen angesehen, während er sprach, und entgegnete nun mir einem kurzen, schneidenden Lachen: „Also da hinaus wolltest du! Ich sollte dir das Letzte, das wich und mein Kind vor Not und Mangel schützen kann, anvertrauen, um es in kürzester Fil st auf dieselbe leicht sinnige Art vergeudet zu sehen, wie alles übrige! Und du hast die Stirn, das von mir zu fordern? Das läßt mich fast vermuten, daß du auch Brunos Erbteil bereits ange griffen hast." Wie gebrochen sank Wechsler in seinen Fauteuil zurück, das Gesicht in den Händen be grabend. Also auch dieser letzte Ausweg abge schnitten ! Aber nein, sie konnte, sie durste ihm das Geld nicht verweigern, und er war ent schlossen, nicht aufzuhören mit Bitten und Vor stellungen, bis ihr Widerstand gebrochen war. „Antworte!" rief jetzt seine Frau hart und scharf. „Nicht wahr, auch Brunos Vermögen ist verloren?" „Ja, es ist verloren," entgegnete er trotzig. Sie ließ wieder dasselbe kurze bittere Auf lachen hören, dann rief sie mit einer Stimme, in der Zorn und Verachtung vibrierten: „Und du schämst dich nicht dieses Vertrauensbruches, sondern gestehst ihn noch mit zynischer Offen heit ein? O, das gibt mir den vollen Beweis von deiner inneren Wertlosigkeit, von deiner —" „Nicht weiter!" unterbrach er sie von seinem Sitze emporschnellend. „Mit Vorwürfen und Schmähungen besserst du nichts. Was ich Bruno schuldig bin, weiß ich, er wird sein Geld zulückerhalten." „Jawohl, wenn ich dir das meine gegeben habe," höhnte sie, das ist so deine Logik. Aber unterlasse jeden ferneren Versuch und erspare dir die Mühe, mich umzustimmen. Ich will nicht mit Hilda betteln gehen. Tue nun, was du willst, laß den Konkurs über dich Hereinbrechen, bedecke dich mit Schmach und Schande, ich will nichts mehr mit dir gemein haben. Noch heute werde ich mit Hilda dieses Haus verlassen." Sie wandte ihm mit einem vernichtenden Blicke den Rücken und schritt der Tür zu. Wie sie gehen wollte, schien es, als könnte er diese Behandlung nicht länger ertragen und die Bitterkeit, die er bis dahin noch mühsam nieder- gekämpst halte, brach mächtig hervor. Er riß sie zurück und drückte sie fast mit Gewalt auf ihren Sessel nieder, dann schritt er nach der Tür, schloß sie ab und trat wieder vor sie hin. „Ich sehe jetzt ein," begann er, „daß du auf keine Vernunft hören willst. Ich werde dein Mitleid nicht ferner herausfordern, nicht um dein Geld betteln, ich verlange aber, daß du um unsres Kindes willen mir helfen sollst, die Ehre meines Hauses aufrecht zu erhalten. Hast du ein Recht, mich mit Verachtung von dir zu stoßen? Habe ich dir jemals während unsrer Ehe Veranlassung gegeben, dich über mich zu beklagen? Was ich dir an den Augen abfehen konnte, habe ich getan, dir und Hilda jeden Wunsch erfüllt aus inniger Liebe und mit stets bereitem Herzen. Euch zu Gefallen habe ich unsern Hausstand auf einen wahrhaft fürst lichen Fuß gesetzt; habt ihr nicht durch eure maßlosen Ansprüche, durch eure beispiellose Verschwendung, der ich schwach genug war, nicht zu steuern, redlich mitgearbeitet an dem Ruin dieses Hauses? Und nun das Unglück geschehen, soll ich allein der Schuldige sein, allein mit Hohn und Schande beladen mich davonschleichen müssen wie ein Dieb?" M» (Fortsetzung folgt.)